RECORD: Darwin, C. R. 1876. Über den Bau und die Verbreitung der Corallen-Riffe. Translated by J. V. Carus. Stuttgart: Schweizerbart.

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Ch. Darwin's

gesammelte Werke.

Aus dem Englischen übersetzt

von

J. Victor Carus.

Autorisirte deutsche Ausgabe.

Elfter Band- Erste Hälfte.

Corallen-Riffe.

STUTTGART, (izerbar ,o Verl         odlung (E. Kocl

1876.

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Halser Wifh

fürZi

Über

den Bau und die Verbreitung

der

Cor all en-Riffe

von

Charles Darwin.

Nach der zweiten, durchgesehenen Ausgabe aus dem Englischen übersetzt

von

J. Victor Carus.

Mit drei Karten und sechs Holzschnitten.

STUTTGART. E. Schweizerbart'sche Verlagshandlurj ß. Ko<

U

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Vorwort des Verfassers

zur zweiten Ausgabe.

Die erste Ausgabe dieses Buches erschien im Jahre 1842, und seitdem ist nur ein einziges bedeutendes Werk über denselben Gegen- stand veröffentlicht worden, nämlich 1872 das von Professor Dana, ,On Corals and Coral Islands.' In diesem Werke sagt der Verfasser mit Recht, dasz ich nicht genug Gewicht auf die mittlere Temperatur de Meeres, als die Verbreitung der Corallen-Riffe bestimmend, gelegt habe; aber weder eine niedrige Temperatur, noch das Vorhandensein von Schlammbänken erklärt, wie es mir scheint, das Fehlen von Corallen-Riffen in gewissen Gebieten; und wir müssen uns nach irgend einer noch verborgenen Ursache umsehn. Professor Dana hebt auch hervor, dasz vulcanische Thätigkeit das Wachsthum von Corallen- Riffen viel wirksamer verhindert, als ich angenommen hatte: aber wie die Hitze oder die giftigen Aushauchungen eines Vulcans den ganzen Umkreis einer groszen Insel afficiren können, ist nicht klar. Auch würde diese Thatsache, wenn sie vollständig sicher gestellt wäre, meinen allgemeinen Schlusz nicht als unrichtig hinstellen, dasz Vul- cane in einem thätigen Zustande nicht innerhalb der Senkungsgebiete gefunden werden, während sie häufig in Hebungsgebieten vorhanden id; ich habe mich nämlich in meinem Urtheil nicht durch das Fehlen oder Vorkommen von Corallen-Riffen um active Vulcane be- einflussen lassen: ich habe nur danach geurtheilt, dasz man empor- gehobene marine Fossil-Reste innerhalb der Erhebungsgebiete findet, und nach der Nähe von Atollen und Canal-Riffen in Bezug auf Sen- kungsgebiete. Professor Dana nimmt allem Anscheine nach an, da ich Saum-Riffe als einen Beweis für eine neuerliche Erhebung des Landes ansehe; ich habe aber ausdrücklich angegeben, dasz derartige Riffe, der allgemeinen Regel nach, andeuten, dasz das Land entweder

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yj                                           Vorwort.

lange auf demselben Niveau geblieben ist, oder neuerlich erhoben wor- den ist. Nichtsdestoweniger geht daraus, dasz emporgehobene Reste recenter Formen in einer groszen Zahl von Fällen an Küsten gefun- den worden sind, welche von Corallen-Riffen umsäumt sind, hervor, dasz von diesen beiden Alternativen die neuerliche Erhebung viel häufiger eingetreten ist, als ein stationärer Zustand. Professor Dana glaubt ferner, dasz viele von den Lagunen-Inseln im Paumotu od Niedrigen Archipel und an andern Orten neuerlich bis zur Höhe einiger weniger Fusze gehoben wurden, trotzdem sie ursprünglich während einer Senkungsperiode gebildet worden sind; ich werde mich aber im sechsten Capitel der vorliegenden Ausgabe zu zeigen bemühen, dasz Lagunen-Inseln, welche lange Zeit auf einem stationären Niveau ge- blieben sind, häufig fälschlich das Aussehn darbieten, als wären sie

unbedeutend gehoben worden.

Obgleich ich hiernach gegen einige der von diesem ausgezeich- neten Naturforscher, welcher mehr Corallen-Bildungen untersucht hat. als beinahe irgend ein andrer Mensch, gemachten Bemerkungen und Kritiken Einwendungen erhebe, so bewundere ich doch darum sein Werk nicht weniger. Es hat mir auch die gröszte Befriedigung g währt, dasz er meinen Fundamentalsatz annimmt, dasz sich Lagunen- Inseln oder Atolle und Canal-Riffe während der Perioden der Senkung gebildet haben.

Der verstorbene Professor Jukes hat in seiner Schilderung der Reise von I. M. S. ,Fly' im Jahr 1847 ein Capitel den Barrieren- Riffen von Australien gewidmet und schlieszt dies folgendermaszen: „Nachdem ich viel von den groszen Barrieren-Riffen gesehn uud viel „über sie nachgedacht und versucht habe, wenn es auf irgend welche :: Weise möglich wäre, die Folgerungen, zu denen Mr. Darwin gelangt ist, zu vermeiden, so kann ich doch nicht umhin hinzuzufügen, dasz „diese Hypothese meiner Ansicht nach vollkommen befriedigend ist und „sich über den Werth einer bloszen Hypothese zu dem einer wahren „Theorie der Corallen-Riffe erhebt."

Andererseits weicbt ein ausgezeichneter Naturforscher, Professor Semper, bedeutend von mir ab, obschon er geneigt zu sein scheint zuzugeben, dasz einige Atolle und Barrieren-Riffe in der von mir an- genommenen Art und Weise sich gebildet haben. Ich will im An- hange bei Erwähnung der Pelew-Inseln, welche er sorgfältig unter- sucht hat, eine Schilderung seiner Einwürfe geben und will hier nur

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Vorwort.                                                 VII

anführen, dasz seine Ansicht nicht wesentlich von der Cbamisso's ver- schieden zu sein scheint, welche hiernach erörtert werden wird. Es wird sich zeigen, dasz die Belege zu Gunsten der Annahme, dasz Atolle und Canal-Riffe während der Senkung gebildet wurden, cumulativer Natur sind, und dasz es sehr schwer ist mit Sicherheit über irgend eine einzelne Lagunen-Insel oder ein einzelnes Canal-Riff oder selbst eine kleine Gruppe solcher ein Urtheil zu fällen, selbst wenn die Tiefe auszerhalb des Riffs und die Neigung des eingeschlossenen Landes beides bekannt ist.

In der vorliegenden Ausgabe habe ich einige neue Thatsachen hinzugefügt und das ganze Buch einer Durchsicht unterworfen; die letzten Capitel sind beinahe ganz neu geschrieben worden. Die bei- gegebene Karte des Stillen und Indischen Oceans blieb nahezu iu dem- selben Zustande wie früher; denn ich habe nur zwei rothe und zwei blaue Kreise zugefügt. Ich habe einen activen Yulcan entfernt, wel- cher einer früheren Vermuthung zufolge in der Torres Strasze existiren sollte. Eine Schilderung einer merkwürdigen Sandstein-Barre vor Pernambuco an der Küste von Brasilien ist dem Anhaug zugefügt worden, da diese Barre gegen das Abwaschen der Wellen durch einen Überzug von organischen Körpern in derselben Weise wie bei den meisten Corallen-Uiffen geschützt ist. Sie ist auch in der Form und dem Umrisz einem Corallen-Rifte in einem merkwürdig täuschenden Grade ähnlich. Wenn ich während der letzten dreiszig Jahre in einer günstigeren Lage gewesen wäre, neuere Entdeckungen im Stillen Ocean zu erfahren oder in verschiedenen Ländern publicirte Karten vergleichen zu können, hätte meine Karte bedeutend verbessert werden können. Ich hoffe indessen, dasz in kurzer Zeit sich irgend Jemand veranlaszt sehen möge, eine Karte in groszem Maszstabe, nach beinahe densel- ben Grundsätzen wie ich es gethan habe, zu coloriren, und zwar in Übereinstimmung mit unserem fortgeschrittenen Zustande geographi- scher Kenntnis; ich glaube nämlich, dasz er dadurch zu einigen neuen und überraschenden Verallgemeinerungen gelangen würde.

Down, Beckenham, Kent; Februar, 1874.

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Vorwort des Verfassers

zur ersten Ausgabe.

Ich werde an vielen Stellen des vorliegenden Bandes die wert- vollen Mittheilungen dankbar anzuerkennen haben, welche mir von mehreren Personen gemacht worden sind; ich musz aber ganz beson- ders ausdrücken, wie sehr ich dem Capt. R. Moresby, I. N., verbun- den bin, welcher die Küstenaufnahmen des ßothen Meeres und der Archipele der niedrigen Corallen-Inseln im Indischen Ocean leitete. Es sei mir auch gestattet, dem Capt. Bealtort, R. N., dafür, da er mir freien Zutritt zu der Kartensammlung der Admiralität ver- schaffte, und dem Capt. Beecher, R. N., für sehr freundliche Hü! bei Benutzung derselben, meinen besten Dank zu sagen. In gleicher Weise bin ich besonders dem Capt. Washington, R. X.. für sein nie ermüdendes Bestreben, mich auf alle mögliche Art und Weise zu un- terstützen, Dank schuldig. Da ich in früheren Schriften bereits d Freude hatte anzuerkennen, wie viel ich dem Capt. FitzRoy verdanke, dasz er mir gestattet hat, freiwillige Dienste als Naturforscher an Bor! des ,Beaglel zu leisten, und dasz er mir mit gleichbleibender Freund- lichkeit Unterstützung bei meinen Untersuchungen gewahrt hat, sokai ich hier nur wiederholen, wie sehr ich ihm verbunden bin. Die Ma- terialien für den vorliegenden Band waren vor beinahe zwei Jahren hon fertig; aber in Folge von Kränklichkeit muszte seine Ver- öffentlichung verschoben werden. Die zwei folgenden Theile — einer über die vulcanischen Inseln, welche während der Fahrt des ,Beag! besucht wurden, und der andere über Süd-America - werden erscheinen, so bald sie zur Veröffentlichung haben vorbereitet werden können.

2. Mai, 1842.

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Inhalt.

Einleitung......................S. 1

Erstes Capitel.

Erster Abschnitt. — Keeling Atoll.

Corallen am äusseren Rande. — Nulliporen-Zone. — Auszeres Kill". - Inselehen. — Corallen-Congloraerat. — Lagune. — Kalkablagerung. — Arten von Seat und Holothurien leben von Corallen. — Veränderungen in dem Zustand. Riffe und Inselchen. — Wahrscheinliches Sinken des Atolls. — Künftiger Zu- and der Lagune...................S. 5

Zweiter Abschnitt. — Allgemeine Beschreibung der Atolle.

Allgemeine Form und Grösze der Atolle, ihrer Riffe und Inselehen. — Auszere

Abdachung. — Nnlliporen-Zone. — Conglomerate. — Tiefe der Lagunen. —

Sediment. — Ganz oder zum Theil untergesunkene Riffe. — Durchbrüche in

den Riffen. — Schwellenförmige           um gewisse Lagunen. — Umwandlung

n in Lai .................S. 20

Dritter Abschnitt. — Atolle des Maldiva Archipels; Grosze ChagosBank.

ldiva Archipel, — Ringförmige Riffe, randständige und centrale. — Gros Tiefe in den Lagunen der südlichen Atolle. — e in den Lagunen erreich sämnitlich die Oberfläche. — Lage der Inseln und der Durchbrüche in den Riffen in Bezug auf die vorherrschenden Winde und die Wirkung der Wellen. — Zerstörung von Inseln. — Beziehung der Lage \               ner Atolle zu ein-

ander. —             heinbare Zerstückeln groszer Atolle. — Die Grosze Chagos

:ik. — Ihr untergetauchter Zustand und aus. tentlicher Bau. .

Zweites Capitel.

Canal-RirTe.

d in         allgemeinen Form und Smictur d<.-n Atollen sehr ähnlich. — Breite

und Tiefe der Lagunen-Canäle. — Durchbräche durch das Riff vor Thä'lern

und meistens auf d              unter dem Winde. — Hindern' ler Auffüllung

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X                                                    Inhalt.

der Lagunen-Canäle. — Grösze und Beschaffenheit der eingeschlossenen In- seln. - Anzahl der Inseln innerhalb eines und desselben Riffs. — Canal-Riffe von Neu-Caledonien und Anstauen. - Lage des Riffs im Verhältnis zur Ab- dachung des angrenzenden Landes. — Wahrscheinliche grosze Dicke der Canal-Riffe.....................s- 41

Drittes Capitel.

Saum- oder Strand-Biffe.

Riffe von Mauritius. — Seichter Canal innerhalb des Riffs. — Sein langsames Gefülltwcrden. — Ströme von Wasser, die sich innerhalb des Riffs bilden.— Emporgehobene Riffe. — Schmale Strand-Riffe in tiefen Meeren. - Riffe an der Ostküste von Africa und von Brasilien. — Strand-Riffe in sehr seichten Meeren, um Sedimentbänke und an niedergewaschenen Inseln. — Strand-Kiffe von Meeres-Strömungen afficirt. — Corallen, welche den Mei rund bedecken, aber kein*' Riffe bilden.................S. 51

Viertes Capitel.

Über das Waehsthum der Corallen-Riffe.

Erster Abschnitt: Über die Verbreitung der Corallen-Riffe und die ihrer Ver- größerung gunstigen Bedingungen......        ......8. 60

Zweiter Abschnitt: Über die Geschwindigkeit des Wachsthums von Corallen- Riffen.......................S. 71

Dritter Abschnitt: Über die Tiefen, in welchen riff-bildendeCorallen leben S. 81

Fünftes Capitel,

Theorie der Bildung der verschiedenen Classen von Corallen-RifTen.

Die Atolle der grösseren Archipele haben sich nicht auf untergetauchten Crateren oder auf Sedimentbänken gebildet. — Ungeheure Bezirke mit Atollen über- streut. — Ihre Senkung. — Die Wirkungen von Stürmen und Erdbeben auf Atolle. — Neuerliche Veränderungen in ihrem Zustande. — Der Ursprung der Canal-Riffe und der Atolle. — Ihre relativen Formen. — Die stufenförmigen Schwellen und Wälle um die Ufer einiger Lagunen. — Die ringförm Riffe der Maldiva-Atolle. — Der untergetauchte Zustand von Theilen oder von andern ganzen ringförmigen Kiffen. — Das Zerstückeln grosser Atolle. — Die Ver- einigung von Atollen durch lineare Riffe. — Die Grosse Chagos-Bank. — Be- trachtung der Einwurfe, welche aus der von der Theorie geforderten räum- lichen Ausdehnung und dem Grade der Senkung entspringen. — Die wahr- scheinliche Zusammensetzung «1er tiefern Theile der Atolle .... S. 88

Sechstes Capitel.

Über die Verbreitung der Corallen-Riffe mit Beziehung auf die Theorie

ihrer Bildung.

Beschreibung der colorirten Karte. - Grosze Nähe von Atollen und Canal-Kiffen. - -Verwandtschaft der Atolle in Form und Lage mit gewöhnlichen Inseln. - Directer Beweis einer Senkung schwer aufzufinden. - Beweise neuerer Erhe-

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Inhalt.                                                        XI

buug, wo Strand-Riffe vorkommen. — Schwankungen des Niveaus. — Ab- wesenheit activer Vulcane in den Senkungsg         n. — Ungeheure Gros/ Gebiete, welche erhoben worden und gesunken sind. — Ihre Beziehung zu der gegenwärtigen Vertlieilung des Landes. — Gebiete d* nkung verlängert. — Ihre Dnrchschneidong und Abwechselung mit Hebungsgebieten. — Grösze und geringe Geschwindigkeit der i derlichen Senkung. — & tulation.

S. 118

Anhang.

Eine detaillin B (Schreibung der Riffe und Inseln auf der colorirten Ka              III.

enthaltend.....................

Register

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Erklärung der Tafeln.

Taf. I (am Ende des Bi; *).

In den verschiedenen Original-Aufnahmen, nach welchen die kleinen Pläne auf dieser Tafel reducirt worden .sind, sind die Corallen-Riffe nach sehr \ hie- denen Methoden gezeichnet worden. Der Gleichförmigkeit wegen habe ich die Methode adoptirt, welche auf den von der ostindischen Compagnie nach der Auf- nahme des Capt. M...RE8BY und Lieut. Powell herausgegebenen Karten des Chagos- Archipela angewendet worden ist. Die Oberfläche des Gesteins, welches bei Ebbe- stand trocken liegt, ist in punktirter Manier mit kleinen Kreuzen dargestelll Corallen-Inselchen auf dem Riffe sind durch kleine lineare, nicht punktirte Stell

eichnet, auf welchen einige wenige Cocos-Palmen, auszer allem Verhältn grosz, der Deutlichkeit wegen angebracht wurden. Das ganze ringförmige Riff, welches, wenn es eine offene Flache Wa         umgibt, ein „Atoll", wenn es

eine oder mehrere hohe Inseln einschlieszt, ein umkreisendes „Canal-Riff1* bildet, hat einen beinahe gleichförmigen Bau und ist, um sofort            ige zu fallen, mit

einer blasz blauen Farbe gedruckt worden. Die Rifl             in einigen i

Original-Aufnahmen blosz durch eine einzige Reihe von Kreuzen bezeichnet, so dasz ihre Breite nicht angegeben ist: derartige Riffe habe ich in der Breite zeich- nen                    he gewöhnlich Corallen-Riffe erreichen. Ich habe es nicht für Mühe wertl lalten, alle jene kleinen und sehr zahlreichen Riffe einzuzeichm welche innerhalb der Lagunen der meisten Atolle und innerhalb der Lagun

der meisten Barrieren-Riffe vorkommen und welche entweder isolirt stehn

r an die Qfer des Riffs oder des Landes geheftet sind. Bei Peros B

igt keines der Lagunen-RifV          zur Oberfläche des Wassers; einige v

derselben sind eingezeichnet und durch leere punktirte Krei isgedrückt Word«

tige der ten Peilungen sind innerhalb jed              eingetragen worden;

sind in Faden zu sechs Fusz engl, ausgedrück

Fig. 1. — Fatdkaro, im westlichen Theile des südlichen stillen Oce. gelegen; nach d ifnahme von Ddxont d'TJbvillb in der Reise des »Astrolal /.stab ist 1 Zoll auf eine geograp!           Weile; die Lothungen an der -

t Insel, nämlich von 80 bis 10 Faden, sind nach der Reise des Chi Dillon gegebenj die andern Tiefen sind nach der Aufnahme d'Ubyuas's einge- tragen; die Hölie des Gipfele der Insel ist 3032 Fusz. In diesem Falle sind hauptsächlichsten kleinen einzeln stehenden Riffe innerhalb des Lagunen-Can dargestellt worden. Das südliche Ufer der Insel i a einem Riffe eng umsäui wenn der Zeichner dies Riff ganz rings um beide Inseln geführt hatte, so würde

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Erklärung der Tafeln.                                        XIII

diese Figur (wenn man sich das Canal-RifT fortgedacht hätte) als ein gutes Bei- spiel einer Insel mit steilen Seiten von einem Riffe aus der Ciasse der Strand-Riffe umgeben gedient haben.

Fig. 2. — Hogoleu oder Bug, im Carolinen-Archipel; nach dem Atlas der Reise des »Astrolabe', eompilirt aus den Aufnahmen von Diterrey und Dumont d'Urvillb; Maszstab Zoll auf eine Meile; die Tiefe des ungeheuren lagunen- artigen Raums innerhalb des Riffs ist nicht bekannt.

Fig. 3. — Baiatea, im Archipel «1er Gesellschafts-Inseln; nach der Karte in der 4° Ausgabe von Cook'b er                    de ist wahrscheinlich nicht ganz

richtig; Maszstab -4\,- Zoll auf eine Meile.

:. 4. — Bow- oder Hao-AtoU (oder Lagunen-Insel), im Archipel der

Niedrigen Inseln: nach der Aufnahme des Capt.Beechey, R. N.; Maszstab fo Zoll

auf eine Meile; die Lagune ist mit Riffen verstopft; aber die mittlere gröszte Tiefe

von ungefähr 20 Faden it nach der veröffentlichten Beschreibung der Reise

jeben.

Fig. 5. — B6labolay im Gesellschafts-Archipel; nach der Aufnahme des pt. Dcpekeey in der Reise der .Coquille'; Maszstab j Zoll auf eine Meile; die Lothangen in dieser und der folgenden Figur sind aus französischen Fuszen in englische Faden übertragen worden; Höhe des höchsten Punktes der Insel 4026 Fu

Fig. 6. — Maurucij im Gesellsch -Archipel ; nach der Aufnahme des Dcperhey in der Reise der .Coquille1; Ma               /oll auf die Meile; Höhe des

Landes ungefähr 800 Fusz.

Fig. 7. — I' >e oder Pouynipete oder Seniavin. im Carolinen- bipeh nach der Aufnahme des Admiral Li , Mag b .[ Zoll auf die Meile.

Fig. 8.  — G(i                    . im südlichen Theil des Archipels der Niedrigen

Inseln; nach   der Aufnahme   des Capt. Beechey; Mas: Zoll auf die Meile;

he der höi n Insel            Puszj die 1 a sind von ausgedehnten und un-

regelmäszigen  Riffen nmg        ; das ß n der südlichen Seite ist untergetaucht.

Fig. 9. - Peros Bt 'Atoll (oder Lagonen-lnsel), in der Chagos-Gruppe Indischen Ocean; n der Aufnahme des Capt.                 und Lieut. P ex;

Maszstab \ Zoll auf eine Meile; es sind nahezu sämmtliche kleine an

Riffe in «1er Lagune dargestellt; das ringförmige         auf der Süd-Seite ist unter-

icht.

10. ]\            oder (                    >der Laj i-Insel), im Indisch

i; nach           ufnahme des Capt. FitzEoy; Ma                  '1 auf ein» Meil

ler punktirten Linie            hr seicht und wird bei Ebl

od beinahe trocken; der Theil nördlich von der Lini               i unr<

fen j                II. Da igförmige Riff an                                                lurch-

geht in eine seichte Sandbank Über, an b                           ee bricht.

Taf. II (am Ende des Bucl

Fig. 1. — Gr Chag                im Indischen Ocean; mich di

t. Moi              I Liettt.            i.; Maszstab _,',, Zoll auf eine Me               lbe

tab wie bei Hogoleu auf Taf. I); die Theile, welchi attirt         , mit Aus-

e zweier oder drei \               ein an der nördlichen un           liehen Seite, er-

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XIV                                            Erklärung der Tafeln.

sich nicht bis an die Oberfläche, sondern sind von 4 bis 10 Faden tief un- nicht: die von punktirten Linien eingefaszten Bänke liegen von 15 bis 20 PV unter der Oberfläche und sind aus Sand gebildet; der mittlere Raum besteht aus Schlamm und ist von 30 bis 50 Faden tief.

Y\g. 2. — Ein senkrechter Durchschnitt, in demselben Maszstabe, in einer Ost-westlichen Richtung quer durch die Grosze Chagos-Bank, um mit gröszerer Deutlichkeit ihre Structur zu zeigen.

Fig. 3. — Menckikoff-Atöll (oder Lagunen-Insel), im Marshall-Archipel im nördlichen Stillen Ocean: nach Ki                      Atlas des Stillen Oceans; ursprüng-

lich von Bagbmeisteb aufgenommen; Maszstab 2lö Zoll auf eine Meile; die Tiefe innerhalb der Lagune ist unbekannt.

Fig. 4. — Maklos Mahdoo-AtoU, mit dem Horsburgh-Atoll im Maldiva- Archipel; nach der Aufnahme des Capt. ÄIoresby und Lieut. Powell; Maszstab Zoll anfeine Meile, die weiszen Räume in der Mitte der einzelnen kleinen Riffe, sowohl am l'ande als in dem mittleren Theil. sollen kleine Lagunen darstellen ; es stellte sich aber als unmöglich heraus, sie deutlich von den kleinen Inselchen zu unterscheiden, welche sich auf den nämlichen kleinen Riffen gebildet habtn: viele von den kleineren Riffen konnten nicht eingetragen werden: das nautische Zeichen (-) über den Zahlen 250 und 200 zwischen Mahloa Mahdoo und Hors- bnrgh-Atoll und PowelTs-Insel bedeutet, dasz bei diesen Tiefen kein Grund er- lothet wurde.

Fig. 5. — Neu-Cah               im westlichen Theile des Stillen Oceans; nach

Kai                   Atlas, compilirt nach verschiedenen Aufnahmen; ich habe die nörd-

liche Spitze des Riffes nach dem Atlas zur Reise des »Astrolabe' unbedeutend ver- ändert. In Kiusinsikkn's Atlas ist das Riff durch eine einfache Linie mit Kreuz

teilt; ich habe der Gleichförmigkeit wegen eine innere Linie hinzugefügt; Maszstab „'„ Zoll auf eine Meile.

Fig. 6. — M<x                       !. im Indischen Ocean; nach der Aufnahme des

!. Bio v und Lieut. Powell; Maszstab fa Zoll auf eine Meile.

Taf. III (vor dem Titel).

Die Grundsätze, nach denen diese Karte colorirt ist. Bind im Anfang des en Capitels dargelegt; und die Autorität für das jedem einzelnen Punkte gegebene Colorit sind im Anhang einzeln aufgeführt. Di                  gedruckten

Namen des Registers beziehn sich auf den Anhang.

»

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Einleitung.

Der Zweck des vorliegenden Bandes ist, nach meinen eigenen Beobachtungen und den Werken Anderer die hauptsächlichen Arten der Coralleu-Eiffe zu beschreiben und den Ursprung ihrer i ithüni- lichen Formen zu erklären. Ich werde hier nicht von den Polypen- thieren selbst, welche diese ungeheuren Arbeiten aufführen, sprechen. ausgenommen in Ue/.ug auf ihre Verbreitung und auf die ihrem kräf- j-'ii Wachsthum günstigen Bedingungen.

Ohne irgend eine ihnen bestimmt vorschwebende Absicht, die

rallen-llifte zu classiticireu, haben die meisten Reisenden von ihnen

als unter die folgenden Gruppen vertheilt gesprochen: „Lagunen-Inseln"

[er „Atolle," «Barrieren-" oder „Damm-" oder „Canal-Riffe,4 und

.1. i

„Saum"-oder „Strand-Biffe." Die Lagunen-Inseln haben bei weit üe meiste Aufmerksamkeit erfahren; und dies ist nicht überraschend, denn Jedermann musz von Erstaunen ergriffen werden, wenn er zum erst« Male diese ungeheuren Ringe von Corallen-Gestein erblickt, oft viele Stunden im Durchmesser, hier und da überragt von einer niedi änenden Insel mit blendend weiszem Strande, an der Auszensei

Darwin                               :. :.                                                                     !

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2                                               Einleitung

von der schäumenden Brandung des offenen Oceans um waschen und aiit Jer Innenseite eine weite Flüche ruhigen Wassers umgebend, wel- ches in Folge des Reflexes meistens hell, aber blasz grün ist. Der Naturforscher wird dieses Erstaunen noch tiefer empfinden, nachdem er die weichen und beinahe gallertartigen Körper dieser dem Anschein nach bedeutungslosen Corallen-Polypen untersucht hat, und wenn er erfährt, dasz das solide Riff nur am äuszern Rande wächst, welcher Tag und Nacht von den brandenden Wellen eines nie zur Kühe kom- menden Oceans gepeitscht wird. Fraxcoys Pibard de Laval hatte Recht, als er im Jahre 1605 ausrief: „C'est une merveille de voir „chacun de ces atollons, environne d'un grand banc depierre tout autour, „n'ayant point d'artifice humain." Die beistehende Skizze (Fig. 1) der ingst-Insel im südlichen stillen Ocean, welche aus Capt. Beechey's treff- licher Reise entnommen ist. gibt, obschon sie in ihrer Art ausgezeich- net ist, nur eine schwache Idee von der eigenthfimlichen Erscheinung einer dieser Lagunen-Inseln. Die Pfingst-Insel ist von geringer Grösze und der ganze Kreis ist in Land umgewandelt worden, was ein ver- gleichsweise seltener Umstand ist. Da das Riff einer Lagunen-Insel meistens viele einzelne kleine Inseln trägt, so wird der Ausdruck „Insel/ auf das Ganze angewendet, häufig die Ursache von Verwirrung; ich habe daher in diesem Bande ausnahmslos den Ausdruck „Atoll" ge- braucht, welches der diesen kreisförmigen Corallen-Bildungen von ihren Bewohnern im Indischen Ocean gegebene Name ist und welcher syno- nym mit „Lagunen-Insel" ist.

Barrieren- oder Canal-Riffe sind, wenn sie kleine Inseln umgeben, vergleichsweise nur wenig von Reisenden beachtet worden; sie ver- dienen aber sehr wohl eingehender Aufmerksamkeit. In ihrem Bau sind sie nur um ein Geringes weniger merkwürdig als Atolle, und sie geben der Scenerie der Inseln, welche sie umgeben, einen eigentüm- lichen und äuszerst malerischen Character. In der beistehenden, aus der „Voyage de la Coquille" entnommenen Skizze (Fig. 2) sieht man das Riff von innen, von einem der hohen Piks von Bolabola 1 aus, einer der Gesellschafts-Inseln. Hier ist, wie bei der Pfingst-Insel, das Ganze jenes Theiles des Riffes, welcher sichtbar ist, in Land umgewandelt. Dies ist ein umstand von seltenem Vorkommen; weit gewöhnlicher trennt eine schneeweisze Linie groszer brandender Wellen, hier und

1 Ich I mir die Freiheit genommen, den Vordergrund zu vereinfachen und eine b                -1 in                Intfernung wegzula

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Einleitung                                                      3

da mit einer kleinen von Cocos-Palmen gekrönten Insel, die glatten Wasserflächen des lagunenartigen Canals von den Wellen des offenen Meeres. Die Canal-Riffe von Australien und von Xeu-Caledonien haben in Folge ihrer enormen Dimensionen sehr viel Aufmerksamkeit erregt;

_. 1

in ihrem Bau und ihrer Form sind sie denen ähnlich, welche viele n den kleineren Inseln im Stillen Ocean umgeben.

Was die Saum- oder Strand-Riffe betrifft, so findet sich nur wenig in ihrem Bau, was einer besondern Erklärung bedarf; und schon ihr Name drückt ihre vergleichsweise geringe Ausdehnung aus. Sie weichen von den Barrieren- oder Canal-Riffen darin ab, dasz sie nicht weit von der Küste entfernt liegen, und dasz sie nicht innerhalb einen breiten Canal tiefen Wassers haben. Riffe kommen auch um untergetauchte Sedi- mentbänke und niedergewaschene Felsen vor; andere sind völlig un- regelmäszig zerstreut, wo das Meer sehr seicht ist; diese sind in den meisten Beziehungen mit Strand-Riffen verwandt, sind aber von ver- gleichsweise geringem Interesse.

Ich habe jeder der angeführten Classen ein besonderes Capitel gewidmet und habe dabei irgend ein Riff oder eine Insel als typisch beschrieben, über welche ich am meisten Information besasz; später habe ich dann dieses mit andern ähnlicher Art verglichen. Obgleich diese Classification deshalb nützlich ist, weil sie auf der Hand liegt und weil sie die meisten der im offenen Meere existirenden Riffe um- szt, so läszt sie doch noch eine fundamentalere Eintheilung zu, einer- seits in Barrieren- oder Canal-Kiffe und Atoll-förmige Riffe, wo in Be- zug auf den Grund, auf welchem sie zuerst gewachsen sein müssen, augenscheinlich eine grosze Schwierigkeit vorliegt . und andererseits in Saum-I.iffe, wo in Folge der Beschaff! it dea Abfalles der be- nachbarten Küste keine derartige Schwierigkeit besteht. Die zwei

1*

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4                                              inleitung.

blauen Schattirungen und die rothe Farbe auf der Karte (Taf. III) ge- ben diese Haupteintheilung wieder, wie sie beim Beginne des letzten Ca- pitels erklärt werden wird. Im Anhange wird jedes existirende Corallen- Riff, mit Ausnahme einiger, nicht in die Karte aufgenommener, an der Küste von Brasilien, kurz in geographischer Reihenfolge beschrieben, soweit ich darüber Kenntnis erlangen konnte; und jeder besondere Ort kann durch Zuratheziekung des Registers gefunden werden.

Mehrere Theorien sind aufgestellt worden, um den Ursprung der Atolle oder Lagunen-Inseln zu erklären, aber kaum eine einzige um die Canal-Riffe zu erklären. Zieht man die beschränkten Tiefen, in welchen riffbildende Polypen gedeihen können, mit gewissen andern Umständen in Betracht, so ist man, wie sich zeigen wird, zu folgern gezwungen, dasz sowohl bei Atollen als bei Canal-RifFen der Boden, an welchen die Coralle ursprünglich geheftet war, gesunken ist; und dasz während dieser Bewegung nach abwärts die Riffe nach oben ge- wachsen sind. Wie sich weiter herausstellen wird, erklärt dieser Schlusz äuszerst befriedigend die Umrisse und allgemeine Form der Atolle und Barrieren- oder Canal-Riffe, wie gleichfalls auch gewisse Eigentümlichkeiten in ihrem Bau. Auch die Verbreitung der ver- schiedenen Arten von Corallen-Riffen und ihre Lage in Bezug auf die Bezirke neuerer Erhebung und auf die Punkte, welche vulcanischen Ausbrüchen ausgesetzt sind, stimmen mit dieser Theorie von ihrem Ursprung vollständig überein 2.

2 Ein kurzer Bericht von meinen Ansichten   über Corallen-Bildungen,          ;er

jetzt in m                    " veröffentlicht Ist                           Mai 1837 vor

gical Soci                    ' «nd ein Auszug           n   in den bei                  I

pnblicirt.

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Erstes Capitel.

Atolle oder Lagunen - Inseln.

Erster Abschnitt: Keeling Atoll.

Corallen am äuszeren Rande. - Nulliporen-Zone. — Auszeres Riff. — Inßelehen. — Corallen-'            lerat. — Lagune. — Kalkablagerang. — Arten von Scarua

und Holothuri'.-n leben von Corallen. — Veränderungen in dem Zustande Riffe und fos o. — Wahrscheinliches sinken des Atolls. — Kün r. Zu- tand der Lagune.

Keeling- oder Cocos-Atoll liegt im Indischen Ocean unter 12° S. Br. und 90°55' Ostl. L.; eine verkleinerte Karte davon nach der Aufnahme des Capt. Fitz Roy und den Officieren von J. M. S. Beagle ist auf Taf. I, Fig. 10 gegeben. Die gröszte Breite des Atolls ist

Durchschnitt dur                     AI 11.

A) '.'                                                          dar Buchstabe A                            die T                aden und

1 V.trds vom Ilande d-

Hth,                                   :and el                             :.md

wie hier da en etwas orich dorn Meere I             unter           Waesi

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D) I                               pringendv                 aerbr                                                   u den wellen bei

:

1                                          n Fragmenten,                                                                    -türme erreit

TheII, n                          is bis zwölf                            wird             'anzenwucha bi-klei-

ib. - I.agune           Miestand.

neun und eine halbe Meile (englisch). Sein Bau ist in den meisten Beziehungen characteristisch für die Classe, zu welcher es gehört, mit Ausnahme der Seichtigkeit der Lagune. Der beistehende Holzschnitt (Fig. 3) stellt einen senkrechten Durchschnitt dar, welcher angenom-

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6                                                '                                                       L

menermaszen bei Ebbestand von der äuszern Küste an quer durch eines der niedrigen Insekten (eines von mittlerem Umfange genommen) I innerhalb der Lagune gezogen ist. Der Durchschnitt entspricht ganz richtig dem Maszstab in einer horizontalen Linie; er konnte aber in einer vertiealen nicht so genau gezeichnet werden, da die mittlere

iszte Höhe des Landes nur zwischen sechs and zwölf Fasz über der Fluthstandlinie beträgt. Ich will den Durchschnitt bes iben und dabei mit dem äuszereu Rande anfangen. Ich musz aber zuerst merken, dasz die riffbildenden Corallen, da         uicht zwischen den

Fluthgrenzen lebende Thiere sind, i ndig untergetaucht oder \

mdenden Wellen uniwaschen werden müssen. Mr. 1 , ein intelligenter Bewohner dieser Inseln, ebenso wie einige Häuptlinge in Tahiti (Otaheite) haben mir versichert, dasz. wenn die Thiere eiue kurze

it lang den Strahlen der .ne ausgesetzt sind, dies ausnah]         ihre

Zerstörung verursacht. Es ist daher nur unter den allergün- \en Bedingungen, wie sie eine ungewöhnlich niedrige Ebbe un i glatl Wasser darbieten, möglich, den            n Kand zu erreiche!

Corallen lebendig sind. Es gelang mir nur zweimal, diesen Theil zu erreichen; ich fand ihn beinahe gänzlich aus einer lebenden Art \ Pt          zusammengesetzt, welche grosze uuregelm             »gerundete

Massen iwie die von              , nur g                 n vier bis acht Fi

Breite und einer nur wenig geringeren Dicke bildet. I              ,rel

werden von einander durch schmale gekrümmte Canäle von ungefähr

/. Tiefe geschieden. \ lenen die meisten die Liuie des in rechtem Winkel schneiden. An dem weitesten Hügel, welchen ich mit Hülfe einer Springstange erre q konnte und über welchen d Meer mit ziemlicher B vkeit brach, trotzdem dasz der Ta anz ruhig und die Ebbe niedrig war, waren die P n in den obersten Zellen sämmtlich todt; aber zwischen drei und vier Zoll weiter hinab an seiner Seite waren sie noch am Leben und bildeten einen \ ringenden Kand um d              und abgestorbene Fläche. Da die » -

rallen hierdurch in ihrem Wachsthuni nach oben gehemmt werd

-iten sie sich seitlich au-        hatten daher die meisten Massen,

sonders diejenigen ein wenig weiter nach innen, breite abgeplattete und abgestorbene Gipfel. Andererseits konnte ich während des Rück- gangs der groszen Wellen sehen, dasz einige wenige Yards weiter nach der See hinaus die ganze convexe Oberfläche der 1           lebendig war,

so dasz der Punkt, wo wir standen, beinahe genau an der oberen und

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1. Abschnitt.                               Keeling Atoll.                                              7

Strand wärt s gelegenen Gränze für die Existenz derjenigen Corallen lag, welche den auszeren Band des Riffes bilden. Wir werden sofort sehn, dasz es noch andere organische Erzeugnisse gibt, welche dem ange- pasxt sind, etwas länger der Luft und der Sonne ausgesetzt zu sein. Zunächst, aber in ihrer Bedeutung den Poritet it untergeord- net, kommt die Mittepora complanata*. Sie wuchst in dicken senk- rechten Platten, welche einander in verschiedenen Winkeln schneiden, und bildet eine auszerordentlich starke honigwabenartige Masse, welche meistens eine kreisförmige Gestalt annimmt, an der dann nur die randständigen Platten lebendig sind. Zwischen diesen Platten und in i geschützten Spalten des Riffes gedeiht eine Menge sich verzwei- gender Zoophyten und anderer Erzen. -e; aber die Pontes und Mille- scheinen allein im Stande zu sein, der Wuth der Brandung an ihrem oberen und auszeren Rande zu widerstehn; in der Tiefe von einigen wenigen Faden leben andere Arten steinbildender Corallen. Mr. Liese , welcher mit einem jeglichen Theile dieses Riffes genau bekannt war und gleicherweise auch mit dem von North Keeling Atoll, versicherte mir. dasz diese Corallen ausnahmslos den auszeren Rand ammensetzen. Die Lagune wird von einer völlig verschiedenen Gruppe, meistens zerbrechlich und dünn verzweigt, bewohnt; es findet ch aber dort auch ein Pörites, dem Anscheine nach von der näm- lichen Species wie die an der Auszenseite, obschon er nicht recht zu gedeihen scheint und sicherlich in der Gesammtmasse nicht ein Tau- sendstel der den Brandungen widerstehenden Massen erreicht.

Der Holzschnitt (Fig. 3) zeigt die Form des Bodens ausserhalb Riffs; das Wasser wird in einer Strecke von zwischen ein- und zweihundert Faden Breite sehr allmählich bis zu 25 Faden tief (A im Dui hnitt), jenseits dieses Punktes fallen die Seiten unter ein Winkel von 45°2 in die unmeszbaren Tiefen des Oceans ab. Bi-

1 Diese Müh         (Palm         B unvilli b sitzl ebenso wie die üf. i

ithßmlicl                           Haut, wo sie zarl                          In ui

Annen, zu         In.

: Die Peilungen, nach weld               Durchschnitt entworfen wurde, w

mit groszer Sorgfalt von <         FitzRoy Belbst ge            er benutz          _ icken-

förn        - nkblei von einem Durchmesser von         Zoll;                           wurde

jedesmal aus [mitten und mir zur Uni                                bracht. Di

strich         räparirte8 Talg, n           in die Aushöhlung am B

trieben wird, und selbst kl                                   bleiben an ihm

hängen; und wenn der Boden aus Felsen :                             ralg

Abdruck seiner i               herauf.

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g                                                                AI                                                               Cap. 1.

der Tiefe von zehn oder zwölf Faden ist der Boden auszerordentlich zerklüftet und scheint aus groszen Massen lebender Corallen, ähnlich denen am Rande, gebildet zu sein. Der Talgausstrich des Senkbleis kam hier ausnahmslos völlig rein, aber tief eingeschnitten wieder her- auf, und Ketten und Anker, welche in der Hoffnung Corallen abzu- brechen hinuntergelassen wurden, zerbrachen. Indessen wurden doch viele kleine Fragmente der M'>H<!>»nt alcicornis heraufgebracht; und auf dem Talgausstrich einer acht Faden tiefen Peilung war ein voll- kommener Abdruck einer allem Anscheine nach lebendigen Astraea. Ich untersuchte die abgerollten während heftiger Stürme auf den Strand geworfenen Bruchstücke, um noch weiter zu ermitteln, was für Corallen auszerhalb des Riffes wachsen. Die Fragmente bestanden aus vielerlei Arten, unter denen der bereits erwähnte Porites und eine Madi ra, augenscheinlich -V. corymbosa die allerhäufigsten waren. Da ich in den Höhlungen des Riffs und in der Lagune vergebens nach einem lebenden Exemplare dieser Madrepore suchte, komme ich zu dem Schlüsse, dasz sie auf eine Zone an der Auszenseite beschränkt ist und zwar unter der Meeresoberfläche, wo sie auszerordentlich häufig sein musz. Auch Fragmente der Millepora alcicornis und einer Astraea waren zahlreich; die erstere wird, aber nicht in verhältnismäsziger Anzahl, in den Höhlungen des Riffs gefunden; die Astraea habe ich aber nicht lebendig gesehn. Wir können daher folgern, dasz dies die Arten von Corallen sind, welche die zerklüftete, geneigte Fläche (im Holzschnitt durch eine unebene Linie dargestellt) rund um und unter dem nasse- ren Rande bilden. Bei einer Tiefe von zwischen 12 und 20 Faden kam der Talgausstrich gleich oft glatt mit Sand bedeckt und von Corallen eingedrückt herauf; ein Anker und ein Bleiloth wurden in den Tiefen von beziehentlich 13 und 16 Faden verloren. Von fünf- undzwanzig in gröszerer Tiefe als 20 Faden gemachten Peilungen zeigte jede einzelne, dass der Boden mit Sand bedeckt war; während bei "iner geringeren Tiefe als 12 Faden jede Peilung ergab, dasz der Bo- dpn auszerordentlich zerklüftet und frei von allen fremdartigen Theil- chen war. Zwei Peilungen wurden bei einer Tiefe von 300 Fad«n und mehrere zwischen 200 und 300 Faden erhalten. Der aus diesen Tiefen heraufgebrachte Sand bestand aus fein zerriebenen Fragmenten steinbildender Zoophyten, aber, so weit ich es zu unterscheiden im Stande war, nicht aus einem kleinsten Theilchen einer blättrigen Gat- ng: Fragmente von Muscheln waren selten.

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1. Abschnitt.                                     Keeling Atoll.                                                      9

In einer Entfernung von 2200 Yards von der Brandung fand Capt. FitzKi'Y mit einer Senkleine von 7200 Fusz Länge keinen Grund; der untermeerische Abhang dieser Corallenbildung ist daher steiler als der irgend eines vulkanischen Kegels. Gegenüber der Mündung der Lagune und gleicherweise gegenüber der nördlichen Spitze des Atolls, wo die Strömungen äuszerst heftig wirken, ist die Neigung in Folge der Anhäufung von Sedimenten geringer. Da der Talgausstrich des Senkbleies aus allen den gröszeren Tiefen einen glatten sandigen Bo- den anzeigte, schlosz ich zuerst, dasz das Ganze aus einem ungeheuren kegelförmigen Haufen von kalkigem Sande bestände; aber die plötz- liche Zunahme der Tiefe an manchen Punkten und die Thatsache, dasz die Senkleine durchgeschnitten wurde, als zwischen 500 und 600 Faden ausgegeben waren, weisen auf die wahrscheinliche Existenz sub- mariner Felsenklippen hin.

Am Rande des Riffs, dicht innerhalb der Linie, wo die obere Fläche der Poritea und der Millepora abgestorben ist, gedeihn drei Arten von NuÜipora sehr gut. Die eine wächst in dünnen Schichten, wie eine Flechte an alten Bäumen, die zweite in steinigen Knollen, dick wie eines Mannes Finger, von einem gemeinsamen Mittelpunkte strahlend, und die dritte, welcher weniger häufig ist, in einem moosartigen Netzwerk dünner, aber vollkommen steifer Zweige 3. Die drei Arten kommen entweder einzeln oder untereinandergemengt vor; sie bilden durch ihr successives Wachsthum eine Schicht von zwei oder drei Fusz in Dicke, welche in manchen Fällen hart ist, aber da, wo sie von der flechtenähnlichen Art gebildet wird, leicht einen Ein- druck vom Hammer annimmt: die Oberfläche ist von röthlicher Farbe. Die Nulliporen scheinen, obschon sie oberhalb der Grenze der echten Corallen zu existiren im Stande sind, während des gröszeren Theils r Gezeiten ein Umwaschenwerden von der Brandung zu bedürfen; denn in den geschützten Höhlungen am hinteren Theile des Riffes, wo sie entweder während der ganzen Dauer oder eine verhältnismäßig gleich lange Zeit jeder Gezeite untergetaucht sein könnten, finden sie sich in keiner sehr groszen Menge. Es ist merkwürdig, dasz or-

3 I         letzten Art iri              oer wand innen hell          chblüthneu Pär-

lhre Ztreij ad ungefähr so dick wie Krähenfedern; sie sind leicht i und am Ende geknüpft Nur die Spitzen sind lebendig und hell rbt. Die zwei andern Species sind von einer schi            purpurnen Farbe. >ii

auszersl h                 kurzen knopfförmigen Zw                    lindrisch und

len an den ?                lit dicker.

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10                                              v                                                      '

ganische Erzeugnisse von solcher extremen Einfachheit (denn die Xulli- poren gehören ohne Zweifel zu einer der niedr in CL               Pflan-

zenreichs) auf eine Zone von so eigenthümlicher Beschaffenheit be- schränkt sind. Die Schicht, welche durch ihr Wachsthum gebild wird, umsäumt daher das Riff auf einer Strecke von ungefähr 20 Yards Breite entweder unter der Form einzelner warzenförmiger Vorsprünge, wo die äuszern Corallenmassen einzeln getrennt sind, oder noch häu- figer da, wo die Corallen in einen soliden Hand verbunden sind, a ein zusammenhängender glatter convezer Wall (B im Holzschnitt) n ein künstlicher Wellenbrecher. Beide, sowohl der Wall als auch die warzenförmigen Vorsprünge stehn ungefähr drei Fusz höher als irgend ein anderer Theil des 1 . unter welchem Ausdruck ich die a 1er Anhäufung abgerollter Fragmente gebildeten Inselchen nicht mit ver- ehe. Wir werden später sehn, dasz andere Corallen-Riffe durch ein ähnliches dickes Wachstimm von Nulliporen am äu en Rande ge- schützt sind, an dem am meisten der Brandung ausgesetzten Theile; und dies musz sehr wirksam dazu helfen, sie gegen das Abnagen zu schützen.

Der Holzschnitt (Fig.3 auf p. 5) stellt einen Durchschnitt quer dun eines der Inselchen auf dem Kiffe dar, wenn aber jener ganze Theil. welcher oberhalb des Niveaus von C liegt, entfernt würde, so wür der Durchschnitt der eines Riffes sein, wie solch irkommen, \ ich keine kleine Inseln gebildet haben. Es ist dies Riff, welches v nt- lich das Atoll bildet. Beim Keeling Atoll schlieszt der King die La- von allen Seiten ein, ausgenommen am nördlichen Ende, v :ch zwei offene Strecken finden, dürr          n eine Schiffe einfahren können.

Das Riff schwankt in der Breite von 250 bis 500 Yards. Seine Ober- fläche ist horizontal oder sehr wenig gegen die Lagune hin geneigt und bei Hochwasser bricht sich die See gänzlich über dasselbe hin; das Wasser, welches zur Ebbezeit durch die brandenden Wellen über das Riff geworfen wird, wird durch die vielen schmalen und seichten Rinnen oder Canäle an seiner Oberfläche in die Lagune abgeleitet; eine rückläufige Strömung flieszt durch den Haupteingang aus der Lagune hinaus. Die häufigste «'oralle in den Höhlungen des Rifi cillopora verrucosa, welche in kurzen buchtigen Platten oder Zweigen wächst und, wenn sie lebt, von einem wunderscl o blassen Lack- roth ist: eine, nahe mit M. pocillifera verwandte oder mit ihr iden- tische Madrepore ist gleichfalls häufig. Sobald sich eine Insel gebildet

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1. Abschnitt.                             Keeling 11.                                          11

hat und die Wellen verhindert werden, sich ganz über das Kill weg- zubrecheD, werden die Canäle und Höhlungen mit. durch kalkige Masse mit einander verkitteten Bruchstücken erfüllt, und die Ober- fläche des Riffes wird in einen harten glatten Boden (C des Holz- schnittes) umgewandelt, wie ein künstlicher Boden aus behauenen Steinen. Diese ebene Flache schwankt in ihrer Breit' in 100 zu 200, oder selbst 300 Vards, und ist mit einigen wenigen groszen, wahrend heftiger Stürme abgebrochenen Fragmenten von Corallen über- streut; sie ist nur bei Ebbestand von Wasser unbedeckt, [ch konnte mir mit Schwierigkeit und nur mit Hülfe eines Meiseis Bruchstücke des Gesteins von ihrer Oberfläche verschaffen und konnte daher auch

ht ermitteln, wie viel davon durch das Zusammenballen von Detri- tus gebildet ist und wie viel durch das nach auszen Wachsen von Corallen-Wällen, ähnlich denen, welche jetzt am Bande leben. Nichts kann eienthümlici ein, als das Aussehen dieser Ebene von nacki

<tein zur Ebbezeit, besonders wo sie nach auszen v-»n dem glatten convexen Walle der Nulliporen begränzt wird; sie erscheint wie /um Widerstände gegen die Wellen, welche beständig Strome schäu- menden Wassers über sie ergieszen, gebauter Wellenbrecher. Das characteristische Aussehn dieser „Ebene' ist in dem früheren Holz- schnitte des Atolls der Pfingst-Insel a          ben.

Die Inselchen auf dem Riffe werden zuerst zwischen 200 und 300 Fards von seinem äuszeren Rande durch Anhäufung einer Ma

i Fragmenten gebildet, welche durch ungewöhnlich heftige Stürme zusammengeworfen worden sind. Ihre gewöhnliche Breite beträgt un- ter einer Viertel Meile, und ihre Länge schwankt von einigen weni- gen Yards bis zu mehreren Meilen. Diejenigen auf der südöstlichen und dem Winde zugekehrten Seite des Atolls nehmen ausschlieszlich durch das Hinzutreten von Fragmenten an ihrer äuszern Seite an Grösze zu; es bestehn daher die losen Blöcke von Corallenmasse, aus denen ihre Oberfläche zusammengesetzt ist, ebenso wie die mit diesen durchmengten Schalthiergehäuse beinahe ausschlieszlich aus den Arten, welche an der äuszeren Küste leben. Der höchste Theil der Insel- chen (mit Ausnahme von Hügeln zusammengewehten Sandes, von denen einige 30 Fusz hoch sind) liegt dicht am äuszeren Strande (E des Holzschnitts) und beträgt im Mittel von sechs bis zehn Fusz über dem gewöhnlichen Hochwasserstande. Von dem äuszeren Strande fällt die Oberfläche sanft nach den Ufern der Lagune zu ab; und die

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22                                              Atolle.                                         Cap. 1.

Abhang ist ohne Zweifel Folge des Umstandes, das/, die sich brechen- den Wellen, je weiter sie über das Riff hingerollt sind, um so weni- ger Kraft haben, Fragmente in die Höhe zu werfen. Die kleinen Wellen der Lagune häufen Sand und Bruchstücke dünn verzweigt Corallen auf der inneren Seite der Inselchen auf der vom Winde ab- gekehrten Seite des Atolls an; und diese Inselchen sind breiter als die nach dem Winde zu gelegenen, einige sind selbst 800 Yards breit: aber das hierdurch zuwachsende Land ist sehr niedrig. Die Bruch- stücke unterhalb der Oberfläche werden zu einer soliden Masse zu- sammengekittet, welche wie eine Schwelle sich darbietet (D des Holz- schnittes), einige Yards vor das iluszere Ufer vorspringt und von zwei bis vier Fusz hoch ist. Diese Schwelle wird von den Wellen bei ge- wöhnlichem Fluthstande gerade erreicht; sie breitet sich vor allen kleinen Inseln aus und hat überall ein vom Wasser zernagtes und grubiges Aussehn. Die Bruchstücke vom Corallengestein, welche gelegentlich auf die „Ebene" geworfen werden, werden während der Stürme von ungewöhnlicher Heftigkeit auf dem Strande zusammen- gefegt, wo jeden Tag die Wellen bei Fluthstand sie zu entfernen und allmählich niederzureiben streben: aber die tieferen Fragmente sin 1 durch durchsickernde kalkige Substanz fest zusammengekittet und widerstehn den täglichen Gezeiten länger als die losen oberen Frag- mente; auf diese Weise wiid eine vorspringende Schwelle gebildet. Die zusammengekittete Masse ist meistens von weisser Farbe, aber an einigen wenigen Stellen in Folge eisenschüssiger Substanz röthlich; sie ist sehr hart und klingt unter dem Hammer; sie wird undeutlich durch Schichten getheilt, welche unter einem kleinen Winkel nach dem Meere zu geneigt sind; sie besteht aus Fragmenten der Corallen- massen, welche am iiuszern Bande wachsen, einige vollständig, andere theilweise abgerundet, einige klein und andere von zwischen zwei und drei Fusz querem Durchmesser, und aus Massen früher gebildeter Con- glomerate, welche aufgeworfen, abgerundet und von neuem wieder ver- kittet sind; oder sie besteht aus einem kalkigen Sandsteine, welcher nz und gar aus abgerundeten Stückchen von Muscheln, Corallen, den Stacheln von Seeigeln und andern organischen, meistens beinahe mit einander verschmolzenen Körpern zusammengesetzt ist; — Ge- steine dieser letzteren Art kommen an vielen Küsten vor, wo es keine Corallen-Riffe gibt. Die Structur der Corallen in den Conglomeraten meistens durch die Infiltration kalkspathartiger Massen bedeutend

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1. Abschnitt.                                    Keeling Atoll.                                                    13

verwischt worden; ich habe eine interessante Reihe gesammelt, mit Fragmenten beginnend, die aus unveränderter Corallensubstauz bestehn und mit andern endend, wo es unmöglich war, mit dem bloszen Auge irgend eine Spur von organischer Structur zu entdecken. Bei einigen Exemplaren war ich selbst mit Hülfe einer Lupe und nachdem ich sie angefeuchtet hatte, nicht im Stande die Grenze zwischen der un- veränderten l'orallensubstanz und dem Kalkspathe zu unterscheiden. Selbst viele der lose auf dem Strande liegenden Blöcke von Corallen- substanz waren in ihren centralen Theilen verändert und infiltrirt. Es bleibt nur noch die Beschreibung der Lagune übrig; sie ist viel seichter als die der meisten Atolle von beträchtlicher Grösze. Her südliche Theil ist von Schlammbänken und Corallenfeldern, sowohl abgestorbenen als lebenden, beinahe ganz erfüllt; es finden sich aber beträchtliche Strecken, welche von drei bis vier Faden, und kleiner-? Becken, welche von acht bis zehn Faden tief sind. "Wahrscheinlich besteht die Hälfte ihrer Ausdehnung aus Ablagerungen und die an- dere Hälfte aus Corallen-Riffen. Die diese Riffe zusammensetzenden Corallen haben ein sehr verschiedenes Ansehn von denen an der Auszen- seite; sie sind der Art nach zahlreich und die meisten von ihnen sind dünn verzweigt. Indessen lebt Meandrina in der Lagune, und viele grosze abgerundete Massen dieser Coralle liegen lose oder beinahe lo auf dem Grunde. Die andern häufigsten Species sind drei nahe vor- wandte Arten von Madrepora mit dünnen Zweigen; Seriatopora subu- lata; zwei Species von Porites* mit cylindrischen Zweigen, von denen die eine kreisförmige Massen, nur in den äuszeren Zweigen lebendig, bildet; und endlich eine Coralle, welche gewissermaszen einer Expla- gleicht, aber Sterne auf beiden Seiten hat und in dünnen, zer- brechlichen, steinigen, blättrigen Ausbreitungen, besonders in den tie- feren Becken der Lagune wächst. Die Riffe, an denen diese Corallen wachsen, sind in ihrer Form sehr unregelmäszig, voll von Höhlungen und haben keine solide ebene Fläche von abgestorbenem Gestein, wie <Tie die Lagune umgebenden; auch können sie nicht annähernd so hart in, denn die Einwohner haben mit Hülfe von Brechstangen einen

* Dieser Pontes ist im Babitus etwas dem  P. cl           ahnlich, aber i

Zweige sind am Ende nicht knopff                       Im lel in Zustand

Farbe; nachdem er r in Süszw                 hen und zum Trockm

hii                     Lwitzt                                      eim                 ze schleimig

. so                                                      sei es in Ti           nicht

iL

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14                                              Atolle.                                         Cap. I.

»anal von beträchtlicher Lunge durch diese Riffe gemacht, in welchem ein auf der südöstlichen Insel gebauter Schooner hinausgeflöszt wurde. Es ist ein sehr interessanter Umstand, auf den uns Mr. LiESK auf- merksam machte, dasz dieser Canal, trotzdem er vor weniger als zehn Jahren vor unserem Besuch gemacht worden war, doch damals, wie wir sahen, von lebenden Coralleu beinahe ganz verstopft war, so das/. frische Aushöhlungen absolut nothwendig sein würden, um einem zweiten Fahrzeug den Durchgang zu gestatten.

Die Ablagerung aus den tiefsten Theilen der Lagune erschien, so lange sie nasz war, kalkig, als sie aber trocken war. wie sehr feiner Sand. Grosze weiche Bänke von ähnlichem, aber selbst noch feinkörnigerem Sand, kommen an der Südostküste der Lagune vor und bieten eine dicke Vegetation von Seegras dar, von denen Schild- kröten leben; obschon dieser Schlamm durch vegetabilische Substanzen misfarbig geworden ist, scheint er doch nach seiner gänzlichen Lös- lichkeit in Säuren rein kalkig zu sein. Ich habe im Museum d»r Geologischen Gesellschaft eine ähnliche, aber noch merkwürdigere Substanz gesehn, die Lieut. Nelson von den Kiffen der Bermudas- Inseln mitgebracht hat, welche, als sie mehreren erfahrenen Geologen gezeigt wurde, von ihnen irrthümlich für echte Kreide gehalten wurde. An der Auszenseite des Riffes musz durch die Thätigkeit der Bran- dung auf die herumgerollten Bruchstücke von Corallensubstanz viel Niederschlag gebildet werden; aber in den ruhigen Wässern der La- gune kann dies nur in einem geringen Grade stattfinden. Es finden sich indessen hier andere und unerwartete Kräfte in Thätigkeit; grosze Si haaren zweier Species von Scarus, die eine die Brandung auszerhalb des Riffs und die andere die Lagune bewohnend, leben gänzlich, wie mir Mr. Liesk, der schon erwähnte intelligente hier lebende Englän- der, veivirliert hat, vom Abweiden der lebendigen Polypenstöcke. Ich "ünete mehrere dieser Fische, welche sehr zahlreich und von beträcht- licher Grosze sind, und fand ihre Eingeweide durch kleine Stücke von irallen und fein zermahlener kalkiger Substanz ausgedehnt. Diesfl musz täglich als feinster Niederschlag von ihnen abgehn; viel musz auch durch die unendlich zahlreichen wunnförmigen Thiere und Weich- tiere erzeugt werden, welche in beinahe jedem Block von Corallen- masse Höhlungen machen. Dr. J. Allan von Forres, welcher die besten Mittel zur BeMutchtung gehabt hat, theilt mir in einem Briefe mit, dasz die Holothurien (eine Ordnung der stachelhäutigen Strahl-

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1. _\ initt.                                K        / U 11.                                              [5

thiere) von lebendigen Corallen leben; und das eigenthümliche knochen- artige GebilcTe innerhalb des vordem Endes ihres Körpers scheint sicherlich diesem Zwecke gut angepaszt zu sein. Die Zahl der Species von Holothuria und der Individuen, welche auf jedem Theile dieser Corallen-Eiffe herumschwärmen, ist auszerordentlich grosz; und, wie bekannt ist, werden jährlieh viele Schiffsladungen nach China mit Trepang verfrachtet, welches eine Art dieser Gattung ist. Die Menge von Corallen, welche jährlich durch diese Geschöpfe und wahrschein- lich noch durch viele andere Arten verzehrt und zu dem feinsten Schlamme gemahlen werden, rnusz ungeheuer sein. Diese Thatsachen sind indessen von einem andern Gesichtspunkte aus noch bedeutungs- voller, da sie uns zeigen, dasz es für das Wachsthum der Corallen- Riffe lebendige Hindernisse gibt und dasz das beinahe ganz allgemeine Gesetz des „Verzehren* und Verzehrt-werdens" selbst für die Polypen- stöcke gilt, welche diese massiven Bollwerke bilden, die im Stande sind, der Macht des offenen Oceans zu widerstehn.

Nimmt man in Betracht, dasz Keeling Atoll, wie andere Corallen- Bildungen, ganz und gar durch das Wachsthum organischer Wesen und die Anhäufung ihres Detritus gebildet worden ist, so wird man natürlich darauf geführt zu untersuchen, wie lange es schon bestan- den hat und wie lange es in seinem gegenwärtigen Zustande wahr- scheinlich bestehen wird. Mr. Liesk theilte mir mit, dasz er eine alte Karte gesehen habe, auf welcher die jetzige lange Insel auf der südöstlichen Seite durch mehrere «anale in ebenso viele kleine Insel- chen getheilt war; und er versichert mir, dasz diese Canäle noch immer durch die geringere Grösze der Bäume auf ihnen unterschieden wer- den können. Auf mehreren kleinen Inseln beobachtete ich auch, dasz an den Rändern nur junge Cocosnusz-Bäume wuchsen, und dasz sich hinter ihnen ältere und höhere Bäume in regelmäsziger Aufeinander-

_e erhoben. In dem oberen und südöstlichen Theile der Lagune war ich sehr überrascht, ein unregelmäszig ausgebreitetes Feld von mindestens einer Quadratmeile Umfang von verzweigten, noch immer aufrecht stehenden , aber gänzlich abgestorbenen Corallen zu finden. Sie bestanden aus den bereits erwähnten Species; sie waren von brau- ner Farbe und so zerfallen, dasz ich, als ich versuchte auf ihnen zu stehn, mit dem halben Beine hineinsank, als wäre ich auf zerfallenes Strauchwerk getreten. Die Spitzen der Zweige wurden zur Zeit der

Fsten Ebbe kaum mit Wasser bedeckt. Da mich mehrere Thatsachen

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Kl                                              Atolle.                                         Cap. 1.

dazu geführt hatten, an keine Erhebung des ganzen Atolls zu glau- ben, so war ich anfangs nicht im Stande, mir vorzustellen, welch-- Ursache wohl ein so groszes Corallenfeld habe zum Absterben bringen können. Nach einiger Überlegung ergab es sich mir. dasz das "\er- schlieszen der oben erwähnten Canäle eine hinreichende Ursache sein dürfte; denn ehe dies eintrat, hatte eine starke Brise dadurch, dasz sie Wasser durch die Canäle in das obere Ende der Lagune einzwang, das Bestreben, den Spiegel derselben zu erhöhen. Jetzt kann sich dies aber nicht mehr ereignen, und die Einwohner bemerken, dasz die Fluth während eines starken Südost-Windes am oberen Ende der La- gune bis zu einer geringeren Höhe ansteigt als an ihrer Mündung. Die Corallen, welche unter dem früheren Zustand der Dinge die äuszei mögliche Grenze ihres Wachsthums nach aufwärts erreicht hatten, werden hierdurch nun gelegentlich für eine kurze Zeit der Sonne ai gesetzt und getödtet werden.

Auszer der Zunahme an trockenem Lande, wie es die \          en-

den Thatsachen andeuten, scheint das äuszere solide Kill'auch nach auszen gewachsen zu sein. Auf der westlichen Seite des Atolls ist die zwischen dem Rande des Riffs und den ande liegende „Eben sehr breit; und vor dem regelmäszigen Strande mit seiner Basis a

nglomeraten findet sich au den 1. en Stellen ein Bett von Sand und losen Fragmenten mit aus ihm herausw;          len Bäumen, wel-

ches allein Anscheine nach selbst vom Flugwasser beim Fluthstan nicht erreicht wird. Offenbar hat irgend eine Veränderung statte fui . seitdem die Wellen den inneren Strand gebildet haben; d. sie früher mit Heftigkeit auf denselben aufgeschlagen haben, giei

ibar aus einem merkwürdig dicken und vom Wasser ausgewasche- nen Stück von Conglomerat an einer Stelle hervor, welche jetzt dur Pflanzenwuchs und eine Sandbank geschützt ist; da! e in derselb eigentümlichen Weise gegen ihn anschlugen, in welch- etzt die W<            hwellung aus der Windseite schräg um den Hand des Ri

herumrollen, gieug offenbar daraus hervor, dasz das Conglomerat zu einer Spitze abg jt war, welche in einer ähnli schiefen Art \ Strande vorsprang. Dies Zurückweichen der Wirkungslinie          Bran-

dui . eilen kann entweder das Resultat davon sein, dasz die Ober- fläche des Riffs vor dem Inselchen früher gesunken und später w durch angehäufte Fragmente erhoben w n ist, oder davon, dasz die all inwälle am Rande nach auszen gewachsen sind. Dasz ein Wacl -

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1. Abschnitt.                                   Keeling Atoll.                                                    17

tbum dieses Theils nach auszen im Gange ist, kann nach der Existenz dieser Wälle von Pontes kaum bezweifelt werden, deren Gipfel allem Anscheine nach erst neuerlich abgestorben und deren Seiten, nur drei oder vier Zoll tiefer hinab, durch eine frische Lage lebender Corallen verdickt sind. In dieser Annahme liegt aber eine Schwierigkeit, die ich nicht übergehen darf. Wenn das Ganze oder ein groszer Theil der »Ebene" durch das Wachsthum des Randes nach auszen gebildet worden wäre, so würde natürlicherweise jeder der aufeinanderfolgenden Ränder von den Nulliporen überzogen worden sein, und ein entsprechen- des Stück der Oberfläche würde von gleicher Höhe mit der existi- renden Zone lebender Nulliporen gewesen sein; dies ist aber nicht der Fall, wie im Holzschnitt zu sehen ist. Es geht indessen aus dem ab- geriebenen Zustande der „Ebene" und der Erfüllung ihrer ursprüng- lichen Ungleichheiten offenbar hervor, dasz ihre Oberfläche bedeutend modificirt worden ist; und es ist möglich, dasz die inneren Partien der Xulliporen-Zone, welche in dem Masze absterben, als das Rift" nach auszen nächst, von der Brandung weggenagt sein könnte. Wenn dies nicht stattgefunden hat, so kann das Riff an keiner Stelle nach auszen an Breite seit seiner Bildung zugenommen haben, oder mindestens nicht seitdem die Nulliporen den convexen Wall auf seinem Rande bildeten; denn die hierdurch gebildete Zone, welche zwischen drei und vier Fusz oberhalb der anderen Stellen des Riffs liegt, ist nir- gends viel über zwanzig Yards breit.

Bis hieher haben wir nun Thatsachen in Betracht gezogen, welche mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit eine Zunahme des Atoll? im Durchmesser andeuten; es finden sich aber andere, welche eine entgegengesetzte Tendenz haben. Auf der südöstlichen Seite fand Lieut. Sui.ivax, dessen Freundlichkeit ich für viele interessante Beob- achtungen verbunden bin, das Conglomerat (D im Holzschnitt) nahezu fünfzig Yards am Riffe vor den kleinen Inseln vorspringen; nach dem, was wir anderwärts sehen, können wir schlieszen, dasz das Conglo- merat ursprünglich nicht so stark exponirt war, sondern die Ba einer kleinen Insel bildete, deren vorderer und oberer Theil seitdem fortgeschwemmt worden ist. Der Grad, bis zu welchem das Cong merat, beinahe rings um das ganze Atoll, ausgehöhlt, abgebröckelt und in Fragmenten auf den Strand geworfen worden ist, ist sicherlich sehr überraschend, selbst nach der Ansicht, dasz es die Bestimmung

der gelegentlichen heftigen Stürme ist, Fragmente aufzuhäufen, und

sr, i.)

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IS

Ue.

Cap. 1.

der täglichen Gezeiten, sie wegzunagen. Auch auf der westlichen Seite des Atolls, wo ich ein Bett von Sand und Fragmenten mit ans ihm hervorwachsenden Bäumen beschrieben habe, fiel es sowohl Lieut. Sulivik als auch mir selbst in Folge der Art und Weise, in welcher die Bäume weggewaschen worden waren, auf, dasz die Brandung neuer- dings einen Angriff auf diese Küstenlinie wieder begonnen habe. I scheinungen, welche auf ein unbedeutendes Übergreifen des Wassers über das Land andeuten, sind innerhalb der Lagune deutlicher: ich bemerkte an mehreren Stellen, sowohl an ihren dem Winde zugekehr- ten als vom Winde abgelegenen Ufern, wie alte Cocosnusz-Büume mit unterminirten Wurzeln umfielen, und fand zerfallene Stümpfe von an- dern an dem Strande, wo uns die Einwohner versicherten, dasz die Cocos-Palme jetzt nicht wachsen könne. Capt. FitzRot machte mich in der Nähe der Niederlassung auf die Fundamentpfosten eines Schup- pens aufmerksam, welche jetzt von jeder Fluth umspült werden, welche aber, wie die Einwohner angeben , vor sieben Jahren oberhalb der Hochwassergrenze gestanden haben. Es scheint sehr unwahrscheinlich zu sein, dasz in den ruhigen Wässern der Lagune, welche direct mit

i

einem groszen und daher stetigen Ocean zusammenhängen, eine Ver- änderung in den Strömungen, welche hinreichend bedeutend wäre, auf allen Seiten in das Land abnagend vorzudringen, innerhalb einer be- schränkten Periode stattgefunden hätte. Nach diesen Betrachtungen schlosz ich, dasz wahrscheinlich das Atoll neuerdings in geringem Masze gesunken sei; und diese Folgerung wurde noch durch den Um- stand bekräftigt, dasz 1834, zwei Jahre vor unserem Besuche, die Insel durch ein heftiges Erdbeben und während der zehn vorausgehen- den Jahre durch zwei unbedeutendere erschüttert worden war. Wenn während dieser unterirdischen Störungen das Atoll wirklich sank, so musz die Abwärtsbewegung sehr gering gewesen sein, wie wir aus der Thatsache schlieszen können, dasz die Felder abgestorbener Co- rallen noch immer bis an den Wasserspiegel der Lagune reichen und <lasz die Brandungswellen des westlichen Ufers noch nicht wieder die Linie ihrer früheren Wirksamkeit erreicht haben. Dem Sinken musz auch eine lange Periode der Ruhe vorausgegangen sein, während wel- cher sich die Inselchen bis zu ihrer jetzigen Grösze ausbreiteten und der lebende Rand des Riffes entweder aufwärts wuchs oder, wie ich glaube, nach auszen, bis zu seiner jetzigen Entfernung vom Strande. Mag nun diese Ansicht correct sein oder nicht, so sind die oben

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1. Abschnitt.                                   Keeling Atoll.                                                    19

angeführten Thatsachen doch der Aufmerksamkeit werth, da sie uns zeigen, was für ein heftiger Kampf auf diesen niedrigen Corallen- Bildungen zwischen den beiden so genau abgewogenen Kräften des Lan- des und Wassers in Thätigkeit ist. Was den künftigen Zustand von Keeling Atoll, wenn es ungestört sich selbst überlassen wird, betrifft, so können wir voraussehn, dasz sich die Inselchen noch immer in der Länge vergröszern können; da sie aber der Brandung nicht eher wider- stehen können, als bis diese über eine weitere Strecke hinrollt, so musz ihre Zunahme in der Breite von der zunehmenden Breite des Kiffes abhängen; und diese wieder musz durch die Steilheit der unter- meerischen Seiten beschränkt sein, welchen nur ein aus der Abnutzung der Corallensubstanz herzuleitendes Sediment zugefügt werden kann. Nach dem rapiden Wachsthum der Corallen in dem für den Schooner ausgearbeiteten Canal und nach den verschiedenen Kräften, welche bei der Erzeugung feinen Sediments in Thätigkeit sind, dürfte man glau- ben, dasz die Lagune notwendigerweise schnell aufgefüllt sein würde. Indessen wird etwas von diesem Sediment in den offenen Ocean ge- schafft, wie aus den Sondirungen gegenüber der Mündung der Lagune hervorgeht, anstatt innerhalb der Lagune abgelagert zu werden. Die Ablagerung von Sediment hemmt überdies das Wachsthum von Corallen- Riffen, so dasz diese beiden Kräfte nicht mit voller Wirkung zum Auffüllen der Lagune thätig sein können. Wir wissen so wenig von der Lebensweise der vielen verschiedenen Species von Corallen, welche die Lagunen-Riffe bilden, dasz wir nicht mehr Grund haben zu ver- muthen, dasz ihre ganze Oberfläche so schnell emporwachsen werde, wie es die Corallen in dem Canal für den Schooner thaten, als zur Vermuthung, dasz die ganze Oberfläche eines Torflagers so schnell zunehmen werde, wie es bekanntlich einzelne Stellen in Löchern thun, wo der Torf ausgestochen worden ist. Nichtsdestoweniger streben diese Kräfte dahin, die Lagune zu erfüllen; aber in dem Verhältnis, in dem sie seichter wird, müssen auch die Polypenstöcke vielen schäd- lichen Einflüssen, wie unreinem Wasser und Nahrungsmangel ausge- setzt werden. So theilte mir beispielsweise Mr. Liese mit, dasz einige Jahre vor unserem Besuch ein ungewöhnlich starker Regen nahezu alle Fische in der Lagune getödtet habe, und wahrscheinlich wird dieselbe Ursache auch die Corallen schädigen. Auch können die Riffe, woran man si<             m musz. unmöglich bis oberhalb des Niveaus der

tiefsten Springebben emporsteigen, so dasz die schlieszliche Umwand-

o*

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20                                               Atolle.                                      Cap. 1.

lung der Lagune in Land Folge der Anhäufung von Sediment sein musz: und mitten inne in dem klaren Wasser des Oceans gelegen und ohne irgend ein umgebendes hohes Land musz dieser Procesz äuszerst langsam sein.

Zweiter Abschnitt.

Allgemeine Form und Grösze der Atolle, ihrer Riffe und Inselchen. — Auszere Abdachung. — Nulliporen-Zone. — Conglomerate. — Tiefe der Lagunen. — Sediment. — Ganz oder zum Theil untergesunkene Riffe. — Durchbrüche in den Riffen. — Schwellenförmige Ufer um gewisse Lagunen. — Umwandlung der Lagunen in Land.

Ich will hier eiue Skizze der allgemeinen Gestalt und Structur der vielen Atolle und atoll-förmigen Riffe geben, welche im Stillen und im Indischen Ocean vorkommen, und sie mit Keeling Atoll ver- gleichen. Die Maldiva Atolle und die grosze Chagos-Bank weichen in so vielen Beziehungen ab, dasz ich ihnen auszer einigen gelegentlichen Erwähnungen einen dritten Abschnitt dieses Capitels widmen werde. Keeling Atoll kann als von mäszigen Dimensionen und von regel- mäsziger Form angesehen werden. Von den zweiunddreiszig Inseln, welche Capt. Beechey im Archipel der Niedrigen Inseln aufgenommen hat, ergab sich die längste als dreiszig Meilen und die kürzeste als weniger als eine Meile (engl.) lang; aber Vliegen Atoll, in einem an- dern Theile derselben Gruppe gelegen, erscheint als sechszig Meilen lang und zwanzig breit. Die meisten Atolle in dieser Gruppe sind von einer länglichen Form, so ist Bow-Insel dreiszig Meilen lang und im Mittel nur sechs Meilen breit (s. Fig. 4 auf Taf. I) und Olermont Tonnerre hat nahezu dieselben Proportionen. In dem Marshall Archi- pel (der Ralick und Radack Gruppe von Kotzebue) sind mehrere von den Atollen mehr als dreiszig Meilen lang, und Rimsky KorsakofT ist rundfünfzig Meilen lang und an der breitesten Stelle seines unregel- mäszigen Umrisses zwanzig Meilen breit. Die meisten Atolle in dem Maldiva Archipel sind von bedeutender Grösze, eines derselben (wel- ches indessen einen doppelten Namen trägt) masz in einer der Mitte ntlang gezogenen und etwas gekrümraten Linie nicht weniger a achtundachtzig geographische Meilen an Länge, während seine gröszte Breite unter zwanzig Meilen und seine geringste nur neun und ei hall" Meile betrug. Einige Atolle haben von ihnen vorspringen

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2. Abschnitt.                                         Atolle.                                                          21

spornartige Seitenfortsätze; und in der Marshall Gruppe gibt es Atolle, welche mit einander durch linienförmige Riffe verbunden werden, bei- spielsweise Menchikoff-Insel (s. Fig. 3 auf Taf. II), welche sechszig Meilen lang ist und aus drei an einander gereihten Bogen besteht. In der bei weitem gröszeren Anzahl von Fällen besteht ein Atoll aus einem einfachen in die Länge gezogenen Ringe, dessen Umrisse mäszig regelmäszig sind.

Die durchschnittliche Breite eines ringförmigen Riffs kann zu un- gefähr einer Viertel Meile angenommen werden. Capt. Beechet 5 sagt, dasz sie bei den Atollen des Archipels der Niedrigen Inseln in keinem Falle eine halbe Meile überschreite. Die von dem Bau und den pro- portionalen Dimensionen des Riffs und der Inseln von Keeling Atoll gegebene Beschreibung scheint auf nahezu sämmtliche Atolle im Stillen und im Indischen Ocean angewendet werden zu können. Die kleinen Inselchen werden zuerst eine Strecke weit rückwärts entweder auf den vorspringenden Spitzen des Riffs, besonders wenn seine Form winklig i9t, oder an den Seiten des Haupteingangs in die Lagune gebildet, — das heiszt also in beiden Fällen an Punkten, wo die Brandungswellen während heftiger Stürme in etwas verschiedenen Richtungen wirken kennen, so dasz die von der einen Seite her aufgeworfene Masse sich gegen die früher von einer andern Seite her aufgeworfene anhäufen kann. In Li tke's Karte der Carolinen Atolle sehn wir viele Beispiele des ersteren Falls; und das Vorkommen von Inselchen, als wären sie als Baken an den Punkten hingestellt, wo sich ein Thor oder ein Durchlasz durch das Riff findet, ist von mehreren Autoren bemerkt worden. Es gibt einige atoll-förmige Riffe, welche bis an die Ober- fläche des Wassers reichen und bei Ebbestand theilweise trocken sind, und auf welchen sich aus irgend einer Ursache Inselchen niemals gebildet haben; und wieder gibt es andere, auf denen sie gebildet, aber spä- ter wieder weggewaschen worden sind. Bei Atollen von geringen Dimensionen werden die Inselchen häufig zu einem einzigen hufeisen- oder ringförmigen Streifen vereinigt; aber bei Diego Garcia ist die Lagune, trotzdem dasz es ein Atoll von beträchtlicher Grösze ist, nämlich dreizehn und eine halbe Meile in Länge, mit Ausnahme des nördlichen Endes ganz und gar von einem, im Mittel ein Drittel Meile breiten Gürtel von Land umgeben. Um zu zeigen, wie klein die totale

5 Beechey. Voyage to the Pacific and Beering's .Straits, Cap. VIII.

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22                                              Atolle.                                        Cap. 1.

Ausdehnung des ringförmigen Kiffs und des Landes bei Inseln von dieser Olasse ist, will ich eine Bemerkung aus Lütke's Reise citiren, dasz nämlich, wenn man die dreiundvierzig Ringe oder Atolle im Carolinen Archipel einen in den andern stecken und über einen Thurm in der Mitte von St. Petersburg thun würde, das Ganze noch nicht diese Stadt mit ihren Vorstädten bedecken würde.

Die Form des Meeresgrundes, wie ihn Capt. Bbechey in seinen Durchschnitten der Atolle im Archipel der Niedrigen Inseln gibt, stimmt genau mit dem überein, was bereits in Bezug auf das Keeling Atoll beschrieben wurde: er senkt sich allmählich bis zu ungefähr zwanzig Faden in einer Entfernung von zwischen ein- und zweihun- dert Yards vom Rande des Ritt's und fällt dann unter einem Winkel von 45° in die unergründlichen Tiefen hinab6. Indessen scheint die Beschaffenheit des Grundes verschieden zu sein; denn der genannte Officier7 theilt mir mit, dasz alle Sondiruugen, selbst die tiefsten, auf Corallen getroffen hätten, er wisse aber nicht, ob abgestorbene oder lebendige. Die Abdachung um das Weihnacht—Atoll (1°4' nördl. Br., 157*45' w. L.), was von Cook8 beschrieben worden ist, ist be- trächtlich geringer; ungefähr eine halbe Meile vom Rande des Riffs betrug die mittlere Tiefe ungefähr vierzehn Faden bei einem feinen sandigen Boden, und bei einer Meile Entfernung nur zwischen zwan- zig und vierzig Faden. Es ist ohne Zweifel eine Folge dieses sanften Abfalls, dasz der die Lagune dieses Atolls umgebende Streifen Landes an einer Stelle zu der auszerordentlichen Breite von drei Meilen an- gewachsen ist; er wird aus aufeinanderfolgenden Zügen von zerbrochenen Schaltliiergehäusen und Corallen gebildet, wie die an einem Meeres- strande. Ich kenne keinen andern Fall von einer solchen Breite des Riffs iu einem Atoll; aber Mr. F. D. Bennett theilt mir mit, dasz die Neigung des Grundes rund um das Carolinen Atoll in dem Stillen Ocean wie die am Weihnachts-Atoll sehr sanft ist. Vor den Maldiva-

h Die Abdachung des ürandes um die Marshall Atolls im nördlichen Stillen Ocean [st wahrscheinlich ähnlich; Kotzebue, erste Reise, Bd. II. p. 16, sagt: »Wir hatten in einer geringen Entfernung vom Riffe vierzig Faden Tiefe, welche ein wenig weiter so stark zunahm, dasz wir keinen Grund finden konnten.u

7   Es mag mir gestattet sein, .lern Capt. Beechey m          Dank für die sehr freundliche Weise auszudrücken, in welcher er mir über mefc        Punkte Mittb lungen machte, und die grosze Hülfe anzuerkennen, welche ich seinem ausgezeich- neten nun erschienenen Werke verdanke.

8  Cook, Dritte Reise, Vol. II. Cap. 10.

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2. Abschnitt.                                         Atolle.                                                          23

und Chagos-Atolls ist der Abfall bei weitem plötzlicher; so fand Lieut. Powell 9 bei Heawandoo Pholo dicht am Rande des Riffs 50 und 60 Faden, und in einer Entfernung von 300 Yards fand er mit einer 300 Yard-Leine keinen Grund. Capt. Moresby theilt mir mit, dasz er 100 Faden von der Mündung der Lagune von Diego Garcia bei 150 Faden keinen Grund gefunden habe; dies ist um so merk- würdiger, da die Abdachung vor Canälen durch ein Riff meistens we- niger plötzlich sind, und zwar in Folge von Anhäufung von Nieder- schlügen. Bei Egmont Insel erhielt man auch bei 150 Faden Ent- fernung vom Riffe Sondirungen in 150 Faden. Endlich fand man bei < ardoo-Atoll nur sechszig Yards vom Riffe mit einer Leine von 200 Faden keinen Grund, wie mir Capt. Horesby mitgetheilt hat. Die Strömungen laufen mit groszer Gewalt rund um diese Atolle, und wo sie am stärksten sind, scheint die Neigung am plötzlichsten zu sein. Dieselbe Autorität hat mir mitgetheilt, dasz, wo nur Sondirungen diesen Inseln gegenüber erhalten worden sind, der Boden ausnahmslos sandig war; es lag auch durchaus kein Grund vor, die Existenz sub- mariner Felsenklippen zu vermuthen, wie es bei Keeling Insel der Fall war10. Hier tritt dann nun eine Schwierigkeit ein: — kann sich Sand an einem Abhang anhäufen, welcher in einigen Fällen über fünfuudfüofzig Grad geneigt ist? Man musz beachten, dasz ich von Abhängen spreche, wo Peilungen erlangt wurden, und nicht von 8ül- n Fällen, wie bei Cardoo, wo die Beschaffenheit des Grundes un- kamit ist und wo der Abfall nahezu senkrecht sein musz. Elie de Beaumont11, und es gibt keine gröszere Autorität über diesen Gegen- stand, hat aus der Neigung, in welcher Schnee bei Lawinen hinab- gleitet, gefolgert, dasz sich ein Bett von Sand oder Schlamm bei keinem gröszeren Winkel als dreiszig Grad bilden kann. Nehme ich die Anzahl von Peilungen auf Sand in Betracht, welcher um die Hal-

9  Diese Thatsache ist einer handschriftlichen Schilderung dieser Gruppe ent- nommen, welche mir Capt. Moresby geliehen hat. s. auch Capt. Moresbv's Autsatz über die Haldiva Atolls in dem Geographical Journal, Vol. V. p. 101.

10  Gegenüber einigen der Atolle im Archipel der Niedrigen Inseln scheint der Grund stufenweise abzusteigen. Gegenüber von Elizabeth-Insel, welche aus erho- benem Corallengestein 1         it. beschreibt Capt. Beochey (p. 45 der 4°Ausg.) drei Stufen: die erste fällt vom Strande an bis zu einer Entfernung von ungefähr fünfzig Varda sanft ab, die zweite erstreckt sich zweihundert Yards weit mit einer

von fünfundzwanzig Faden, und endet dann plötzlich wie die erste; und un- mittelbar jenseits dieser ist bei zweihundert Faden k<-in Grand.

11          loires pour servir ä m            iption geolog. de France. Tom. 1 V". [>. 216.

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04                                                     Atolle.                                               Cap. 1.

diva- und Chagos-Atolle erhalten worden sind, und welche einen grösseren Winkel anzudeuten scheinen, ferner auch die auszerordent- liche Steilheit der Sandbänke in West-Indien, welche im Anhang werden erwähnt werden, so musz ich folgern, dasz die klebende Eigen- schaft nassen Sandes der Schwerkraft entgegenwirkt, und zwar in einem viel gröszeren Verhältnis als Elik de Beaümont angenommen hat. Wegen der Leichtigkeit, mit welcher kalkiger Sand zusammen- klebt, ist es nicht nothwendig anzunehmen, dasz das Bett losen San- des dick ist.

Capt. Beechey hat beobachtet, dasz die submarine Abdachung an den Endspitzen der längeren Atolle im Archipel der Niedrigen In- seln bedeutend geringer ist, als an ihren Seiten; wo er von Ducie's Insel spricht, sagt er12: die Schanze, wie man es wohl nennen kann, welche „dem kraftvollsten Feinde (der südwestlichen Wogenschwellung) „entgegenzutreten hat, ist viel weiter und mit geringerer Steilheit ..hinausgeführt, als die andern." In einigen Fällen ist die geringere Neigung eines gewissen Theils der äuszern Abdachung, beispielsweise an den nördlichen Endspitzen der beiden Keeling Atolle, durch ei' vorherrschende Strömung verursacht worden, welche dort ein Bett Sandes anhäuft. Wo das Wasser vollkommen ruhig ist, wie innerhalb einer Lagune, wachsen die Riffe meistens senkrecht auf, hängen zu- weilen selbst über ihre Basis über; andererseits ist da, wo das Wasser meistens, wennschon nicht ausnahmslos, ruhig ist, wie an der unter dem Winde liegenden Seite von Mauritius, das Riff sehr sanft geneigt. Es geht daher hieraus hervor, dasz der äuszere Winkel vielfach schwankt. Wir können indessen in der groszen Ähnlichkeit in der Form zwischen den Durchschnitten durch Keeling Atoll und durch die Atolle im Archipel der Niedrigen Inseln, — in der allgemeinen Steilheit der Riffe der Maldiva- und Chagos-Atolle, — und in dem senkrechten Aufsteigen derjenigen, wo das Wasser immer ruhig ist, die Wirkung gleichförmig thätiger Gesetze erkennen; aber wegen der complicirten Wirkung der Brandung und der Strömungen auf das Wachsthums- vermögen der Corallen und auf die Ablagerung von Sediment, können wir durchaus nicht alle Resultate einzeln verfolgen.

Wo kleine Inseln auf dem Riff gebildet worden sind, erscheint jener Theil, welchen ich die „Ebene" genannt habe, und welcher bei

12 Beechey"s Voyage, 1° Ausg. p.

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2. Abschnitt.                                         Atolle                                                          25-

Ebbestand theilweise trocken ist, bei jedem Atoll ähnlich. Was die Marshall Gruppe im nördlichen Stillen Ocean betrift't, so kann man aus Chamisso's Beschreibung schlieszen, dasz das Riff da, wo sich keine Inselchen auf ihm gebildet haben, sanft vom äuszern Rande nach der Lagune hin abfällt; Funders gibt an, dasz das australische Canal-Riff eine ähnliche Neigung nach innen hat, und ich zweifle nicht an deren allgemeinem Vorkommen, obschon nach Ehrenberg die Riffe des Rothen Meeres eine Ausnahme bilden. Chamisso bemerkt, dasz „die rothe Färbung des Riffs (bei den Marshall Atollen) unter „der Brandung durch eine Nuüipora veranlaszt wird, welche den Stein »bedeckt, wo nur immer die Wellen aufschlagen; unter günsti- gen Umständen nimmt sie eine tropfsteinartige Form an", — eine Beschreibung, welche vollständig auf den Rand des Keeling Atolls an- wendbar ist13. Obgleich Chamjsso nicht angibt, dasz die Massen von Nulliporen Spitzen oder einen Wall bilden, welcher höher liege als die „Ebene", so glaube ich doch, dasz dies der Fall ist; denn Kotzkbüe '* spricht an einer andern Stelle von dem Gesteine am Rande des Riffs „als zu ungefähr zwei Fusz bei Ebbestand sichtbar", und wir können sicher sein, dasz diese Felsen nicht aus echter »orallensubstanz ge- bildet werden ,5. Ob ein glatter convexer Wall von Nulliporen, gleich dem, welcher wie künstlich zum Schutze des Randes von Keeling Atoll aufgeführt erscheint, von häutigem Vorkommen um Atolle herum

13  Kotz ebne's Erste Reise, Bd. III. p. 142. In der Nähe von Porto Praya auf den Capverdischen Inseln waren einige basaltische Felsen, die von keiner un- beträchtlichen Brandung gewaschen werden, vollständig von einer Nulliporen-Schicht eingehüllt. I>ie ganze Oberfläche über viele Quadratzolle war pfirsichblüthonroth

rbt; die .Schicht war indessen von keiner gröszern Dicke als Papier. Eine an- dere Art, eine Form mit vorspringenden Knöpfen wächst an derselben Örtlichkeit, Diese Nulliporen sind nahe mit den von Corallen-RifTen beschriebenen verwandt, aber, wie ich glaube, von verschiedenen Species.

14  Kotzebur's Erste Reise, Vol. II. p. 16: Lieut. Nelson erwähnt in nem ausgezeichneten Aufsatze in den Geological Transactions (Vol. II. p. 105) die

Kotzebuc besprochenen felsigen Spitzen und schlieszt, dasz sie aus Serpnln tebn, welche auf den Riffen der Bermudas inen ade Massen bilden, wie sie es gleicherweise an einer Bandsteinbarre vor der Küste von Brasilien tluin. wie im London Philos. Journal, Oct. 1841, beschrieben liabe. Ich habe meine Be- schreibung als ein kurzes Supplement dem vorliegenden Bande angehängt. Diese Serpula-Massen nehmen in Bezug auf die Einwirkung des Meeres dieselbe Stellang ein wie die Nulliporen an den Corallen-RifVeii des Indischen und Stillen Ocean-.

15  Capt. Moresby sagt in seinem werthvollen Aufsatze über die nördlich Atolle der Maldivas (Geographical Journal, Vol. V.), dasz die Ränder der Riffe dort bei niedrigen Springebben über dem Wasser stehn.

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26                                              Atolle.                                        Cap. 1.

ist, weisz ich nicht; wir werden ihm aber sofort unter genau dersel- ben Form am äuszeren Rande der Bari i-Eiffe begegnen, welche die Gesellschafts-Inseln umgeben.

Es scheint kaum ein Zug in der Structur des Keeling-Biffs zu existiren, welcher nicht von gewöhnlichem, wenn nicht geradezu von ganz allgemeinem Vorkommen bei andern Atollen wäre. So beschreibt ChamissO1* eine Schicht von grobem Conglomerat an der Auszenseite der Inselchen um die Marshall Atolle herum, „welche an ihrer oberen „Fläche uneben und zernagt erscheint." Nach Zeichnungen mit bei- fügten Bemerkungen von Diego Garcia in der Chagos-Gruppe und von mehreren der Maldiva-Atolle, welche mir Capt. Moresby 17 zeigte, ist es offenbar, dasz ihre äuszeren Küsten demselben Wechsel von rfall und Wiedererneuerung unterworfen sind wie die vom Keeling Atoll. Aus der Beschreibung der Atolle im Archipel der Niedrigen

sein, welche in Capt. Bekchi Meise mitgetheilt wird, geht es nie hervor, dasz irgend ein C unerat aus Corallengestein dort beob- achtet worden ist.

Die Lagune im Keeling Atoll ist seicht: in den Atollen der Niedrigen Inseln schwankt di> Tiefe von 20 bis zu 38 Faden und in der Marshall Gruppe, der Angabo Cuxv g zufolge, von 30 zu 35 Faden; bei den Carolinen Atollen ist sie nur wenig geringer. Inner- halb der Maldiva Atolle finden sich grosze Strecken mit 45 Faden Tiefe, und einige Peilungen sind zu 49 Faden angegeben. Der gröszere Theil des Bodens in den meisten Lagunen wird aus Sediment gebil-

t; grosze Strecken haben genau dieselbe Tiefe, oder die 1 schwankt

so unmerkbar, dasz            r kein anderes Mittel, ausgenommen wäss-

-> Niederschläge, die Oberflä« so gleichmäszig geebnet haben kaut.

i den Maldiva Atollen ist 'lies sehr augenfällig, und gleicherweise auch bei einigen der Carolinen und Marshai] Inseln. In den ersteren

3tehn grosze Strecken aus Sand und weichem Thon; und Kotzk- spricht davon, dasz Thon innerhalb eines der Marshall Atolle ge- funden worden sei. Ohne Zweifel ist dieser Thon kalkiger Schlamm, ähnlich dem auf der Keeling Insel gefundenen und dem von den Ber- mudas, welcher bereits als von zerfallener Kreide nicht zu nnter-

»» Kotzebue'a i                    . in p. u

» s. auch Moresby, ü lie nördlichen Atolle der Maid         in:        ;ra-

phical Journal, Vol. V. p. 4

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2. Abschnitt.                                         Atolle.                                                         27

scheiden erwähnt wurde, und welcher, wie Lieut. Nelson- sagt, dort Pfeifen-Thon genannt wird18.

Da, wo die Wellen mit ungleicher Kraft auf die beiden Seiten eines Atolls einwirken, scheinen die kleinen Inseln zuerst gebildet zu werden; sie sind auf der mehr exponirten Seite des Strandes mei- stens von grösserer Länge. Auch die Inselchen, welche mit Bezug auf die Passatwinde unter dem Winde gelegeu sind, sind an den meisten Stellen des Stillen Oceans dem ausgesetzt, dasz sie gelegent- lich von Stürmen, welche an Heftigkeit Orkanen gleichkommen und in entgegengesetzter Kichtung wehen, gänzlich weggeschwemmt wer- den. Das Fehlen von Inseln auf der Seite der Atolle unter dem Winde, oder, wenn sie vorhanden sind, ihre geringere Grösze verglichen mit denen gegen den Wind gelegenen, ist eine vergleichsweise unbedeu- tende Thatsache; es ist aber merkwürdig, dasz in manchen Fällen das Riff selbst, trotzdem es seinen gewöhnlich bestimmten Unirisz be- hält, doch auf der Seite unter dem Winde nicht mehrere Faden I der Oberfläche nahe emporsteigt. Dies ist der Fall mit der südlichen Seite von Peros Bauhos (Taf. I. Fig. 9) in der Chagos Gruppe, mit dem Mourilen Atoll19 in dem Carolinen Archipel und mit dem Canal- Riffe (Taf. I. Fig. 8) der Gambier-Inseln, wo Capt. Beechey zuerst darauf geführt wurde, die in Frage stehende Eigentümlichkeit zu beobachten. Bei Peros Banhos ist der untergetauchte Theil neun Meilen lang und liegt in einer mittleren Tiefe von ungefähr 5 Faden; seine Oberfläche ist nahezu horizontal und besteht aus hartem Gestein mit einer dünnen Decke von losem Sand. Es findet sich kaum eine einzige lebendige Ooralle auf ihm, selbst am äuszeren Bande, wie mir pt. Mobesbt ganz besonders versichert hat; er ist in der That eine Mauer von abgestorbenem Corallengestein, welche dieselbe Weite und

Ich will hier bemerken, dasz an der Küste von Brasilien, wo es viel Corallen gibt, die Peilungen ii, der Nähe des Landes von Admiral Rouasin in dem ,,Pi!ote du Bresil* als kiesligor Sani mit zahlreichen fein zerkleinerten Stückchen von Mu- scheln und Corallen gemengt beschrieben werden. Weiter in's offene Meer hinaus wird auf einer Strecke von 1300 Meilen der Küste entlang von den Abrolltos Inseln Maranham der Boden an vielen Stellen von „tuf blanc, ntOl ou forme* de madre- porea broyeV gebildet. Diese w          Substanz ist wahrscheinlich mit der analog,

welche innerhalb der oben erwähnten Lagunen vorkommt; sie ist zuweilen, der An- gabe Roussin's zufolge, fest, und er vergleicht sie mit Mörtel.

19 Freder. Lütke, Voyage autour du Monde, Vol. II. p. 291. s. auch seine Schilderung von Namonoutto auf p. 97 und 105 und die Karte von Ouileay im Atlas.

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2S

Atolle.

Cap. 1.

denselben Querschnitt mit dem Riff in seinem gewöhnlichen Zustande hat, Ton dem sie ein continuirlich zusammenhängender Theil ist. Die lebenden und vollständigen Theile enden plötzlich und stoszen an den untergetauchten Theil an, in derselben Weise wie es da vorkommt, wo ein Durchgang durch das Riff vorhanden ist. Das Riff ist in an- dern Fällen auf der Seite unter dem Winde nahezu oder gänzlich ob- literirt und eine Seite der Lagune wird offen gelassen; so z. B. in Oulleay (Carolinen Archipel), wo ein halbmondförmiges Riff vorn an eine unregelmäszige Bank anstöszt, auf welcher wahrscheinlich die andere Hälfte des ringförmigen Riffs früher einmal gestanden hat. In Namonoui'to in demselben Archipel kommen diese beiden Modifica- tionen des Riffes vor; es besteht aus einer groszen ebenen Bank mit von 20 bis 25 Faden Wasser über ihr; in einer Länge von mehr als 40 Meilen auf seiner südlichen Seite ist diese offen und ohne irgend welches Riff, während sie an den andern Seiten von einem Riffe be- grenzt wird, welches stellenweise bis zur Oberfläche heransteigt und vollkommen charakterisirt ist, stellenweise aber einige Faden tief un- tergetaucht bleibt. In der Chagos Gruppe finden sich ringförmige Riffe, welche ganz untergetaucht sind und ganz die Structur besitzen, wie die eben geschilderten untergetauchten und bestimmten Partien. Die Speakers Bank bietet ein ausgezeichnetes Beispiel dieser Bildungsart dar; ihre mittlere Ausbreitung, welche ungefähr 22 Faden tief ist, ist querüber 24 Meilen; der äuszere Rand ist von der gewöhnlichen Breite bei ringförmigen Riffen und scharf bestimmt; er liegt zwischen 6 und 8 Faden unter der Überfläche, und in derselben Tiefe finden sich auch kleine zerstreute Hügel in der Lagune. Capt. Moresby glaubt, dasz der Rand aus abgestorbenem Gestein dünn mit Sand bedeckt bestellt. und ist sicher darüber, dasz dies mit dem äuszern Rande der Groszen Chagos Bank der Fall ist, welche gleichfalls wesentlich ein unterge- tauchtes Atoll ist. In diesen beiden Fällen, ebenso wie an der unter- getauchten Partie des Riffes an Peros Banhos, glaubt Capt. Moresby sicher zu sein, dasz die Menge lebender Corallen, selbst an der äuszereu, -las tiefe Seewasser überhängenden Kante, völlig bedeutungslos i<t. Endlich finden sich an mehreren Stellen des Stillen und Indischen Oceans Bänke, welche in gröszeren Tiefen als in den eben erwähnten Fällen liegen und dieselbe Form und Grösze wie die benachbarten Atolle haben, deren atoll-artige Bauart aber gänzlich verwischt ist. Aus den Aufnahmen von Freycinet geht hervor, dasz es Bänke dieser

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2. Abschnitt.                                         Atolle.                                                          29

Art im Carolinen Archipel und, wie angegeben wird, im Archipel der Niedrigen Inseln gibt. Wenn wir den Ursprung der verschiedenen Gassen von Corallen-Bildungen zu erörtern haben, werden wir sehen, dasz der untergetauchte Zustand einiger ganzer atoll-förmigen Riffe und von Theilen anderer, meistens aber nicht ausnahmslos auf der Seite unter dem Winde, und die Existenz noch tiefer untergetauchter Bänke, welche jetzt nur wenig oder gar keine Zeichen ihrer ursprüng- lichen atoll-artigen Structur besitzen, wahrscheinlich die Wirkungen einer gleichförmigen Ursache sind, — nämlich des Absterbens der Corallen während der Senkung des Gebietes, auf welchem die Atolle

oder Bänke gelegen sind.

Es finden sich (mit Ausnahme der Maldiva Atolle) selten mehr als zwei oder drei Canäle und meistens nur ein in die Lagune füh- render, von genügender Tiefe, um Schiffen den Eintritt zu gestatten. Bei kleinen Atollen ist gewöhnlich nicht einmal einer vorhanden. Wo in der Mitte der Lagune tiefes Wasser vorhanden ist, z. B. über 20 Faden, so sind die Canäle selten so tief wie die Mitte, — man könnte sagen, dasz nur der Rand der untertassenförmigen Aushöhlung, welche die Lagune bildet, eingeschnitten ist. Sir. Ch. Lyell 20 hat bemerkt, dasz das Wachsthum der Corallen alle Canäle durch ein Riff zu ver- stopfen strebe, ausgenommen diejenigen, welche durch das Ausströmen des Wassers offen gehalten werden, das während jeder hohen Fluth und des gröszeren Theils jeder Ebbe über einen groszen Theil seines Umfangs getrieben wird. Mehrere Thatsachen weisen darauf hin, d; gleichfalls eine beträchtliche Menge von Niederschlag durch diese Canäle abgeführt wird; und Capt. Mobesby hat bemerkt, dasz wäh- rend des Wechsels des Monsoons das Meer in einiger Entfernung gegen- über den Eingängen in die Maldiva und Chagos Atolls misfarbig wurde. Dies dürfte wahrscheinlich das Wachsthum der Corallen in den Canälen 1 wirksamer unterbrechen, als wenn dieselben nur einen Strom von Wasser ausführten. Wo sich kein solcher Canal rindet, wie es bei vielen kleinen Atollen der Fall ist, haben diese Ursachen es verhin- dert, dasz der ganze Ring die Oberfläche erreicht hat. Die Canäle kommen wie die untergetauchten und verwischten Theile des Riffs sehr allgemein vor, wenngleich nicht ausnahmslos an der Seite des Atolls unter dem Winde oder an der Seite, nach der Angabe Beechet's*1,

Principles of Geologv. Vol. III, p. 289. - Beechey's Voyage, 4° Ausg. Vol. L p. 189.

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30                                              Atolle.                                         Cap. 1.

welche, weil sie sich in derselben Richtung mit dem vorherrschenden Winde erstreckt, nicht vollständig demselben ausgesetzt ist. Durch- lässe zwischen den Inselchen auf einem Riffe, durch welche Boote bei Fluthstand passiren können, dürfen nicht mit Canälen für Schiffe ver- wechselt werden, mit welchen das ringförmige Riff selbst durchbrochen ist. Diese Durchlässe zwischen den Inselchen kommen natürlich ebenso gut an der Seite unter dem Winde wie an der gegen den Wind vor; sie sind aber an der Seite unter dem Winde häufiger und breiter in Folge der geringeren Dimensionen der Inseln auf dieser Seite.

Beim Keeling Atoll neigen sich die Ufer der Lagune allmählich, wo der Grund aus Sediment besteht, und unregelmäszig oder plötz- lich, wo Corallen-Riffe sich finden; dies ist aber durchaus nicht die allgemeine Structur bei andern Atollen. "Wo Chämisso22 in allgemei- nen Ausdrücken von den Lagunen in den Marshall Atollen spricht, sagt er, dasz „das Senkblei meist von einer Tiefe von 2 oder 3 Fa- nden bis zu 20 oder 24 falle, und man kann eine Linie verfolgen, wo „man von der einen Seite des Bootes aus den Grund und von der an- dern Seite aus das azurblaue tiefe Wasser sieht." Die üfer der lagunenartigen Canäle innerhalb des Canal-Riffs von Vanikoro haben einen ähnlichen Bau. Capt. Beechey hat eine Modifikation dieser Bil- dungsweise (und er glaubt, dasz sie nicht selten sei) an zwei Atollen im Archipel der Niedrigen Inseln beschrieben, bei welchem die Ufer der Lagune mit einigen wenigen breiten, leicht geneigten Schwellen oder Stufen abfallen; so endet beim Matilda Atoll23 das grosze äuszere Riff, dessen Oberfläche sanft nach innen geneigt ist, plötzlich mit einer kleinen untermeerischen, 3 Faden tiefen Klippe; an ihrem Fusze neigt sich eine 40 Yards breite Schwelle gleichfalls sanft nach innen und endet in einer zweiten, 5 Faden tiefen Klippe; über dieser hin- aus senkt sich der Boden der Lagune bis zu 20 Faden, welches die mittlere Tiefe ihrer Mitte ist. Diese schwellenförmigen Schichten scheinen aus Corallen-Gestein gebildet zu werden; Capt. Beechey sagt, dasz das Senkblei häufig mehrere Faden tief durch Löcher in densel- ben gesunken ist. Bei einigen Atollen kommen sämmtliche Corallen-

22  Kotzebuc's Erste Reise. Bd. 3. p. 142.

23  Beechey's Voyage, *°            VoL 1. p. 160. Bei der Pfingat-Inse] senkt

sich der Boden der Lagune allmählich nach der Mitte hin. und wird dann plötz- lich tief, da der Rand der Bank beinahe senkrecht ist. Diese Bank wird aus Co- rallen und abgestorbenen Muscheln gebildet.

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2. Abschnitt.

Atolle.

31

Eiffe oder Hügel in der Lagune bei Ebbestand an die Oberfläche des Wassers; in andern Fällen von seltenerem Vorkommen liegen sie alle in nahezu derselben Tiefe unter ihr; am häufigsten sind sie aber völlig unregelmäszig, — einige mit sich abdachenden, andere mit senkrecht abfallenden Seiten, — einige sich bis zur Oberfläche erhebend und andere in allen möglichen Tiefen vom Boden aufwärts liegend. Ich kann daher nicht annehmen, dasz die Vereinigung derartiger Riffe auch nur eine einzige gleichförmig abfallende Schicht oder Schwelle bilden könne, und noch viel weniger zwei oder drei eine unterhalb der andern und jede mit einer steilen Wand endend. Bei der Mathilden- Insel, welche das beste Beispiel dieses stufenartigen Baues darbietet, bemerkt Capt. Beechey, dasz die Corallenhügel innerhalb der Lagune in ihrer Höhe völlig unregelmäszig sind. Wir werden später sehn, dasz die Theorie, welche die gewöhnliche Form der Atolle erklärt, offenbar diese gelegentlich vorkommende Eigentümlichkeit in ihrer Bildung mit umfaszt.

In der Mitte einer Gruppe von Atollen kommen zuweilen kleine, ebene, sehr niedrige Inseln von Corallen-Bildungen vor, welche wahr- scheinlich früher einmal eine Lagune einschlössen, die aber seitdem von Niederschlägen und Corallen-Riffen ausgefüllt worden ist. Capt. Beechey zweifelt nicht daran, dasz dies mit zwei kleinen Inseln der Fall ist, welche allein unter einunddreiszig von ihm im Archipel der Niedrigen Inseln vermessenen keine Lagunen enthielten. Romanzoff Insel (in 15° südl. Br.) wird von Chamisso2* als aus einem Damm von madreporenartigem Gestein gebildet beschrieben, welcher einen ebenen Fleck, dünn mit Bäumen bedeckt, einschlosz, in welchen auf der Seite unter dem Winde gelegentlich die See hereinbreche. Das nördliche Keeling Atoll scheint sich in einem etwas weniger vorge- schrittenen Zustande einer Umwandlung in Land zu befinden; es be- steht aus einem hufeisenförmigen Streifen Landes, der eine schlammige, in ihrer längsten Axe eine Meile betragende Ebene umgibt, welche nur bei Fluthstand vom Meere bedeckt wird. Als ich das südliche Keeling Atoll beschrieb, versuchte ich zu zeigen, wie langsam der endliche Procesz des Auffüllens einer Lagune sein musz; trotzdem ist da alle Ursachen dieselbe Wirkungen hervorzubringen streben, sehr merkwürdig, dasz, wie ich glaube, nicht ein einziger Fall bekannt i

» Kotzebue's Erste Reise, Bd. 3. p. 221.

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32                                              Atolle.                                         Cap- 1.

wo eine roäszig grosze Lagune auch nur bis zur Ebbgrenze bei Spring- ebben aufgefüllt, und noch viel weniger, wo eine solche in Land um- gewandelt worden wäre. Es ist gleichfalls in gewissem Grade merk- würdig, wie wenig Atolle, ausgenommen kleine, von einem einzigen linienförmigen Streifen Landes, durch die Vereinigung getrennter In- selchen gebildet, umgeben werden. Wir können nicht annehmen, dasz die vielen Atolle im Stillen und im Indischen Ocean sämmtlich einen neueren Ursprung gehabt haben; und doch: sollten sie auf ihrem jetzigen Niveau bleiben, nur der Einwirkung des Meeres und dem Wachsthumsvermögen der Corallen ausgesetzt, und zwar während ebenso vieler Jahrhunderte wie seit irgend einer der früheren tertiären Epochen verflossen sein müssen, so läszt sich, wie ich meine, nicht daran zweifeln, dasz ihre Lagunen und die Inselchen auf ihrem Riffe ein gänzlich verschiedenes Ansehn darbieten würden von dem was sie jetzt haben. Diese Betrachtung führt mich auf die Vermuthung, dasz irgend ein Moment (nämlich Senkung) in Zwischenräumen mit in's Spiel kommt und ihren ursprünglichen Bau erneuert.

Dritter Abschnitt.

Maldiva Archipel. — Ringförmige Riffe, randständige und centrale. — Gro Tiefe in den Lagunen der südlichen Atolle. — Riffe in den Lagunen erreichen immtHch die Oberfläche. — Lage der Inseln und der Durchbrüche in den Riffen in liezug auf die vorherrschenden Winde und die Wirkung der Wellen. — Zerstörung Ton Inseln. — Beziehung der Lage verschiedener Atolle zu ein- ander. — Das scheinbare Zerstückeln groszer Atolle. — Die grosze Chagos Bank. — Ihr untergetauchte Zustand und auszerordentlicher Bau.

Obgleich die Maldiva Atolle und die Bänke in der Chagos Gruppe bereits gelegentlich erwähnt worden sind, so verdienen doch einige Punkte ihres Baues noch eine weitere Betrachtung. Meine Beschrei- bung gründet sich auf eine Untersuchung der wundervollen Karten, welche vor Kurzem nach der Aufnahme des Capt. Mob i und des Lieut. Powell publicirt worden sind, und noch besonders auf Mit- theilungen, welche mir Capt. Moresbt in der freundlichsten Weise zukommen liesz.

Der Maldiva Archipel ist 470 Meilen (engl.) lang bei einer mitt- leren Breite von ungefähr 50 Meilen. Die Form und Dimensionen der Atolle und ihre eigenthümliche Stellung in einer doppelten Linie ist, wenn auch nur unvollkommen, in der bedeutend reducirten Karte (Fig.6)

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3. Abschnitt.                            Maldiva Atolle.                                         33

auf Taf. II zu sehn. Die Maszverhältnisse des längsten Atolls in der Gruppe (welches einen doppelten Namen hat: Milla-dou-Madou und Tilla-dou-Matte) sind bereits angeführt worden; es ist in einer der Mitte entlang geführten und leicht gekrümmten Linie 88 .Meilen lang und weniger als 20 Meilen in seinem breitesten Theile breit. Auch Suadiva ist ein groszartiges Atoll, es miszt quer in einer Richtung 44 Meilen und 34 Meilen in einer andern, die grosze eingeschlossene Fläche Wasser hat eine Tiefe von zwischen 250 und 300 Fusz. Die kleineren Atolle in dieser Gruppe weichen in keiner Beziehung von gewöhnlichen Atollen ab; aber die gröszeren sind deshalb merkwürdig, weil sie von zahlreichen Canälen mit tiefem Wasser durchbrochen sind, welche in die Lagune führen; so sind beispielsweise 42 Canäle vor- handen, durch welche ein Schiff in die Lagune von Suadiva einfahren könnte. In den drei groszen südlichen Atollen haben die einzelnen Partien des Riffs zwischen diesen Canälen die gewöhnliche Structur und sind linienformig gerade; aber in den andern Atollen, besonders in den nördlichen, sind diese Partien ringförmig wie Atolle in Mi- niatur. Andre ringförmige Riffe erheben sich aus den Lagunen an der Stelle jener unregelmäszigen, welche gewöhnlich da vorkommen. Bei der Verkleinerung der Karte von Mahlos Madoo (Fig. 4 auf Taf. II) war es, wie sich herausstellte, nicht leicht, die Inselchen und die klei- nen Lagunen innerhalb jedeu Riffs anzugeben, so dasz die ringförmig Bauart hier nur sehr unvollkommen zu sehen ist: auf den groszen veröffentlichten Karten von Tilla-dou-Matte ist die ftoszere Erschei- nung dieser Ringe, welche dort weiter von einander stehn, sehr merk- würdig. Die Ringe am Rande sind meistens verlängert; viele von ihnen haben drei und einig.? selbst fünf Meilen im Durchmesser; die- nigen innerhalb der Lagune sind gewöhnlich kleiner, wenige nur messen mehr als zwei Meilen querüber, und die gröszere Anzahl eher noch weniger als eine Meile. Die Tiefe der kleinen Lagune innerhalb dieser kleinen ringförmigen Riffe beträgt meistens von 5 bis 7 Faden, aber gelegentlich mehr; und am Ari Atoll sind viele von den centra- Q 12 und einige selbst mehr als L2 Faden tief. Diese Hinge erhe- n sich plötzlich von der Platform oder der Bank, auf welcher sie ehn; ihre äuszeren Ränder werden ausnahmslos von lebenden (Koral- len25 eingefaszt, innerhalb deren eine ebene Fläche von Corallen-

25 Capt. More          ilt mir ;                                               i der hau

\toll ist.

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34                                              Atolle.                                        Cap. L

Gestein liegt; auf dieser Ebene sind in vielen Fällen Sand und Bruch- stücke angehäuft und in kleine, mit Pflanzenwuchs bedeckte Inseln umgewandelt worden. Sie sind allerdings gröszer und enthalten tie- fere Lagunen als viele echte, im offenen Meere stehende Atolle; ich kann auch keinen wesentlichen Unterschied zwischen diesen kleineu ringförmigen Kiffen und den am allervollkommensten characterisirten Atollen angeben, ausgenommen, dasz sie auf einem seichten Grunde ehn anstatt auf dem Grunde des Meeres und dasz sie, anstatt un- regelmäszig zerstreut zu sein, dicht zusammen gruppirt und die rand- ständigen Ringe in einem roh contourirten Kreise angeordnet sind.

Die vollkommene Reihe, welche man von einem linearen Riffe, wie einem solchen, welches ein gewöhnliches Atoll umgibt, zu andern, welche ringförmig und bedeutend verlängert sind, aber nur'eine sehr hmale Lagune enthalten, und wieder zu andern verfolgen kann, welche oval oder beinahe kreisförmig sind, macht es wahrscheinlich, dasz die letzteren blosz Modifikationen eines linearen und normalen Riffes sind. Die Thatsache, dasz die randständigen ringförmigen Riffe meist ihre längsten Axen in der Richtung liegen haben, welche das äuszere lineare Riff eingehalten haben würde, stimmt mit dieser An- sicht überein. Wir können auch schlieszen, dasz die centralen ring- förmigen Riffe Modifikationen jener nnregelmäszigen sind, welche in n Lagunen aller gewöhnlichen Atolle gefunden werden. Aus Kar- ten in einem groszen Maszstabe geht hervor, dasz der ringförmige Bau in diesen centralen Riffen mit dem Umstände zusammenhängt, dasz die Canäle oder Durchbrüche durch den Rand weit sind, und folglich, dasz das ganze Innere des Atolls den Wässern des offenen Oceans frei ausgesetzt ist. Wenn die Canäle eng oder wenig an Zahl sind, trotzdem dasz die Lagune von bedeutender Grösze und Tiefe ist (wie in Suadiva), so finden sich keine ringförmigen Riffe; wo die Canäle etwas breiter sind, sind die randständigen Partien des Riffs und besonders die dicht an den gröszeren Canälen liegenden ringför- mig, dagegen sind es die centraleren nicht; wo sie endlich am brei- ten sind, da ist beinahe jedes Riff im ganzen Atoll mehr oder we- niger vollkommen ringförmig. Obschon ihre Gegenwart hiernach mit dem Offensein der im Rande befindlichen Canäle zusammenfällt, so ist doch die Theorie ihrer Bildung, wie wir hernach sehen werden, in der der Bildung der Hauptatolle mit inbegriffen, von denen sie nur getrennte Partien bilden.

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3. Abschnitt.                                  Atolle.                                              35

Die Lagunen sämmtlicher Atolle im südlichen Theile des Archi- pels sind von 10 bis 20 Faden tiefer als die im nördlichen Theile. Hierfür bietet Addoo, das allersüdlichste in der Gruppe, ein sehr scharf ausgesprochenes Beispiel dar; denn obschon es nur 9 Meilen in seinem längsten Durchmesser miszt, hat es doch eine Tiefe von 39 Faden, während alle die andern kleinern Atolle vergleichsweise seichte Lagunen haben; ich kann keine völlig erschöpfende Ursache dieser Verschiedenheit in der Tiefe angeben, ausgenommen, dasz der südliche Theil des Archipels in einem bedeutenderen Grade oder mit gröszerer Geschwindigkeit gesunken ist als der nördliche Theil; und diese Schlusz- folgerung stimmt gut mit der Thatsache überein, dasz in der, noch weitere 280 Meilen mehr nach Süden gelegenen Chagos-Gruppe die meisten Atolle gesunken und mit den abgestorbenen Corallen halb zerstört sind. Tm centralen und tiefsten Theile der Maldiva Lagunen besteht der Boden, wie mir von Capt. Moresby niitgetheilt wurde, aus derbem Thone (wahrscheinlich einem kalkigen Schlamme); näher am Kande besteht er aus Sand und in den Canälen durch das Riff aus harten Sandbänken, Sandstein, Conglomerat-Geschieben und wenig

lebenden Corallen. Dicht an der Auszenseite des Riffs ist der Boden sandig und fallt ganz plötzlich zu unmeszbaren Tiefen ab. In den meisten Lagunen ist die Tiefe in der Mitte beträchtlich gröszer als in den Canälen; aber in Tilla-dou-Matte, wo die randständigen ring- förmigen Riffe weit aus einander stehn, erstreckt sich dieselbe Tiefe quer durch das ganze Atoll, von der Tiefwasserlinie auf der einen Seite bis zu der auf der andern. Ich kann mich nicht enthalten, noch einmal die eigentümliche Structur dieser Atolle hervorzuheben: — eine grosze sandige und meistens concave Scheibe erhebt sich plötz- lich aus dem unmeszbar tiefen Ocean; die mittlere Ausbreitung ist dicht bedeckt und die Ränder symmetrisch eingefaszt von ovalen Becken i Corallen-Gestein, welche eben an die Oberfläche des Meeres rei- chen, zuweilen mit Pflanzenwuchs bekleidet sind und von denen ein jedes einen kleinen See klaren Salzwassers enthält.

In den südlichen Maldiva Atollen, von denen es neun grosze gibt, kommen alle die kleinen Riffe innerhalb der Lagunen bis zur Ober- fl&che herauf und sind bei Ebben der Springgezeiten trocken; man hat daher beim Beschiffen derselben keine Gefahr von untermeerischen Bänken zu befurchten. Dieser Umstand ist sehr merkwürdig, da inner- halb einiger Atolle, z. B. der der benachbarten Chagos Gruppe, nicW

3*

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36

MaMiva Atolle.

Cap. I.

ein einziges Riff bis zur Oberfläche reicht und dies in den meisten andern Fällen nur einige wenige thun: die übrigen liegen auf allen intermediären Tiefen vom Grunde an aufwärts. Wo ich da? Wachs- thum der Corallen behandle, werde ich nochmals auf diesen Gegen- stand zurückkommen.

Obgleich in der Umgebung des Maldiva Archipels die Winde wührend der Monsune, während beinahe gleich langer Zeit, aus einander entgegengesetzten Richtungen wehen, und obgleich, wie mir Capt. Mo- ni raitgetheilt hat, die westlichen Winde die stärksten sind, so liegen doch die kleinen Inseln beinahe sämmtlich auf der östliei: Seite der nördlichen Atolle und auf der südöstlichen Seite der süd- lichen Atolle. Dasz die Bildung der Inselchen eine Folge davon i dasz Detritus, wie iu der gewöhnlichen Weise, von der Ausz» her aufgeworfen wird und nicht vom Innern der Lagunen, kann, wie ich meine, getrost aus mehreren Betrachtungen gefolgert werden, welche im Detail mitzutheilen sich kaum der Mühe lohnt. Da die östlichen Winde nicht die stärksten sind, wird ihre Wirkung wahrscheinlich durcli irgend eine vorherrschende Meeresschwellung 0         römung unterstützt.

In Gruppen von Atollen, welche den Passatwinden ausgesetzt sind, liegen die Schiffcanäle in die Lagunen beinahe immer auf der Seite unter dem Winde oder auf der weniger exponirten - des Ri und das Riff selbst fehlt dort zuweilen ganz oder ist untergetaui Eine ganz streng analoge, al                  dene Thataache taszt sich an

. Maldiva Atollen beobachten, dasz nämlich da, wo zwei Atolle nahe bei einander stehn, die Durchbrüche durch das Hilf an den E ten, welche einander zugekehrt sind, zahlreich sind, an den also, U'dche deu Wellen weniger ausgesetzt sind. So linden siefa an den Seiten von Ari und den beiden Xillandoo Atollen, welche den -. Phalcedoit- und M loque Atollen zugekehrt sind, dreiimd- iienzig Tiet'waer-Canäle und nur fünfundzwanzig an den Auszen- ten; an den drei zuletzt genannten Atollen linden sieb seehsund- fünfzig <>flnungen auf der näher te und mir siebenanddreißxig der Anszei                  ist kaum möglich, diese Verschiedenheit irgend

einer andern Prsache als einer etwas          i.iedenen Wirkung

res auf den beiden         n zuzuschreiben, weh          De Fol-

ge                     den beiden Keinen von Atollen einander gewährten

:, dürfte. Ich will hier noch bem                   D den o

llen die, di                    Anhäufung von B:               n auf dem 1;

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5, Abschnitt.

\

37

und ihrer vollkommeneren Continuität auf der einen Seite des Atolls als auf der andern günstigen Bedingungen zusammengetroffen sind; dies ist aber bei den Maldivas nicht der Fall gewesen; denn wir haben gesehn, dasz die Inseln auf den östlichen oder südöstlichen Seiten liegen, während die Durchbrüche im Riff gast gleichmäszig auf jeder Seite vorkommen, welche durch ein gegenüberliegendes Atoll geschützt ist. Dasz das Kiff auf der äuszeren und exponirten Seite dieser Atolle, welche nahe an einander stehn, zusammenhängender ist,

[iimt mit der Thatsache überein, dasz die Kiffe der südlichen Atolle zusammenhängender sind als die der nördlichen; denn die ersteren Bind, wie mir Capt. Horesbi mitgetheilt hat, bestandiger einer hef- tigen Brandung ausgesetzt als die nördlichen Atolle.

Das Datum der ersten Bildung einiger dieser Inseln auf diesem Archipel ist den Bewohnern bekannt; andrerseits werden mehr kleine Inseln, od         st einige von denen, welche der Annahme nach

sehr alt sind, jetzt schnell abgenagt. Das Zerstörungswerk ist in i) Fällen in zehn Jahren vollendet worden. Capt. Moresby fand aufeinem vom Wasser niedergewaschenen Kiffe die Spuren von Brunnen und Gräbern, welche gegraben worden waren, als es eine Insel trug. Auf dem südlichen Nillandoo Atoll sagen die Eineb'-rnen, dasz drei ron den Inseln früher grftszer gewesen seien; auf Nord-Xillandoo ist jetzt eine im                         »Ölt zu werden; und auf diesem letztern Atoll fand

Lieut. Pbentice ein ungefähr GOO Yards im Durchmesser haltendes Riff, von dem die Eingebornen positiv versicherten, dasz es vor Kur-

i noch eine mit Cocos-Bäumen bedeckte Insel gewesen sei. Es ist jetzt bei Ebbestand in Springgezeiten nur theilweise trocken und wird (mit Lieut. I                Worten) „gänzlich von lebenden Corallen und

Madreporen bedeckt." Auch im nördlichen Theile des Maldiva Archi- pels und in der Chagos Gruppe ist es bekannt, das/ einige Inseln im Begriffe sind zu verschwinden. Die Eingebornen schreiben diese Wir- kungen Änderungen in den Strömungen des Meeres zu. Was mich betrifft, so kann ich nicht ambin zu lermuthen, dasz es noch irgend eine andere Ursache geben musz, welche einen derartigen Kreislauf von abwechselnder Wirkung der Strömungen des groszen und offnen Oceans veranlagt.

-Mehrere der Atolle in diesem Archipel stehn in Bezug auf Form und Stellung zu einander in einem solchen Verhältnis, dasz man auf den ersten Blifk dazu veranlaszt wird zu vermuthen, dasz sie ihren

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38

MaMM.t Atolle.

1

Ursprung der Zerstückelung eines einzigen verdanken. Mfile beG ans drei vollkommen characterisirten Atollen, deren Gestalt und rela- tive Lage derartig sind, das/ eine dicht um alle drei gezogene Linie eine symmetrische Figur bildet; um dies indessen zu erkennen ist eine Karte erforderlich als die des Archipels auf Tat'. II. Der die beiden nördlichen Male Atolle trennende Canal ist nur wenig D als eine Meile breit, und bei 100 Faden wurde in ihm noch kein Grund gefunden. PoweU's Insel liegt in einer I         Hing von zwei

und             halben Meile dem nördlichen Ende eines andern Atolls

gegenüber, nämlich Mahlos Mahdo» (Fig. -1), genau an dem Punkte, wo sich die beiden Seiten des letztern, wenn         erlängert wüi

würden; es wurde indessen im Canal mit 200 Faden kein Grund inden; in dem breiteren Canal zwischen Horsburgh Atoll und dem südlichen Ende von Mahlos Mahdoo wurde mit -"         len kein Grund

tnnden. In diesen Fällen besieht die gegenseitige Beziehung nur in dfl         :n und Lage der Atolle. Aber in dem Canal zwä

beiden Nilland-         Uen erhielt man, trotzdem da-                 drei und

eine Viertel Meile breit ist, Sondirungen in einer Tiefe von 200 Faden; der Canal zwischen den Koss und Ari A           ist 4 Meilen breit und

nur 150 Faden tief. Wir haben daher hier noch eiuen uo             sehen

mmenhang auszer der gegenseitigen Beziehung in Lage und I Die Thatsache, dasz man Peilungen zwischen zwei getrennten und vollkommen characteristiscu entwickelten Atollen erhalten hat, ist au und für sich schon interessant, da e           iel ich glaube, niemal-

irgend einer der vielen andern Gruppen von Atollen im Stillen und Indischen Ocean erlangt worden ist. Fährt man fort, di<- Verbindung benachbarter Atolle zu \         en, so wird wohl, wenn man einen flüch-

tigen Blick auf die Karte von Mahlos Mahdoo (Fig. 1, Taf. II) wirft und die Linie des unmeszbar tiefen \\           verfolgt, Niemand zögern.

das Ganze als ein Atoll zu betrachten. Aber ein zv.         Blick wird

zeigen, dasz es durch einen gabeltheüigen Canal getheilt wird, di nördlicher Arm ungefähr eine und drei Viertel Meile breit mit einer ungefähr mittleren Tiefe von 125 Faden ist, während der südliche drei Viertel Meile breit und eher weniger tief ist. Diese Canäle sind in Abdachung ihrer Seiteu und in ihrer allgemeinen Form denen ähulieb, welche in jeder Beziehung von einander verschiedene Atolle scheiden; und der nördliche Arm ist breiter als der, welcher zwei von den Male Atolls von einander trennt. Die ringförmigen Riffe an den nördlichen und sud-

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Atoll«.

liehen Seiten dieses gabeltheiligen L'anals Bind verlängert und so conti- nuirlicb, dasz die nördlichen und südlichen Theile von Slahlos Mahdoo beanspruchen können, als besondere Atolle betrachtet EU werden. Aber die Riffe der zwischen iuneliegenden Theile sind weniger vollkommen, so dasz «lieser Theil kaum schon einem besonder» Atoll ähnlich ist. Mai. Mahduo findet sich daher in jeder I         ung auf einem intermi

Zustande, so da-         mtweder als ein einziges Atoll, welches nahezu

iu drei Theile zerstückelt worden ißt, oder als drei Atolle betracl werden kann, welche beinahe vollkommen sind und innig mit einan- der zusammenhangen, Diea ist ein Beispiel eines sehr frühen Zustan-

- der anscheinenden Zerstückelung i                     ein anderes bietet

Tilla-dou-Matte dar. In einem Theile d         Atolls stehn die n

migen Riffe so weit           inander entfernt, dasz die Einwohner der

rdlichen und südlichen Hälfte          iiiedene Namen gegeben nah

Qberdiea sind nahezu Bämmtliche Hinge so vollkommen und stehen so

reimt, und der Fleck, von dem sie sich erheben, ist so eben und eirn                  tgOJM so ungleich, dasz wir uns leicht der L'mwa.

lung dieses einen groszen Atolls, Dicht in zwei oder drei Portionen.

lern in eine ganze Gruppe von .Miniatur-Atollen vorstellen können. Eine solche Reihe, wie wir sie hier verfolgt haben, ruft in unserem

ste die Idee einer f;i          n Umwandlung hervor; und es wird sich

ter zeigen, dasz die Theorie der Senkung, in Verbindung mit dem Aufw&rte-Wachsen der Cor allen-Riffe, was durch Zufälligkeiten wahr-

.'inlichen Vorkommens modilicirt wird, die gelegentlich lung groszer Atolle erklärt.

Es bleibt nur noch die |          Chagos Bank zu beschreiben,

der Chagos Gruppe gibt         uige gewöhnliche Atolle, einige bis an

rt Liehe sich erhebende ringförmige Riffe, aber ohne irgend welche Inseln auf ihnen, und einige atoll-lörmige Bänke, welche entweder ler nahezu untergetaucht sind. Von <i          /teren ist die

Chagos Bank bei weitem die gröSlte, welche auch in ihr

ie von den übrigen verschieden ist; ein Plan von ihr ist in Kg. 1 auf Tal'. II gegeben, in welchem ich der Deutlichkeit wegen die in. lü Faden tief gelegenen Theile habe fein schattiren lassen: ein senk-

bt, von Ost nach West gelegter Durchschnitt ist in Fig. 2 gege-

. bei welchem der verticale Ma-             ithwendigerweise übertrie-

len ist. Ihre           te Axe bei             rasig nautische Hei]

und eine andere quer durch den breitesten Theil, unter rechtem

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40

flank.

Cap. I.

Winkel auf die entere gezogene Linie misrt Biebenzig. Der centrale Theil besteht aus einer ebenen schlammigen Fläche von 40 bis 50 Faden Tiefe, welche von allen Seiten, mit Ausnahme einiger Durch- bräche, von den steilen Rändern einer Gruppe von ungefähr in einem Kreise angeordneten Bänken umgeben wird. Diese Bänke bestehn aus Sand mit sehr wenigen lebenden Corallen; sie schwanken in ihrer Breite von 5 bis 12 Meilen und liegen im Mittel ungefähr IG Faden unter der Oberfläche; sie werden von den steilen Kändern einer dritten

..malen und ebenen Bank eingefaszt, welche den Rand des Ganzen bildet. Dieser Rand ist ungefähr eine Meile breit und ist mit A nabme zweier oder dreier Stellen, wo sich Inselchen gebildet haben, zwischen 5 und 10 Faden tief untergetaucht. Er besteht aus glattem hartem Gestein, welches mit einer dünnen Lage Sandes, aber mit kaum irgend welchen lebenden Corallen bed'          t; er ist an beiden E

il und fällt nach anazen plötzlich in die unmeszbare Tiefe ab. In einer Entfernung von weniger als einer halben Meile von einer Stelle wurde bei 190 Faden noch kein Grund gefunden, und gegenüber einer andern Stelle war in einer etwas gröszeren Entfernung kein Grund bei 210 Faden. Kleine Bänke oder Hügel mit steilen Seiten, mit

pig wachsenden Corallen bedeckt erheben sich von der inneren Fläche bis zu demselben Niveau wie der äuszerc Rand, welcher, wie wir ge~ sehen haben, nur aus todtem Gestein gebildet wird. Man kann un* möglich den Plan betrachten (Fig. 1, Taf. II), ungleich er auf einen so kleinen Maßstab reducirt ist, ohne sofort wahrzunehmen, dasz die

osze Cta         Uank, mit den Worten des Capt. Hob -\ „nichts

.weiter als ein halb ertrunkenes Atoll ist." Aber von welchen groszen Dimensionen und von welchem auszerordentlichen inneren Bau ist sie! Wir werden später sowohl die Ursache ihres untergetauchten Zustand

s auch andern Bänken in der Gruppe gemeinsamen Verhaltens, ab

h des Ursprungs der eigentümlichen submarinen Terrassen, weh die centrale Ausbreitung einfassen, zu betrachten haben; die letzteren können, wie ich meine, als da- Besaitet einer mit jener analogen I

hgewiesen werden, welche den sich gabelförmig theilenden Canal quer durch Mahlos Mahdoo hervorgebracht hat,

pt M""                             liclikeif           . mir .        lageieidn

"1 in Main:                     : nach diesem

1 OTchieneiien K                           mündlichen mir g

li« obige SchiMeru-.

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Zweites Capitel.

Barrieren- oder Cunl-Rtffe.

I in der allgemeinen Form und Structor den  Atollen auch. — Breite

an ien-Canäle. Dard         e durch da« Ruf rar ThUera

and meisten*                                                 — Hin ifülroiifj

le. ~ < .                             .: der eingesehloeaenen 1b-

bi. — Anzahl der faseln innerhalb                                   *. — Canal-l

dtchnng                            Landes. — Wahrscheinlich!               D der

Der Ausdruck „Barriere" ist meistens auf das ungeheure Riff angewendet worden, welches vor der nordöstlichen Küste von Australien liegt, und von den meisten Reisenden auch auf das an der Westkfl von Xeu-Caledonien. Eine Zeit lang glaubte ich, es sei zweckmässig« hiernach den Aasdruck zu beschranken; da aber diese Riffe in ihrem Bau und in ihrer Lage im Verhältnis zum Lande denen ähnlich sind, Iche wie ein Wall, mit einem tiefen Graben innen, viele kleinere Inseln umgeben, habe ich sie zusammen in eine Classe gebracht. Auch Riff an der Westküste von Neu-Caledonien, welches die S[>it Insel kranzförmig umgibt, ist eine Zwischenform zwischen einem kleinen kr                umgehenden Riffe und der australischen Barriere,

ch tausend Meilen lang in einer nahezu geraden Linie aus- dehnt

Der Geograph Buk hat in der That diese Barrieren- oder Canal-

welche massig grosze Inseln umgeben, in der Art beschrieben,

/ er sie Atolle nennt, bei denen hohes Land sich innerhalb der

centralen Wasserfläche erhebt. Die allgemeine Ähnlichkeit /wischen

den zu der Classe der Barrieren und den zu der der Atolle gehö-

renden Riffen kann man auf den kleinen, aber genau verjüngten Kar-

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12

ten auf Tai. I sehn*; und es kann ferner g           werden, dasz sii

ilichkeit bis auf jeden Theil ihrer Structur erstreckt fl wollen mit der Auszenseite des Riffes beginnen; viele zerstreut aus- geführte Peilungen geg r den Gambier-, Ooalan- und einigen an- rn kreisförmig eingeschlossenen Inseln /eigen, dasz dicht an den Brandungen ein schmaler abgedachter Ra                               seita wei-

ss in den meisten Fällen das Meer plötzlich unmeszbar tief wird, lüber der Westküste von Neu-<            ien fand Capt. Erki - i

L50 Faden in zwei Schiffslangen vom Riffe keinen Grand, so da also der Abfall nahezu so steil absei                    Dasz wie auf der Hfl

Maldiva Atolle.

Ich kauu nur wenig Mittheilungen in B           der Arten

iallen machen, welche auf dein äuszeren Hände leben. Als ich i Riff bei Tahiti besuch!               irar Ebbe, die Brandung war mir al

doch i         rk, als dasz ich die lebenden Massen hätte sehen k:

aber nach dei              ch von einigen intelligenten eingebornen Häupt-

lingen gehört habe, sind sie in ihrer abgerundeten nnd zweiglos Form denen am Hände vom B            Atoll ähnlieh. Der äo;

Band des Riffs, welcher zwischen den sich brechenden Wellen bei Eb stand sichtbar war, bestand aus         m abgerundeten, coi

künstlich angelegten Wellenb          . welcher ganz und gar TOD Xulli-

poren                 i und dem absolut ähnlich war, welchen ich bei Keeling

hrieben habe. Nach dem, was ich auf Tahiti              habe,

und nach di           ritten von W. Elus und J. v               komme ich

zu dem Schlüsse, dasz diese eigentümliche Structur den meisten der kreisförmig umgebenen Inseln des Archipels der Gesellschafts-Inseln gen         m zukommt. Das Riff innerhalb dieses Walles oder Wellen-

brechers hat eine fl          t uoregelmäszige Oberfläche, selbst in noch

höherem I            als zwischen den Inselchen auf dem Riff von Keel;

Atoll, mit welchem allein (da auf dem Riffe von Tahiti keine Insel- n sieh tii.                    ml verglichen werden kann. Hei Tahiti ist

Riff in seiner Breite sehr unregelmäszig; aber rund um viele ; re eingee< tsene Inseln, so beispielsweise Vanikoro- oder Gambier- Inseln <Fig. 1 und 8, Taf. 1), i                     uidig so regelmäszig und

1 D               it*n, nach «                  Kart«          irt wordi

Bemei

In. 1 l>            ple, Hj                              111.

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Cap. 2.

I-Riffe

Eben mittleren Breit»1 n li echten Atollen. Die meisten Canal-B                    if der inneren Seite unregelm&szig in den Lagunen-

Canal ab (wie man die Strecke mit tiefem Wasser, welche das FÜfl von dem eingeschlossenen Laude trennt, wohl nennen kann); aber bei inkl Bich das Riff nur auf eine kurze Entfernung und endet dann plötzlich mit einer submarinen, 40 Fusz hohen Mauer, — ei Bildung, welche der absolut ähnlich ist, die Chai                     Marshall

Atollen beschrieben bat.

In Bezug auf den Archipel der Gi hafts-Inseln gibt I. au, dasz die Riffe ;t in einer Entfernung, von einer bis zu andert- halb Meilen und gelegentlich selbst mehr al         li Meilen vom l'fer liegen. Die centralen Berge werden Die von einem Bande ebenen und häutig marschigen alluvialen Land« i einer bis zu vier Meilen Breite eingefaszt. Per Band be rallen-Sand und Detritus her vom Laguuen-Canal aufgeworfen worden ist, und i          >n den rgen herabge« - ist ein Übergreifen in den Canal, jenem niedrigen und inneren Theile der kleinen Inseln ii                    Jen analog, welcher durch die Anhäufung der Lagune gebildet wird. Bei Hogoleu (Fig. -. Taf. h im Carolinen Archipi liegt da Sfid-Sei cht weniger als 20 Meilen, auf der 1 tet-Seü 5, und auf der Nord-Seite 1-1 Meilen v«m den eingeschlossenen Inseln entfernt.

Die Lagunen-« anale k onen in jeder Beziehung mit echten La- gunen verglichen werden. In einigen Fällen sind .-ie orten mit einem ebenen Grunde von feinem Sande; in andern Bind sie durch I

pft, w                     *n allgemeinen Character

n wie diejenigen iunerhalb Kceling Atolls. I»              sren Ri

stehn entweder einzeln, oder noch häufiger rass I -ie die Ufer der eingi                'n Indien Inseln ein. Die Tiefe der Lagunen-* .'anale um

die G cbafts-Inseln herum variirt von 2 oder 3 bis zu 30 l auf Cook's Karte' Ulietea im                 eine Sondirung von 48 Fa-

den eingezeichnet; bei Vanikoro finden sich mehrere von 54 und eine von 56J Faden (englisch), eine Tiefe, welche selbst noch um ein Ge-

rgL über diesen wie Bl ädere Punkt« die ,Polyni W. Ellli, ein bewundern                ich voll der du

* b. Hj                                                                                             labe

I I'TrvilK p. i

I von Hawke

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44

Canal-Kiffe.

Cap. 2.

ringes die des Innern der groszen Maldiva Atolle übertrifft. Einige t'anal-UirVe tragen sehr wenig Inselchen, während andere von zahl- reichen Inseln gekrönt werden; diejenigen um einen Theil von Bola- bola (Fig. "», Taf. I) bilden einen linearen Streifen. Die Inseln erschei- nen zuerst entweder an den Winkeln des Rufe oder an den Seiten der Durchlässe durch dasselbe und sind meistens am zahlreichsten auf der Seite gegen den Wind. Das Riff behält auf der Seite unter dem Winde seine gewöhnliche Breite und liegt zuweilen mehrere Faden tief unter der Oberfläche untergetaucht; ich habe bereits Gambier Insel als ein Beispiel dieser Structur angeführt. Untergetauchte, ab-

rbene, mit Sand bedeckte und mit einer weniger scharf bestimm- ten Contour versehene Riffe Bind (s. den Anhang) gegenüber einzelnen Stellen von Huaheine und Tahiti beobachtet worden. Das Riff isl häufiger auf der Seite unter dem Winde als auf der gegen den Wind durchbrochen, obschon dies Dicht so häufig ist wie es bei den Atollen der Fall war. So finde ich in Kbi               - Abhandlung über den

Stillen Ocean, duz siofa Durchfahrten durch das einschließende Riff anf der Seite unter dem Winde bei den sieben Gesellschafts-Inseln finden, welche EX&fen für Schifte besitzen; da          li aber Gtthungen

windwärts nur bei dreien von ihnen finden. Die Durchbräche im Riffe sind selten BO tief wie der innere lagunen-gleiche (.'anal; sie kommen meisten-         nüber den Hauptthälern vor, ein Umstand, welcher, wie

im vierten Capital gezeigt werden wird, ohne grosze Schwierig erklärt werden kann. Der Umstand, dasz die Durchbräche n> den Thälern gegenüber liegen, welche von allen Seiten herabsteigen, erklärt ihr häufigeres Vorkommen durch die windwärts gelegene Seite von Canal-Hiflen als durch die windwärts gelegene Seite von Atollen, — denn bei Atollen ist kein eingeschlossenes Land da, welches die Lage dieser Durchbrüche beeinflussen könnte.

Es ist merkwürdig, dasz die Lagunen-Canitle um bergige In herum nicht in jedem einzelnen Falle schon seit langer Zeit mit Corallen und Sediment erfüllt worden sind; es ist dies aber ohne grosze Schwierigkeit zu erklären. In solchen Fällen, wie bei Hogoleu und den Gambier [nseln, wo einige wenige kleine Piks sich aus einer groszen Lagune erheben, weichen die Verhältnisse kaum von denen eines Atolls ab; und ich habe bereits mit einiger Ausführlichkeit ge-

, dasz das Auffüllen einer echten Lagune ein äuszerst langsamer Procesz sein musz. Wo der Lagunen-l'anal eng ist, ist jene K

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Cap. 2.

Cuul-Riff«.

45

vrdche an nicht beschützten Küsten die für Erzeugung von Sediment ergiebigste ist, nämlich die Gewalt der Krandungswellen, hier gänz- lich ausgeschlossen: und wegen der Tliatsache, dasz das Rift* gegen- über den Hauptthälern durchbrochen ist, musz viel von dem feineren Schlamm aus den Flüssen in das öfter,         ir geschafft werden. Das

Wasser, welches Ober die liänder atoll-förmiger Kiffe geworfen wird, verursacht eine Strömung, welche Sediment aus der Laguno durch die Durchlasse in das Meer führt; und dasselbe findet wahrscheinlich ancfa i ,inal-RiIl'en statt. Dies würde in hohem Masze dazu beitragen, eine Erfüllung der Lagunen-Canäle zu verhindern. Es zeigt indem der niedrige alluviale Kand am Fusze der umschlossenen Berge, dl der Procesz der Ausfüllung im Gange ist; und bei Maurua (Fig. 6, Tal. Ii in der Gruppe der Gesellschafts-Inseln, ist er beinahe ausge- führt worden, so 'las/ dort nur ein einziger Hafen für kleine Fahr- zeuge übrig geblieben ist.

Wenn wir eine Reihe von Karten von Canal-Riilen betrachten und in unserer Phantasie das eingeschlossene Land wegdenken, so worden wir finden. dasz auszer den vielen bereits erwähnten Punkten groszer Ähnlichkeit oder vielmehr Identität im Baue mit Atollen, ein« grosze allgemeine Übereinstimmung in der Form, den mittleren Dimen-

nen und der Gruppinmg besteht. Einschlieszende Kift'e sind gleich den Atollen meistens verlängert und haben einen unregelmäszig abge- rundeten, wennschon zuweilen eckigen Fmrisz. Ea gibt Atolle von allen Gröszen, von weniger als zwei Meilen im Durchmesser his zu Meilen (mit Ausschlusz von Tilla-dou-Matte, welches aus einer Anzahl von beinahe unabhängigen atoll-förmigen Riffen besteht); und so gibt es eil                le Barrieren- oder Canal-Riffe von drei und

er halben Meile bis zu bsundvierzig Meilen im Durch n . — i-n-lnsel i-t ein Beispiel der erstem und Hogoleu der letz-

:. Gröszö. Bei Tahiti miszt die eingeschlossene In         hsnnddi

Heilen in ihrer längsten Aie, während sie bei Maurua nur wonig mehr zwei Meilen grosz ist. Im letzten i'apitel wird auch gezeigt

rden, dasz die strengste Ähnlichkeit zwischen der Gruppirung von llen und von gewöhnliehen Inseln           bt; und dieselbe Ähnlich-

keit findet sich auch zu m Atollen und omschlii                  'ial-

Die innerhalb der Riffe di                                       -In sind von

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4<;

Canal-Ki

Cap. 2.

rschiedener Höhe. Tahiti6 ist 7000 Fusz hoch, Mauroa m führ 800, Aitataki 360 und Manouai nur 50. Auch die geologi

baffenheit des eing          ssenen Landes ist verschieden; in

ten Fallen ist es alten vulcanischen Ursprungs, allem Anscheine nach wegen des :               3, dasz Inseln dieser Beschaffenheit inner-

halb allerg]                     die häufigsten sind; einige indessen sind

Madreporen-Kalkstein und andere von primären Bildungen, von welch' Art Nen-J aledonien da- beste Beispiel darbietet. Das centrale Land besteht entweder aus einer einzigen Insel, oder aus mehreren; so steht in der Gruppe der Gesellschafts-Inseln Eimeo für sich al während Taha und Kaiatea (Fig. 3, Taf. I), beides niäszig grosze In- seln von nahezu gleicher Grösze, in einem Riffe eingesch d liegen. Innerhalb des Riffs der Gambier Gruppe finden sich eine grosze und einige kleinere Inseln (Fig. 8, Taf. I); innerhalb des von Hogoleu (Fig. 2, Tat. li ist nahezu ein Dutzend kleiner Inseln über die FhV der einen ungeheuren Lagune zerstreut.

Nach den so eben roitgetheilten Einzelheiten darf wohl behaup- tet werden, das/ sieh nicht ein einziger Punkt einer wesentlichen Verschiedenheit /wischen einschlieszenden Canal-liiffen und Atollen - die letztern schlieszen eine einfache Wasserfläche ein, die

rn umgeben kreisförmig eine Fläche, auf der sich eine oder meh- rere Inseln erheben. Diese Thatsache überraschte mich bedeutend, als ich von den Höhen von Tahiti aus die entfernte Insel Eimeo er- blickte, innerhalb einer Fläche glatten Wassers -teilend und von einem Ringe schneeweiszer Brandungswellen umgeben. Entfernt man das mittlere Land, so bleibt ein ringförmiges Riff Öbrig gleich dem eines Atolls auf einer frühen                oer Bildung; man entferne Bolabola,

und es bleibt ein Kreis linearer Corallen-Tnselchen übrig, mit hohen Oocos-Bäimien gekrönt, gleich einem der \ielen über den Stillen und Indischen Ocean zerstreuten Atolle.

Canal-Ril d Australien und Xeu-Caledonien verdii :i ihrer groszen Dimensionen eine besondere Erwähnung. Das an der Westküste eon Neo-Caledonien (Pig. 5, Taf. II) ist 4'»"

i nach F. [>. J            1 VIII. p. 220); von

ii. und ron M inooi Mr. .1. William . Di< ' idi n |< n IdmIii sind ' chara.

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Op. 2.

Car

-17

Meilen (engl.) lang; und auf einer Sti                   ilen stunden nähert

i dem           selten bis auf weniger als 8 Meilen. In der Nähe

südlichen Endes der Insel ist der Kaum zwischen dem Lande und 16 Meilen breit. Die australische Barriere erstreckt sich, mit einigen wenigen Unterbrechungen, ungefähr 1100 Meilen lang; ihre mittlere Entfernung vom Lande betragt            beo 20 und

Meilen, aber an einzelnen Stellen von 50 bis 90 Meilen. Der grto in dieser Weise eingeschlossene Meeresarm ist von 10 1           Faden

tief mit einem sandigen Boden; aber nach dem südlichen Kn wo das Riff vom l'fer entfernter ist. nimmt die Tiefe allmählich ZD 40, und an einigen Stellen bis zu mehr               aden zu. Pldc-

dbrs hat geschildert, wie die Oberfläche des Kitts aus einem hart weiszen Agglomerat von verschiedenen Corallen-Arten mit rauhen vor- springenden Spitzen bestehe. Einige wenige niedrige Inselchen haben . auf ihm gebildet. Der fmszere Rand ist der höchste Theil; er tmalen Kinnen und in Zwischenräumen von schiffbaren Canälen durchsetzt. Das Meer dicht auszerhalb des RifflJ isl an den meisten Stelleu ungeheuer tief: aber nach Norden, in der Nähe von Neo-Guinea, und nach Süden zu. ist die Tiefe weit geringer, und hier fällt Grund allmählich vom Kitte veg ab, wie e          tens gegenüber der

schiffbaren Canäle der Fall ist7.

gibt einen bedeutungsvollen Tunkt in der Structur der Bav- rieren- oder Canal-Rifi'e, welcher hier betrachtet werden musz. Da- beistehenden schematischen Zeichnungen stellen nord-südliche senk- rechte Durchschnitte dar, welche d                    listen Punkte von Ya- nikoro, Gambier- und Maurua-Iuseln, ebenso wie durch ihre ein- liegenden Riffe gelegt sind. Der M                         >hl in der hori- talen als verticalen Richtung der gleiche, nftroli                  bei Zoll auf eine nautische Meile. Die Höhe und Breite dieser Inseln sind bekannt; und ich habe versucht, die Form des Landes nach den Sehat- tirungen der Berge auf den groszen pnblicirten Karten wiederzi<_

seit der Zi         a Dampibb, ist bemerkt »

den. dasi da in beträchtlichem Q         eine gegeiwiiie B         mg

zwischen der                                                               sich es unterhi

1 j

mg Prot. J uk Vol. 1. 1847, I

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48

Canil-E

des Wassers sich findet, und dem oberhalb des Wassere besteht: es

ist daher die punktirte Linie in den drei Dur*         litten wahrschein-

lich eine ziemlich genaue Darstellung der factischen submarinen Fort- bmng «tos Landes. Wenn wir nun den äuszern Rand des Riffs be- trachten (A, A) und im Sinne behalten, dasz das kleine Senkblei auf der rechten Seite eine Tiefe von 1200 Fosz repräsentirt, so müssen wir zu dem Schlüsse kommen, dasz die verticale Dicke dieser barru'ren- förmigen Corallen-RilVe sehr grosz i(

| 4

II Viall                                                                                      Dttm Ott l

1

I 1 tiniBj

AA) Än*x*r«r K*nJ

Ich musz hier bem-                   .renn die Durchschnitte in irg

idern Richtung qaer durch diese Inseln, oder qner durch an- dere rings eingeschlossene Inseln                      worden wären, das Be- itat dasselbe gewesen wäre. In der folgenden Capitel w

BD werden, dasz riffbildende Corallen nicht in          in Tiefen

tifaen können, — es           , II, in hohem Grade unwahrschein

sie in mehr als einem Achtel der durch das Senkblei auf der rechten Seite des Holzschnittes dargestellten Tiel                       nnen.

b die I:                        im fünf-

rang eines andern 1

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Cap. 2.

al-Riffe.

4t>

Hier tritt dann eine grosze augenscheinliche Schwierigkeit ent- gegen: — wie bildeten sich die basalen Theile dieser Corallen-Rifte? Vielleicht kommt Manchem der Gedanke, dasz die wirklichen Corallen gebildeten Riffe von keiner groszen Dicke sind, duz vielmehr vor ihrem ersten W'aehsthum das Meer tief in die Klisten dieser um- schlossenen Inseln sich eingenagt und in dieser Weise eine breite a

hte unter meerische Schwelle öbrig gelassen habe, auf deren I dem die Corallen wuchsen; wenn dies aber der Fall gewesen wflre,

würde die Küste ausnahmslos von hohen Klippen begr«'          in und

nicht in den Lagunen-Canal sich abgesenkt haben, wie es in vielen Beispielen der Fall ist. überdies bleibt nach dieser Ansicht3 die Ur- sache davon, dasz das Riff sich in einer so bedeutenden Entfernung v m Lande in die Höhe erhebt und einen breiten und tiefen Graben innen frei Iftazt, ganz und gar unerklärt. Eine Yermuthung von g eher Art. welche zuerst noch wahrscheinlicher erscheint, ist. dasz die Riffe Biet von Sedimentbanken erhoben haben, welche sich vor dem Wachsthum der Corallen rund um die Küste angehäuft hätten; aber die Ausdehnung einer Bank in einer immer gleichen Entfernung rings um eine Dicht durchbrochene Küste und direct w>r tiefen Meeresarmen (wie z. P. in Itaiatea, s. Fig. 3, Taf. 1h. welche nahezu bis in das Herz einiger der eingeschlossenen Inseln eindringen, ist auszerordent- lich unwahrscheinlich. Und warum sollte ferner das Riff, in einigen Fällen wie eine Mauer auf beiden Seiten steil, sich in einer Entfer- nung von zwei, drei oder noch mehr Meilen von der Küste erhel und einen Canal. häufig zwischen 200 und 300 Fusz tief frei lassen, — eine Tiefe, welche, wie wir guten Grund haben zu glauben, für das Wachsthum der Corallen zu gl         rt? Auch schon die Existenz

dieses seihen Canals schlieszt die Idee aus. dasz das Riff nach auszen gewachsen sei, und zwar auf einem durch Anhäufum: sc              nen

:nd Niederschlags sich langsam bildenden Grunde. Es kann h nicht behaupt          rden, das/ ritl'bildende Corallen nicht,

ausgenommen in einer groszen Entfernung vom Lande wach» wie wir sehr bald sehen werden, gibt i            gan»

che ihren Namen daher erhalten, d                    Oders            - Meer

tief ist) dicht an das Ufer angel                                                  ien

['. !>. Bennet                                                 L]

p. 115] hal.                                                 er DmkreiHOde

ehifl

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50

Cftp. 2.

(8. Fig. :., Tat. 11) sind die Riffe, welch«' vor der Westküste hinziehn, in der nämlichen Dichtung 15" Meilen lang jenseits der nördlichen Spitze der Insel hinaus verlängert, und dies zeigt, dasz irgend eine, von allen denen welche soeben angedeutet wurden, völlig verscl. Erklärung noch erfordert wird. Wenn die Insel ursprünglich bis zu

r Entfernung verlängert gewesen wäre, und wenn das nördliche Ende abgewaschen worden wäre, bis es ein wenig unterhalb des He- gels gelegen hätte, warum sollten sich die Corallen-Uiffe nicht an den mittleren Rücken, sondern in der nämlichen Richtung angeheftet haben wie die Riffe, welche noch jetzt vor den vorhandenen Cfern finden? Wir werden später sehen, d;          eine Lösung, und wie ich

glaube, nur eine einzige Lösung dieser Schwierigkeit

Es bleibt noch eine andere Annahme übrig, die Lage der um- seblie3zenden Riffe zu erklären, i            aber beinahe zu widersinnig,

um erwähnt zu werden: — nämlich, dasz sie auf enormen submarinen Cratern ruhn, welche die eingeschlossenen Inseln umgeben. Wenn die

/e, Höhe und Form der Inseln in der Gruppe der Gesellschaft s-

n. in Verbindung mit der Thatsache in Betracht gezogen werden. mmtlicb in dieser Weise ringförmig eingeschlossen wer so wird eine derartig         atellnng von Jedermann verworfen wei

Überdies ist XeiM.'aledonien, abgesehen von seiner G          aus primi-

tiven Formationen zusammengesetzt, wie auch einig-          uaoro Inseln10;

und Aitutaki besteht aus Kalkfelsen. Wir müssen daher diese schiedenen Erklärungen verwerfen und schlieszen, dasz die senkrechte Mächtigkeit von Barrieren-Riffe m ihren äusseren Rändern hinab

kd dem Grunde, auf dem sie ruhen (von AA in den Durchschni Fi?. 4. bis zu den punktirten Linien) wirklich grosz ist; dies aber keine wirkliche Schwierigkeit dar. wie ich später zu zeigen hoffe, wenn das Wacbsthom -1          Ulen-Riffe nach oben während des lang-

samen Sinkens il                             rt wird.

10 von F.ti                                                       hat, hat

- Fall :

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Drittes CapiteL

dm- oder Strand-Riffe.

Riffe vöii Mauritius. — Seichter Canal innerhalb des Rift — Sein langsames

' deiL - Strömt von Wuht, die sieh innerhalb da Kitt* bilden. —

i*porgehobene Riffe. — Schmale Strand-ßiffe in                       — Eiffe an

fe von Africa und toi          lien, --                tfe in sehr

M.-r jj. (im Sc          hänke und an niedergewaschenen Infteln. — Strand-Riffe

voii M                inpen afticir                     wiche den               nd bedecken,

aber V                      n.

tuin-Kifle, otor, wie sie von manchen Reisenden genannt wor- den siüd, Strand-KifVe, mfl          ie mm eine Insel oder einen Ttaeil ei Continus einfassen, scheinen auf den ersten Blick wem?            Gir- ren' oder CanaMiilVen verschieden zu sein, ausgenommen, dl meistens von geringerer Breite sind* So weit die BOBZerliche mrog des eigentlichen Riffs in Betracht kommt, ist dies der Fall; aber die Abwesenheit eines innern Canals mit tiefem Wasser und enge Verhältnis, welches zwischen ihrer horizontalen Ausbre: und der wahrscheinlichen Abdachung des ansitzenden Landes un: . Meeres besteht, bieten wesentliche Pun t Verschiedenheit dar. I>i*- Riffe, welche die Insel Mauritius um so, bieten ein gutes 1 dieser Claase dar. Sie erstrecken sich rund um ihren ganzen Umfang, mit Ausnahme von zwei oder drei Stellen1, fi iste beinahe senkrecht abfällt und wo, wenn der Meeresgrund, wie es doch wahrscheinlich i ne ähnliche Neigung hat, die Corallen keinen nid finden würden, an d l sich be Eine iibnl:

1 Die« T!i            wird hier urich det Aot

d seiner                                 »Voyage a I'!

unternommen.                       tbe des                                   i

I

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52

Saum-Riff..-.

Cap. 3.

Thatsacbe läszt sich zuweilen selbst an Hirten der Classe der Canal- Riffe beobachten, welche den Umrissen des anstehenden Landes viel weniger genau folgen; so z. B- an der südöstlichen und steil abfallen- den Seite von Tahiti, wo das umschlieszende Rift' unterbrochen ist. Auf der westlichen Seite von Mauritius, der einzigen Stelle der Insel, welche ich besuchte, liegt das Rift' meistens in einer Entfernung von ungefähr einer halben Meile vom Ufer entfernt; aber an einigen Stellen ist es von einer bis zwei und selbst drei Meilen entfernt. Da das Küstengebiet des Landes vom Fuszfl di         ye bis zum Strande sanft

geneigt ist. und da die Sondiruugen auszerhalb des Riffs einen gleich- maszig sanften Abfall unter dem Wasser andeuten, so ist selbst in diesem letztern Falle kein Grund zur Vermuthung vorhanden, di die aus der Verlängerung der Gesteinsschichten der Insel gebildete Basis des Riffs in einer gröszeren Tiefe liegt als in der, in welcher die Polypen den Aufbau des Riffs beginnen können. Es musz in dem Erstrecken eines von dem Zerfall der Corallen herrührenden, aus Land und Detritus gebildeten Grundes nach aussen Rechnung getra- gen werden; und dies gibt dem Riffe eine etwas gröszere senkrechte Dicke als sonst möglich sein würde, wobei wir den aus zusammen- gekitteten Fragmeuten und Corallen-Sand, in Verbindung mit einigen anderen zarteren Tiefsee-Corallen gebildeten basalen Theil als zum Kitt" selbst gehörig betrachten.

Der äuszere Rand          iffa auf der westlichen oder auf der unter

dem Winde gelegenen Seite der Insel ist ziemlich gut umschrieben und ist um ein weniges höher als irgend ein anderer Theil. Er be- steht hauptsächlich aus groszen stark verzweigten t'orallen der G tun» M         orn, welche auch eine sich abdachende Schicht eine Strecke

weit in das Meer hinaus bilden; die an dieser Stelle wachsenden

illeo-Arten werden in dem folgenden Capitel beschrieben werden. Zwischen dem äusseren Rande und dem Strande liegt eine ebene Strecke mit sandigem Grunde und einigen wenigen Büschen lebender

allen; an einigen Stellen ist sie so seicht, dasz die Leute unter Ver- meidung der tieferen Rinnen und Löcher sie bei Ebbestand qner durch-

len können; an andern .Stellen ist sie tiefer, indessen selten mehr als 10 oder ]_' I         10 dasz sie einen         in Kü-         ial für Bo<

darbietet, Auf der östlichen oder der gegen den Wind gelegenen Seite der [nsel, welche einer heftigen Brandung ausgesetzt i-         rde

mir geschildert, dasz das Riff eine harte glatte Oberfläche habe, welche

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Cap. 3.

Saum

53

unbedeutend nach innen geneigt, bei Ebbestand noch eben bedeckt und von Rinnen durchschnitten sei; es scheint in seiner Bildung den Riffen der Classen der Ganal-Riffe und Atolle völlig ähnlich zu sein. Das Rift' von Mauritius ist gegenüber jedem Flusse und Bache durch einen geraden Durchlasz unterbrochen; bei Grand Port findet sich indessen ein Canal gleich dem innerhalb eines Canal-Riffes; er erstreckt sich vier Meilen lang der Küste parallel und hat eine mitt- lere Tiefe von 10 oder 12 Faden; seine Gegenwart ist wahrscheinlich dadurch zu erklären, das/, zwei Flüsse, jeder an einem Ende des Ga- nais in diesen eintreten und sich gegen einander wenden. Die That- sache, dasz Riffe aus der Classe der Strand-Riffe immer vor Strömen, selbst vor solchen, welche den gröszten Theil des Jahrs hindurch trocken sind, durchbrochen sind, wird dann erklärt werden, wenn die dem Wachsthum der Corallen ungünstigen Bedingungen in Betracht gezogen werden. Niedrige Corallen-lnselchen, gleich denen aufCanal- Riffen und Atollen, werden selten auf Kiffen dieser Classe gebildet, offenbar in manchen Fällen in Folge ihrer Schmalhcit. und in andern Fällen in Folge des Umstandes, dasz die sanfte Abdachung des Ri auszen den Brandungswellen nicht viele Fragmente darbietet. Indessen haben sich auf der Seite von Mauritius gegen den Wind zwei oder drei kleine Inseln gebildet.

Augenscheinlich ist die Thätigkeit der Brandung, wie in dem -enden Capitel gezeigt werden wird, dem kraftvollen Wachsthum der stärkeren Corallen günstig und Sand oder Niederschlag, wenn er i den Wellen umhergeworfen wird, ihnen schädlich. Es ist daher 'v-abiv-icheinlich, dasz ein Riff an einer sich abdachenden Küste, wie an der von Mauritius, zuerst nicht an den eigentlichen Strand ange- heftet, sondern in einer geringen Entfernung von ihm in die Höhe wachsen wird. Es wird hierdurch ein seichter Canal innerhalb des Riffs gebildet; und dieser Canal kann nur sehr langsam mit Sediment ausgefüllt werden, denn die Brandungswellen können nicht auf die i der Insel wirken und sie reiszeu nicht oft Fragmente von dem <ern Rande des Rifffl ab und werfen sie nach innen, während jedes kleine Strömchen seinen Schlamm in einer geraden Linie durch die Durchlässe im Riffe abführt. Es scheint aber ein Strand von Sand und von Fragmenten der kleineren Corallen-Arten, was Mauritius be- trifft, langsam in den engen Canal vorzudringen. An vielen abhängig und sandigen Küsten Rührt die Wirkung der Brandungswellen da'u,

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>

dasz sich eine Strecke weit vom Strande weg eine Sandbarre bildet,

innerhalb deren die Tiefe unbedeutend zunimmt; so gibt /.. B. Capt.

i der Wertkäste ron Australien, in 24° g. ]Jr., eine

b von nngefthr 200 Tarda Breite gegenüberliegt, auf welcher

i nur 2 Fun Wasser finden; innerhalb derselben nimmt die Ti

bis in 2 Faden zu. Ähnliche Darren, mehr oder weniger vollkommen,

kommen au andern Küsten vor. In diel                                - ich ver-

muthe, der seichte Ganal (welcher ohne Zweifel wahrend Stürmen

srwiseht wird), durch das Abströmen des Wassers ausge-

hlt, welches bis über die Linie, auf weichet                   Wellen mit

i Gewalt brechen, hinaufgeworfen wird. In Pernauibi hat die Barre von hartem Sandstein, welche ich früher erwähnt habe, Form und Höhe wie ein Oorallen-liiff und eretre-

h nahem der Kflstfl parallel: innerhalb dieser B                .en starke

Ströniimgen, welche augenscheinlich durch das Wasser i          acht

werden, welch.;          trend di öszeren Theils jeder Fluth über

hinweggeworfen wird, und waschen ihre innere Wand nieder. X diesen Thatsachen              sieh kaum bezweifeln, dasz innerhalb i

meisten Strand-Riffe, besonders derjenigen, welche in einiger Knt: nung vom Lande liegen, eine rOcttäofige Strömung das über den ausz Kand geworfenen Wasser ausführen musz; und die hierdurch ei Strömung wird zu verhindern streben, dasz der (anal mit Sedime erfüllt wird, und durfte ihn               unter gewissen Umständen \

tiefen. Zu dieser letztem Annahme werde ich dadurch geführt, di ich finde, das/ Canäle beinahe ganz allgemein innerhalb der Strand- Riffe derjenigen Inseln vorhanden sind, welche neuerlich einer hei" den Bewegung ausgesetzt gewesen sind; und dies hätte kaum der Fall sein können, wenn der Umwandlung des sehr seid:           mala in Land

nicht in einem gewissen Grade entgegengewirkt worden wäre.

Würde ein Strand-Riff in einem vollkommenen Zustande über den Me                      hoben, so wurde es die eigenthflmliche Erscheinung W

breiten u           i, von einem niedrigen Wall begrenzten Grabens dar-

bieten. Der W-rfa           rfner interessanten Fosrtour um Mauriti

scheint eine Bildungsform dieser Art angetroffen zu haben: er sagt. „JVrtweryai que la, ou la mer titale ind Jarge. il y a -, trre Hm               tPeffm           . on chemii wrt

i Journal of Twi         litiona. Vol. I

Vcm* * ™ ,, F'

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iSamu-Kifle.

55

„natureL On y pourrait mettre du eanon* etc. An einer andern Stelle :t er: „Avant de passer le Cap, on remarque un gros banc de ul flevd de plus de qoinze pieds; c'est une espece de reseif, qne la „raer a abandonnr: il regne au pied une longue flaque d'eau, dont on , pourrait faire un bassin pour de petits vaiaseanx.8 Der Hand dea .Ves aber würde, obschon er der höchst« und vollkommenste Theil , weil er am meisten der Brandung ausgesetzt ist, meistens wäh- rend eines langsamen Krbebens des Landes entweder zum Theil oder gänzlich bis auf das Niveau niedergewaschen werden, in welchem

i allen ihr Wachsthum auf seinem oberen Hände von neuem beginnen könnten. An einigen Stellen des Küstenlandes von Mauritius finden sich kleine Hügel von Corallen-Gestein, welche entweder die letr Überbleibsel eines zusammenhängenden Riffes oder niedriger auf dem- selben entstandener Inseln sind. Ich beobachtete zwei solcher Hügel ischen Tamarin Bay und dem groszeu Schwarzen Plusz; sie waren nahezu 20 Posz hoch, ungefähr 200 Yards von dem gegenwärtigen Stra entfernt und ungefähr HO Fusz oberhalb seines Niveaus,

Bgea plötzlich von einer glatten Fläche auf, welche mit ausge- wichenen Fragmenten von <'oi allen-Gestein überstreut war. Sie standen in ihrem untern Theile aus hartem kalkigem Sandstein und in ihrem oberen aus groszen Blöcken von mehreren Species von i nnd 1/                  welche lose verbunden waren; i*1 waren in

nnregelmäszige Schichten abgetheilt, welche nach dein Heere zu an i einen Hügel unter einem AVinkel von 8° und an dem andern von 18° geneigt waren. Die emporgehobenen Kiffe rund um diese Inseln sind durch die Einwirkung dea Meeres viel weniger ausgenagt und modificiri worden als in den meisten andern Fällen.

Viele faseln4 werden von Riffen eingefaszt, welche denen von Mauritius völlig ähnlich sind: aber an Küsten, wo das Meer plötzlich tief wird, sind die Kiffe viel schmäler und ihre b<-         akte Aus!

tung scheint offenbar von der starken Neigung der submarinen :

* Ich kann Cuba ftlfl                      iel anführen; Taylur (Loudon's Mag. of

, Hist. Vol. IX. p. 149] bat ein mehren Heilen langes Riff zwischen liihara und \ jaio beiefariaben, welchea sich in einer Entfernung von /         D einer hal-

ben an«] einer drittel Meile dem Dfa parallel hinzieht und

q fVueerinit einem sandigen Grunde und \         n von Corallen eins-

d vom Rande dieses Riffes, «           von gromen nnweigteii I

ldet wird, beträgt die Tiefe 6 und 7 Faden.                    Küste in einer nicht

wehr weit zurückliegenden _                                    rgehobeii Word

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Etifie.                                        C»P- 3-

dachung abzuhängen; — ein Verhältnis, welches, wie wir gesehen haben, bei Kitten au* der Ciasse der Barrieren- oder Canal-Kitt'e nicht besteht. Die Strand-Riffe an steilen Küsten messen häufig nicht mehr als von 50 bis 100 Yards in der Breite: sie haben eine beinahe glar harte Oberfläche, die kaum bei Ebbestand unbedeckt ist, und haben keinen innern Beachten Canal ähnlich dem innerhalb solcher Strand- Kifie, welche in einer gröszeren Entfernung vom Lande liegen. Die während Stürmen vom äuszern Rande aufgerissenen Fragmente werden über das Kitt weg an die Ufer der Insel geworfen. Ich will als Bei- spiele anführen: Wateeo, wo das Riff von Cook als 100 Yards breit

,-hrieben wird, und Mauti- und Elizabeth-Insel5, wo es nur 50 Yards breit ist: das Meer um diese Inseln herum ist sehr tief.

Strand-Kitte umgeben, wie Caoal-Rüft, Inseln und liegen den Küsten von Continenten an. Auf den Karten der Ostküste von Africa von Cftpt. Ow«N Bind viele ausgedehnte Strand-Riffe eingetragen; so umsäumt auf einer Strecke von nahezu 40 Meilen, von 1°5' bis 1°45' s. Br., ein Riff die Küste in einer mittleren Entfernung von etwas mehr als einer Meile und daher in einer gröszeren Entfernung ak bei            dieser Ciasse sonst gewöhnlich ist: da aber das Küstenland

nicht hoch ist und da der Grund sehr allmählich tiefer wird (die

fe beträgt in anderthalb Meilen Entfernung auszerhalb des Kitts nur 8 bis 14 Faden), so bietet seine Ausbreitung so weit vom Laude weg keine Schwierigkeit dar. Der äuszere Rand dieses Kitts wird als

- vorspringenden Spitzen beschrieben; und innerhalb desselben findet sich ein Canal von ö bis 12 Fusz Tiefe mit einzelnen Haufen leben- der Corallen. In Mukdeesha 2*1' n. Kr.) wird, wie angegeben wird6, „der Hafen durch ein langes, sich ostwärts 4 oder 5 Meilen weit er- bendes Riff gebildet, innerhalb dessen sich ein schmaler Canal .findet mit 10 bis 12 Fosx Wasser bei niedrigen Spring-Ebben;- liegt in einer Entfernung von einer Viertel Meile vom Ufer. Fen erstreckt sich auf dem Plane von Mombas (4° s- Br.) ein Riff Meilen lang iu einer Entfernung von einer halben bis fünf V'm

: innerhalb desselben findet sich ein Canal, schiffbar

ir Canoes und kleine Fahrzeuge" zwischen 6 und 15 Fusz ti-'I;

' U;'                  1,",i y;.vr"» " <*« B                             leood Elizabeth-

-1 ron Ca *. ) bei beaehiielx i

* 0*' D i Africa, Vol I                          ..-, \v,

gleicbenrefM tninommen sind.

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Cap. 8.

Sanm-Kitrc.

57

auszerhalb des Riffs beträgt die Tiefe ungefähr 30 Faden in einer

Entfernung von nahezu einer halben Meile. Ein Theil dieses Riffs

sehr symmetrisch und hat eine gleichförmige Breite von 200

rds. Die Küste von Brasilien wird an vielen Stellen von Riffen um- säumt. Von diesen bestehn einige nicht aus Corallenbildungen; z. B. diejenigen in der Nahe von Bahia und vor Peruambuco; aber einige wenige Meilen südlich von dieser letzteren Stadt folgt7 das Riff jeder Wendung des Ufers so dicht, dasz ich kaum daran zweifeln kann, dasz es aus Corallen besteht. Es läuft in einer Entfernung von drei Viertel Meilen vom Lande, und innerhalb desselben beträgt die Tiefe von 10 bis L5 Faden. Ein intelligenter Lootse hat mir versichert, dasz bei Port Frances und Port Maceio der äuszere Theil des Riffs aus lebenden Corallen, und der innere Theil aus einem weiszen Stein besteht, welcher voll von groszen unregelmäßigen, mit dem Meere Irenden Höhlungen ist. Der Grund des Meeres gegenüber der Küste von Brasilien senkt sich allmählich bis zur Tiefe von zwischen 30 und 10 Faden in einer Entfernung von zwischen 9 und 10 .Stun- den vom Lande.

Xach der hier gegebenen Beschreibung können wir schlieszen,

/ die Dimensionen und der Bau der Strand-Riffe gänzlich von der

sseren oder geringeren Neigung der submarinen Abdachung ab- hängt, in Verbindung mit der Thatsache, dasz rüfbildende Corallen nur in beschränkten Tiefen existiren könnep. Hieraus folgt, dasz da, ä Meer sehr seicht ist. wie in dem Persischen M          so und

an Stellen das ostindischen Archipels, die B ihren umsäumenden Character verlieren und als besondere und unregelu.          '-'istreute

g von beträchtlicher Flachenausdehoui scheinen. Da auf der innern Seite die-          Heu die Bedingungen in mehrfacher

Beziehung weniger günstig sind, ist das Wachst hum der C an der Ad nite; hierdurch wird es verursacht, da Riffe meistens in ihren randsl             Theilen höher und vollkommei

sind, als in ihi entralen Theilen. Es nehmen dalier diese B zuweilen (und dieser Umstand darf nicht übersehen werden] die Er-

ainung von Atollen an; da sie aber auf einem seichten Grunde

Baron Rooaiin'a Pilot« da Bresil uh         denen Bach beg

\bliiindlun(.'. ü. aach daa Supplement za Tori                   le über i

nbaco.

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\

aufgebaut          , und da ihre central                                 -niger '

und ihre Form            i bestimn                           au leichi

mliehkeit blosz oberflächlich i&t. Wenn sich andrerseits in einem

Meere Sedimentbanke um Inseln oder untergetauchte Feh gehäuft haben und sie von Kifi'eu umsäumt werden, BO «erden nur mit Sehwierigki:; von umschlieszenden Canal-1          oder Atollen

D. In West-Indien gibt es Biffe, welche ich wahrschein- lich unter diese beidei,                                     \i wurde, wenn nicht die Existenz von und eben au

wenig unter der Oberfläche liegen und bereit sind als 1         ffir die

iheftung von Corallen zu dienen, dazu gekommen          ; die Bil-

nke durch die Anhäufung vo iimimt ist genii- tllig. Strand-Riffe öbei                      lützen dadurch die

Grundlagen von Inselu,               von der Brandung bis zum Ieei

Spiegel herunter abgenagt worden Bind. Nach Ebb                  dies in

gedehnter Weise mit den Inseln im Rothen Meere der Fall ge- reiche trüber sich mit den                   Festlandes parallel er- streckten, mit tiefem Wasser zwischen sich und jenem; es liegen da- her die jetzt ihre Basen bek] den Biffe im Verhall        um Lande inal-Riffe, obgleii nicht zu dieser Clai :i; — es gibt aber, ichglaa Meere einige« anal-Riffe; die Riffe und die von West-Indien werden im Anhange beschne- ien, [n n Fallei inen Strand-Riffe durch den Lauf der ien Strömungen in ihren Umi beträchtlich modificht Jen zu sein: Dr. J. Allan theilt mir mit, dasz an der Ki. Uadagascar beinahe jedes Vorland und jede niedrige sandige i sich von ihm aus in ein. [westlichen und nordöstlichen Linie, parallel den Strömungen an jener K ausdehnendes Corallen- IT hat. leb sollte meinen, der Einflusz der 3trömungen bestehe hauptsächlich darin, dasz sie eine Ausdehnung e geeigneten Grun- ilir die Anheftnng der Corallen in einer bestimmten Richtung verursachten. Rings um viele zwischen den Tropen gelegene Inseln. z, B. die Abrolhos an der 1 n Brasilien, welche Capt I" v aufgenommen hat. und, wie ich von Mr. Cümwo höre, am Phillipi Ien ganz und gar mit nun              _'en

tllen überzog.                                       i von hede

der Grösse                   nicht d          rfläche erreichen und kein

liehen Riffe bilden. Diee mnsz entweder eine Folge ihres ungenügi -

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Cap. '.i-

'

5i>

U achsthums oder des Fehlens derjenigen Corallenarten sein, welche

i Brandungen der Wellen widerstehen kennen.

Die drei Classen, atolI-förmige, Barrieren- oder Canal-Kiffe und

Saum-oder Strand-Kifle, zusammen mit den so eben geschilderten

Modificatioiieu der letzteren, umfassen alle die merkwürdigsten irgendwo

;tllenbildungen. Im Anfange des letzten I da die-

Bandes, wo ich die Grundsätze erläutere, nach denen die Karl.'

(Taf. III) oolonrt ist, werden die Äuanahmeßlle aufgezahlt werden.

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Viertes Capitel.

Ober das Warhsthiiiii der (orallen-Riffe.

In diesem Capitel will ich alle von mir gesammelten Thatsachen mittheilen, welche sich auf die Verbreitung der Corallen-Riffe, — auf die ihrer Vergröszerung günstigen Bedingungen, — auf die Schnellig- keit ihres Wachsthums, — und auf die Tiefe, in welcher sie gebildet werden, beziehn.

Diese Gegenstände haben eine sehr grosze Bedeutung für die Theorie des Ursprungs der verschiedenen Classen von Corallen-RitVen.

Erster Abschnitt.

Über die Verbreitung der CoraHen-Kiffc and die ihrer 1>              !>g günstigen

lingiingen.

In Bezug auf die Grenzen der geographischen Breite, innerhalb deren sieh Corallen-Riffe vorfinden, habe ich nichts Neues hinzuzu- fügen. Die Bermuda Inseln in 32°15 n. Br. sind der am weitesten Lquator entfernte Punkt, an welchem sie augenscheinlich exi- I ihre Verbreitung bis hierher, so weit nach Norden, ist ohne Zweifel eine Folge der Wärme des Golf-Stromes. Im Stillen Ocean haben die Loo Choo Inseln in 27° n. Br. Hilfe an ihren Kü und in           K, nordwestlich von dem Sandwich-Archipel findet sich

ein Atoll. Im Rothen Meere finden sich Corallen-Riffe in 30" n. Hr. Auf der südlichen Hemi         i erstrecken sich Corallen-Riffe nicht so

weg von dem äquatorialen Meere. Im südlichen Stillen Ocean ich nur einige wenige Riffe jenseits der Grenze der Tropen; sind Houtmans Abrolhos, an der Westk                    -tralien, in

Br., i'orallen-Bildungen. nahe Nachbarschaft vulcanisehen Landes ist, wegen des mei-

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1. Abschnitt.                   Verbreitung der Corallen-.                                      61

stens aus ihm sich entwickelnden Kalkes, für, dem Wachsthum der Coralleo-Riffe günstig betrachtet worden. Diese Ansicht entbehrt in- dessen der Begründung; denn nirgends sind Corallen-Riffe von gröszerer Ausdehnung als an den Küsten von Neu-Caledonien und voo Nord- west-Australien, welche aus primitiven Formationen bestehn; und die Archipele der -Maldivas, Chagos, Marshall, Gilbert und der Niedrigen Inseln, der gröszten Gruppen von Atollen in der Welt, sind aus- schlieszlich aus Corallen gebildet.

Die gänzliche Abwesenheit von Corallen-Kiffen auf gewissen groszen Gebieten innerhalb der tropischen Meere ist eine merkwürdige That- sache. So wurden während der Vermessungs-Fahrten des »Beagle* keine Corallen-KitVe beobachtet an der Westküste von Süd-America südlich vom Äquator oder an den Galapagos-Inseln. Es finden sich augenscheinlich auch keine Riffe' an derselben Küste nordlich vom Äquator; Mr. Lloyd, welcher den Isthmus von Panama aufgenommen hat, bemerkte gegen mich, dasz er. obschon er lebende Korallen im Meerbusen von Panama gesehen habe, doch niemals beobachtet habe, dasz irgend welche Riffe von ihnen gebildet würden. Ich schrieb zu- erst diese Abwesenheit von Ritten an den Küsten von Peru und den «ialapagos-Inselu2 der Kälte der aus Süden heraufkommenden Meeres- 'mutigen zu; der Golf von Panama ist aber einer der heiszesten pelagischen Bezirke in der Welt3. In den centralen Theilen des Stillen Oceans gibt es Inseln, wekhe von Riffen gänzlich frei sind; und in einigen dieser Fälle scheint dies eine Folge neuerdings einge- tretener vulcanischer Thätigkeit zu sein; aber die Existenz von zwar

1 Lfeat Ryder. K N., und Andere, welche reichlich Gelegenheit zur Beob- achtung gehabt haben, haben mir mitget                      der Fall i

' Die mittlere            ratnr der Meeresoberfläche nach B                       welche

unter Leitung des Capt. Fit/Roy an den Kasten der Galajwi.' September bi* 20. October 1835 angestellt wni                            lir. Die ni«

beobachtrt" Temperatur war 68*5 am südwestlichen Ende von All                     und

an di                            r Inael                                   ,ile 62° und 6.1°. D

itnr des              in AtoUeo-ArchipeJ der N                     □ und in der Ni

von Tahiti «ar naefa ähnlichen, an B                      angestellten Beobaclitun.

(trotzdem die Kiitt'.-rnang vom Äquator grflazer n                Fahrend die Dil

: igen 76-                Wir haben daher hie               uterschi-

U der mittl            'iiperatur und 1                                        Untern

liinren-                                taug Ol

d zu beeint' lumbo          i'ersonal Nai                   VII. .

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Verbreitung »1er Corallen-Riffe.                             Cai

nur därffig entwickelten und, der Angabe Dana's zufolge, auf einen Theil von Hawaii (eine der Sandwich-Inseln) beschränkten Riffe zaij dasz neuerliche vulcanische Thatigkeit ihre Bildung nicht absolut

verhindert.

Im letzten Capitel fährte ich an,              ä« Grund des Meeres

rings um manche Inseln dick mit lebenden Cörallen bekleidet i

aber nichtsdestoweniger keine Riffe bilden, und /.war entweder wegen ungenügenden Wachsthums oder weil Öle              nicht dem

Kampfe mit den Brandungswellen angepaszt sind.

Mir haben mehrere Seefahrer versichert, dasz es keine Corallen- Riffe an der Westküste von Africa * gebe oder rings um die In im Meerbusen von Guinea. Dies ist vielleicht dem Umstände IQ schreiben, dasz von den vielen sich an jener K          »rgi nden FlüV

Sediment herabgebracht wird, und dasz einen groszen Theil derselben -gedehnte Srhlammbänke einfassen. Aber d:          In St Helena, Ascen-

'apverdischon Inseln, St. Paul- I" -:-en und Fernando Noronha bohren die Biffe gänzlich, obscbon sie weit hinaus in offener - -Mi. iius denselben alten vu; hen Gesteinen zusammengesel id und dieselbe allgemeine Form haben wie diejenigen Inseln lleo Ocean, deren Küsten ?on riesenhaften Wällen von Corallen- -tein umgeben sind. Mit Ausnahme der Bermuda Inseln findet sich sht ein einziges Corallcn-Kiff in der central-1!! Ausbreitung des atlan- !ien CK           Man wird vielleicht vermuthen, dasz die Menge kohlen-

sauren Kalks in chiedenen Stellen des U die Gegenwart der

ulken dürfte. Dies kann aber nicht der Fall sein: denn Äscension schlagen <lie bis zum I           hasz g<          mgerten Wellen

eine dicke Schicht kalkiger Masse auf die zwischen den Flntbgrenzen [enden Felsen nieder; and bei St. Jago in den Capverdischen Inseln Kalk nicht blosz in groszer Menge an den Ufern vorhanden, sondern bildet auch den hauptsächlichsten Bestandtheil -.iniger emporgehobener posttoliiinr Schichten. Die scheinbar launen- hafte Verbreitung der Corallen-Riffe kann daher durch keine der obigen jenftlligen Ursachen vollständig erklärt werden; aber da das Studium

;|""1 aol                           Owen i          ph. .Tonrn. Toi. IX |

ro-Inseln an- rone Corallenbildn                    Mir hat aber Lie - Rolland,

dM*                                                                        l« min.'

ind.

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1. AI - nriitt.

der terrestrischen und besser bekannten Hälfte des ErdenleD          Her-

mann iib>           ii musz, dasz keine Stelle,            - orgao            Leben

zu tragen fähig ist, verloren wird, —ja noch mehr, da         .sehen ver-

schiedenen Organismen ein Kampf um jede Station besteht, — so

inen wir folgern, dasz in denjenigen Tbeilen der tropischen Hei in denen es keine < orallen-Riffe gibt, andere          ische Wesen die

Ue der riffbildenden Coralle ie einnehmen. In den Capitel ding Atoll ist g<               rden, dasz es einige S]

und die ganze Ordnung der Holothurien gibt, «eiche d den V          neilen der Corallen als ihrer Heute leben. Andrerseits

:i wieder die Polypen andere organische Wesen als ihre Meute : und unter einer Verminderung ihrer natürliche] ate aus (Icher Ursache würden sie zu leiden haben. Die Wechsel- . n. welche durch das kräftige Wachstham der erfolgreicheren irallen die Bildung von Kiffen an irgend unen. müssen daher sehr complicirt und bei unsrer unvollkom- menen Kenntnis unerklärlich                          -en Betrachtungen können folgern, das/, unsern nicht erkennbare Veränderungen im istande des Meeres alle Corallen-Kiffe in dem einen Gebiete zerstö- ren und ihr Erscheinen in einem andern verursachen können: so kön

oder luili                    -) arm an Corallen-Riffen werden, wie

jetzt der atlantische Ocean ist,                     wir im Stande wären,

eine entsprechende Ursache für eine derartige Veränderung anzu- fflhr

.Manche Naturforscher haben die Frage aufgeworfen, welcher Th< ein               lern Wachsthume der ».'orallen am günstigsten sei. 1

n Wälle von lebenden /            und Mao          > um B : Atoll

mmen aussohlieszlich am äuszersten Rande des Riffs w [che von einer Reihe von                           einander folgenden Bran-

igswellen bespült wird: und lebend. allen bilden an keiner an-

1 Ich habe die vor                  tse beinahe ganz so                      wie in der

n Aaajrabe; wie ich aber in        Vorrede zn vorliegendem Bache »dl'

habt           rofesäor Dana                     i ich die Bedeutung der minieren Tem-

irend di                               ihres an                    mg der

,'en neuerlicher tu]

habe. Ich                                                 Ah-

inn gewisse Inseln im                                  B. Äs-

end Fei Panama,

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«j                                           p Bedingungen                                 ;,

dem Stelle solid.- Massen. Auf den Marshall Inseln zielin die grösseren Arten von Corallen (hauptsächlich eine Art von Ästraea, einem nahe mit P          verwandten Genus), -welche mehrere Faden an Macht

.keit messende Felsen bilden," der Angabe Ghuosso's zufolge*, die allerhefti«rsto Krandung vor. Ich habe angeführt, dasz der äuszere Rand der Maldiva Atolle ans lebenden Corallen besteht, (von denen einige, wenn nicht alle, zu den nämlichen Species gehören wie die- jenigen am Keeling Atoll) und hier ist die Brandung so fürchterlich, dasz selbst grosse Schiffe durch eine einzige Schwellung des N hoch an dem Riff hinauf aufs Trockne geworfen sind, woduu-h alle M.Mischen an Bord wenigstens mit dem Leben davon kamen.

Ehrenbek« » bemerkt, dasz im Rothen Meer die stärksten forallen an den äuszeren Riffen leben und augenscheinlich die Brandung liebt er fügt hinzu, dasz die stärker verzweigten Arten äusserst zahlrej eine Strecke weiter nach innen vorkommen, dasz aber dieselben an noch mehr geschützten Stellen kleiner werden. Viele andere That- sachen von ähnlichem Inhalt könnten noch angeführt werden8. Q uc          od haben indessen bezweifelt, ob irgend eine Art von Corallen

den Brandungswellen eines offenen Meeres auch nur widerstehn, noch viel weniger darin kräftig gedeihen können9; sie behaupten, dasz die steinbildenden Zophyten nur da gedeihen, wo das Wasser ruhig und die Wärme intensiv ist. Diese Angabe ist von einem geologischen Werke in das andere üi          mgen: nichtsdestoweniger ist die 1

Benützung des ganzen Riffs unzweifelhaft denjenigen Arten von Corallen zu verdanken, welche nicht einmal an den Örtlichkeiten existiren können, von welchen diese Naturforscher meinten, dasz sie ihnen am günstigsten seien. Denn wenn der äuszere und lebendige Rand irgend einer der vielen niedrigen Corallen-Inseln zu Grunde gehn sollte, um welche herum eine Reibe schwerer Brandungswellen beständig schäumt, würde, wie kaum zu bezweifeln möglich ist, 'las Ganfce in w

6 K                                                     I. III |.. 142, 148

1 Ehrenberg, Über die Natur and Bildung der Corallen-B*ni« im BW

ien urt es. wie mir Capt. Bird Allen, B X.. niit/         bat

die all         e Ansicht derer, welche mit den Riffen am besten bekarr          *»«

die Corallen da Müh..:                                                        .emchwall

oneni

natur          vi. ,,. v                 _; .

' ttavailler. Dan*' q«'

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1. Abschnitt.

Iur das            liuni der Corallen-Riffe.

G5

als einem halben Jahrhundert weggewaschen sein. Aber die Lebt kräfte der Corallen überwinden siegreich die mechanische Gewalt der Wellen i and die groszen von jedem Sturm abgebrochnen Bruchstücke eines Hills werden durch das langsame aber stetige Wachsthum der unzähligen Polypen wieder ersetzt, welche die lebende Zone an seinem äuszern Rande bilden.

Nach diesen Thatsachen ist e3 gewisz, dasz die stärksten und massivsten Corallen da am besten gedeihn, wo sie am meisten aus- gesetzt sind. Der weniger vollkommene Zustand der Riffe da Atolle an der Seite unter dem Winde oder an der weniger exponh Seite verglichen mit seinem Verhalten auf der Seite gegen den Wi und der analoge Fall der gröszeren Zahl von Dnrchbrüchen auf der einander nähern Seite derjenigen Atolle im Maldiva Archipel, welche einander etwas Schutz gewähren, werden augenscheinlich durch di. Umstand erklärt. Wenn die Frage gelautet hätte, unter m Bedingtingen die gröszere Anzahl von Species von Corallen ohne Rft sieht auf ihre Masse und Kraft sich entwickelte, so würde ich a worten: wahrscheinlich an den von Qcov und Gaimakd beschriebenen t irtlichkeiten, wo das Wasser ruhig und die Wärme intensiv ist. Die Gesammtzahl von Corallenarten in den tropischen Meeren musz * grosz sein; im ltothen Meere allein sind, der Angabe Ehrknbi zufolge, 120 Arten beobachtet worden.

Derselbe Forscher hat beobachtet, dasz der Huckllusz der Wellen von einer steilen Küste für das Wachsthum der Corallen schädlich ist, obschon es die über eine Bank sich brechenden Wellen nicht sind. Em.             gibt auch an, da           , wo sich viel in der Weise gela-

gertes Sediment findet, dasz es leicht von den Wellen bewegt wird, wenig oder keine Corallen vorkommen; und eine Anzahl lebender inplare, von ihm auf einen sandigen Strand gelegt, starb im Ver- laufe weniger Tage1'. Es wird indessen sehr bald ein Experiment mitgetheilt werden, in welchem einige grosze Massen lebender Corallen iid an Grösze zunahmen, nachdem sie mittelst Stangen auf einer Sandbank befestigt worden waren. Dasz loses Sediment den lebenden Polypenstöcken nachtbctlig sein würde, erscheint auf den ersten Blick wahrscheinlich; und beim Sondiren auf der Höhe von Keeling Atoll und Mauritius kam der Talgausgusz de3 Senkbleis ausnahmslos ganz rein

10 Ehrcnberg, Über die Katar der Corallcn-Bänke etc. p. 46. " a. a. 0. p. 40

DAawiC. CoraU«t>.KIA. fXl. 1.)

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GC

Günstige Bedingungen

Cap. 4.

herauf, wo die Corallen krallig wuchsen. Eine fremdartige Annahme, welche der Angabe Capt. Owen's 12 zufolge unter den Bewohnern der Maldiya Atolle ganz allgemein ist, dasz Dämlich Corallen Wurzeln haben und daher wieder in die Höhe wachsen. wenn sie einfach bis zur Uodenfläche abgebrochen werden, aber dauernd zerstört werden, wenn sie entwurzelt werden, — entspringt, wie ich anzunehmen ge- neigt bin, aus der Thatsache, dasz loser Sand die Polypenstöcke schä- digt. Denn wahrscheinlich wird sicli Sand in den durch das Aus- brechen der Corallen gebildet           lilen, aber nicht auf den abge- brochenen und vorspringenden Stümpfen anhäufen; es würde daher im ersteren Falle das friscl. bsthum der Corallen verhindert werden. Durch dieses Mittel halten die Bewohner ihre Hafen klar; und in ise verfuhr der frau le Gouverneur von St. Mary's auf r, als er „einen wunderschönen kleinen Hafen ausklärte und herstellte."

Im letzten Capitel habe ich bemerkt, dasz Strand-Riffe beinahe ganz allgemein da durchbrochen sind, wo Flüsse sich in das Meer ergieszen *8. Die meisten Autoren haben diese Thatsache den schäd- lichen Einwirkungen des Süszv.               i ehrieben, selbst da, wo es nur in geringer Menge und nur während eines Theils des Jahres in das Meer tritt. Ohne Zweifel wird Brackwasser das Wachsthum von irallen verhindern oder verzögern; ich glaube aber, dasz der Schlamm und Sand, welcher selbst von kleinen Bachen. wenn sie Hochwasser haben, abgesetzt wird, ein bei weitem wirksameres Hindernis ist. Das Riff auf jeder Seite des nach Port St. Louis auf Mauritius hin- einführenden Canals endet plötzlich mit einer Wand, an deren Fmts -ondirte und eine Schicht dicken Schlammes fand. Diese Steilheit der Seiten scheint ein allgemeiner Character bei derartigen Durch- lässen zu sein: wo Cook " von einem solchen auf Raiatea spricht,

BT, .,wie alle übrigen, ist er auf beiden Seiten sehr steil." Wenn

Capt. Owen Über die Geographie der Mnldiva Inseln, in: Geograph. Joarn. Vol. II. p. -

Licut. v              | uni! Andere haben bemerkt, da« dies im Rotten Meere

RQppell sa'         n in AbjWÜL Bd. 1. p. 1-12), dasz es bir

fSnnlge Hufen an da         r<*ehobencn l                            in welche periodische

Ströme einflieszen. Aas            Umstände D           vir. wie ich vermathe, folgern,

diu voi          Kroporhel            jetzt da? :          and bildenden Schichten f

' an die          akten in                'raten; und da die Corallen

hierdurch verhindert wurden zu wachsen, bildeten sich diese birnförmigen li

Cook'« Ernte Base, Vol. IL p. 271 (Hnwketworth'i edit.).

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1. Abschnitt.             für das Wachatbam der Corallen-P.iffe.                        G7

es duo das sich mit dem Salzwasser mischende Süszwasser wäre, wel- ches das Wachsthum der Corallen verbinderte, so würde das Riff sicherlich nicht plötzlich enden; da im Gegentheil die dem unreinen Strome am nächsten gelegenen Polypen weniger kräftig wachsen als diejenigen weiter weg, so würde das Riff allmählich dünn auslaufen. Andererseits wird das vom Lande heruntergeschwemmte Sediment das Wachsthum der Corallen nur in der Richtung seiner Ablagerung Ver- bindern, wird es aber an der Seite nicht stören, so dasz die liiffe wachsen könnten, bis sie über das Bett des Canals überhängen. Bei Riffen aus der Classe der umschulenden Barrieren- oder Canal-Rifle sind die Durchbrüche der Zahl nach viel weniger und liegen nur vor den größeren Thälern. Sie werden wahrscheinlich auf die nämliche Weise offen erhalten, wie diejenigen in die Lagune eines Atolls, näm- lich durch die Gewalt der Strömungen und des nach aussen Treibens des feinen Sediments. Ihre Lage den Thälern gegenüber, obschon häufig vom Lande durch Lagunen-Canäle mit tiefem Wasser getrennt, was, wie man meinen möchte, die schädlichen Wirkungen sowohl des Salzwassers als auch des Sediments gänzlich beseitigt, wird eine ein- fach- Erklärung erhalten, wenn wir den Ursprung der Barrieren- oder Canal-Riile erörtern.

Im Pflanzenreiche hat jeder verschiedene Standort seine eigen- tümliche Gruppe von Pflanzen, und ähnliche Verhältnisse         nen auch bei den Corallen zu herrschen. Wir haben bereits den groszen Unterschied zwischen den Corallen innerhalb der Lagune eines Atolls und denjenigen an seinem äuszern Rande beschrieben. Auch die Co- rallen am Rande von Keeling Insel kamen in Zonen vor: so wachsen die /', nnd Millepora < itata nur da zu einer bedeutenden Grösze heran, wo sie von einer heftig brandenden See gewaschen wer- den, und sterben ab, wenn sie für kurze Zeit der Luft ausge den; während drei Species von l ora zwar auch mitten zwischen den Brandungswellen leben, aber im Stande sind, während eines Th jeder Fluth unbedeckt leben zu bleiben; in gröszeren Tiefen sind eine starke Madrepora und M die heutigsten Arten, die erstere seheint auf diese Stelle beschränkt zu sein: unterhalb der Zone massiver Corallen leben sehr kleine incrustirende Corallinen und an- dere organische Körper. Wenn wir den äussern Ifand des ßifls Keeling Atoll mit dem an der Seite von Mauritius unter dem Winde vergleichen, welche beide sehr verschiedene Verhältnisse darbieten, so

5*

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68

Günstige Bedingungen.

Cap. 4.

werden wir eine entsprechende Verschiedenheit in der Erscheinung der

rallen finden. An dem letzteren Orte ist die <;. über jede andere Art vorherrschend; und unterhalb der Zone massiver

rallen liegen grosze Schichten 1                           Efl besteht auch,

der Angabe                             zufolge at eine scharf ausgesprochene

Verschiedenheit zwischen den groszen sich verästelnden Corallen des Kothen Heeres und denjenigen an den Riffen der Maldiva Atolle.

Diese Thatsachcn, welche au und für sich schon Beachtung vor- dienen, stehn vielleicht gar nicht sehr entfernt zu einem merkwürdi- gen Umstand in Beziehung, auf welchen mich Capt. Moresby auf- merksam gemacht hat, dasz nämlich mit sehr wenig Ausnahmen kei- ner der kleinen Corallen-Hügel innerhalb der Lagunen von Peros Banhos, Diego Garcia und der groszen Chagos Bank (aämmtlich in der Chagos Gruppe gelegen) bis zu der Oberfläche des Wassers her- aufsteigt; während mit gleicherweise wenig Ausnahmen alle diejenigen innerhalb der Solomon- und Egmont Atolle in (Her nämlichen Gruppe, und gleichfalls diejenigen innerhalb der groszen südlichen Makliva Atolle die Oberfläche erreichen. Ich mache diese Angaben, nachdem ich die Karten eines jeden Atolls untersucht habe. In der Lagune von Peros Banhos, welche nahezu 20 Meilen querüber miszt, findet sich nur ein einziges B elches bis zur Oberfläche emporsteigt: bei Diego Garcia finden sich sieben, aber von diesen liegen mehrere dicht am Rande der Lagune und hätten kaum gerechnet wi         sollen; in

der groszen Chagos Bank gibt es nicht eines. Andrerseits erhebt sich in den Lagunen einiger der groszen südlichen Maldiva Atollo, trotz- dem sie dicht mit Riffen besetzt sind, jedes einzelne derselben ohne Ausnahme bis zur Oberfläche; und im Mittel gibt es nur weniger als zwei untergetauchte Riffe in jedem Atoll; in den nördlichen Atollen sind indessen die untergetauchten Lagunen-Riffe nicht ganz so selten. Die untergetauchten Kiffe in den Chagos Atollen haben meistens von 1 bis zu 7 Faden Wasser über ihnen, einige haben aber von 7 bis 10. Die meisten derselben sind klein mit sehr steilen Seiten16; in Peros Banhos erheben sie sich aus einer Tiefe von ungefähr 30 Faden und

15 Cai'~ HOrfltl          - die nördlichen Bfaldivi         . in: Geograph. Jonrn.

Vol. V. p. 401.

ige dieser Angaben sind mir von Capt. Moresby nicht mündlich mit- getbeilt, Bondorn aus der oben erwähnten, handschriftlichen Schildern: : <1 r Chagos Gruppe genommen worden.

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L Abschnitt             für das WftduUnun der Corallcn-Riffe.                        69

einige in der Groszen Cbagos Bank von ungefähr 40 Faden; sie sind, wie mir Capt. MosfSBT mittheilt, mit lebenden und gesunden Coralleu 2 uni          ;z hoch bedeckt, welche aus mehreren Species bestehn.

Warum haben denn nun diese Lagunen-Riffe die Oberfläche nicht er- reicht, wie es die unzähligen Riffe in den oben genannten Atollen thun? Wenn wir versuchen, irgend eine Verschiedenheit in ihren äusseren Bedingungen als die Ursache dieser Verschiedenartigkeit zu bezeichnen, so kommen wir sofort in Verlegenheit; die Lagune von Diego Garcia ist nicht tief und ist beinahe vollständig von ihrem Riffe umgeben; Peros Banhos ist sehr tief, viel gröszer und bat viele weite, mit dem offenen Meere communicirende Durchlässe. Andrer- seits sind von denjenigen Atollen, bei welchen sämmtliche oder nahezu alle die Lagunen-Riffe die Oberfläche erreicht haben, einige klein, an- dere grosz, einige seicht, andere tief, einige ordentlich eingeschlossen, andere ollen.

Capt M            titeilt mir mit, dasz er eine französische Karte

von Diego Garcia gesehen habe, welche 80 Jahre vor seiner Auf- nahme gefertigt worden ist und augenscheinlich sehr genau war; und aus ihr folgert er, dasz während dieser ganzen Zeit nicht die ge- ringste Veränderung in der Tiefe irgend eines der Hügel innerhalb der Lagune eingetreten ist. Es ist gleichfalls bekannt, dasz während der letzten 51 Jahre der östliche Canal in die Lagune weder enger geworden i>t, noch an Tiefe abgenommen hat; und da sich zahlreiche kleine Hügel von lebenden Corallen in derselben finden, so hätte wohl irgend eine Veränderung erwartet werden können. Da überdies das ganze Riff rund um dieses Atoll in Land umgewandelt worden ist, — ein Fall ohne gleichen, wie ich glaube, bei einem Atoll von einer so bedeutenden Grösze, — und der Streifen Landes beträchtliche Streck lang mehr als eine halbe Meile breit ist, — ein gleichfalls sehr un- gewöhnlicher Umstand, — so haben wir den best möglichen Beweis dafür, dasz Diego Garcia eine lange Periode hindurch auf seinem jetzigen Niveau geblieben ist. Angesichts dieser Thatsache und bei unsrer Kenntnis davon, dasz 80 Jahre lang in den Corallen-Hügeln keine merkbare Veränderung eingetreten ist, und ferner in Anbetracht, dasz in andern Atollen, welche nicht die geringste Krscheinung dafür darbieten, dasz sie älter als Diego Garcia und Peros Banhos sind, und welche denselben äuszeren Bedingungen wie diese ausgesetzt sind, jedes einzelne Iliff die Oberfläche erreicht hat, wird man zu der Fol-

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70

Günstige Bedingangen

Cap. 4.

gerung geführt, dasz diese untergetauchten Riffe, trotidem sie mit üppig gedeihenden Corallen bedeckt sind, doch keine Neigung haben, nach oben zu wachsen, und dasz sie auf ihren jetzigen Niveaus eine unbegrenzte Zeit lang bleiben werden.

Nach der Anzahl dieser Hügel, nach ihrer Lage, ihrer Grösze und Form, — viele von ihnen sind nur 100 oder 200 Yards im queren Durchmesser, mit einem abgerundeten Cmrisz und steil abfallenden Seiten, — ist es unbestreitbar, dasz sie durch das Wachsthum von Corallen gebildet worden sind; und das macht den Fall um Vieles merkwür- diger. In Peros Banhos und der Groszen Chagos Bank sind einige von diesen beinahe säulenförmigen Massen 200 Fusz hoch, und ihre Gipfel liegen nur von 2 bis zu 8 Faden unter der Oberfläche; eine geringe verhältnismäszige Zunahme ihres Wachsthums würde es ver- anlassen, dasz sie die Oberfläche erreichen, gleich jenen zahlreichen Hügeln, welche von einer gleich groszen Tiefe innerhalb der Maldiva Atolle sich erheben. Wir können kaum vermuthen, dasz es etwa für das Wachsthum der Corallen nach oben an Zeit gefehlt habe; da bei Diego Garcia der breite ringförmige, aus der beständigen Anhäu- fung von Detritus gebildete Streifen Landes zeigt, wie lange dies Atoll auf seinem gegenwärtigen Niveau geblieben ist. Wir müssen uns nach einer andern Ursache als der Waehsthumsgeschwindigkeit umsehn; und ich vermiithe, sie wird darin gefunden werden, dasz die Riff« aus verschiedenen Species von Corallen gebildet werden, welche einem Leben in verschiedenen Tiefen angepaszt sind.

Die Grosze Chagos Bank ist im Mittelpunkte der Chagos Gruppe gelegen und die Pitt- und Speaker-Bank an ihren beiden äuszersten Punkten. Diese Bänke sind Atollen ähnlich, ausgenommen darin, dasz ihr äuszerer Rand ungefähr 8 Faden tief untergetaucht ist, und dasz sie aus todtem Gestein gebildet werden mit sehr wenig lebenden Co- rallen auf ihm; eine 9 Meilen lange Strecke des ringförmigen Riffs ton Peros Banhos Atoll findet sieh in demselben Zustande. Diese Thatsachen machen es, wie hernach gezeigt werden wird, wabrschein- lieh, dasz die ganze Gruppe in irgend einer früheren Periode 7 oder 8 Faden gesunken ist, und dasz die Corallen an den äuszeren Rän- dern derjenigen Atolle, welche jetzt untergetaucht sind, abgestorben sind, dasz sie aber auf den andern jetzt vollkommenen leben geblie- ben und bis an die Oberfläche gewachsen sind. Wenn alle diese Atolle früher einmal gesunken sind, und wenn wegen der Plötzlichkeit der

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1. Abschnitt.             für das Wachsthom der Corallen-Riffe.                        71

Bewegung oder aus irgend welcher andern Ursache diejenigen CoraüfiJl, welche am besten dazu angepaßt sind, in einer gewissen Tiefe au leben, einmal Besitz von diesen Hügeln ergriffen haben, so werden sie wenig oder gar keine Kraft haben nach oben zu wachsen. Um dies zu erläutern, will ich bemerken, da          nn die Corallen der

oberen Zone am äuszeren Rande von Keeling Atoll absterben würden, es sehr unwahrscheinlich ist, dasz diejenigen der tiefern Zone nach der Oberfläche wachsen und dadurch Bedingungen ausgesetzt w< würden, für welche sie augenscheinlieh nicht angepaszt sind. Die Vermuthung, dasz die Corallen auf den untergetauchten Hügeln inner- halb der Chagos Atolle analoge Lebensgewohnheiten haben wie die- jenigen der unteren Zone an der Auszenseite von Keeling Atoll, er- hält durch eine Bemerkung des Capt. Mokesbt einige Unterstützung, nämlich dasz sie eine verschiedene äuszere Erscheinung von denen an den Riffen in den Mal liw Atollen darbieten, welche, wie wir gesehen haben, alle bis zur Oberfläche emporsteigen: er vergleicht die Art der Verschiedenheit mit der, welche die Vegetation in verschiedenen Climaten zeigt. Ich bin auf diesen Fall mit beträchtlicher Ausführ- lichkeit eingegangen, trotzdem ich nicht im Stande bin, viel Licht darauf zu werfen, um zu zeigen, dasz man von den an          hiedenen

Orten oder in verschiedenen Tiefen gelegenen Corallen-Riffen, mögen sie nun den Ring eines Atolls oder die Hügel innerhalb einer Lagi bilden, nicht anzunehmen nöthig hat, dasz sie alle eine gleiche gung haben nach oben zu wachsen. Die Schluszfolgerung daher, dasz das eine Riff nicht innerhalb einer gegebenen Zeit bis zur Oberfläche wachsen könne, weil ein anderes, von welchem man nicht weisz, dasz es mit derselben            von Corallen bedeckt ist und dasz es unter

genau denselben äuszeren Bedingungen stobt, innerhalb der nämlichen Zeit die Oberfläche nicht erreicht hat, ist nicht richtig.

Zweiter Abschnitt. Übor die Geschwindigkeit des Wachsthums von Corallen-Riffen.

Die am Schlüsse des vorigen Abschnittes gemachte Bemerkung

führt naturgemäsz auf diese Seite des i         enden Gegenstandes,

welche, wie ich glaube, bis jetzt noch nicht vom richtigen Gesichts

punkte aus betrachtet worden ist. EaBBNBBBQ1' hat in Bezug auf

" Ehreiiuerg, a. a. 0. :                    :>0.

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72

Geschwindigkeit de- Wachsthum*

Cap. 4.

das Rothe Meer angegeben, dasz dort die Corallen andere Gesteine nur mit einer Schicht von 1 bis 2 fwi an Dicke, oder höchstens von anderthalb Faden Mächtigkeit Qberkleiden, und er bezweifelt es, dasz sie in irgend einem Falle durch ihr eigenes besonderes Wachsthum grosze Massen, Schicht über Schicht, bilden. Eine ganz ahnliche Be- merkung haben Quov und G.\          " in Bezug auf die Mächtigkeit einiger emporgehobenen Schichten von Corallen gemach          lohe sie in Timor und an einigen andern Orten untersucht haben. Em 19 hat gewisse grosze massive Corallen im llothen Meere ges--' von welchen er meint, dasz sie von einem so ungeheun er seien, dasz sie Pharao wohl erblickt haben konnte; und der Angabe Sir Ca. Ltbll's*0 zufolge gibt es an den Bermudas gewisse Corallen, von w-elchen durch Überlieferung bekannt ist, dasz sie Jahrhunderte lang gelebt haben M. Um zu zeigen, wie langsam Corallen-Riffe na. wachsen, hat Capt. Brechet23 den Fall vom Dolphin Riff gegenüber Tahiti angeführt, welches eine Periode von C7 Jahren hindurch in der nämlichen Tiefe unter der Oberfläche geblieben ist, nämlich 2j Faden. Es gibt Riffe im Rothen Meere, welche sicherlich in ihren Dimensionen während des letzten halben Jahrhunderts nicht zugenommen zu haben scheinen 23, nnd nach einer Vergleichung alter Karten mit neueren Aufnahmen wahrscheinlich nicht wahrend der letzten 200 Jahre. Diese und andere ähnliche Tiiatsachen haben vielen Forschern die Annahme eines äuszerst langsamen Wachsthums der Corallen so Stark eingeprägt, dasz sie selbst an der Möglichkeit gezweifelt haben, dasz Inseln in den groszen Oceanen durch deren Thätigkeit hätten gebildet werden können. Andere wiederum, die von dieser Schwierig-

Annales des Sciences natnr. Tom. VI. p. 28, Khrenbtfrg, a. a. 0. p. 42. w Lyell, Principles of Geolog}-. Book III. Chap. XVIII. 11 Seitdem die vorstehen                 im der ernten Aasgabe) gedruckt worden

aind, habe ich von Sir Ch. Lyell            tteressante Brochüre erhall            dem

Bamaxta upon Coral-Formation* etc. by J. Couthouy, Boston. L'nited -. 1842. Dort wird (p. 6) nach der Antorität von J. Williams eine die obigen Bemerkungen über das Alter gewisser individueller Corallen bestätigende ibe gemacht, dasz nämlich auf üpoln. einer der SehüTer-Inseln, „besondere .Massen von Cor&llen den           ra mit Namen bekannt nnd, welch.- sich entweder

,aaf irgend eine besondere Confignration oder eine mit ihnen zusammenhängende riieferung beziehn und sich seit unvordenklicher Zeit von Generation auf Ge- .neralion forterhalten haben."

" Beechey'a Voyage to the Pacific, Chap. VI1L Khrenberg, a. a. 0. p. 43.

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2- Abschnitt

Gom                                       läthums.

7:i

keit niciit geradem in ihrem Urtheil gefangen genommen wurden, haben angenommen, dasz es Tausende und Zehntausende voo Jahren

rdern würde, selbst nur ein.; Masse von unbeträchtlicher Dicke zu bilden; es ist aber, wie ich glaube, der Gegenstand nicht im gehöri- gen Lichte betrachtet worden.

Das/. Ma>sen von beträchtlicher Dicke durch das Wacbsthum \ Corallen gebildet worden sind, kann mit Sicherheit aus den folgenden Tb;                   Igert werden. In den tiefen Lagunen von Peros Banhos

und der Gros          iagos Bank gibt es, wie bereits beschrieben worden

. kleine mit lebenden Corallen bedeckte Hügftl mit steilen Seiten. Ähnliche Hügel finden sich in den südlichen Maldiva Atollen, von denen einige, wie mir Capt. MoBESBT versichert, weniger als 100 Yards im Durchmesser sind und von einer Tiefe von zwischen 250 und 300 Fu-          zur Oberfläche sich erheben. Nimmt man ihre Zahl, Form

und Lage io Betracht, so wäre es widersinnig anzunehmen, dasz sie auf Felsenzinoen oder auf Sedimentkcgeln basirt wären. Da keine Art von lebenden Corallen über eine Höhe von 2 Fus/ werden wir tat Annahme gezwungen, dasz diese Hügel durch das aufeinander folgende "Wach stimm und Absterben vieler Individuen ge- bildet worden sind, — zuerst wurde eines durch irgend einen Zufall abgebrochen oder getödtet und dann ein anderes, und dann wurde eine Reihe von Species durch eine andere mit verschiedenen Lebensgewohn- heit              t, in dem Masze als sich das Riff der Oberfläche näher erhob oder als andere Veränderungen eintraten. Die freien Lücken zwischen den Corallen werden mit Bruchstücken und Sand ausgefüllt, und derartige Masse wird wahrscheinlich bald fest geworden sein; denn aus Lieut. Nklsoh's 2* Beobachtungen an den Bermudas erfahren wir, dasz ein Procesz dieser Art unterhalb des Wassers ohne die Hülfe der Verdunstung stattfindet. Auch bei Riffen aus der Classe der Barrieren- oder Canal-Riffe können wir, wie ich gezeigt habe, sicher darüber sein, dasz Massen von groszer Dicke durch das Wacbsthum der Corallen gebildet worden sind. Bei Vanikoro musz, wenn wir nur nach der Tiefe des Grabens zwischen dem Lande und dem Riffe urtheilen, die Wand von Corallen-Gestein mindestens 300 Fusz in

verticaler Mächtigkeit betragen.

So zeigen auch ferner e-inige der emporgehobenen Inseln im Stillen Ocean, was für dicke Massen von Corallen-Gestein gebildet worden

?*             Ml Transactions, Vol. V. p. 113.

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74

Geschwindigkeit des Wachsthums.

Cap. 4.

sind. Dana" gibt an, dasz Metia in dem Paamotu oder Archipel der Niedrigen Inseln aus weiszem solidem Kalkstein mit einigen zer- streut darin vertheilten Coralleu besteht; und diese Insel es:istirt- früher einmal als Atoll, obschon sie jetzt von 250 Fusz hohen Klippen umgeben ist. Die Klippen um Elizabeth-Insel in dem nämlichen Archipel sind 80 Fusz hoch und bestehn, der Angabe Bk:             zu-

folge, aus homogenem Corallen-Gestein. Mangaia in der Hervey Gruppe und Kurutu haben allem Anscheine nach früher einmal als von Rillen umschlossene Inseln existirt, und ihre Canal-Kiffe liegen jetzt stellen- weise 300 Ymz hoch über dem Meeresspiegel*6.

Es sind einige Versuche gemacht worden, aber nur mit wenig Eriolg, die Dicke der Corallcnformation durch Bohren zu bestimmen. Auf Bow Insel, im Archipel der Niedrigen Inseln, bohrteSirE.BEi.i-J> bis zu einer Tiefe von 45 Fusz und fand unter den ersten 20 Fusz nur Corallensand. Während Wildes" Expedition20 kam man bei einem Bohrversuch bis zu 21 Fusz Tiefe auf einer der Inseln in demselben Archipel, für die ersten 10 oder 11 Fusz durch Corallensand und dann durch solides RilTgestein. Auf einem der Maldiva Atolle im Indischen Ocean bohrte Capt. Morfsrv bis zur Tiefe von 26 Fusz, wo sein Bohrer brach. Er gab mir die heraufgebrachte Blasse, welche vollkommen wie fein zerkleinertes Corallengestein war.

Bei meiner Beschreibung von Keeling Atoll habe ich einige That- sachen angeführt, welche zeigen, dasz das Kill' wahrscheinlich nach auszen gewachsen ist; und ich habe dicht innerhalb des äuszeren Bandes die groszen Wälle von Porites und von Miliepora gefunden, deren Gipfel neuerdings abgestorben und deren Seiten später durch das Wachsthum der Corallen verdickt waren: auch über kleidete be- reits eine Schicht von Nulliporen die abgestorbene Oberfläche. Da die Suszere Abdachung des Riffs rings um das ganze Atoll herum bei diesen und vielen andern dio nämliche ist, musz der Neigungswinkel das Resultat einer Anpassung zwischen dem Wachsthumsvermögen der

" Corals and Coral Island«, 1872. p. 193. s. auch Couthouy's oben r-

te Abhandlung.

" Dana, Corals and Coral Islands, p. 336. s. anch Fors:           vage roood

tho world with Cook. VoL II. p. l<J:i. 1*17. Williams, Narrativo of Missionar*- EnKrprise, p. 30, 48 und 21

" Vovage round the World, Vol. I. 1843. p. 369.

18           iw C S- Eiploring Expedition, Vol. IV. p. 268. Dana, Corals and

Coral Islands. ;

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2. Abschnitt.

Geschwindigkeit des Wachflthums

7c»

Corallen und der Gewalt der Brandungswellen einerseits und deren Wirkung auf das lose Sediment andererseits sein. Es kann daher das Riff niebt ohne ein nahezu gleiches Zufügen zu jeder Stelle der Abdachung nach auszen wachsen, so dasz die ursprüngliche Neigung erhalten wird; und dies erfordert eine grosze Menge von Sediment, welches dem untern Theil zuzufügen ist und welches alles aus der Abnutzung der Corallen und Muscheln herrührt. Überdies werden am Keeling Atoll, und wahrscheinlich in vielen andern Fällen, die verschiedenen Arten von Corallen über einander überzugreifen haben; so können die Nulliporen nicht nach auszen wachsen, ohne auf die Pontes und Millepora complanaia überzugreifen, wie es jetzt statt- findet; diese letzteren nicht, ohne auf die stark verzweigten Madre- poren, die Wüvßöra alciconüs und einige Astraea überzugreifen, und diese wiederum nicht, ohne dasz für sie in der erforderlichen Tiefe durch die Anhäufung von Sediment ein Grund gelegt würde. Wie langsam musz daher das gewöhnliche Wachsthum solcher Riffe nach den Seiten oder nach auswärts sein! Aber gegenüber Weihnaclr Atoll, wo das Meer viel seichter als gewöhnlich ist, haben wir zur Annahme guten Grund, dasz innerhalb einer nicht sehr weit zurück- liegenden Zeit das Riff beträchtlich an Breite zugenommen hat. 1 Land hat die auszerordentliche Breite von drei Meilen; es besteht aus parallelen Firsten von Muscheln und zerbrochenen Corallen, was, wie Cook29 bemerkt hat, „einen unbestreitbaren Beweis dafür abgibt, dasz „die Insel durch periodischen Zuwachs aus dem Meere gebildet wor- den ist und sich im Procesz der Vergröszerung befindet." Vor dem Lande liegt ein Corallen-Rifl', und nach dem, was über die Bildungs- weise kleiner Inseln bekannt ist, können wir zuverläszig annehmen, dasz das Riff nicht 3 Meilen breit war, als die erste, oder am mei- sten nach innen gelegene Firste aufgeworfen wurde; wir müssen da- her schlieszen, dasz das Riff während der Anhäufung der sich auf einander folgenden Firsten nach auszen gewachsen ist. Es ist daher hier ein Wall von Corallengestein von sehr beträchtlicher Breite durch das Wachsthum des lebenden Randes nach auszen innerhalb einer Periode gebildet worden, während welcher die an der nackten Ober- fläche liegenden Züge von Muscheln und Corallen nicht zerfallen sind. Nach der von Capt. B         v gegebenen Schilderung läszt sich nur

wenig daran zweifeln, dasz das Mathilden Atoll im Archipel der Niedri-

M Cook's Dritte Reise, 3. Bach, 10. Cap.

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76                           Geschwindigkeit Jos \Y         in«.                      Cap. 4.

gen Inseln in einem Zeiträume von 34 Jahren aus einem Zustande, wie ihn die Bemannung eines schifl'brücbigen Wallfischfahrers be- schrieben hat, als ein „Riff von Felsen,' in eine 11 Meilen lange Lagunen-Insel umgewandelt worden ist, deren „eine Seite beinahe der „ganzen Lange nach mit hohen Bäumen bedeckt ist.*80 Auch die Insclchen auf Keeling Atoll haben, wie gezeigt worden ist, an Lange zugenommen, und seit der Anfertigung einer alten Karte sind mehrere von ihnen zu einer einzigen langen Insel vereinigt worden; in diesem Falle aber und bei dem Mathilden Atoll haben wir keinen Beweis da- für, dasz die Grundlage der Inselchen, nämlich das Riff, au Breite zugenommen hat, obgleich zugegeben werden musz, dasz dies wahr- scheinlich ist.

Was daher die mögliche Geschwindigkeit des Wachsthnma der rallen-Riffe nach auszen betrifft, so glaube ich, dasz nur wenig Bedeutung der Thatsache beigelegt zu werden braucht, dasz gewisse Riffe im Rothen Meere wahrend eines langen Zeitverlaufes nicht an Grösze zugenommen haben, oder andern ähnlichen Fällen, wie z. B. dem des Ouluthy Atoll im Carolinen-Archipel, wo jedes einzelne In- selchen von Lütke 31 in demselben Zustande gefunden wurde, wie sie 100 Jahre früher Cantova beschrieben hatte. Denn es kann in diesen Füllen nicht nachgewiesen werden, dasz die Bedingungen dem kräfti- gen und widerstandslosen Wachsthum der in verschiedenen Tiefenzonen lebenden Corallen günstig gewesen sind und dasz für die Ausdehnung Kiffs eine passende Grundlage vorhanden gewesen ist. Diese Be- dingungen müssen von vielen Zufälligkeiten abhängen uud eine Grund- lage innerhalb der erforderlichen Tiefe kann nur selten in den tiefen

Oceanen vorhanden sein, wo Corallen-Bildungen am reichlichsten vor- kommen.

Wenn wir das Wachsthum der Riffe nacb oben unter güi:

gen Umständen in Betracht ziehn, so glaube ich auch nicht, dasz

wir uns durch die Thatsache beeinflussen lassen dürfen, dasz gewisse

untergetauchte Riffe, wie diejenigen vor Tahiti oder die innerhalb

Diego Garcia jetzt der Oberfläche nicht näher sind, als sie es vor

M Beechey'a Voyage to the Pacific, Chap. VII und VIII.

" F. Lütke's Voyage aatour da Monde. In der Elato-üruppe scheint in- dessen das, was jetzt die Insel Falipi ist, auf Cantova's Karte die          von Falipi zu sein. El wird nicht angegeben, ob dies durch das Wachsthum der ( fallen oder durch die Anhäufung von Sand verursacht worden ist.

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:\ Abschnitt.

Geschwindigkeit des Wachsthums.

vielen Jahren waren. Denn es ist nachgewiesen worden, dasz sämmt- liche I In einigen der Chagoa Atolle bis zur Oberfläche gewachsen sind, dasz aber in benachbarten Atollen, welche dem Anscheine nach ii gleichem Alter und denselben äuszeren Bedingungen ausgesetzt sind, jedes einzelne Kill'untergetaucht bleibt; wir sind daher beinahe dazu gezwungen, dies einer Verschiedenheit, nicht der Wachst hums- geschwindigkeit, sondern der Lebensgewohnheiten            fallen in den

beiden Fällen yii/.iischreiben.

In einem schon seit langer Zeit bestehenden Riffe sind die Corallen, welche an verschiedenen Stellen desselben bedeutend der Art nach verschieden sind, wahrscheinlich alle den Stationen, welche sie ein- nehmen, angepaszt und behaupten, wie andere organische Wesen, ihre Stellen durch einen Kampf mit einander und mit der                N'atur:

wir können daher b         /en, dasz ihr Wachsthum, auszer unter ganz

onders günstigen Umständen langsam sein wird. Beinahe die ein- zige natürliche Bedingung, welche ein schnelles Wachsthum der gan- zen Ol         *.ie des Kiffs nach o             tatten dürfte, wird ein lang- sames Sinken des Gebietes, auf dem es steht, sein; — wenn z. B. Keeling Atoll 2 oder 3 Fun/, sinken würde, könnten wir daran zwei- feln, dasz der vor Rand lebender Corallen von ungefähr einem halben Zoll in Dicke, welcher die abgestorbene obere Fläche der Wälle von l umgibt, in diesem Falle eh.                   che Schicht über denselben bilden, und dasz das Riff auf diese Weise nach oben, anstatt wie gegenwärtig nach auszen, zunehmen würde? Die Xulliporen greifen jetzt über die /' and M&lq ober; dürfen wir aber nicht in diesem Falle zuversichtlich erwarten, dasz die le teren nun ihrerseits über die Xulliporen übergreifen wurden? Nach einem Sinken dieser Art wird das Meer die Inseln verkleinern, und die groszen Felder abgestorbener aber aufrechter Corallen werden von einer Schicht klaren V. s bedeckt werden; und dürfen wir dann nicht erwarten, dasz diese Riffe sich bis zur Ol □ wer- den, wie sie es vor AHers thateu, wo die Lagune weniger durch In- seln beschränkt war, und wie sie es noch vor 10 Jahren in dem von den Bewohnern ausgegrabenen Canal für Schooner waren? Bei einem der Maldiva Atolle fand Lieut. Pbsntj d Riff, welches noch vor einigen wenigen Jahren als eine kleine, Cocos-Bäume tragende Insel tirte, „gänzlich mit lebenden Corallen und Madreporen bedeckt.' Die Eingebornen glauben, dasz die Insel durch eine Veränderung in

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TS

Geechwindigkeit des Wachsthams.

Cap. 4.

den Strömlingen weggewaschen worden ist, wenn es aber aostatt dessen ruhig gesunken wäre, so würde sicherlich jede Stelle der Insel, welche einen soliden Grund darbot, in gleicher Weise mit leben'          rollen

bekleidet worden sein.

Durch derartige Schritte wie diese könnte sich jedwede Stärke von Gestein bilden, was aus einer eigentümlichen Mischung von ver- schiedenen Arten von Curallen, Muscheln und kalkigem Sediment zu- sammengesetzt wäre; aber ohne ein Sinken würde die Dicke noth-

ndig durch die Tiefe bestimmt werden, in welcher die riffbildendcn Polypen existiren können. Wenn gefragt wird, mit welcher Geschwin- digkeit in Jahren ausgedrückt meiner Ansicht nach ein Corallen-Riff unter günstigen Umständen von einer gegebenen Tiefe aus empor- wachsen könne, so musz ich antworten, dasz wir über diesen Punkt keine zuverlässigen Beweise haben. Es wird indessen später gezeigt werden, daaz auf gewissen groszen Gebieten, wo der Senkungsprocesz wahrscheinlich lange Zeit in Thätigkeit gewesen ist, das Wachsthura

i Corallen hinreichend schnell gewesen ist, um die Riffe an der Oberfläche zu erhalten; und dies ist ein viel bedeutungsvollerer Masz-

b der Vergleichung als irgend welche Reihe von Jahren. Aus den folgenden Thatsachen können wir indessen schlieszen,

sz die Wachsthumsgeschwindigkeit unter günstigen umständen bei weitem nicht langsam ist. Dr. An.an von Forres hat in geiner in der Bibliothek der Universität Edinburg deponirten handschriftlichen Dissertation die folgende Schilderung einiger Experimente mitgetheilt, welche er während seiner Reisen in den Jahren 1830 bis 1832 an der Ostküste von Mudagascar angestellt hat. »Um die Erhebung und „den Fortschritt der Corallen-Familie festzustellen und die Anzahl -der bei Foul Point (17°40' s. B.) gefundenen Arten zu bestimmen»

tirden zwanzig Species von Corallen vom Riffe genommen und ge- trennt auf eine Sandbank drei Fusz tief bei Ebbestand ge- pflanzt. Jede Portion wog zehn Pfund und wurde durch Stangen an ihrer . -teile gehalten. Ahnliche Mengen wurden in einen Haufen zusammen- „gethan und wie die übrigen befestigt. Dies wurde im December 1830

macht. Im darauf folgenden Juli war jede einzelne Masse nahezu i Niveau des Meeres bei Ebbestand, völlig unbeweglich und in der

Lichtung der von Nord nach Süd lüeszenden Küstenströmung mehrere nFus« lang ausgestreckt. Die in einen Haufen zusammengebrachten „Hassen ergaben sich gleichfalls als vergröszert, aber einige der Species

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2. Abschnitt.                  Geschwindigkeit des Wachsthums.                           79

,in so ungleichen Verhältnissen, dasz sie über einander wuchsen,"32 Der Verlust von Dr. Allan's prachtvoller Sammlung durch Schiff- bruch Iftszt es unglücklicherweise unbestimmt, zu was für Gattungen diese Corallen gehörten; aber nach der bei den Versuchen verwendeten Anzahl ist es sicher, dasz alle die augenfälligen Arten eingeschlossen gewesen sein müssen. Dr. Allan theilt mir in einem Briefe mit, er glaube, es sei eine M                 gewesen, welche am kräftigsten ge-

wachsen sei- Es darf wohl vermuthet werden, dasz der Meeresspiegel in den beiden angegebenen Perioden etwas verschieden gewesen ist; nichtsdestoweniger ist es aber doch offenbar, dasz das VTachsthum dieser Zehn-Pfund-Massen während der sechs oder sieben Monate, nach Ablauf welcher sie unbeweglich fixirt33 und mehrere Fusz an Länge niessend gefunden wurden, sehr bedeutend gewesen sein musz. Die Thatsache, dasz die verschiedenen Corallen-Arten, wo sie in einen Haufen zusammengestellt waren, in äu           ungleichen Verhältnissen

zugenommen hatten, ist sehr interessant, da sie die Art und Weise anzeigt, in welcher ein viele Species von Corallen tragendes 1; wahrscheinlich durch einen Wechsel in den äusseren Bedingungen, welche eine Art mehr als die andere begünstigt, affieirt werden wird. Das Wachsthum der Corallen-Massen in nördlichen und südlichen, den vorherrschenden Strömungen parallelen Zügen, mag dies nun eine Folge des Antriebs von Sediment oder der einfachen Bewegung des Wassers sein, ist gleichfalls ein interessanter Umstand.

Lieut Wi          \d, I. N., hat mir mitgetheilt, dasz an einem

Schiffe im Persischen Meerbusen der kupferne Boden im Verlaufe von 20 Monaten mit einer zwei Fusz dicken Schicht von Corallen in- crustirt war, welche zu entfernen grosze Kraft erforderte, als das Schiff in die Docks geschafft worden war; es wurde aber nicht he- mmt, zu welcher Ordnung diese Corallen gehörten31. Diese That-

" Ich verdanke den obigen Auszog der Freundlich!           Dr. Malcolmson

*s De la Beclie hat angegeben (Gcological tfftQUali p. 148), und zwar nach der Autorität des Mr. Lloyd, welcher den                      Panama aufgenommen

hatf dasz einige von ihm In ein« geschützten Tümpel mit Wasser gebrachte Po-

n eich im Verlaufe einiger weniger Tage durch die Absonderung e          ini-

Substanz fest an den Boden befestigt hätten.

u W. Btu tch bu ry hat (West of England Journal, No. I. p. 50) ein Exem- plar von Agarida beschrieben Bim Gewicht von 2 Pfd. 9 Uz., welches eine Art D Auter umgibt, deren Alter nicht woniger ala zffßi Jahre sein konnte und ..welche doch vollständig vod dieser dichten Coralle eingehüllt war." Ich ver- muthe, dasz die Auster lebte, als du Exemplar gefunden wurde; sonst sagt

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ao

Geschwindigkeit des Wachsthum**

Cap. 4,

Bache bestätigt in einem gewissen Grade das Resultat von Dr. Ai.lan's Experimenten. Man sollte sich hier auch des Falls von dem Schooner- Canal in der Lagune von Keelinr Atoll erinnern, welcher in einem träume von weniger als zehn Jahren von Corallen v>          t war.

Wir '                  i aus der Mühe, welche sich die Be          r der Mal*

diva Atolls geben, die Corallen-Hügel aus ihren Häfen, wie sie ausdrücken, zu entwurzeln, schlieszen, dasz ihr Wachsthum kaum sehr langsam sein kann. Ich will noch hinzufügen, das/ DuCHASSADW sämmtltchc an einer bezeichneten Stelle in einer Bucht an '           >upe

wachsende Medraporen abbrach; und im Verlaufe von zwei Monaten fand er eine gröszere Anzahl von Corallen dort als zuvor

Nach den in diesem Abschnitt mitgetheilten Thatsachen kann man erstens schlieszen, dasz beträchtlich dicke Massen \ sicherlich innerhalb der jetzigen geologischen Periode durch das Wachs- thum der Corallen und die Anhäufung ihres Detritus gebildet worden sind; und zweitens, dasz die Gröszenzunahme individueller Corallen- stocke und Kiffe, sowohl nach auszen oder horizontal, als nach oben oder vcrtical, unter, einer solchen Zunahme günstigen Bedingungen, icht langsam ist, wenn man sie entweder auf den Haszstab der

That<          ichtfl ans. W, Stutchbury erwähnt auch einen Ai         reicher in

fünfzig Jahren                                Q incrofttiri war; es sind in !

von Ankern mitgei         rorden, welche lange Z

liegen geblieben wu               überzogen in                Nachdem der Anker des

Jahre 1832 in Kio de Janeiro genau einen Monat lantf im Wasser

war er von r           [&$ von Tuhularüt so dick überl            dasz

groazo Street              mn vollständig verdeckt waren; dir !                    iiorai-

gen Zooj I         run zwischen zwei und drei Zoll lang. Spallanzani

rs- Vol. IV. p. 313), daaz im Mittelmeere die rothe Coralle Handels gewöhnlich alle zehn           gefischt wird, während w<                w bii

20 ei:                         im Fuszo wi                           indessen au i

Orten mii                         Helligkeit. Es ist inthBinütihenra          acht w<

eschwindig*                    Imms eines Riffes nach der von Capt Beechey

;nten Thatsache zu schätzen, wo eine Chama giga* in Corallen-Gestein da*

gebettet war. Man musz sich indesz daran erinnern, dasz eini,          ies dieser

lahmslos, sowohl wenn sie jung als auch wt*nn sie ah leben, welche das Thier je nach seinem Wachsthum su Wgri          las Vermögen

Ich habe viele von diesen Muscheln, in dieser Weise eintrebetlt T auf der beM- von Keeling Atoll gesehn, welche aus tod?               , gebildet

wird; in diesem Falle hatten da            Höhlungen durchaus keine BexiehuDg

Wachsthum der Corallen. Auch I         n hat da, wo er von di-               ] aj>richtr

ige de la Coquille). bemerkt, ,qne cor                    valres

completement                          i Jladrtpore-."

-16, p. 111.

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3. Abschnitt.       Tiefe, in welcher riff-bildendc Corallcn leben.                   81

mittleren Schwankungen im Niveau der Erdrinde, oder auf den ge- naueren aber weniger bedeutungsvollen Maszstab einer Beihe von Jahren bezieht.

Dritter Abschnitt. r <lie Tiefen, in welchen riff-bildende Corallen leben.

Ich habe bereits im Einzelnen die Beschaffenheit des Meeres- grundes in der unmittelbaren Umgebung von Keeling Atoll beschrie- ben; und ich will nun hier mit beinahe gleicher Sorgfalt die Resul- tate der Peilungen gegenüber den Strand-Riffen von Mauritius be- schreiben. Ich führte die Soodirungen mit dem weiten glockenför- migen Senkblei aus, welches Capt. FitzRoy bei Keeling Insel gebraucht hatte. Meine Untersuchung des Grundes war auf einige wenige Meilen der Küste (zwischen Port Louis und Tomb Bay) an der Seite der Insel unter dem Winde beschränkt. Der Rand des Riffes wird aus groszen formlosen Massen sich verzweigender Madreporen gebildet, welche hauptsächlich aus zweiSpecies, — augenscheinlich M.corytnb* und pc         ra —, bestehn, denen wenige andere Corallen zugemengt

sind. Diese Massen sind durch die allerunregelmäszigsten Rinnen und Höhlungen, in welche das Senkblei viele Fusz tief einsinkt, von einander getrennt. Nach auszen von diesem unregelmäszigen Rande von Madreporen wird das Wasser allmählich bis zu 20 Faden tief, welche Tiefe allgemein in einer Entfernung von einer halben bis zu drei Viertel Meile vom Riffe gefunden wird. Ein wenig weiter hin- aus beträgt die Tiefe 30 Faden und von da an fällt die Bank sehr schnell in die Tiefen des Oceans ab. Diese Neigung ist sehr sanft verglichen mit der an der äuszeren Seite von Keeling und von andern Atollen; aber mit den meisten Küsten verglichen ist sie steil. Das Wasser war auszen am Riffe so klar, dasz ich jeden den rauhen Grund bildenden Gegenstand unterscheiden konnte. An dieser Stelle und bis zu einer Tiefe von 8 Faden sondirte ich wiederholt und sticuz bei jedem Auswurfe mit dem breiten Bleie auf den Boden auf; trotz- dem kam aber ausnahmslos der Talgausgusz vollkommen rein, aber tief eingedrückt berauf. Von 8 bis zu 15 Faden wurde gelegentlich ein wenig kalkiger Sand heraufgebracht, aber häufiger war der Talg- ausgusz einfach zahnartig eingedrückt. Auf dieser ganzen Stelle schei- nen die beiden oben erwähnten Madreporen und zwei Species von

Iuiwia, Ccr«ll«n.Rlff«. (XI, I.)                                                                 6

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82

Tiefe, in welcher

l*.H|i. I.

dttraea mit ziemlich groszen Sternen die häufigsten Arten zu sein;

und es ist zu bemerken, dasz bei einer Tiefe von lö Faden der Talg- ausgu3z zweimal mit einem völlig reinen Eindruck einer Astrata ge- zeichnet war. Ausser diesen Steincorallen wurden noch einige Bruch- stücke der W'                   -nis, welche in derselben relativen Lage vorkommt wie bei Keclinl          . heraufgebracht; und an den tieferen Stellen fanden sich grosze Lager von einer                              hieden von der S ;iber nahe verwandt mit ihr. Auf dem Strande innerhalb des Riffes bestanden die abgerollten Fragment'' hauptsäch- lich aus den eben erwähnten Cor&llen und aus einem massiven P< wie dem bei Keeling Atoll, einer V                                       tm-

a und aus zahlreichen Br          eken von NulUporen, Von 15 bis

20            wurde der Grund mit wenig Ausnahn               1er aus Sand

gebildet oder war dick mit            >pora bedeckt: diese /arte Coralle

scheint in diesen Tiefen extensive, mit keinen andern Arten unter- mischte Lager zu bilden. Bei 20 Faden brachte eine Sondirung ein Fragment einer Bfs         re, dem Anscheine nach M. focfflifera, her-

auf, und ich glaube, es ist dies dieselbe Species wie die. welche den oberen Rand des Riffes bildet; ist dies der Fall, so wächst sie in Tiefen, welche von 0 bis 20 Faden schwanken können. Zwischen und 23 Faden erhielt ich mehrere Sondirunen und alle wiesen einen -findigen Grund nach, mit einer Ausnahme bei 30 Faden, wo der Talgausstrich des Senkbleies wie von dem Rand einer groszen Caryo- phyüia ausgehöhlt heraufkam. Ot        I Faden hinaus sondirte ich

nur einmal; und aus 86 Faden, in einer Entfernung von einer und einer Drittel-Meile vom Rande des Riffes brachte der Talgausgusz kalkigen Sand mit einem Rollstein aus vulcanischem Gestein herauf. Der Umstand, dasz der Talgan-         ausnahmslos völlig rein heranf-

m, wenn innerhalb einer gewissen Zahl von Faden gegenüber den Riffen von Mauritius und Keeling Atoll sondirt wurde (8 Faden im enteren und 12 Faden im letztem Fall), und dasz er immer (mit ein          nähme) abgeglättet und mit Sand heraufkam, wenn die Tiefe

20 Faden überschritt, gibt wahrscheinlich ein Kon           n an, durch

welches die Grenzen des kräftigen fl thums der          'len in allen

Fällen leicht ermittelt werden kann. Ich glaube indessen nicht, da wenn eine ungeheure Anzahl von Sondirungf         ja um diese In

erhalten würden, die oben angegebenen Grenzen sich eis niemals chwankend herausstellen würden, aber ich meine, es seien hinreichende

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0.Ab8chi

rilT-biMontta Corallen 1*

83

Tha*         i vorhanden uin zu zeigen, dasz der Aasnahmen nur wenige

n. Die in den beiden Füllen beobaclitete Thatsache von einem allmählichen Übergang von einer Schicht reiner Corallen zu einem gla              ligen Boden ist bei weitein bedentungSYoller,

da sie andeutet, in welcher Tiefe die gröszeren Arten i          rallen

gedeihen kennen, als beinahe jede Anzahl einzelner Beobachtungen r die Tiefe ib welcher bestimmte Species mit dem Schleppnetz heraufgeholt worden sind. Denn wir können di          stufung nur als

einen verlängerten Kampf gegen ungünstige Bedingungen auffasseu. Wenn Jemand an den Ufern eines Wasserlaufes den Boden mit Hasen bedeckt fände, er aber, wenn er einige Entfernung von ihm weg nach einer Seite hiugienge, beobachtete, wie dii                       llinählieh

immer dünner und dünner p         n mit dazwischen auftrete1,        lecken

yon          . bis er endlich in eine Sandwüste einträte, so würde er

ganz m                       besonders noch wenn Änderungen Dämlichen

Art an andern Orten beobachtet würden, dasz die Gegenwart 1 Wasser zur Bildung eines dicken Bettes von Basen absolut nothwen- sei: und so           □ wir schlieszen, und zwar mit demselben Ge-

fühle il         'lerheit, das/, dicke Betten von Corallen nur in geringen

Tiefen unterhalb der Meeresoberfläche gebildet werden können.

Ich habe versucht, alle einzelnen Thatsachcn zu sammeln, welche diese Schluszfolgerung entweder entkräften oder |         Leu könnten.

elcber ganz unvergleichliche Gel- ät zur lieob- achtung während seiner Aufnahme der Maldiva und Chagos Archipele hatte, theilt mir mit, dasz der obere Theil oder die obere Zone der mit                   n versehenen Hiffe an den inneren und an              rten

n beiden Gruppen ausnahmslos aus Corallen und die un- Sand beständen. Bei 7 oder S Faden Tiefe wird der Grund.         man durch das klare Wasser sehen könnt         n grossen

.Massen lebender Corallen gebildet, welche in einer Tifl           ungefähr

10 Faden n,            eine Strecke weit von einander entfernt stehn und

Flecke w.          Sandes zwischen sieb haben; und bei           um weni-

- gröszeren Tiefe werden diese Flecke zu einem gla'.                  Ab-

hang ohne irgend weh                        blinden. Zur d         kteung der

obigen Angabe theilt mir Capt. M            auch noch mit.          er auf

der Padua Bank (im nördlichen Theil der Laccadiven I         s), w.-lche

eine mittlere Tiefe von 25 bis 35 Faden hat, nur im Zerfall begriffene

Corallen gefunden habe, dasz aber an einigen andern Banken in der-

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84

Tiefe, n welcher

Cap. 4.

selben Gruppe, mit einer Tiefe von nur 10 oder 12 Faden (z. B. an der Tillacapeni Hank), die Corallen lebend gewesen seien.

Professor Dana gibt gleichfalls an, dasz während der verschie- denen und ausgedehnten Vermessungsarbeiten im Stillen Ocean, welche wahrend der United States Exploring Expedition angestellt wurden, kein Beweis sich dafür ergeben hat, dasz Corallen jenseits einer Tiefe von 20 Faden lebten36. Ich will hier noch hinzufügen, dasz Sir RBklcheb, obschon er nicht mittheilt, bis zu welcher Tiefe sich lebende

rftllen erstreckten, angibt, es seien viele Sondirungen gegenü; Bow Atoll in Tiefen, welche von 50 bis zu 9G0 Faden reichten, ge- macht worden und der Grund habe immer ans Corallen-Sand be- standen37.

Was die Corallen-Riffe im Rothcn Meere betrifft, so findet sich bei EnRr                   Igende Stelle: ,die lebenden Corallen gehen im

„Kothen Meere nicht bis in grosze Tiefe. Schon bei 6 Klaftern Tiefe .fanden wir oft keine mehr, obwohl der weniger tiefe Rand der Inseln „oder nahe Riffe deren sehr viele enthielten. Auch versicherten die »Perlenfischer in Jemen und Massaua, dasz in 9 Klaftern Tiefe bei .den Perlenmuscheln keine Corallen wären, sondern Sand. Speziellere „Untersuchungen konnten wir nicht anstellen-3S. Mir haben indessen sowohl Capt. Mokfsby als auch Lieut. Wellstead versichert, dasz sich in den nördlicheren Theilen des Rothen Meeres ausgedehnte Strecken von lebenden Corallen in einer Tiefe von 25 Faden finden, in denen die Anker ihrer Fahrzeuge häufig verwickelt wurden. Capt. Mo          schreibt die geringere Tiefe, in welcher die Corallen an den

von Er         kg erwähnten Orten zu leben im Stande sind, der grösze-

ren Menge von Sediment dort zu: die Ortlichkeiten, wo sie in einer Tiefe von 25 Faden gediehen, waren geschützt und das Wasser war auszerordentlich klar. Auf der Seite unter dem Winde von Mauritius, wo ich die Corallen in etwas gröszerer Tiefe wachsen fand als bei Keeling Atoll, war das Meer, augenscheinlich in Folge seines ruhigen Standes, gleichfalls sehr klar. Innerhalb der Lagunen einiger der Marshall Atolle, wo das Wasser nur wenig bewegt werden kann, gibt es der Angabe K            'a zufolge lebende Corallenfclder in 25 Faden.

Nach diesen verschiedenen Thatsachen und in Anbetracht der Art

M Coral» nndCoral Islands, 1872, p. 116.

n Vojage round           rld, 1843, VoL I. p. 370.

" Ehrenberg, Über die Natur n. s. w. p. 50.

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;>. A

riff-bildende Corallen leben.

85

und Weise, in welcher die Beete von reinen Corallen gegenüber Mau- ritius, Keeliog Insel, den Maldiva und Chagos Atollen allmählich in eine sandige Abdachung übergiengen, ist es augenscheinlich sehr wahr- scheinlich, dasz die Tiefe, bei welcher riff-bildende Corallenstöcke exi- stiren können, zum Theil durch die Ausdehnung der geneigten Fläche bestimmt wird, welche die Strömungen des Meeres und die zurück- tlieszenden Wellen frei von Sediment zu halten vermögen.

Quov und Qäjmäbd glauben3", dasz das Wachsthum der Corallen auf sehr geringe Tiefengrenzen beschränkt ist, und geben an, di sie niemals irgend ein Bruchstück einer Astraea (der Gattung, welche sie für die wirksamste beim Bilden von Kiffen halten) in einer Tiefe über 25 oder:in Fu>/. gefunden haben. Wir haben aber gesehn, dasz an mehreren Stellen der Grund des Meeres in einer doppelt so groszen Tiefe mit massiven Corallen gepflastert ist; und bei 15 laden (oder einer dreimal so groszen Tiefe) war gegenüber den Riffen von Mau- ritius der Talgausgusz des Senkbleis mit dem deutlichen Eindruck einer lebenden Astraea gezeichnet. Miüepora a               lebt in 0 bis

12 Faden und die Gattungen Madrtf ora und S           ora in 0 bis

20 Faden. Capt. Mm.         hat mir ein Kxomplar von St

ii-ra (Pontes Lamark gegeben, welches lebendig aus 17 Faden Tiefe heraufgebracht worden war. Mr. Co;           10 gibt an, dasz er auf

den Bahama Bänken beträchtliche Massen von            Irina aus 16

Faden Tiefe mit dem Schleppnetz erhalten und diese Coralle in 20 Faden wachsen gesehen habe.

Capt. Bekcrfv tbeilt mir mit, dasz Zweige von rosa und gelben Corallen häufig aus einer Tiefe von zwischen 20 und 25 Faden Tiefe auf der Höhe der Atolle des Niedrigen Archipels heraufgebracht wor- den sein; und Lieut. Stokes sagt mir in einer Zuschrift von der nord- westlichen Küste von Australien, dasz er dort eine stark verzweigte

ralle aus 30 Faden Tiefe erhalten habe: unglücklicherweise ist es nicht bekannt, zu welchen Gattungen diese Corallen gehören.

Die Tiefengrenze, bei welcher jede besondere Corallenart zu esi- stiren aufhört, ist nun zwar hiernach bei weitem nicht genau bekannt; wenn wir indessen die Art und Weise im Auge behalten, in welcher die Haufen von Corallen in ungefähr derselben Tiefe allmählich sel- tener wurden und bei einer gröszeren Tiefe als 20 Faden an der

w Annale« des scienc. natnr. Tom. Vi. 'n l;emark* on Coral Formationa. p. 12.

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86                                         T'efr. 'n                                             Cap. 4.

Abdachung rings um Keeling Atoll, gegenüber den Kiffen im Stillen Ocean (der Angabe Danas zufolge), an der Seite unterm Winde von Mauritius und bei einer eher noch geringeren Tiefe sowohl innerhalb als ausserhalb der Atolle der Maldiva und Chagos Archipele gänzlich verschwanden, und wenn wir ferner wissen, dasz die Riffe um diese Inseln von B               >r allen-Bildungen in ihrer Form und Structur

nicht \                                können wir, glaube ich, schlieszen. dasz iu

gewöhnliehen          q rifl-bildende I           .stocke bei gröszeren Tiefen

als zwischen 2" nnd 30 Faden nicht gedeihen und selten oberhalb einer solchen von 15 Faden.

Man hat gefolgert ", dasz Itiffe möglicherweise aus sehr groszeu Tiefen mi           kleiner Corallen aufsteigen dürften, welche zuerst eine

Platform fiir das Wachs th um der stärkeren Arten errichteten. Mies ist indessen eine willkürliehe Annahme; man erinnert sich nicht immer daran, dasz in derartigen           i eine antagonistische Kraft in Thäi

t, nämlich der Zerfall organischer Körper, wenn sie nicht durch eine Decke von Sediment oder durch ihr eigenes rapides Wachsthum geschützt sind. Wir haben überdies kein Kecht mit unbegrenzte Zeiten für die Anhäufung kleiner organischer Körper zu groszeii Massen zu rechnen. Jede Thatsacbe in der Geologie verkündet dasz weder das trockne tand noch das Iiett da                   asselbö

Niveau für unbegrenzte Zeiten bewahren. El.          gut könnte man

sich vorstell'           /, die e hen Bleere mit der Zeil durch Auster-

Bänke           ipft würden, oder dasz die zahlreichen kleinen Corallinen

an den unwirthüchen Küsten des Feuerlandes mit der Zeit ein und ausgedehntes Corallen-Riff bilden würden*2.

" Journal of           yal Geograph. ,Soc. 1831. p. 218.

" Ich ,viH 1             wenig1                               |en, welche ich im >tand<s

gewesen bin. D loffob] UmerhsJl                                          -i suhk

he von aol< rallen und Corallinen                                   denen wir bd za renna jemals d mitgeholfen haben Mr. Btokei /-igte mir auch ei

Capt. King lebendig au* einer Tiefe voi \ aden auf der II                     !. 1

nan Br. mit dt heraufgebracht «                   Elli?

(Naior. Ili                                                                                       ' n. Br.

aus                                                                         1 erhalten wurde; es musa

dal'            Coralle                      und d                          ]tr jn ,:

Leine V                                                Vi n '

aus                                                   .menge*.                                    u einer

7 ' F*d«> Bin allem .\>            nach 1                                    und aus

gleicnfa                         . nach |                    amt

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schnitt.

riiT-biklende Corallen leben.

87

einer Nulliporo herangebracht. In einer gi

;n<l dick bestreut mit Gliedern einer Hatimeda and kleine] derer Kulliporen» aber aimmtlicb abgestorben, Capt, It. Aller                         mir

mit. dasz es bei der Aufnahmt* ron Wast-lndien i                       i »ei, dasz Einsehen

den Tiefen von 10 und 200 Faden das Senkblei sehr al

benen Gliedern einer H                                 mfgcko:                                           mir

mpla»                            HJhö von Pernambuco in Bl             war der Grund in

nngefuhr 12 Faden Tiefe mit abgestorbenen mui '                                   einer trüb-

rothen Xullipore bedeckt, und ich schliefe ans Kous                               ich ein

\rt über ein sehr gl                                                           mde inner-

halb dn                -Riffe von Mam             iren ungeheure Menden \            ;menten

von Nulliporen aufgehäuft. Nach diesen Tbatsachen ist es offenbar, dasz diese einfach orgj          ?i t in dem Pflanzenreich gehörigen Körper zu den alhThiiofig*

sten Erzeugnis :          'leeres gehören.

ine der Zoo[ .

Tiefe in Faden.

Land und s. Kr.

Auto:

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, *;                       liar-

lachrothe, inen, ran                    le-

bend gefunden. ,

* , einevenrandtekL steinige t t rische Form.

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Miaheb*            !ww

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sandte *ubj* he Formen , ,

Retepora

'.< Coiallc mit Bjlin Irinchen von rosa Färbung, ong' zwei Zoll hoch, in

I M. tup.                        nlich

lies

i Btwudta Foirn).......

40

190

48 40

40 40

und

43

30 48 40

100

und SO

120

IG

Gap Hörn 66°.

(Wo keine sedeb I gegeben ist. rührt Beobachtunyvon mir selbst her.)

Eng Atoll 12

S. Cror Floaz 50*. Cip Dorn.

Cliiloc 43°.

rn.

mos Archipel 45*.

s. Cnu 50«.

Flusz 50°. Hörn. 1 Vorgebirge d< i I Hoffnung 34*.

Oat Chilo» rland 5

<" nt Br- no» 45°.

os an Küste von

Quoy ond Gai- mardf .\         jene,

nat. i \ I. p. *234«

Peyssonel in ei- nem, im X vordrrl              iety

u Aufsätze.

Beer b theilt* mir

Thatsache in einem

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Fünftes Capitel.

Theorie der Bildung der verschiedenen Classeii von (orallen-

ltiffen.

Die Atolle der grösseren Archive liaben sich nicht auf unt*:          btan ('ratern

oder auf Öedimentbänken gebildet — Ungeheure Bezirke mit Atollen fil atreut. — Ihre Senkung- — Die Wirkungen Ton Stürmen und Erdbeben auf Atolle. — Neuerliche Wninderongen in ihrem Zustande. — Der t Canal-IiifFe und der Atolle, — Ihn relativen Formen. — Die rtufenfi hwellen und Wälle um die Ufer einiger Lagunen. — Die ringförmig der Maldiva-AtoUe- — Der untergetauchte Zustand Ton Tbeil           von andern

ganzen ringförmigen Riffen, — Das Zerstückeln gros*          Ue. — Die Yer-

igung von Atollen durch lineare Riffe. — Di                    :*>s-Bank. — Be-

trachtung der Ei?           welche aus der von der Theorie geforderten räum-

lichen Ausdehnung und dem Grade der Senkung entspringen, — Die wahr- scheinliche Zusammensetzung der tiefern Theile der Atoll--.

Die Aufmerksamkeit der Naturforscher, welche den Stillen Ocean besucht haben, scheint gänzlich durch die Lagunen-Inseln oder Atolle» — jene eigenthümlichen Ringe von Corallen-Land, welche plötzlich aus den unergründlichen Tiefen des Oceans aufsteigen, — gefesselt worden zu sein, sodasz sie die kaum weniger wunderbaren einschlieszen- den Canal-ttiffe beinahe unbeachtet bei Seite liegen gelassen haben. Die am allgemeinsten angenommene Theorie über die Bildung der Atolle ist die, dasz sie auf untermeerischen Cratern basirt sind; wo können wir aber einen Crater von der Form voff Bow Atoll finden, welcher fünf mal so lang als breit ist (Tat I, Fig. 4), oder wie der von Menchi- koff-Insel (Tat II. Fig. 3), mit seinen drei Bogen, der zusammen 60 Meilen lang ist; oder wie Rimsky Korsakoff, schmal, gekrümmt und 51 Meilen lang, oder von der der nördlichen Maldiva Atolle, welche aus zahlreichen ringförmigen Riffen zusammenger          ind, die auf den

Rand einer Scheibe gestellt sind, — von welchen Scheiben eine 88 Meilen in der Länge und nur von 10-20 in der Breite miszt? Eine

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Cap. 5.

Theorie der Bildung von Corallen-E

8J»

weitere Schwierigkeit in dieser Theorie des Ursprungs von Atollen

ringt aus der notwendigen Annahme, dasz eine so grosze An- zahl immenser Cratere unterhalb des Meeresspiegels dicht zusammen- gedrängt sind. Es liegt aber, wie wir sofort sehen werden, eine noch gröszere Schwierigkeit darin, dasz nämlich alle diese Cratere nahezu auf demselben Niveau unterhalb des Meeresspiegels liegen müssen. Nichts destoweniger bin ich, wenn der Rand eines Cratera in der ge- hörigen Tiefe eine Basis darböte, doch weit davon entfernt leugnen zu wollen, dasz sich nicht auf ihm ein, einem vollkommen characte-

ichen Atoll gleiches Riff bilden könnte. Vielleicht existiren gegen- wärtig einige derartige; es ist aber unglaublich, dasz die gröszere An- zahl einen solchen Ursprung gehabt haben sollte.

Eine frühere und bessere Theorie hatte Chamisso* aufgestellt: er nimmt an, das/., da die massiveren Arten von Corallen die Bran- dung vorziehen, die äuszeren Theile eines Riffes zuerst die Oberflä> erreichen und folglich einen Ring bilden werden. Ich habe im drit- ten Capitel bemerkt, dasz ein auf einer einzeln stehenden Bank wachsen-

1ÜIV eine atollähnliche Bildung anzunehmen streben würde; wenn daher Corallen von einer einige Faden tief in einem tiefen Meere untergetauchten Bank mit steilen Seiten und ebener Oberfläche empor- wüchsen, so dürfte sich ein Riff bilden, welches von einem Atoll nicht zu unterscheiden sein würde; und ich glaube, einige derartige Riffe existiren in West-Indien. Nach dieser Ansicht musz aber an- genommen werden, dasz in jedem einzelnen Falle die Grundlage aus einer ebenen Bank besteht; denn wäre sie, wie eine Gebirgsn: kegelförmig gebildet, so sehen wir keinen Grund, warum die Corallen von den Seiten aus emporwachsen sollten anstatt von den centralen und höchsten Stellen. Da die Lagunen der Atolle zuweilen selbst mehr als 40 Faden tief sind, so musz nach dieser Ansicht auch ferner noch angenommen werden, das/, die Corallen in einer Tiefe, in welcher sich die Wellen nicht brechen, kräftiger an den Räudern einer Bank

in ihrem centralen Theile wachsen: und dies ist eine Annahme ohne Beweise. Wenn wir überdies die Zahl der Atolle inmitten des Stilleu und Indischen Oceans betrachten, so wird diese Annahme so vieler untergetauchter Bänke an und für sich sehr unwahrscheinlich.

Keine der Erwähnung werthe Theorie ist vorgebracht worden,

1 Kotzebue's Erat« Reise, Bd. 3. p.

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PO

Theorie der Bildung

Cap. 5.

um diejenigen Barrieren- oder Canal-Riffe zu erklären, welche Inseln von massigen Dimensionen ringförmig umgeben. Von dem groszen Kiffe, welches an der Küste von Australien liegt, hat man, aber ohne irgend welche B e, angenommen, dasz es auf dem Bande eines untermeerischen, parallel dem Dfer hinziehenden Absturzes rulie. Der Ursprung der dritten Cla ler der Sauin- oder Strand-Riffe, bietet, wie ich meine, kaum irgend eine Schwierigkeit dar, sie entstehen dadurch, dasz die Polypen in mäszigeu Tiefen wachsen, und dicht an sanft abfallenden Stranden, wo das Wasser häufig trübe ist, gut gedeihen.

rasche hat denn nun den Atollen und Canal-lüften ihre

acteristische Form gegeben? Wir wollen einmal zusehen, ob sich nicht eine bedeutungsvolle Folgerung aus den folgenden I ableiten läszt: dasz ritl'-bildcndc Corallen nur in                r be-

schränkten Tiefe üppig gedeihen, — und zweitens, dasz auf ganzen Gebieten von ungeheuren Dimensionen keines der Corallen-Riffe und keine der Corallen-Inseln sich zu einer gröszeren Höhe über dein Meeres- erhebt als zu der, (reiche von den Wellen und dem Winde aufgeworfene Massen erreichen. Ich mache diese letztere Angabe nicht in's I          immte hin; ich habe mit Sorgfal            hreibungen

jeder einzelnen Insel in den zwischen den Wendekreisen gelegenen racht, und meine Aufgabe wurde mir in einem gewissen

le durch eine, im Jahre 1834 durch DTkvilu: und Lottoj corri- girten Karte des Stillen Oceans erleichtert, auf welcher die niedrigen Inseln von den höheren (selbst von denen, welche viel weniger als hundert Fusz hoch sind) dadurch unterschieden werden, dasz sie ohne grosze An längs buchst               trieben worden.2 Ich habe auch, haupt-

sächlich nach den Schriften von Cook, K

kv und Lcrra in Bezug auf den Stilb-: an, und " BBSBY1 in Bezug auf den ludischen Ocean ermittelt, dasz in

! Ich habe an          i Karte einige wenige Irrthümer in Bezog auf di- Hi

der I                                                                                                jcl, T0D

Corallen-I            n in geograph           Ordnung handle. Auch                   r ein-

rig der Daten, auf welche sich die fol          i Angaben grün

oh auf den Anhang vei

ondUeatWood'ei                        rraphical Jonnud

Idiva-nnd LaceadiTa-Archipal Die»             hterenrj

Ichen; ich gründe al                      iben in Bezug auf diese

n und auf                         ,,,. haaptaäeUicl

mir Capt, nToreaby mit

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Ton Corallen-EiffeD

91

den fol          Füllen der Ausdruck .niedrige Insel" im strengen Sinne

Land ron der Höhe mein!, welche gewöhnlich von den durch die Wellen und die Winde eines offenen Meeres aufgeworfen*1'          »n er-

reicht wird. Wenn wir eine Linie ziehen, um die           ran At.ille

jenes Theils des Archipels der Niedrigen Inseln, in welchem die Inseln zahlreich sind, mit einander zii verbinden, — so wird die erhaltene Figur eii;                       Kllipse sein Iwelche von Hood bis LazarelV

Insel reicht), deren länger        i 840 geogrn:         e Meilen und deren

kürzere 420 Meilen b          : auf diesem Räume4 erhebt .sich keine

der zahllosen Tnselchen, die zu grossen Hingen verbunden sind, über das angegebene Niveau. Die Gilbert-Gruppe ist sehr schmal und mi-                    n in L&nge. In einer von dieser Gruppe an

lungerten Linie liegt in der Entfernung von 240 Meilen der Marshall- Archipel, dessen Figur ein unregeli                                       eine Ende ist breiter als das andere; seine Läm Igt 520 Meilen mit einer mittleren von 240 Meilen: diese beiden Gruppen zusammen sind 1040 Meilen lang und ihre sämmtlichen Inselch Zwischen dem südlichen Ende des Gilbert- und dem nördlichen Ende Niedrigen Archipels ist der Ocean dünn mit Inseln überstreut, welche BftmmtHch, so weit ich es zu ermitteln im Stande gewesen bin, niedrig sind, so dasz sich vom südlichen Ende des Archipels der Niedrigen Inseln bis zum nördlichen Ende des Marshall'Are!          ein schmaler Streif Oceans von mehr als 'deilen Länge lindet, welcher eine ungeheure Anzahl von Inseln enthält, die sämmtl niedrig sind. Im westlichen Theile .irolinen-Archipels findet sich ein Raum von 48" in Länge und ungefähr 1000 Meilen Breite, welcher dünn mit niedrigen Inseln übersäet ist. Endlich m Indi- an der Archipel der Maldivas 470 Heilen lang und 60 breit und der der Laccadivas 150 bis 100 Meilen: h eine niedrige Insel /«vischen diesen beiden Gruppen findet, so kann man sl

einzige Gruppe              \Q .Meilen Länge betrachten. Diesem Ifl

sich noch die ChagOS-Gruppe niedriger Inseln hinzufügen, welcl

>ilen entfernt in einer vom südlichen Binde der Maldii             igerten

* Hetia- oder Aurora-)                               irorden; rie liegt aber i

lieh tod Tu!         |j auf.!          m Band              n Kart          de dicht um

halb der, d        r erwähn-

anlapsmifj hal'                                                    c di<? vermutliche unbedeutende Er-

heb':            n ungel

ii Bildung i

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92

irie der Bildung

Cap. ,'►

Linie liegt. Diese Gruppe miszt mit Einschlusz der untergetauchten Bänke 170 Meilen in der Länge und 80 in der Breite. Die Gleich- förmigkeit in der Richtung dieser drei Archipele, deren sämratliche Inseln niedrig sind, ist so auffallend, dasz Capt. Mobbsbt in einem seiner Aufsitze von ihnen als Theilen einer einzigen groszen, 1500 Meilen langen Kette spricht. Ich bin daher vollständig zu wieder- holen berechtigt, dasz ungeheure Räume sowohl im Stillen als auch im Indischen Ocean mit Inseln überstreut sind, von denen sich keine über die Höhe erhebt, bis zu welcher die Wellen und Winde in einem offenen Meere Substanz anhäufen kann.

Auf welche Grundlagen sind denn nun die Riffe und Corallen- Inselchen errichtet worden? Ein Grund musz ursprünglich unterhalb jeden Atolls in derjenigen begrenzten Tiefe vorhanden gewesen sein, welche für das erste Wachsthum der riff-bildenden Polypenstöcke un- entbehrlich ist. Es wird vielleicht eine Vermuthung gewagt werden, dasz die erforderlichen Grundlagen durch die Anhäufung groszer Sedi- ment-Bänke dargeboten worden sein dürften, welche in Folge der Wirkung oberflächlicher Strömuugen, möglicherweise unterstützt durch die wellenförmige Bewegung des Meeres, nicht ganz bis zur Ober- fläche reichten. Dies scheint factisch an einigen Stellen des west- indischen Meeres der Fall gewesen zu sein. Aber in der Form und Lage der Atollen-Gruppen findet sich nichts, was diese Meinung un- terstützte; und die Annahme, dasz eine Anzahl ungeheurer HautVn von Sediment auf dem Grunde des groszen Stillen und Indischen Oceans in ihren centralen Theilen weit vom Lande entfernt ange- sammelt worden sind, wo die dunkel blaue Farbe des durchsichtigen Wassers für seine Reinheit spricht, kann auch nicht einen Augenblick zugestanden werden.

Die vielen weit umher zerstreuten Atolle müssen daher auf fel- sigen Grundlagen ruhen. Wir können aber nicht glauben, dasz ein breiter Berggipfel in einer Tiefe von einigen wenigen Faden unter einem jeden Atoll begraben liegt und dasz trotzdem über die unge- heuren oben genannten Gebiete hinweg nicht eine einzige Felseospitze über den Meeresspiegel vorspringen sollte. Denn wir können die Ge- birge unterhalb des Meeres nach denen auf dem Lande beurtheilen; und wo könnten wir eine einzige Kette, geschweige denn mehrere der- artige Ketten von vielen hunderten Meilen in der Länge und von be-

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Cap. 5.

von Coralien-Riffen.

93

träcktlichcr Breite finden, deren breite Gipfel alle bis auf 120 180 Fusz die nämliche Höhe erreichten? Selbst wenn ohne irgend weitere Beweise angenommen würde, dasz die riff-bildenden Corallen in einer Tiefe von 100 Faden gedeihen könnten, so würde doch das Gewicht des obigen Argumentes nur wenig vermindert werden; denn es ist sehr unwahrscheinlich, dasz ebenso viele submarine Gebirge, als es in !dcn verschiedenen oben speciell angeführten groszen und weit von einander getrennt liegenden Gebieten niedrige Inseln gibt, sämmtlich sich bis innerhalb 600 Fusz von der Oberfläche des Meeres und nicht ein einziges über dieselbe erheben sollten, ebenso wie, dl sie in engeren Grenzen von ein- oder zweihundert Fusz von der näm- lichen Höhe sein sollten. Diese Vermuthung ist in so hohem Grade unwahrscheinlich, dasz wir zu der Annahme getrieben werden, dasz die felsigen Grundlagen der vielen Atolle niemals zu irgend einer Periode sämmtlich bis in eine Tiefe von einigen wenigen Faden unter- halb der Oberfläche untergetaucht gelegen haben, sondern dasz sie in die nötliige Lage oder das erforderliche Niveau, einige zu einer Zeit, und einige zu einer andern, durch Bewegungen in der Erdrinde ge- bracht worden sind. Dies kann aber nicht durch Erhebung bewirkt worden sein; denn die Annahme, dasz so zahlreiche und so weit von einander getrennte Punkte nach und nach bis auf ein gewisses Niveau in die Höhe gehoben, dasz aber nicht ein einziger Punkt bis über dies Niveau hinaus erhoben worden sei, ist vollständig so unwahr- scheinlich wie die frühere Annahme und weicht factisch nur wenig von jener ab. Denen, welche Ehbeni          Schilderung der Riffe im

Ruthen Meere gelesen haben, wird vielleicht der Gedanke kommen, dasz viele Punkte auf diesen Gebieten erhoben worden sein könnten, dasz aber, sobald sie erhoben waren, die vorspringenden Thcile durch die zerstörenden Wirkungen der Wellen abgeschnitten worden wären: indessen wird eine augenblickliche Überlegung der beckenartigen Form der Atolle zeigen, dasz dies unmöglich ist; denn das Emporheben und spätere Abreiben einer Insel wird eine flache Scheibe zurücklassen, welche wohl mit Corallen überkleidet werden, aber nicht eine tief coneave Oberfläche erhalten kann; überdies dürften wir doch erwar- ten, wenigstens an einigen Stellen das Gestein der Grundlage an die Oberfläche gebracht zu sehn. Wenn daher die Grundlagen der vielen Atolle nicht in ihre erforderliche Lage emporgehoben worden sind, so müssen sie mit Notwendigkeit bis /u ihr gesunken sein; und dies

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1U

lung

Cap, ö*

löst mv m male jede Schwierigkeit5; denn wir h           aus den

im vorigen Capitel mitgeteilten That             getrost schlieszen, dasz

die Corallen während eines allmählichen Sinkens in                       m-

aden zum Autbau ihrer soliden Gerüste und zum Erreichen der

Oberfläche sich befunden haben, in dem Masze wie lasel auf Insel

langsam verschwand. In dieser Weise dürften Gebiete von ungeheurer

Dehnung in den centralen und allertießten Theilen der groszen

Oceane mit Corallcu-Tnselcheu überstreut worden sein, von denen keines

b zu einer gröszeren Höhe erheben wird, als der, welche der vom

re aufgehäufte Detritus erreicht, und nichtsdestoweniger könnten

sie alle von Corallen gebildet worden sein, welche für ihr Wachsthum

absolut eine solide Grundlage innerhalb weniger Faden unter der

Oberfläche bedüri

Es würde nicht am Orte sein, hier mehr zu Ihun als auf die vielen ThatsÄChen hinzuweisen, welche zeigen, dasz die Vermuthung eines allmählichen Sinkens über <:          liezirkc hin durchaus nicht

unwahrscheinlich ist. Wir haben den klarsten Beweis dafür, da eine Bewegung d          \rt möglieh ist, in den aufrecht stehenden im*

ter viele :                                          hiehten begrabenen Baumstämmen;

wir haben auch alle möglichen Gründe zu glauben, dasz gegenwärtig

5 Die weitere mit der Crater-Hypothese verbundene E          iglteit, die ich

oben andeutete« wird nun deutlich werden; denn nach dieser Anficht musz ange- nommen weiden, dasz die vulcanisch-            ;keit innerhalb der erwähn            iete

un Anzahl Ton «Vätern gebildet I            he alle bis innerhalb weniger

den von der Oberfläche und keiner über dieselbe sich erhoben bitte. Die Ver- muthung. das« die Cratere zu \                            n über den M            egel er- hoben gewesen, aber durch die Brandung abgetr; mit Cot           her- kle rdeö wären» int nahezu den nämlich Würfen i                       den oben ai ich halte es aber | alle die solchen Ans

shenden Grün<l.          In anzuführen. Auch Chami           Theorie hat

wegen der Annahme der Existenz so vieler,           Üch in der g           d Tiefe an-

ter der Ol                                   genden Bänke ein-                         Jangel

selbe Bemerkung gilt                                                                              Indiana,

v P I22)i w                                     B ringförmige Structur dadurch verur*

lit wird, dasi ein                        Lhl von Oorall<m-K                           -chQmge

'e als an den centralen Thi         ier submarinen Bank befestigt wird; sie gilt

Sticht                                      t* Meinung (Fortl                r. y. 151)f dan «ii<-

-unen-Iiieln ihre eigen!                     q den i:

verdanken. Dieser letztern Ansicht zufolge                                 Hen am

Bude des BÜft instinetiv den Brandungen entgegen, um den in der 1. D und zu ändert.         ;ngen u:          andern Familien gel            Formen Schutz

zu gewahren!

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Cap. 5.

von Corall-t

95

gros        Mete allmählich im Sinken begriffen sind, in derselben W<

wie andere sieb lieben. Cnd wenn wir bedenken, wie viele Tbeile der Oberfläche <i         I I innerhalb neuerer geologisch D Zeiten erhoben

worden sind, so müssen wir aiicb annebmen, du          in entsprechen-

dem afaszatabfl Senkungen gegeben hat, denn im andern Falle würde die ganze Erde geschwollen sein. Es iat sehr merkwürdig, das/ Sir i'h. l.i :].*. selbst in den ersten Auflagen seiner Principles of (ieo- logy, z" dem Schlüsse kam, dasz die Orösze der Senkung im Stillen der Erhebung flberl i haben musz, weil die Ausdehnung an Land im Verhältnis zu den dort wirksamen Kräften, wi              hes

zu bilden streben, nämlich zum Wachsthum von Corallen und zur vulcani          Thätigkeit, sehr gering ist. Obgleich aber das Sinken

eine sonst unerklärliche Erscheinung erklären kann, so darf doch fragt werden: gibt es irgend welche directe Beweise für eine sinkende Bewegung in diesen Gebieten? Dies kann indessen kaum erwartet lenn es musz immer, ausgenommen in lange civilisirten Län- dern, äuszerst schwierig sein, eine Bewegung zu entdi           deren Tendenz dahin gebt, den afficirten Theil zu verbergen. Wie langei dürfte nicht bei barbarischen und halbcivilisirten Nationen eine la' same Bewegung, selbst einer derartigen Erhebung. jetzt Skan- dinavien ergriffen hat. sich der Aufmerksamkeit entzieht!!

Mr. Williams 7 hebt nachdrücklich hervor, dasz die Überlieferungen der Eingeborenen, welche so sammeln er sich grosze .AIübe gegeben hat. dfts Erscheinen irgend einer neuen Tnsol nicht andeuten; aber Alles, was nach der Theorie der Senkung auftreten würde, würde

:. das/, das v           zuweilen langsam in das Land übergreift, d

das Land dann wiederum durch Ansammlung von Detritus seine ß hcre Ausdehnung erhält und dasz vielleicht zuweilen ein Atoll mit

'.illen-Tnselchen auf ihm in ein kahl daliegendes oder ein iitif gesunk ringförmiges Biff verwandelt wird. Derartige ' ler- ungen werden natürlich zu den Zeiten stattfinden, wo das Meer wäh- rend heftiger Stürme von mehr als j         dicher Stärke über sein''

wohnlichen Grenzen steigt; und die Wirkungen der beiden Ursachen werden kaum von einander zu unterscheiden sein. In E

finden sieh Schilderungen von Inseln sowohl im Carolinen- als im Marshall-Archipel, welche während Orkanen zum Theil fortgewaschen

< Prindple« of Qeelogy, r,. edit, Vol. III p. '.SG.

illiam'i Narrati vc of MWonary Bnterpri», p. 31.

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96

Theorie der Bildung

Cap. 5.

worden sind; und Kavv, der Eingeborne, welcher an Bord eines der russischen Schiffe war, sagte: ,er habe auf Radack das Meer bis an „den Fusz der Cocos-Bäume steigen sehn; es sei aber noch bei Zeiten ,beschworen worden" °. Neuerdings fegte ein Sturm zwei von den Carolinen-Inseln gänzlich weg und verwandelte sie in Untiefen; zwei andere Inseln zerstörte er gleichfall- /um Theil9. Einer Überlieferung zufolge, welche dem Capt. FitzUoy mitgetheilt worden war, wird im Archipel der Niedrigen Inseln geglaubt, dasz die Ankunft des ersten Schiffes eine grosze Überschwemmung veranlasst hätte, welche viele Menschenleben vernichtete. Stutchbury erzählt, dasz im Jahre 1825 die westliche Seite von Chain Atoll in derselben Gruppe vollständig durch einen Orkan zerstört worden sei und dasz nicht weniger als 300 Menschenleben verloren worden seien; „in diesem Falle wurde es „selbst den Eingebornen offenbar, dasz der Orkan allein nicht genügte, .die heftige Bewegung des Oceans zu erklären",0. Dasz beträcht- liche Veränderungen neuerdings bei einigen der Atolle im Archipele der Niedrigen Inseln stattgefunden haben, geht augenscheinlich aus dem im letzten Capitel mitgetheilten Falle der Mathilden-Insel hervor. \V;is die Pfingst- und Gloucester-Insel in dieser nämlichen Gruppe betrifft, so müssen wir entweder ihrem Entdecker, dem berühmten Erdumsegler W         'ine grosze Cngenauigkeit zuschreiben oder an-

nehmen, dasz sie innerhalb einer Periode von 59 Jahren, zwischen seiner Reise und der des Capt. Bebchby, eine beträchtliche Veränder- ung erlitten haben. Pfingst-Insel wird von Wallis beschrieben als „ungefähr -1 Meilen lang und 3 Meilen breit;" gegenwärtig ist sie nur anderthalb Meilen lang. Die äuszere Erscheinung von Gloucester Insel ist, mit Capt. B;          's Worten ", „von ihrem Entdecker genau

«beschrieben worden, ihre jetzige Form und Ausdehnung weichen wesent- lich davon ab." Blenheim Riff in der Chagos Gruppe besteht aus einem vom Wasser ausgewaschenen, 13 Meilen im Umfang messenden ringförmigen Riff, welches eine 10 Faden tiefe Lagune umgibt; an seiner Oberfläche finden sich einige wenige abgenagte Flecken von conglo- rirtem Corallen-Gestein ungefähr von der Grosze von Hütten; und

Kotzebne's Erste Reise, Bd. 3. p. 168.

9 Desmoulins in Comptes rendus. 1840. p. 837.

of England Journal, X. 1. i>. 35. " Beechey'H Voyage t          Paeiflc, Chap. VII, o»<l Wal Ha'» Reise auf

dem .Delphin', Chap. IV.

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Cap, 5,

von CoraHen-Iüffen,

,liese - kpt. Mob          ihne zu zweifeln als die letzten (

kleiner luselchen au, so dasz hier ein Atoll iü ein atoll-l

tt worden ist. Die Bewohner des Maldiva Archipels erklar- ten bereits im Jahre 1605, „dasz die hohen Gezeiten and hei „Strömungen immer die Zahl der Inseln vermindert- habe bereits nach der Autorität de           . Moni v gezeigt,

Zerstörungswflrk noch im Fortgang begriffen ist, dasz aber auf d andern Seite die erste E         inng einiger der kleinen Inseln den geg<

wartigen Bewohnern bekannt ist. In derartigen Füllen würde

-ehwierig sein, ein allmähliches Sinken der Grundlage, auf i diese veränderlichen Gebilde ruhen, lu entdecken. Einige di-r Archipele von niedrigen Corall           In sind Erdbeben

j Capt, MOB                   mir mit, da            in der Chagos

Gm] velche eine centrale Lage im Indischen Ocean einnimmt und :end einem nicht aus Corallen-Bildungen bestehenden Lande                         ufig, w         hon nicht sehr heftig sind. Eine

der Inseln in dii         ruppe war fi           m einer Schicht von Damm-

erde oder Humus bedeckt, welche nach einem i wie die Bewohner glauben, wurde sie durch den Hegen in «las dar- uni          ende zerklüft                       .sehen: die Insel wurde dadureh

unfruchtbar gemacht.                          t an, das/. Erdbeben auf den

Marshai] Atollen, welche von irgend einem hohen Lande entfernt liegen, und ebenfalls auch auf den Inseln de                             is ge-

fühlt werden. Admiral 1.                       ir mit, dasz er auf Oull

lern zum letztem Archipel gehörigen, mehrere gerade, un_ inen Fusz breite, Spähen beobachtet habe, iclie einige hun- I V.inls weit           : über die gauze Breite des Riffs gelaul        ien.

alten d              eckungen in der Erdrinde und deshalb wahrschein-

lich Änderungen in ihrem Niveau an               ralleu-Inseln               ehe

t und ges]                  Q sind, sind sicher nicht erhoben wor-

den, sind dl              i scheinlich gesunken. Wir werden später noch

ien, dasz die Lage g>           aller Gebäude auf dem Carolinen Archipel

deutlich ein neuerliches Sinken andeutet. In dem Capitel über Keeling Atoll habe ich auch \ icht, durch directe Beweise zu zeigen, dl die Insel während der neuerdings dort gefühlt                                  ist.

11 i. einen Anazug a              .' i Reise in                                                   'Ien

Archipel, im Geographica] Journal, VoL 11

11 a. Cli

-Ilen-Rifle.                                                                                      7

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98

Theorie der Bildung'

Cap. 5.

Die Thatsachen verhalten sich denn folgendermaszen: - es gibt viele grosze Räume im Ocean ohne irgend welches hohes Land, welche mit Riffen und Inselchen bedeckt sind, die durch das Wachs- thum derjenigen Äxten von Corallen gebildet worden sind, welche in groszen Tiefen nicht leben können; und die Existenz dieser Riffe und niedrigen kleinen Inseln in BOlcher Anzahl und an so weit von ein- ander entfernten Punkten ist unerklärlich, ausgenommen nach der Theori          l ihre felsigen Grundlagen langsam und allmählich unter

den Meeresspiegel gesunken sind, wahrend die Corallen fortgefahren haben nach oben zu wachsen. Keine positiven Thatsachen stehn die- ser Ansicht entgegen, und mehrere directe B<         , ebenso wie allge- meine Betrachtuniren machen sie wahrscheinlich. Ks finden sich auch Beweise für ein- nlerung in der Form bei einigen dieser Corallen- Inseln, mögen dieselben nun Folgen eines Sinkens sein oder nicht; und wir haben auch Beweise für unterirdische Störungen unter ihnen. Wird denn nun wohl die Theorie, zu welcher wir hiernach geführt worden sind, das merk Problem lösen: — was hat jeder Claf von Riffen ihre eigentümliche Form gegeben?

Wir wollen einmal in unsrer Phantasie eine von einem Saum- oder Strand-Riff (derjenigen Art, deren Ursprung allein keine Sehwie-

AA                  - JUmi d« Riffa am 3Ie«rMipl*.:

lor lni«|.

rar R»4 du Riff*. iuch lAiaan W.cbithoni mei ob» «                mer Periode d»

ra und dflD Kulten dei umir bleu exen Land», o dir umsübl               [Mtl.

taut« .tu Sink» dei LudH i               >, e|„

MwfnbarM Erhubon dm Hmmm

rigkeit darbietet) umgebene Insel innerhalb eines im Sinken he.

tes verlegen. Die ununt.               „ Linien im I!           ,itt

.,'. 5) sollen einen senkrechten Durchschnitt durch das Land und

Wasser darstellen, und die horizontal               b Partie einen Durch-

schnitr                    Riff, in dorn Hasze nun wie die Insel ah

sinkt, entweder einige wenige Vu-y. auf einmal o         illig unmerklich,

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Cap. 5.

ton ConiUcn-Ri

09

worden, wie wir nach dem, was wir von den für das Wachsthum der (Virallen günstigen Bedingungen wissen, schliefen dürfen, die von Brandung am Rande des Riffes umwaschenen lebendigen Massen bald wieder die Oberfläche erreichen. Das Wasser wird indessen nach und nach immer mehr in das Land vordringen, wobei die Insel nl riger und kleiner und der Raum zwischen dem Rande des Riffs und Strande verhältnismäszig breiter wird. Ein Durchschnitt des llifls und der Insel in diesem Zustande nach einem Sinken von meh- reren hundert Fusz ist im Holzschnitt durch die punktirten Linien angegeben; es wird dabei angenommen, dasz sich kleine Corallen- Inseln auf dem neuen Riffe gebildet und dasz ein Schiff in dem La- gnnen-Canal vor Anker gegangen ist. Dieser Durchschnitt ist in jeder Beziehung der eines einschlieszenden Canal-Biffes und ist in der Tliat von Ost nach West durch den höchsten Punkt der eingeschlossenen Tnsel Bolabola " genommen, von welcher auf Taf. I in Pig. 5 ein Qrondrisz gegeben worden ist. Derselbe Durchschnitt ist noch deut- licher im folgenden Holzschnitt (Fig. C>) in den ununterbrochenen

 

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: C K

   
   

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A,

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fl ItSod"                nnMliffat am fifoeraipttftßl. Diu *

i auf dem Kiflö gebildet h*b*n.

1, meist am öl*dri*m alltivUlom Luid und mos 0*r&Ut&-1               von

d|il

r. Atoll*. Ir .              Ali Mim MAtuUt"

'rieben,

Linien gegeben worden. Die Breite des Riffs und seine Abdachung

der an        i als an der inneren Seite wird durch das Wachs-

:nögen der Corallen unter rei         lenen IJodingungen, bei-

u Dei           hnitt ist nach der im AUai 1                        ille" gegebenen

b ist                                 Meile. Die Höhe

ich Lc8so:

ichniM

7*

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Ktu

lang

Cap. 5.

36 der Kraft der Brandungswellen und der -                       nen

ausgesetzt gewesen sind, bestimmt worden sein; and der I.agunen- ual wird tiefer oder seich          in im Verhältnis zum Wachsthum

der zart verzweigten Corallen innerhalb des Riffs und bot Anhäuft von Sediment, auch im Verhältnis zur Schnelligkeit des Sinkens o der Daner der dazwischen tr               .itionären Per

Ana diesem Durchschnitt geht offenbar hen                  iioe von

m äuszern Rande des neuen Riffes bis zu der I                  les solt-

Gesteins gezogene senkrechte Linie, jene geringe Tiefengrenze, in welcher die am                listen bauenden Polypen                    a, um

so viele Fusze übertrifft, als die Senkung an Füssen beti          - die

Corallen sind in dem Masze wie das Ganze tiefer sank, von einer aus andern Corallen und deren znsammengelütteten B              >en gebil-

deten Grundlage aus nach ob*                       Aul

die vorher so bedeutend erscheinende S              ;eit über diesen Punkt.

In dem Masze als der Raum zwischen dem Riffe und der u:. ikenden Küste fortdauernd an Breite und Tiefe zunahm und als die liehen Wirkungen de                         und des vom Lande herab-

geführten sflszen Wassers demzufolge         lagert wurden, wird

gröszere Anzahl der Ciinäle, von denen das Riff in seinem Zu?

trand-Riff durchbrochen worden sein mi                       liejenigen,

lebe vor den kleineren Strömen lagen, durch das Wachsthnm der

rallen verstopft worden sein: auf der Seite des K

Wind, *-vi> die Corallen am krai                        in, werden die Durch-

brflehe wahrscheinlich %w                                       in. Bei i          en-

oder Canal-Riffen            daher die durch das Abführen der Fluth-

isser des Lagunen-Canals offen gehaltenen Durchbrüche meist auf

der Seite unter dem Winde liegen, und sie werden noch immer vor

o Mündung                  /eren Ströme liegen, obschon sie jci

Einflusses in          diments und ihres So          ers entfernt sind; —

und           jt, wie gezeigt worden ist, gewöhnlich der Fall.

Bezugnalmie auf die beistehende Zeichnung, in welcher

i ununterbrochene Linie tatt durch eine punktirte, wie es in dem früheren 1!         initt war, dar-

gestell                     wir annehmen, dasz der Proce                        an-

häll         in wird der ßerg mit zwei Spitzen zwei kleine innerhalb

ein-         -förmigen Riffes eingeschl           Inseln bilden. Nehmen wir

dasz die Insel fortfahrt zu sinken, so «;               rallen-Rlff fort-

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Cap. 5.

von Coralleu-Kiffcn.

fahren auf seinem eigenen Grunde nacli oben zu wachsen, wahrend das W          Zoll für Zoll in das Land vordringt, bis die letzte u

Zinne bedeckt ist und ein vollk                    11 übrig blei

Ein senk]         ( Durchschnitt durch dies                      im Holzschnitt

durch die punk           Linien wiederg             — ein Schill'ankert in

ner Lagune und die Breite und Abdachung des Riffs werden von hiedenen Um          D abhängen,                  ausgesetzt worden

ist, ge                        n für anal-Riffe angegeben wurde. Jedes

wird keine Veränderung im Atoll hervorbrin          us-

genoni:         ine Verminderung sein              i, da das Kill" nicht genau

senkrecht aufwärts wächst. Ich will hier bemerken, das           Bank

entweder von         d oder von gehärtetem Sediment, welche im Nivi

der Meeresoberfläche liegt und von lebenden I          n umsäumt

durch Sinken sofort ii.        '.toll verwand           den wünl              wie

die K          einer Insel umsäumenden                 Fall

durch die          .»nliegcnde Form eines Canal-Riffes durch2Ugehn. Wenn,

früher bemerkt wurde, eine derartige Bank einig-                   !en

unt                                 würde das einfache Wachsthum der Corallen

ohne die Hülfe einer Senkung ein Gebilde hervorbringen, welches von einem echten Atoll kaum zu unterscheiden wäre; denn die Corallen am           u Itande würden, weil sie dem offneu Meere frei ai        itzt

sind, b                  -en und einen.         nmenhängend         Dg zu bilden

streben, während ds                                 uiger n        en Arten in der

centralen Ausbreitung durch da        I gebildete Sediment          durch

das von den Brandungswellen nach innen gewaschene, gehindert würde; i in dem Masze ai           Wasser seichter wird, wird auch ihr

Wachsthum durch die unreinen Zumischungen zum Wasser und wahr- scheinlich auch durch die geringe Menge von Nahrung, die ihnen durch die schwächer geword-:             nungen zugeführt wird, g

werden. Das Sinken eines auf eine Bank dieser Art gegründet Rifl         I der centralen Ausbreitung oder der Lagune gröszere Tie

den                  beit und durch das reichliche Wachsthum der Corallen

dem ganzi                                  geben; wie wir ah         -eben haben,

die gröszeren Gruppen von Atollen im Stillen und im >chen Ocean nicht auf B                     Art gebildet hall

tatt einer Insel, wie es in der Abbildung dargestellt die Küste eines Contiuents, die von einem Riffe         .mint i

sinken sollte, so wird ein groszes barrieren-artiges Riff, gleich dem

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102

Theorie der Bildung

Cap. 5.

an der Nordost-Küste von Australien, das nothwendige Kesultat sein;

würde vom Festland durch einen Canal mit tiefem Wasser getrennt sein, welcher im Verhältnis zur Grösze der Senkung und zu der ge- ringeren oder gröszeren Neigung des Meeresgrundes breit sein würde. Die Wirkung der fortdauernden Senkung eines Canal-Kiffs und sc;

irscheinlicJie Umwandlung in eine Kette einzelner Atolle wird in Betracht gezogen werden, wenn die fortschreitende Zerstückelung der gröszeren Maldiva Atolle erörtert wird.

Wir sind nun im Stande wahrzunehmen , das/, die grosze Ähn- lichkeit in der Form, den Dimensionen, der Bildungsart und der rela- tiven Lage von Strand-Kiffen und kreisförmig einschlicszenden Canal- Riffen, und von diesen letzteren Kiffen und den Atollen, das noth- wendige Kesultat der während des Sinkens vor sich gehenden Um- wandlung der einen Ciasee in die andere ist. Nach dieser Ansicht müssen die drei Classen von Riffen allmählich in einander übergehn. Kiffe, welche einen intermediären Character zwischen denen der Barrieren- Rifl         e und der der Strand-Kiffe besitzen, existireu wirklich; so

treckt sieb z. ß. an der südwestlichen Küste von Madagascar ein Riff mehrere Meilen lang hin, innerhalb dessen sich ein breiter i 6 bis 8 Faden tiefer Canal findet, aber d;i         r wird auszerhalb

desselben nicht plötzlich tief. Derartige Fälle lassen indessen eineu Zweifel zu; denn ein altes Strand-Riff, welches sich auf einer Bat seiner eigenen Bildung ausgebreitet bat, würde kaum von einem

nal-Riff zu unterscheiden sein, welches durch einen geringen Beti von Senkung erzeugt worden ist und dessen Lagunen-Canal während einer langen Periode stationären Bestehens mit Sediment beinahe er- füllt ist. Zwischen Canal-Riffen, welol 'weder eine einzige hohe Insel oder mehrere kleine niedrige eiuschlieszen, und Atollen, welche eine bloszc Wasserfläche umgeben, kann eine sehr auffallende Reihe nachgewiesen werden : und als Beweis hierfür brauche ich nur auf Tat'. I zu verweisen, welche deutlicher zum Auge spricht als irgend eine Beschreibung zum Ohre. Die Autoritäten, nach «reichen die Figuren copirt sind, zusammen mit einigen Bemerkungen über diese, weiden in einer besondern Tafelerklärung gegeben werden. Bei Neu-Caledonien (Taf. II, Fig. 5) erstreckt sich das Canal-Riff 150 Meilen lang auf jed          e der submarinen Verlängerung der Insel hin; und am nörd-

lichen Ende scheinen            Riffe zerbrochen und in ein ungeheures,

einige wenige niedrige <-''jrallen-Inselcbeu tragendes Atoll umgewandelt

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Cap. 5.

Ton Corallen-Riffen,

103

ein. Wir können uns vorstellen, dasz wir bei Nen-Caledonien die Wirkungen der Senkung factiscn im Fortschritt begriffen sehn: — das Wasser dringt am nördlichen Ende der Insel immer weiter vor, nach welchem hin die Gebirge abfallen, und die Riffe erhöhen stetig ihre massiven Gebäude in der Linie ihres früheren Wacbsthu

Wir haben bis jetzt Canal-Riffe und Atolle nur in ihrer ein- fachsten Form betrachtet; es bleiben aber noch einige in den beiden ersten Capiteln beschriebene Eigentümlichkeiten übrig, welche unsere Theorie noch zu erklären hat. Es bestehn dieselben erstens in der Anwesenheit einer geneigten, mit einer Wand endenden Schwelle, welcher zuweilen eine zweite Schwelle mit einer Wand folgt, rings um die Ufer gewisser Lagunen und Lagunen-Canäle; denn diese Bildung kann durch das blosze Wacbstham der Corallen nicht erklärt wer

—  zweitens in der ring- oder beckenßrmigen G          der centralen und an der Peripherie gelegenen Riffe der nördlichen Maldiva-A:

—  drittens in dem Zerstückeln einiger der Maldiva-Atolle; — vier- tens in der Existenz unregelmäszig geformter Atolle, von denen einige

h lineare Bifle mit einander verbunden sind, andere spornartige Vorsprünge an ihren Seiten haben; — fünftens in dem unter, ten Zustande des Ganzen oder einzelner Theile von ge Q Canal- und atoll-förmigcn Riffen und in dem Umstände, dasz die unter- getauchten Theile n;            nach der Seite unter dem Winde liegen;

—  und endlich in dem Bau und dem Ursprung der Gl              uigos Bank.

Wellenförmige Schichten um gewisse Lagunen. — u wir annehmen, ein Atoll sinke mit einer Basierst langsamen Iiwindigkeit, so werden die lebenden Corallen am ELuszeren I und an den tieferen Stellen der kahlen und harten Obe         i des

ringförmigen B          ach oben «rat                  itns wi         b an di

Oberfläche bald anhäufen und wird zosammengi            werden, um

nach                     kleine Inseln zu bilden. In Folge dessen wird das

ganze Atoll nach nicht gar langer Zeit          n früheren Bau and

der erlangen. Wenn indessen ein Atoll l plötzlich bis zur Tiefe weniger Faden sänke, so würde das ganze aus solidem Gestein bestehende ringförmige Riff eine ausgezeichnete Grund- lage für die Anheftung und das spätere Wachsthum mich aufwärts eines groszen Feldes von lebenden Corallen da          n. Die Corallen

ir Dicht im Stande sein, von den saudigen t'feru der alten

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104

Theorie der Bildung

Lagund aus emporzuwachsen: in Folge dessen wird dl          ie ringl

mig           von der neuen Lagune durch einen steilen Hand oder eine

Wand getrennt sein. Da die Corallen an der äuszeren Seite viel kräftiger nach oben wachsen und mehr I           9 dort angehäuft wer-

den wird,           ird die Oberfläche des neuen ringförmigen Riffe sanft

h mich innen zu abdachen. Es wird daher der Gipfel des ringförmigen Riffe an der inneren Seite wal                         mala Ober

Niveau der neuen Lagune empoi                    I in di          Falle wi

tnd bedeckt v.              B dl1 nun eine zweite nnd           lieh

r eintreten, so wfirden dieselben Resnll treten, wie während der früheren und ahnlichen sinkenden I gnng. Folglich wi                                     on zwei nach innen zu sich

abdachenden Sehwellen nmgel lein, welcl                  einmal als die

zweier auf einander folgender ringförmig                          n, die

de auf der inneren            mit senkrechten Wanden oder Klip]

endeten

Die ring- oder beckeflförmigen Riffe auf den nörd- lichen Maldiva Atollen, Ich mnsz zuerst bemerken, dasz kleine Riffe innerhalb grosser Lagunen oder innerhalb b

hrend einer Senkung in die Höhe n          i wurden: man wird da-

her zuweilen finden, das/derartige Kille plötzlich aus Tiel                                aus der, in            r die erfolgreichsten Polypen

lieh gedeihen können. Wir sehn gute Beispiele hierfür in den inen, mit steilen          n versehenen Riffen, mit welchen die tiefen

Lagunen der Chagos- und d         Idlichen Maldiva Atolle Qbei

ring- oder beckenförmigen Riffe der nördlichen Mal-

div                                 Taf [I, li:. I), so ist nach der vollkommenen

nhftngei                              e hier existirt, offenbar, dasz die

auf dem Rande,              . sie breiter sind als d              re und

eines gewöhnlich               , doch nur modificirte Partien

Couthou                                                               «vre

Ltolle ii. hinab, El                                    9« aber              ob mit                                     mg

klick in                   \rt und

wisse* &                                                            oehi

i trforde]                                                                                    1er inn-

wir-                                                      lk i                 llen oder nur die obci

q 'Valien Ihn-           Wenn d                                           nVl,

auf d*.: InneDSeil            Außenseite um die nämli-

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Ca]». 5.

von GoraUen-Ki!

derartigen R -ind: et         ferner offenbar 1 dasz die central

gelegenen Hinge, obscbon sie breit* r sind            -1 Hagel oder Riffe,

welche gewöhnlich innerhalb von Lagunen vorkommen, dieselbe rela- tive Stellung einnehmen. 1          nachgewiesen irorden, dasz die ring- förmige Bildung damit zusammenhängt, dasz die Durchlasse in die Lagune breit und zahlreich sind und es in dieser Weise verursachen,

die innere Seite des randst&ndigen Riffs und die centralen Riffe nahezu unter dieselben Bedingungen gebracht werden, wie die A seite eines gewöhnlichen Atolls, welche der Einwirkung des offenen Meeres ausgesetzt iat. Ea Bind daher die Rander dieser Kiffe in gün- stige Verhältnisse gekommen, d;         e nach augwfirta wachsen und bis über ihre gewöhnliche Breite sich \          E6rn kennen ; auch sind die Bedingungen instig gewesen, da             Ihrend jener Sen- kung kräftig nach auf« wuchsen, welcher unsrer Theorie zufolge der ganze Archipel unterlegen hal I Senkung in Verbindung mit einem Waehsthum des i nach oben wird den centralen Kaum eines jeden kleinen Riffs in eine kleine Lagune verwandeln. Dies kann indessen nur hei Riffen stattfinden, welche ;in Breite genügend zugenommen haben, um es zu verhindern, dasz ihre                    Arne nicht beinahe unmittelbar mit Sand und Detriti; füllt welches die Wellen von allen Seiten hereintreiben. Wir können in -tehn, woher es kommt, dasz wenige unter einer halben Meile im Dur- lbst in den Atollen, wo vollkommene ringförmige Kiffe gefunden werden. Lagunen ein- schlieszen. Ich will noch hinzufügen, dasz diese Bemerkung für alle

Ilen-Bildungen gilt. Die beckei igen Riffe des Maldiva Archi können in der Thal kurz als klein                  ichrieben werden, welche

sich während            nkung auf einzelnen Partien g groszen und

zerbrochenen Atolls in der nämlichen Art und Weise gebildet haben, . das letztere ur         flieh auf einem Riff gebildet hat, das

eine oder mehrere [useln umschlosz.

Die Zerstückelung der gröszeren Maldiva Atolle- —

< heinlich im Fortschreiten begriffene Zerstückelung groszer

Atolle in kleinere im Maldiva Archipel erfordert eine Erklärung. Die

abgestufte Üeihe, welcl fie ich glaube, diesen Prozesz anzeigt,

kann nur in der nördlichen llülfte der Gruppe beobachtet werden,

iie Atolle unvollkommene, aus getrennten beckenftrmigen B

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JIM*,

Theorie <ler RiMunp

bestehende Bänder haben. Die Strömungen des Meeres flieszen mit beträchtlicher Kraft <|uer über diese Atolle, wie mir Capt MOB mitgetheilt hat. und treiben das Sediment während der Monsune von einer Seite zur andern, schatten auch viel davon nach dem Meere zu: doch streichen die Strömungen mit gröszerer Gewalt rund um ihre Seiten. Es ist geschichtlich bekannt, dasz diese Atolle lange schon in ihrem gegenwärtigen Zustande existirt haben; dasz sie so selbst während eines langsamen Sinkens bleiben können, wird dadurch ständlich, dasz die Corallen beständig weiter aufwärts wachsen und die Lagune durch die Anhäufung von Sediment nahezu in ihrer ur- sprünglichen Tiefe erhalten wird. Während der Tli          it in di

36 genau abgewogner Kräfte würde es befremdend sein, wenn die mungen niemals einen directen Durchgang quer durch einige dieser Atolle, durch die vielen weiten Durchbräche in ihren Händern, gemacht haben sollten. Sobald dies eintrat werden die Canäle durch die Entfernung des feineren Sediments und durch die Verhinderung seiner weiteren Anhäufung vertieft worden sein. Auch die Seiten der

ile werden bald zu einer Abdachung wie die an den äu- Küsten abgerieben worden Bein, weil sie der nämlichen Kraft der Strömungen ausgesetzt waren. Ea wird in der That ein Canal. > der gabelförmig getheilte, welcher Mahlos Mahdoo theilt (Tftf. II. Fig. 4), heinahe noth wendig gebildet werden. Die zerstreuten, in der

des neuen Canals gelegenen Riffe werden, da sie für das W« thum der Corallen günstig gestellt sind, durch ihre Ausdehnung den abgestückelten Partien frische Känder an/ubilden streben: und eine Tendenz dieser Art ist an den verlängerten Riffen offenbar, welche die beiden, Mahlos Mahdoo durchschneidenden I           begrenzen. Der-

artige Canäle werden bei fortdauerndem Sinken tiefer, und da die auf beiden Seiten nicht senkrecht in die Höhe wachsen, etwas breiter werden. In diesem Falle und ganz besonders dann, wenn die Canäle ursprünglich von b<          lieber Breite gewesen sind, werden

u abgestückelten Partien bald vollkommene und besondere Atoll len wie Ari und Eoss Atoll (Taf. 11, I                   wie die

Atolle, welche         -trennt betrachtet werden mü

obgleich sie deutlich in ihrer Form und Stellung im Vi         nie zu

einai;        lehn und nur durch mäs/ig tief.         ile von einander ge-

trennt sind. Weiten iken würde derartige Canäle unergründlich

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Cai». 5.

Ton Coraücn-Iü'

107

iicn, und die losgetrennten Partien würden dann Phaledoo und Moluque Atollen, oder Blablos Muhdoo und Horsburgh Atollen (Tat II, Fig. 4) ähnlich sein, welche nur durch ihre grosze Nähe und Lage in Ueziehung zu einander stehn. Es ist daher nach der Theorie der Senkung die Zerstückelung groszer Atolle, welche starken Strömungen

setzt sind und welche unvollkommene Bänder haben (denn im Falle würde ihre Zerstückelung kaum möglich sein), bei wei- tem kein unwahrscheinliches. Ereignis; und di        ichiedeneo Stufen, Ton einem innigen Zusammenhange bis zur gänzlichen Isolirung einiger der Atolle im Maldiva Archipel sind leicht erklärbar.

Ba ist Belbst wahrscheinlich, dasz der Maldiya Archipel ursprüng- lich als ein Barrieren- oder Canal-Riff von nahezu denselben Dimen- sionen, wie das von Neu-Caledonien (Tat'. II, Fig. 5) eiistirt hat: denn wenn wir in der Phantasie das Sinken dieser groszen Insel vollste werden lassen, so können wir nach dem durchbrochenen Zustande des nördlichen Theiles des I         und nach der beinahe gänzlichen Ab-

wesenheit von Riffen an der (V             blieszen, dasz die gegenwartig

vorhanden.' Barriere Dach wiederholten Senkungen, während ihres

rn Wachsthnms nach oben, in          hiedene Portionen getrennt

werden wird; und d Portionen werden in Folge des Umstandes, dasz die Corallen kräftig wachsen, wo sie frei dem olleneu Heere aus- gese:          i. eine atoll-ähnliche Structur anzunehmen streben. Da

einige grosze Inseln bis zu einem gewissen Grade gesuuken und theil- weise von Canal-Kiflen eingeschlossen worden sind, so macht es unsere Theorie wahrscheinlich, dasz es andere grosze Inseln gegeben hat, welche gänzlich untergetaucht sind; und diese werden, wie wir jetzt sehen können, nicht von einem einzigen enormen Atoll überragt wer- den,           in von mehreren groszen gleich den Atollen der Maldiva Gruppe; und diese wiederum werden während langer Senkungsperiodeu

ilen in kleinere zerstückelt werden. In dem Marshall und i linen Archipel gibt es Atolle, welche dicht bei einander stehn und eine offenbare Verwandtschaft in ihrer Form darbieten; und wir können annehmen, dasz ei                  i oder mehr kreisförmig um-

schlossene Inseln ursprünglich dicht hei eiuander standen und die Grundlagen für zwei oder mehrere Atolle darboten, oder dasz ein gros;                   tückelt worden ist. Aber nach der Lage ebenso wie

den Formen von drei Atollen im Carolinen Archipel (den monrrek und Elato Gruppen), welche in einem unregelmäßigen E

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108

The.               ;ung

Cap. 5.

ihn, bin i irk geneigt anzunehmen, das/ sie intern Ursprung der Zerstückelung eines einzigen groszen Atolls verdanken".

l'nregelmaszig gebildete Atolle. — In der Marshall

ippe besieht das Musqoillo Atoll aus zwei durch eine einzige Spitze

mit einander zusammenhängenden Schleifen; und das Menchikoff Atoll

wird aus drei B                   t, von denen zwei (wie in Fig. 3, Taf. II

-eben werden            durch ein einfaches bandförmiges Riff mit i

ler verbunden sind; die drei zusammen sind 6< len lang. In

der Gilbert Gruppe haben einige         I in Atollen schmale Riffe, welche

;ie von ihnen vorspringen. Zuweilen findet man lineare und

gerade oder halbmondförmige Riffe, deren Ende mehr oder weniger

igerollt sind, für sieh allein im offenen Mi                   All

unregelmäszi. irmen              natui          i aus einer fortdauernden

ikung in Verbindung mit dem I ithnm der Riffe nach oben, !che allein vor ein'                   t hohen Insel lagen, während die

fFe auf der entgegeng*                        nt weder untfl         ugen sind

r niemals existirt haben.

Untergetauchte und ;ii>gestorbene Hilfe. — Im zweiten Abschnitt de*         in Capitels habe ich gezeigt, dasz zuweilen in der

Nachbarschaft von Atollen tief untergetaucht« Bänke mit ebenen Ober- iren; dasz es andere gibt, welche weniger tief, aber doch

i/lich untergetaucht siud, auch sänimtliche Charactere eines voll- kommenen Atolls besitzen, aber blosz aus abgestorl              rallen-

tein bestehn; dasz es Barrieren- oder Canal-Riffe und Atolle gibt, bei denen nur eine Pari                  , meistens auf der Seite unter dem

Winde, untergetaucht ist; und dasz solche Partien ihren vollkommen rjmrisz behalten od< :ir oder weniger verwischt er ten, wobei ihre frühere Stelle nur durch eine Bank noch bezeichnet wird, welche im all. :ien Umrisz mit dem Theil des Riffe, der vollkommen bleibt, übereinstimmt. Dil trschiedenen Tülle sind, wie ich glau!

Diese Bemerkung                               selo Ollap. Fanadik und Tarn a<

im Carolin'                                                          im atlas m Dnporn

ffe und Lagunen di. ge'         Linie bild

ler Mawhal]                                                                            lebe

pnd«o Stelle erwibi                                     u w Duperr<

I n's allgemeinem atlu                  ' ''ans sehn.

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I

L-KlllOQ.

im*

sehr nahe mit einander verwandt und können durch dieselbe Wirk- samkeit der Senkung erklärt werden.

Wir sehen, dasz in denjenigen Theileu des Oceans, wo Coralleo- Kiffe am zahlrei                     die eine Insel umsäumt

benachbai                               nnd da>/ h m und dem nämlichen

Archipel sämmtliche Riffe in dem einen Theil vollkon in einem andern, — so z. B. in der südlichen I!                 tfaldiva

Archipels verglichen mit der nördlichen, und gleicherweise auch an den äusseren Küsten der d< ; □ Heihe von Atollen in dem uäm- üchen Archipel verglichen mit den innern. Die          mz der unzähli-

gen, ein Riff bildenden Polypenstöcke hängt davon ab, das/ sie ihren Unterhalt finden, und wir wissen, das/, andere organische Wesen ihnen leben und dasz einige unorganische Ursachen ihrem Wi um in hohem Grade schädlich sind. Kann man daher                         die

ritf-bildenden Polypen während des Kreislaufs von Veränderung denen Erde, Luft und Wasser aosgesi          :d, an irgend einer Stelle

für alle Ewigkeit leben bleiben            ; und noch k i: kann

während einer fortschreitenden Senkung erwartet n                  I her

nach unserer Theorie diese Riffe und Inseln unterworfen sind? Sollte diese Senkung zu irgend einer Zeit gröszer sein als die Geschwindig- keit des Wachsthums der F<           nach oben, so □          das AI ben des Riffs erfolgen, und imdlioh gewesen, wenn wir hierfür keine Bei i gefunden fa daher dnrehl nicht unu lieh, dasz die Corallen zuweilen über ein gat;; Riff hin oder an einem Theile eines solchen absterben. Stirbt nur ein Theil ab, so wird die abgestorbene 1 i nach einer Senku geringen Grades noch immer ihren ordentlichen Umrisz und Stellung unter dem Wasser behalten. Xach einer länger anhaltenden Senkung wird sie in Folge der Anhäufung na Sediment eine mehr oder weni- ger horizontale Bank bilden, welche die Grenzen der früheren L bezeichnet. Derartige abgestorbene Partien werden meistens auf d te unter dem Winde liegen17, di u unreine W         und feine

Bi Ch. Lyell stellte In

rklirang dieser Bildoo                  c nimmt         law

den meisten, wenn nicht in aU*<a V                                        rt; un<l

it der Ii                                                                            3|>t-

Ten Anhäufung von Detritus ;l                                  den Wind

auf der um                          eil Di                   tanz nur an dein

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no

Theorie der Bild

Cap. 5,

limenl worden über Üh                      Riffs aus der                    ms-

getrieben werden, wo die Gewalt der Brandungswellen geringer

auf der Seite gegen den Wind und wo die Corallen in Folge hier- von weniger kräftig und weniger im Stande sind, irgend welchen zer- störenden Kräften zu wid         d. Es ist eine Folge dieser nämlichen Ursache, dasz Riffe auf der Seite unter dem Winde häufig von Canälen durchbrochen sind, welche als Schiff.                       Sterben die Corallen nzlich oder auf dem grösseren Tlieil des T'nifaugs i             Ms ab, so wird das Itat eine atoll-förmigc Bank von todtem Gestein sein, die mehr oder weniger vollständig untergetaucht ist; und weitere ikung, verbunden mit der Anhäufung von Sediment wird ihre atoll- Bhnliche Bildung verwischen und nur eine Bank mit einer nahezu horizontalen Oberfläche zurücklassen.

Wir begegnen allen diesen Fällen von Atollen in der Chagos tippe. Hier firnien sich innerhalb eines Gebiets v-oi 160 Heilen bei 60 zwei atoll-fiJnnige Bänke von todtem Gestein (ausser einer andern sehr unvollkommenen) gänzlich untergetaucht: dann eine dri         ink,

an welcher sich blosz zwei oder drei kleine Stücke lebendigen Riffs bis zur Oberfläche erheben; und eine vierte, nämlich Porös Banhos (Taf. I. Fig. 0), von welcher eine neun Meilen lange Portion abge- storben und untergetaucht ist. Da dieses Gebiet nach unserer Theorie untergesunken ist, und da in dem Absterben der Corallen entweder an Theilen oder über die ganze Oberfläche des ßiffs nder in Folge iiderungen im Zustande des umgebenden M          oder weil

die Senkung grosz oder plötzlich war. nichts Unwahrscheinliches lief so bieten diese Chagos Bänke keine Schwierigkeit dar. Alle die oben erwähnten Fälle von abgestorbenen untergetauchten Ri         ind in der

That so weit entfernt, irgend welche Schwierigkeit zu bieten, dt ihr Vorkommen vielmehr nach unserer Theorie im Voraus hätte er- riet werden können; und da angenommen wird, dasz Irische Atolle rch das Sinken einschlieszender Canal-Kifle in der Bildung begriffen

Wiuft wirf,                              heil auf

Icli will hier noch be;                                         , Heu

|; bei !' roi B                                             i und ä-                               Bank), and,

in allen, dio a in d           nden und vollkomm                                               n die« sich aV

h kleine PI

UBis zur '            he.

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Gap, :>.

Corallen

111

..1, so hätte sich selbst ein gewichtiger Einwarf erheben lassen, dasz sie nämlich an Zahl unbegrenzt zunehmen m         i, wenn sich

nicht Beweise ihrer gelegentlichen Zerstörung beibringen lieszen.

Die Grosze Chagos Bank. — Ich habe bereits gezeigt, dasz der u:.          (lichte Zustand der Grossen Chagos Bank (Taf. II, Fig. 1,

mit ihrem Durchschnitt in Fig. 2) und einiger andern Bänke in der ugos Gruppe aller Wahrscheinlichkeit nach dem Umstände zuge- trieben werden könne, dasz die Corallen während einer ungewöhnlich rapiden oder plötzlichen Senkung abgestorben sind. Der äuszere Band oder die obere Schicht (in der Karte schattirt) besteht aus abgestor- ben, dünn mit Saud bedecktem Corallen-Gestein; er liegt in einer mittleren Tiefe von zwischen 5 und 8 Faden und ist der Form nach vollkommen dem ringförmigen Kiff eines Atolls ähnlich. Die Bänke des zweiten Niveaus, deren Grenzen auf der Karte mit punktirten Linien angegeben sind, liegen von ungefähr 15 bis 20 Faden tief unter der Ol                sie messen mehrere Meilen in der Breite und enden

mit einem sehr steilen Abhänge rings um die mittlere AutbreitoD Diese central" Ausbreitung besteht aus einer horizontalen schlammigen töne zwischen 80 und 40 Faden tief. Die Bänke des zweiten Niveaus Deinen auf den ersten Bück den inneren stufenförmigen Schichten von abgestorbenem Corallen-Gestein ähnlich zu sein, welche die La- gunen gewisser Atolle umgrenzen, doch sind ihre bedeutend gröszere Breite und, dasz sie aus Sand gebildet sind, Punkte einer wesent- lichen          biedenheit. Auf der östlichen Seite des Atolls sind einige Blinke linear und parallel, gleich Inselchen in einem groszen Flusz, und sie weisen direct nach einem groäzen Durchbruch auf der ent              itzten Seite des Atolls hin: diese sind am besten auf der d poblicirten Kurte zu sehn. Ich schlosz aus diesem Umstände, /. zuweilen starke Strömungen direct quer durch diese grosze Bank durchsetzen; und, wie ich von Capt. U         I höre, ist dies auch der '1. Ich beobachtete auch, das/ die Canäle oder Durchbräche durch i Rand sämmtlich von der nämlichen Tiefe sind, wie die centrale ibroitong, in welch' ühren, während die Canäle in die andern die der <'liag03 Gruppe und, wie ich glaube, in die meisten andern groszen Atolle, nicht annähernd so tief sind wie die Lagunen. Bei Per Banfaos beispielsweise sind die Canäle eben            der Grund der I*| on ungefähr anderthalb Meilen rii um ihre Ufer nur zwischen 10 und 20 Faden tief, während die eentr

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11-                                      Thi           r Bildung                                 Ca[

Ausbreitung                  bis 40 Faden tiel             Wenn nun ein &

während einer allmählichen Senkung einmal ganzlich untergetaucht wurde wie die Grosze           is Hank und daher der Brandung nicht

ger ausgesetzt blieb, so konnte nur noch sehr wenig Sediment von

ihm gebildet werden; in Folge           . werden die in die Lagune füh-

inäle nicht länger mehr mit angeschwemmtem Sand und

allen-Detritus erfüllt werden und werden in dem Masze continuii- lich an Tiefe zunehmen, wie das Ganze hinabsinkt. In d              die

aen wir erwarten, dasz die Strömungen des offenen Meeres, au-

i wie anfangs rings um die submarinen                          inken, in dem

Masze, wi<          ielen Durchbrüche im Riffe .sieh vergröszern, direct quer

durch die Lagune flieszen und auf diese Weise das feinere Sediment i den dualen entfernen und seine fernere Anhäufung verhindern werden. Das untergetauchte Riff wird hiernach seh!          b aus einem oberen

malen und zerbrochnen Rande von Gestein bestehn, welcher an der lern Seite von Bänken, den Oberresten des sandigen Bettes der alten jetzt durch             tiefe Canäle durch                          _unc. um-

geben ist; diese ' anale, deren Seiten durch die oceanischen          uungen

1 ausgewaschen sind, vereinigen sich im Centrum und bilden die centrale Ausbreitung. Auf solchen vi eg                              »sze

Lgos Bank. daf allet abnormste Gebilde, dem ich begegnet bin,

— entstanden zu sein.

Wenn diese Hank fortfahren sollte zu -inken, so würde ein blo- Wrack eines Atolls übrig bleiben; denn die Corallen                 nahe

überall todt. Pitt's Bank, nicht weit nach Süden gelegen, scheint in diesem Zustande zu befinden: sie besteht aus einer g horizontalen, oblongen Bank von Sand, welche von 10 bi> Faden unterhalb der Oberfläche liegt, und deren /               i durch

eine schmale Schwelle von zwischen 5 und 8 Faden tief untergetauch-

in geschfitzi den. Ein wenig nach Süden von di Gesteinsschicht, in ungefähr derselben Entfernung, wie der südliche Kami der Groszen I a Bank von dem nördlichen Band weg liegt, andere kleine Bänke mit von 10 b          Faden Wasser

über ihnen; und nicht weit nach Osten i            man Sondirungen von

einem sandigen Grunde in zwischen 110 nnd 145 Faden. Die nörd- liche Partie von Pitt'a Bank mit ihrem schwellenartigen Bande ist hier- nach irgend einem Abschnitte der Groszen Chagos Bank zwischen zwei der Tief»                           's genaueste ähnlich, und                reut liegen

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Cap. 5.

Corallea-Riffen-

HS

Bänke nach Süden und Ost         neinen das letzte Wrack der weniger

vollkommenen Partien eines einzigen gröszen und jetzt zerstörten Atolls zu sein.

Ich habe mit Sorgfalt die Karten des Indischen und des Stillen

jus untersucht, und habe nun dem Leser die sämmtliehen von mir aufgefundenen Fälle von Riffen vorgelegt, welche von der Clane zu der sie gehören abweichen; und ich meine, es ist nachgewiesen wor- den, dasz siö alle unter unserer Theorie mit begriffen werden, als durch gelegentliche Zufälligkeiten modilicirt, so wie sich's hätte er- warten lassen. Wir haben hiernach gesebn, dasz im Laufe der Jahr- hunderte ringsumschliesxende Canal-Kille in Atolle umgewandelt wer- den, — wobei der Ausdruck Atoll auwendbar wird, sobald die letzte Spitze des umschlossenen Landes unter die Oberfläche des Meeres hinabsinkt. Wir haben gesehn, dasz grosse Atolle wahrend der all- mühlich fortschreitenden Senkung der Gebiete, auf denen sie stehen, zuweilen iu kleinere zerstückelt werden. Andere male werden Atolle, wenn die riff-bildenden Polypenstßcke absterben, in atoll-förmige Bänke von todteni Gestein umgewandelt, und diese wiederum gehn in Folge D Sinkens und Anhäufung von Sediment in horizontale Bänke mit kaum irgend einem unterscheidbaren Character über. In dieser

-e kann die Geschichte eines Atolls von seiner Geburt durch die gelegentlichen Zufälligkeiten seiner ExistenK bis zu Beinern Absterben und endlichen Verwischen verfolgt werden.

Einwände gegen unsere Theorie der Bildung von Atollen und Canal-Riffen, — Der ungeheure Betrag au Senkung

hl der horizontalen als rerticalen Ausdehnung nach, in Bezug auf die Ur              i.iebiets und die Tiefe, welche nothwendig ist, um

jedes Gebirge, selbst das höchste, in den ganzen ungeheuren Räumen der gegenwärtig mit Atollen überstreuten Oceane unterzutauchen, wird wahrscheinlich den meisten Personen als ein äußerst bedenk- licher Einwand gegen die Theorie erscheinen. Da aber Continente, so

z wie die Räume, von denen hier angenommen wird, das/ gesunken sind, über den Meeres            erhoben worden sind, — da

ganze Gebiete, wie z, B, in Scandinavien und Süd-America, sieh jetzt erheben, — und da man keine Gründe vorbringen kann, warum nicht an einigen Stellen der Erdrinde eine Senkimg in einem so gr< Maszstabe hätte vorkommen können, wir eine Erhebung, so hat d Einwand wenig Gewalt, Das Merkwürdige dabei ist, dasz eine sinkende

lfkZWiv, Cor*lW»-JUile. (XI, |J                                                                              fl

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1H

Theorie der Bildung

Cap. 5

Bewegung von einer solchen Ausdehnung und einem solchen Grade innerhalb einer Periode stattgefunden haben soll, während welcher die Corallen fortgefahren haben den nämlichen Riffe» neue Substanz zu- zufügen. Es liesze sich vielleicht noch ein anderer und weniger augen- fälliger Einwand gegen die Theorie vorbringen, nämlich dasz, — obschon angenommen wird, dasz die Atolle und Canal-Kiffe eine lange Zeit hindurch beständig gesunken sind, ~doch ihre Lagunen und Lagunen-

ille nur selten über 40 und niemals über 60 Faden tief werden. Wenn aber unsere Theorie der Betrachtung werth ist, so geben wir bereits zu, dasz die Schnelligkeit der Senkung für gewöhnlich nicht die des Wachsthums der massiven Corallen nach oben, welche an den Kiindern des Riffs leben, übertroffen bat, so dasz wir weiter nur noch anzunehmen baben, dasz die Geschwindigkeit niemals die übertroffen hat, mit welcher die Lagunen und Lagunen-Canäle durch das Wachs- thum der hier lebenden zarten Corallen und durch die Anhäufung von Sediment ausgefüllt werden. Da dieser Auffülluogsprocesz bei weit vom Land entfernt liegenden CanaMiiffen und den gröszeren Atollen ein äuszerst langsamer sein musz, so werden wir zu der Scblusz- folgerung geführt, dasz die sinkende Bewegung immer gleichförmig langsam gewesen ist. Und diese Folgerung stimmt ganz mit dem überein, was von der Geschwindigkeit neuerlicher Hebungsbewegungen bekannt ist.

Ich glaube, es ist in diesem Capitel gezeigt worden, dasz die Senkung sowohl die normale Bildung als auch die weniger regel- mäszigen Formen jener zwei groszen Classen von Riffen erklärt, welche gerechter Weise das Erstaunen aller Naturforscher erregt haben, die durch den Stillen und Indischen Ocean gereist sind. Auch die Not- wendigkeit, dasz eine Grundlage in der gehörigen Tiefe «um Wachs- thum der Corallen über gewisse gro3ze Gebiete hin existirt haben musz, zwingt uns beinahe dazu, diese Theorie anzunehmen. Um aber noch weiter ihre Richtigkeit auf die Probe zu stellen, könnten noch eine Menge von Fragen gestellt werden. Liegen die verschiedenen Arten von Riffen, welche durch die nämliche Art von Bewegung her- vorgebracht worden sind, meistens in demselben oder in dicht an ein- ander grenzenden Gebieten? V         rhalten sich derartige Riffe zu einander in ihrer Form und Lage, - haben beispielweise benachbarte Gruppen von Atollen und die einzelnen Atolle in jeder Gruppe das-

Ibe Verhalten zu einander wie gewöhnliche Inseln? Obgleich Corallen-

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Cap. 5.

von Corallon-ßiflVn,

115

Kift>, welche eben erst angefangen haben wieder zu wachsen, nach- dem sie durch eine zu rapide Senkung getödtet worden waren, zuerst zu der Classe dör Strand-Riffe gehören werden, so deuten doch der allgemeinen Regel nach Riffe dieser Classe darauf hin, dasz das Land entweder lange Zeit auf einem stationären Niveau geblieben oder emporgehoben worden ist. Für ein stationäres Niveau ist es kaum möglich irgend welche Beweise, ausgenommen negativer Art, zu finden; aber für neuere Erhebung bieten emporgehobene marine Reste einen sichern Beweis; es kann daher gefragt werden: bieten umsäumte Küsten häufig derartige Beweise dar? Stehn die Gebiete» welche ge- sunken sind, wie es sich aus der Gegenwart von Atollen und Canal- n zeigt, und die Gebiete, welche entweder stationär geblieben oder emporgehoben worden sind, wie durch die Strand-Riffe angedeutet wird, in irgend einer bestimmten Beziehung zu einander? Besteht irgend eine Beziehung zwischen den Gebieten neuerer Senkung oder Erhebung und der Gegenwart activer vulcanischer Auswurfsöffnungen? Diese verschiedenen Fragen werden im folgenden Capitel betrachtet werden l8.

H Ich will diese Gelegenheit benutzen, kurz die Erscheinung zn betrachten, welche wahrscheinlich ein vcrticaler nnfl tiefer Durchschnitt quer durch eine Corall               [ (ich beziehe mich hauptsächlich auf ein Atoll) darbieten wurde,

welche durch aufwärts gerichtetes Wachsthmn der Corallen während aufeinander- folgender Senkungen gebildet wurde* Dies ist ein der Aufmerksamkeit werther Gegenstand, da er ein Mittel zur Vergleichung mit alten Corallen-Schichten gibt. Die peripherischen Theile werden aus massiven Specics in einer senkrechten Stellung bestehn. dmn Zwischenräume mit Detritus erföJlt sind; dies wird aber der einer

ro Denudation und Entfernung am meisten unterworfene Theil sein. E nutzlos darüber zu speculiren, ein wie groszer Theil des auszeren ringförmigen Riffs aus aufrechten Corallen. und wie viel aus fragmentarem Gestein bestehn wird; denn dies wird von vielen Zufälligkeiten abhängen, — so z. B. von der Schnelligkeit der Senkung, welche es gelegentlich gestattet, das« ein frisches Wachsthura von CortUen die ganze Oberfläche bedeckt, und davon. (Uli die Bran- dungswellen hinreichende Kraft haben. Fragmente über denselben Raum zn wer- fen. Das Conglomerat. welche? die            ier kleinen Inseln zusammensetzt, wird (wenn es nicht durch Denudation zusammen mit dem äuszern Riffe, auf dem es ruht, entfernt worden ist) wegen der «Jrösze der Fragment« auffällig. — wegen der raracMadaaen Grade, in denen sie abgerundet worden sind, — wegen der Anwesenheit von Coiiglomeratfragmenten, welche aufgeworfen und wieder verkittet sind, — und wegen der schrägen Schichtung. Die Corail* u), welche in den Lft-

t-Riffen auf jedem hinter einander folgenden Niveau             werden aufrecht

erhalten werden, und nie werden aus vielen, meist stark venweigten, Arten be- stehn. In diesem Theile indessen wird ein verhältnismaszig sehr groszer ] dea Gestein«, und in manchen Fällen nahezu das Ganze, aus sedimentärer Substanz

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110

Theorie der Bildung

Cap. 5.

bestehn, die sich in einem excessiv feines oder massig groben Zu                  bei-

nahe mit einander                             blichen befindet. Das Conglo:

aus abgerundet           ken der           njten Corallen an den Ufern der Lagune ge-

bildet war, wird van dem, das sich an den                             ildet hat und von

i- r äuszern Küste herrührt,              den »ein; doch können beide sehr nahe an

r nuazn          häuft wi                    Die Schichtung wird im Ganzen be-

trachtet hoi                 i; aber die auf dem äussern Riffe ruhenden Conglomerat-

Schichten und die Sandst                m auf den Ufern der Lagune und auf den

umern                    Riff* werden            Peinlich (wie I                 Atoll und bei

Mauritius) durch zahlreiche unter itrachtlichen Winkeln nach \                 n Dich-

tungen hin                        getheilt sein. Der kalkige Sandstein und das Corallen-

Gestein werden beinahe nothwendig unzählige Sehalthier-Gehäuse, Seeigel und die Knochen toi                .Schildkröten und vielleicht von Vög*

licherweise auch die Knochen kleiner Saurier, da                       ;f weit tüo irge

einem Contiuent entfernt gelegene Inseln ihi                          Die groszen Schalen

einiger                                               in dem soliden Gestein veriieal

gefunden, in der Stellung in der sie lebten. Wir dürften auch er wart - Mischung 1                 ten pelagin            i littoraler Tbiere in den in der Lagune

gebildeten Schichten zu linden, denn I'                                                      von ent-

fernten            :i in die Lagnil                     le getriftet; an                              von

Keeling Atoll in der Nahe d                       r Lagune wurde die Schale eines

lagischen Pteropoden am Talgaosstrich des Senkbleis heraufgebracht. Alle die

n Corallen-Blocke auf Keeling Atoll waren von wurmforinigen Thieren durch* bohrt; und da ohne Zweifel jede Höhlung mit Kalkspath erfilllt werden wird, w werden Gestein-                                                a, wahrscheinlich die Höhlungen

solcher bohrender Thiere darbieten.                                           inkömigeu Schich-

ten von Corallen-Gestein               hart, klingend, weisz und aus beinahe reiner

kalk           ibstanz xuaammcng-                                 Utückcn von Keeling Atoll zu

urtheüen, \.          lie wahrscheinlich

Ißh habe ein sich geg                                           Maldiva Atolle biW

glomerat gesehn, »                                 i Kalkstein aus D>                            wu*

wiinmender Bimsstein und Schlacken und gelegentlich in den Wurzeln von Bau* men transportirte Steine (s. meine Reise, deutsch, p. 532) scheinen die einzigen Quellen zu sein, durch welche fremde Sabstauzen nach Corallen*Bildangen ge- bracht werden, die im offenen Meere stehu. Das Gebiet, Über welches Sediment Ton Corall*           n geschafft wird, umsz beträchtlich sein; Capt. Moreab; theUt

mit, daas während deeW«           lei U usune das Meer bis zu einer beträcht-

lich                                                faldiTa uud Cbagofl Atollen gefärbl           Das

dt von Strand-           und Canal-Corallen-Riffen musz mit dem Schh:

dorebroengt sein, *                   Lande h rabgeführt wird, uud wird         irt« durch

die Durchbrach           Führt, w                                  tn Thale vorkomrr;

das Bett des Oceans emporgehoben und in Land umgewandelt, so Atolle der gröszeren Archipele flachgipflige Gebirge bilden, die im Durchmesser von                                            '             rüren, — denn die klauten Atolle wür-

den                                                          dien werden; and

schichtet und von ähnlich                                                                              Oh.

Lyell bemerkt hat          blich so           inen, als          i sie ursprünglich zu einer

resen. i von ConUen-Geeb                      ten mit eruptiven ralce                                seil-

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CM, 5.

von Corallen-Riffeik

117

schaffet §ein; denn dioa konnte, wie an                                     n kann, was im

nficbsten Capital folgt, nur dann Mattfinden» Wi                          in dem aie gelegen

lind, sich zu heben beginnen oäer w            11 aufhören zu sinken. Wegen der

enormen, um ein»; Erhebung der eben                                    irirkeB rmtliwendigcn

wird die Ol                 ne starke Denudation erleid                       her in hohem

le nnwaV           ilich, das; irgend ein Strand-Riff oder             irgend ei

Riff, mindestens solche, welche kleine Inseln ums                   is in eine entfernte

erhalten bleiben. Ans dieser nämlichen Ursache «                       chten, welch«

innerhalb der Lagunen von Atollen und der Lagunen-Canäle von            Kiffen ge-

bildet wurden nn-1 n            mm groszen Theile aus sedimentär-                      tehen

müssen, I             bis in künftige Zeiten erhalten

rallen in aufrechter Stellung gebildete Riff, trotzdem es dieser äussere Theil            d welchem die g            rtige Existenz und das künftige Wachs*

Ihuu-                   und Canal-Riffe abhängt.

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Sechstes CapiteL

l her die Verbreitung der Corallen-Biffe mit Beziehung auf

die Theorie ihrer Bildung.

Beschreibung der coloritt.u Karte. — Gl«         ha von Atollen and CanaMttffen.

—  Verwandtschaft der Atolle in F..nn and Lage mit gewöhnlichen Inseln. — Diiectet Beweis einer Senkung »           ufzufindeii. — Beweise neuerer Erhe- bung, wo Strand-Riffe vorkommen. — Schwankungen des Niveaus. — Ab- wesenheit activer Vulcane in den Senkungsgebieten. — Ungeheure Grösse der Gebiete, welche erhoben worden und gesunken sind. — Ihre Beziehung za der gegenwärtigen Vertheüang des Landes. — Gebiete der Senkung verlang

—  Ihre Durchschneidung und Abwechselung mit Hebangsgebieten. —

und geringe Geschwindigkeit der erforderlichen Senkung. — Rekapitulation.

Es wird zweckmäszig sein, zuerst eine kurze Beschreibung der diesem Bande beigefugten Karte des Stillen und Indischen Oceans zu geben (Taf. III); eine ausführlichere mit den Daten, auf welche das Coloriren jedes Orts sich gründete, ist für den Anhang verspart; jeder dort erwähnte Ort ist im Kegister zu finden. Es wäre wohl eine gröszere Karte wünschenswerth gewesen; so klein aber die bei- gefügte auch i.st, so ist sie doch das Resultat einer Arbeit vieler Monate. Ich habe, so weit ich es zu thun im Stande war, jede Original-Reise und -Karte zu ßathe gezogen; und die Farben wur- den zuerst auf Karten nach einem groszen Maszstabe eingetragen. Dieselbe blaue Farbe, blosz mit einem Unterschiede in dem Tone, ist für Atolle oder Lagunen-Inseln und für Barrieren- oder Canal-Rifle benutzt worden, da diese in allen wesentlichen Beziehungen nahe mit einander verwandt sind, Andrerseits sind Strand-Riffe roth gefärbt worden; denn zwischen ihnen und den Canal-Riifen und Atollen be- steht ein wichtiger unterschied in Bezug auf die Tiefe unterhalb des Meeresspiegels, in welcher, wie wir annehmen müssen, ihre Grund-

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Cap. 6.

Verbreitung der Cürallen-Riffe.

119

lagen liegen. Die zwei verschiedenen Farben bezeichnen daher zwei grosze Typen der Bildungsweise.

Die dunkel blaue Farbe stellt Atolle und untergetauchte ringförmige Kitte mit tiefem Wasser in ihren mittleren Ausbreitungen vor. Ich habe einige wenige niedrige und kleine Corallen-Inseln so colorirt, als wenn sie Atolle gewesen wären, obschon sie keine Lagune einschlieszen; dies ist aber nur dann geschehen, wenn es deutlich er- weislich war, dasz sie ursprünglich eine solche enthalten hatten. Wenn kein derartiger Beweis vorhanden war, sind sie ohne Farbe gelassen worden.

Die blasz blaue Farbe deutet die Barrieren- oder Canal-Kiffe an. Der augenfällig         iaracter von Kiffen dieser Gasse ist der

breite und tiefes Wasser enthaltende Graben innerhalb des Kiffes; derselbe ist aber, wie die Lagune eines kleinen Atolls dem ausgesetzt, dasz er mit Detritus und mit Riffen zart verzweigter Corallen erfüllt wird. Wenn sich daher ein Riff um den vollständigen Umfang einer Insel herum weit in ein äuszerst tiefes Meer erstreckt, so dasz es kaum mit einem Strand-Riff verwechselt werden kann, welches auf einer felsigen Grundlage in einer geringen Tiefe rnhen iflusz, so ist es blasz blau coloririrt worden, obgleich es jetzt keine tiefen Wasser- graben einschlieszt. Dies ist aber nur selten gethan worden, und jeder Fall ist im Anhang besonders erwähnt worden.

Die rot he Farbe gibt die Riffe an, welche das Land dort dicht

umsäumen, wo das Meer tief ist, und sich in eine inäszige Entfernung

von ihm erstrecken, wo der Grund leicht geneigt ist; sie schlieszen

aber niemals einen tiefen Wassergraben oder lagunen-artigen Canal

ein, welcher parallel mit dem L'fer läuft Man musz sich indessen

daran erinnern, dasz Strand-Riffe häufig von Canälen mit tiefem

Wasserdurchbrochen sind, wo sich vor Flüssen und Thälern Schlamm abgelagert hat.

In allen Fällen ist noch ein Raum von 30 Meilen Breite um die Riffe herum oder vor den Riffen jeder Classe colorirt worden, damit die Farben auf einer Karte von so kleinem Maszstabe augenfällig ge- macht würden.

Die scbarlachrothen Flecke und Streifen stellen jetzt in Thätigkeit befindliche Vuleane dar, oder solche, von denen faj risch bebannt ist, dasz sie activ gewesen sind. Sie sind haupt.-. lieh nach h. ton Brjca's Merk über die Canarischen Inseln eingetragen

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120

Verbreitung der CoraHcn-Riffe.

Cap. 6.

worden; meine Gründe für einige wenige angebrachte Abweichungen

werden in der Anmerkung mitgctheilt1.

i Ich i           ch ausgedehnten Gebrauch von dem geologischen Thcil in Berg-

baus' Physikalischem Atlas gemacht.            tage mit *;

h»e ich der Zahl der Volcane im südlichen Theil der i einige tugefOgt und hab-           Juan Fernand« nach den wahrend der

fri j;                           d Beobachtung*                        Act VoLV. p«

in's Ges. Werke. Bd. SU) entaprechend colorirfc, Ich habe einen Valcan auf ilbemarte Insel, einer           Japagoa Archipels, hinzugefügt (s, meii             deutsch,

p, 431)- In             rnlwich-Gruppe gibt es kei               d Tukane, auazer auf

ß i: Mi Ell                      über mit, dasz                   vui augenscheinlich mo-

derne Lavaströmt; von sehr neuerlichem Aussehn finden, wdcl                 nach den

rn verfolge:;         a, aus denen sie geflossen sind. Derselbe Herr theill mu

mit. dasz kein Grand zur Annahme vorhanden sei, dasz irgend ein activer Vulcan Im Archipel 4                             In existire; ebensowenig sind solche in der Samoa-

(iruppe oder den Schiffer-In.           kannt, obschon einige der dort vorhandenen

Lavaströme und Cratere neueren Datums zu sein acheinen. In der '1 nippe der

-Tindschav         In sind, wie J. Williams sag! (Narrative of Missionary

prise- p, 29), die Inseln Tofua und Proby active Vulcane. Ich schlieszä aus = Iton's Reise in der »Pandora' (p. 95)> dasz Proby-Insel mit Onouafou syno- nym ist. ich hab<> aber nicht gewajr            colorircn. In Bezug auf Toftia kann kein Zweifel sein; und Capt. Edwards (s. von Buch, p. 386) fand von einer neuen Eruption auf Amargura noch rauchend. Berghaus bezeichnet active Vulcano innerhalb der Gr               ; reundschafte-Inseln. aber nicht, nach welcher Autorität. Ich will erwähnen,           Hau rolle die Insel Latte als von einem verbrannt* Aflhroibt; ich fa            r nur Tofua und Amargura bezeichnet- Südlich von den neuen Hebriden liegt Matthews Felsen» welcher in der Reise der „Astrolabe* als ein activer Ci rieben wird. Zwischen ihm und dem Vulcan auf der Ostseite von Neu-Sceland liegt -Insel, welche nach der hohen Temperatur des Wassers im Crater als betrachtet werden kann (Berghaus, Vorbemerkungen. 2. Liefer. p. 56). Malte Itrun, VoL XII. p.231, sagt, dasz sich in der Nähe von t Vincent in Neu-Cab ein Vulcan findet: ich glaube, dies ist ein Irrthum, durch Rauch veranlasst, welchen Cook auf der entgegengesetzten d hat \ Bd. 2, p. 23), welcher Rauch bei Nacht aufstieg. Di /inen- Inseln, besem I nllichcn, enthalten viele Cratere (s. Freycinet\s hydrogr. Beschreibung), welche nicht activ sind. Von Buci adOMWU an (p und zwar nach der Autorität von LaPeyrouse, das/ ofchl we Afl zwischen diesen Inseln und Japan finden. Gemelli Ca: (Churchiirs Coltoction, VoL IV. p- 458), dasz in 23° 30' and in 21° s. B active Vulcane wären, ich habe sie aber nicht colorirt. Nach den Angab Beechey's Reise (p. 513, 4° Ausgabe) habe ich einen in dem nördlichen rheil der Bonin Gruppe colorirt. St, Jul ien hat nach nicht sehr alten chn:

.ten klar nachgewiesen (Comptes Rendus, 1840, p, 832), dasz auf der öst- lichen           von Fonnosa zwei activ- ftdeane liegen. Auf der der ersten Auflage Werkes btigegebenen Karte habe ich einen activen Vulcan ü           Torres Strasze angegeben und habe meine Autorität angeführt; Mr. Jukea theÜt mir aber b dort sicherlich kein Vulcan findet, dasz vieiraehr eine bewaldete

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1

Verbreitung <lor Coralled-I

121

Die nicht colorirten Stellen bestehn erstens und haupt- sächlich aus Küsten, wo keine Corallcn-Kiffe oder ganz unbedeutende existiren; zweitens ans Küstenstrecken, wo das Meer äuszerst seicht ist: und in diesem Falle liegen die Riffe meist*           it vom Lande

entfernt und sind sehr unregelmäszig, so da>/ sie nicht immer classi- ficirt werden können, — drittens, aus Riffen, welche untergetauchte Hanke von Felsen oder von Sediment blosz zu tiberziclin scheinen: denn derartige Riffe weichen in einigen wesentlichen Beziehungen von denjenigen ab, welche ihre ganze Mächtigkeit dem Wachsthum von Co- rallen verdanken; — viertens finden sich im Rothen Meere und inner- halb einiger Theile des ostindisclien Archipels (wenn man sich auf die unvollkommenen Karten des letztern verlassen kann) viele streute Riffe von unbedeutender Grösze, nur durch blosze Punkte be- zeichnet, welche sich aus tiefem Wasser erheben, und diese sind gleich- falls ohne Farbe gelassen worden. Im Rothen Meere scheinen ind- einige derartige Riffe früher einmal Theile einer zusammenhangenden Barriere gebildet zu haben. Es finden sich auch im offenen 0. zerstreut einige lineare und unregelmäszig gebildete Riffe, welche wahrscheinlich, wie im letzten Capitel gezeigt wurde. Oberreste von Atollen sind; da sie aber nicht mit Sicherheit in diese Classe ge- bracht werden können, sind sie ohne Colorit gelassen worden; sie sind

ssen nur wenig an Zahl und von unbedeutenden Dimensionen. Endlich sind einige Riffe aus Mangel an genügender Kenntnis der-

Insel, die in Brand gerathentfar, irrthümlich dafürgehalten wurde. Hr. VClelland igt (Report of Corornit                         [ng Goal in I                    da«

welcher Barren-Insel durchsetzt, nörd;         jgedehnt

den musz. Aui einer alten Karte geht hervor           Cheduba früher einmal

activer Vnlcan war (s. anch Sillim          merican Journal, VolXXXVID

* rg h a u s'9 Phj                                             | ,?s geol*                      wird

angegeben» das* an der Küste von lWlieherry im Jahn 1757 ein FnlcM ausge- brochen              linaire sagt (Hist nat. des Vol               ), dasz sich an der Mündung des persischen Meerbusens ein Vnlcan fin b habe ihn aber nicht

W, <la er keine EmzInheiten angibt. A                tm- oder St. PanlV

im «Bdlichen Tb 11 dee Indischen Ocean         man einen Vnlcan in Thütigkei

sehen (Nautic. Magaz. 1838. p. 842). Dr. J. Allan v>n Pore                 r in

anna gewes-n lei, N         I lammen

habe, wekhe, augenscheinlich vulcanisch, von der H           t der ComtfTO-Ii

autgegangen seien, und dasz die Araber ihn v<

hinzugefügt hatten, der Vnlcan brenne während der nassen .lahres- ich habe dieselbe als i                           hnet, ii           mit ein

Zögern, da die Flammen auch von Gasenlzündungen hergerührt haben könr

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122                            Verbreitung der Corallon-Riffe.                         Cap. 6.

selben und einige noch deshalb ungefärbt gelassen worden, weil sie ihrem Character nach zwischen Canal- und Strand-Kiffen mitten inne stehn. Der Werth der Karte ist im Verhältnis zu der Zahl von Riffen, welche ich hiernach genöthigt war ohne Colorit zu lassen, verringert worden; deren Anzahl ist aber nicht sehr grosz, wie sich ergeben wird, wenn man die Karte mit den Angaben im Anhange vergleicht. Ich habe mehr Schwierigkeiten beim farbigen Bezeichnen der Strand-Riffe erfahren als beim Färben der Canal-Riffe, da die erstem wegen ihrer geringern Grösze die Aufmerksamkeit der See- fahrer nicht sehr auf sich gezogen haben. Da ich mich wegen der nötbigen Information nach Quellen aller Art umsehen muszte, so wage ich nicht zu hoffen, dasz die Karte von Irrthümern frei ii Trotzdem glaube ich doch, dasz sie eine annähernd correcte Ansicht von der allgemeinen Verbreitung der Corallen-Rtffe über die ganze Erde (mit Ausnahme einiger Strand-Riffe an der Küste von Brasilien, welche nicht mit in der Karte enthalten ist) und von ihrer Anord- nung in die drei groszen Classon gibt, welche, obscbon sie wegen der Natur der zu classilicirenden Gegenstände notwendigerweise nicht gut bestimmt sind, doch von den meisten Reisenden angenommen worden sind. Ich will noch weiter bemerken, dasz die dunkel blaue Farbe Land bezeichnet, welches gänzlich aus Corallen-Gestein zusammen- gesetzt ist; die blasz blaue, Land mit einem breiten und dicken Rande von Corallen-Gestein, und die rothe Land mit einem bloszen schmalen Saume von Corallen-Ge3tein.

Betrachtet man die Karte von einem theoretischen Gesichtspunkte aus, so bedeuten die beiden blauen Farbentöne, dasz die Grundlagen der so colorirten Riffe bedeutend gesunken sind und dasz die Ge- schwindigkeit der Senkung geringer gewesen ist als die des Wachs- thums der Corallen nach oben. Es ist auch wahrscheinlich, dasz in vielen Fällen die Grundlagen noch immer im Sinken begriffen sind. Die rothe Farbe bedeutet, dasz die in dieser Weise gefärbten Küsten Strand- oder Saum-Riffe tragen; sie sind auch, der allgemeinen Regel nacli, neuerdings nicht, mindestens nicht in einem irgendwie beträcht- lichen Grade gesunken; denn die "Wirkungen einer Senkung in einem geringen Maszstabe würden kaum zu unterscheiden sein. Derari Küsten müssen entweder seit der Zeit, wo sie zuerst umsäumt wur- den, stationär geblieben sein; oder sie können wohl auch wiederholt gehoben            i sein, wobei sich neue Linien von Riffen nach einander

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Cap. :.

Verbreitung der Curallcn-Hifle,

123

um sie bildeten. Wenn indessen Corallen-Riffe zum ersten Male an eine Küste befestigt wurden, welche im Sinken begriffen war, oder wenn ein Ca na 1-Riff zerstört und untergetaucht wurde, und ein neues Kiff sich an die Küste befestigte, so würde dies notwendigerweise zuerst zur Classe der Strand-Kiffe gehören und roth bezeichnet wer- den, trotzdem das Land im Sinken begriffen ist. Dasselbe wird mit einer sinkenden Küste der Fall sein, wenn sie unter einem sehr hohen Winkel unter das Meer abfiele; denn in diesem Falle wird das Biff dicht an's Land geheftet bleiben, während es nach oben wächst, und wird in allen Beziehungen einem Strand-Riff ähnlich sein. Diese Zweifelsquelle macht sich besonders bei Atollen fühlbar, welche empor- gehoben worden sind (wie z. B. die Jletia- und Elizabeth-Inseln): denn wegen der Steilheit ihrer submarinen Seiten wird ein, während einer spätem Periode der Senkung um sie herum in die Höhe wach- sendes Kiff noch immer fortfahren, das Land dicht zu umsäumen und würde daher roth colorirt werden. Scharf characterisirte Atolle oder kreisförmig einschlieszende Riffe, wo mehrere zusammen in einer Gruppe vorkommen, oder ein einziges Canal-Riff, wenn es grosze Dimensionen hat, zeigen deutlich eine Bewegung der Senkung an. Das Zeugnis eines einzelnen Atolls oder eines einzelnen umschiieszenden Riffes musz mit Vorsicht aufgenommen werden; denn das erstere kann auf einen untergetauchten Crater oder eine Bank gegründet sein und das letz- tere auf einen untergetauchten Rand von Sediment oder von nieder- gewascheuem Gestein.

Ober die Verbreitung der verschiedenen Classen von R"iffen. — Nachdem ich nun die vorstehenden vorläufigen Bemer- kungen gemacht habe, will ich nun untersuchen, in wie weit die Ver- breitung der verschiedenen Arten von Corallen-Inseln und -Riffe un- sere Theorie bestätigt. Ein Blick auf die Karte zeigt, dasz die I welche blau und roth gefärbt sind, und von welchen angenommen wird, dasz sie ihren Ursprung entweder ganz verschiedenen Bewe- gungen oder, was die roth bezeichneten betrifft, einem stationären Zustande verdanken, nicht ganz unterschiedslos durch einander gemengt sind. Atolle und Canal-Riffe liegen meistens, wie man an den blauen Farbentönen sehen kann, nahe an einander; und dies würde das natür- lich eintretende Resultat sein, wenn beide durch eine and dieselbe Bewegung einer Senkung hervorgebracht worden sind. So sind alle Inseln des Gesellschafts-Archipels von (.'anal-Kiffen umschlossen und

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121                            Verbreitung der C        .-Riffe.                        Cap. 6.

nach Nordwesten und Südosten von ihnen liegen mehrere zerstreut« Atolle. Nach Osten liegt der grosze Paumotu oder der Archipel der Niedrigen Inseln, welcher gänzlich aus Atollen besteht; und noch

titer nach Nordosten treffen wir auf die Mendana- oder Marquef Inseln, von denen wegen ihrer steilen und tief eingeschnittenen Küsten Daka1 annimmt, dasz sie wahrscheinlich gesunken sind, obgleich kaum irgend welche Corallen-Kiffe dort existiren, welche noch weitere B weise für eine Senkung dargeboten haben könnten. In der Mitte der 'Carolinen Atolle finden sich drei schöne umschlossene Inseln. Die nördliche Spitze des Canal-Riffs von Neu-Caledonien bildet aug

leinlich, wie früher bemerkt wurde, ein groszes Atoll. Die austra- lische Barriere oder das Caual-Riff von Australien wird beschrieben als sowohl Atolle als auch kleine umringte Tnseln einschlieszend.

ipt. Ktnt.1 erwfthnt viele atoll-formige und umringende Corallen- Kiffe, von denen einige innerhalb der Barriere liegen, während man von andern sagen kann, i rie einen Theil davon bilden (z. B. d;e zwischen 16° nnd 13° s. Br.). Pundbbs4 hat in 10° s. Br. ein atoll- förmiges Riff von sieben Heilen Liinge und von einer bis drei Meilen Breite beschrieben, welches der Gestalt nach einem Stiefel ähnlich ist und allem Anscheine nach eh.        fe Lagune einschließt. Acht

Keilen westlich davon und einen Theil des Canal-Riffs bildend, liegen die Murray-Inseln, welche hoch und umringt sind. In dem Corallen- Meere zwischen den beiden groszen Canal-Riffen von Australien und

u-Caledonien finden sich viele kleine niedrige Inseln und Corallen- Riffe, von denen einige ringförmig oder hufeisenförmig sind. Halten wir uns die Kleinheit des Maszstabes unsrer Karte gegenwärtig (die Linien der Breitegrade stehn 900 Meilen weit von einander), so sehn wir, dasz keine der gröszeren Gruppen von Riffen und Inseln, weh' blau bezeichnet sind, und von denen angenommen wird, dasz sie durch lang anhaltende Senkung entstanden sind, in der Nähe ausgedehnter, roth bezeichneter Küstenstrecken liegen, da diese letzteren entweder lange Zeit stationär geblieben oder mit neuen sich wieder auf ihnen gebildeten Riffen emporgehoben worden sind. Wo rothe nnd bH Kreise einander nahe vorkommen, bin ich in mehreren Fällen Stande zu zeigen, dasz Schwankungen des Niveaus eingetreten sind;

1 Corel nnd Coral lehn 1 -. 1

ing Directiona, Anbang ta Vol. II seiner SurvYJng Voyage '         rali».

* Voyage to Terra                     II. p. :;

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C*]X 6,

Verbreitung der Coralten-K!

125

kung ist der Erhebung der rotheo Stellen vorausgegangen, und mg ist dem Sinken der blauen Stellen vorausgegangen; und in diesem Falle ist die Nebeneinander-Lagerun; von Killen, welch' den zwei _         i Bilduugstypen gehören, wenig fib         aend. Wir

finden daher, dasi Atolle und Canal-Kille. welche beide ihren Ursprung einer Senkung verdanken, nahe bei einander liegen und der allg Kegel nach von Strand-Kiffen, welche beweisen, duz das Land ent- weder stationär oder im Beben begriffen ißt, getrennt sind; und alles dies gilt in seiner ganzen Ausdehnung, wie sieh nach unserer Theorie hätte erwartet werden können.

Da Atolle während des Sinkens des Landes durch das Wachsen

Riffe nach oben gebildet worden sind, welche ur          lieh die

Unlieber Inseln umsäumten, so dürfen wir auch erwarten,

Ringe von fürallen, wie eben so viele Karten im rohen

Umrist, noch immer Spuren der allgemeinen Form oder mindestens

der allgemeinen Richtung der Inaein behalten, um welche sie /

augelegt wurden. Das/ dies mit den Atollen im südlichen Stillen

Ocean, so weit ihre Richtung in Betracht kommt, der Fall ist, er-

int in hohem Grade wahrscheinlich, wenn wir beobachten, die hauptsächlichen Gruppen in nahezu nordwestlichen und südöst- lichen Linien liegen, und dasz nahezu alle die bergigen Inseln und ii südlichen Stillen Ocean in dieser selben Kiehtung hin- ziehn: nämlich Nordost-Australien, Neu-Caledonien, die nördliche Hälfte von            eland, die Neuen Hebriden, die Archipele der Salomon-,

Schiller-, Gesellschafts-, Mar         - und Austral-Inseln. Im D

liehen Stillen Ocean stoszen die Carolinen-Atolle               auf die nord-

Ileihe der Marshall Atolle, fast genau in derselben NA wie die ost-vvestliche Reihe von Inseln, welche sich von Ceram d Neu-Brittanuieii erstreckt, auf Ken-Irland stöszt. Im Indischen Ocean i die Laccadive- and Maldiva Atolle nahezu parallel den Gebirgen von Indien. K            it auch eine grosze Ähn-

lichkeit /\m               llcn und gewöhnlichen Inseln in der Art,

gruppirt sind, ebenso wie in ihren Formen. S         der DmriE

der g           ii Gruppen von Atollen verlängert, und           tolle sei

sind in derselben Kiehtung wie die ganze Gruppe verlängert. Die Chagos Gruppe ist weniger \           it, als es gewöhnlich der Fall

im; und auch die individuellen Atolle in ihr sind                   ..mgert:

ehr auffallend hervor, wenn man sie mit den

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120

Verbroitiog der Corallen-RifiV.

Cap. 6.

Maldiva Atollen vergleicht. In den Archipeln der Marshall und Mal- diva-Inseln sind die Atolle in zwei parallelen Reihen angeordnet, wie eine grosze doppelte Bergkette. Einige der Atolle in den gröszern Archipelen stehn einander so nahe und haben eine so offenbare Ver- wandtschaft, dasz sie kleine Untergruppen bilden; im Carolinen- Archipel besteht eine solche Cntergruppe aus Pouynipete, einer hohen von einem Canal-Riffe umschlossenen und durch einen nur vier und eine halbe Meile breiten Canal von dem Andeema Atoll getrennten Insel mit einem zweiten, ein wenig weiter entfernten Atoll.

Cber die directen Beweise dafür, dasz die blauen Stellen auf der Karte während des nach oben Wachsens der so bezeichneten Riffe gesunken und die rothen Stellen stationär geblieben oder emporgehoben worden sind. — Was die Senkung betrifft, so können wir nicht erwarten, in halb civilisirten Ländern Beweise für eine Bewegung zu erhalten, welche dahin strebt, die eigenen Zeugnisse zu verbergen. Aber an Corallen-Inseln sehn wir deutliche Zeichen für einen Wechsel von Zer- fall und Erneuerung; — auf einigen die letzten Spuren von Land, — auf andern dessen ersten Anfang: wir hören von Stürmen, welche die kleinen Inseln bis zu einem Grade fortgewaschen und verwüstet haben, der die Einwohner in Erstaunen setzte; wir lernen aus den groszen Spalten, von denen einige dieser Inseln durchsetzt sind, und aus den Erdbeben. welche unter andern gefühlt werden, dasz unterirdische Störungen im Gange sind. Alle diese Erscheinungen stimmen ganz gut mit der Annahme überein, dasz diese Inseln neuerdings gesunken sind, wenn sie auch die Thatsache nicht beweisen. Bei KeeUng Atoll habe ich indessen gewisse Erscheinungen beschrieben, welche direct zu beweisen scheinen, dasz die Oberfläche während der letzten Erd- beben gesunken ist. Im Carolinen Archipel musz die Insel Pouynipete (Taf. I, Fig. 7), weil sie von einem groszen Canal-Riff umschl» wird, in Übereinstimmung mit unsrer Theorie gesunken sein; und in The New South Wales Liter. Advert. Febr. 1835 findet sich eine ii Mr. Campbell bestätigte) Beschreibung dieser Insel, in welcher gesagt wird: .Am nordöstlichen Ende bei einem, Tarnen ge- kannten Orte finden sich Bauen einer Stadt, welche jetzt nur in „Booten zugänglich sind, da die Wellen bis an die Schwellen der «Häuser reichen." Es dürfte daher hieraus hervorgehn, dasz die Insel gesunken sein musz, seitdem diese Häuser gebaut wurden. Auch

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(>♦ 8

Verbreitung dor Cörallen-Riffe.

J27

Mr. Haies fuhrt nacli Erkundigungen, welche er während der For- schungs-Eipedition der Vereinigten Staaten einzog, an, dasz gewisse Gebäude auf dieser Insel jetzt im Wasser stchn: .was früher Pfade „waren, sind jetzt Durchgänge für Canoes, und wenn die Mauern .niedergebrochen werden, tritt das Wasser in die Einfriedigungen"5. Der Angabe des Chevalier Dillos zufolge wird die Insel Yanikoro oft heftig durch Erdbeben erschüttert, und dort scheint die ungewöhn- liche Tiefe des Canals «wischen dem Cfer und dem Riffe, die mauer- artige Bildung der innern Seite des Riffs, die geringe Menge niedri- gen alluvialen Landes am Fusze der Berge und die beinahe gänzliche Abwesenheit von kleinen Inseln auf dem Riffe, Alles dies zu beweisen, dasz diese Insel nicht seit langer Zeit in ihrem gegenwärtigen Niveau geblieben ist *. Andererseits deutet auf dem Archipel der Gesellschafts- Inseln, wo nur selten ein leichtes Zittern gefühlt wird, die Seichtheit der Lagunen-Canäle uro einige der Inseln, die Anzahl der auf den Riffen anderer gebildeter Inselchen und der breite Gürtel niedrigen Landes am Fusze der Berge, alles dies darauf hin, dasz diese Inseln für eine lange Zeit keiner irgendwelchen Bewegung von Senkung un- terlegen sind, obschon ihre umringenden Riffe nach unsrer Theorie ursprünglich durch Senkung entstanden sein müssen7.

Obgleich Dana zugibt, dasz Atolle und Canal-Riffe sich ursprüng- lich durch Senkung ihrer Grundlagen gebildet haben müssen, so glaubt er doch, dasz eine grosze Anzahl von Atollen, welche zwischen der Paumotu-Gruppe oder dem Archipel der Niedrigen Inseln im Osten und den Fidjis im Westen und nach Norden zu bis beinahe zum Äquator hin gelegen sind, neuerdings bis zur Höhe einiger weniger Fusze gehoben worden sind". Couthout kam während derselben For-

' Professor Dana schlieszt gleichfalls aas diesen Thatsachen. dasz die Insel im Sinken begriffen ist: s. Corals and Coral Islands, 1872. p. 330.

* Capt. Dillon's Reis* zur Aufsuchung La PejrouaVs. Wo Cordier in seinem Bericht über die Reis« der „Astrolabe" (Vol. I. p. CXI) von Vanikom spricht. sagt er, die Ufer seien ron Riffen ron Madreporen umgeben, „qo'on assure fltre de formation tont-ä-fait moderne."

1 Conthooy gibt an (Remarks, p. 44). dasz bei Tahiti nnd Eimeo der Raum zwischen dem Riffe nnd dem Ufer beinahe durch die Ausbreitung von Corallen- Riffen derjenigen Art erfüllt worden ist, welche innerhalb der meisten Canal-Riffe Motz das Land sänmen. I" Polge dieses Dmatandes kommt er zn demselben ich, dam niirolich die Gesellschafts-Inseln eine lange Zeit hindurch stationär geblieben Bind.

<'oraU nnd Coral Islands, 1872. p. 199, 345. s. auch Conthoay'a Re- marks on Coral Formation»,

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128                                bwftong der Corallen-Riffe.                        Cap. 6.

schungsreise ia Bezug auf viele von den Fauniotu Atollen zu demsel- ben Schlüsse. Diese Beobachter gründen ihre Annahme hau;         lieh darauf, dasz sie dio grosten Schalen der Trt vertical in Corallen- tein in einer Höhe eingebettet gefunden haben, in welcher sie jetzt t existiren können. CoüTflOinr gibt auch an, dasz er an den ufern und in der Mi! r Lagunen Corallen von 12 bis 30 Zoll über den Meei gel habe hervorstehn sehn, an welchen die Spitzen der Zweige abgestorben waren. Er erwähnt auch Massen von Corallen- Gestein, welche, so lange das Land auf seinem gegenwärtigen Niveau gestanden habe, nicht in ihre jetzigen Stellungen hätten geschafft und darauf vom Wasser abgenagt werden können. Nichtsdestoweni hätte, wie ich meine, schon im Voraus verinuthet werden können, dasz viele Atulle das geschilderte Ansehn darbieten würden, wenn sie lange auf einem stationären Niveau geblieben wären. Das Meer wird, nach- dem in einer früheren Periode das Land einige wenige Fusz gesunken war, eine laiiL hindurch beständig seine brandenden Wellen über das ganze Riff ergossen hal>.-n, selbst nachdem die lebenden Corallen am äuszern Rande bis zu ihrer vollen Höhe emporgewachsen waren. Die Wässer der Lagune werden hierdurch gestört worden und ge- gen sein, so dasz Schalthiere und Corallen, weil sie von dem aufge- regten Wasser umspült wurden, in einer bedeutenderen Höhe existirt haben können, als der, in welcher sie zuerst leben konnten, na das KitT durch die Verkittung von Fragmenten und Sand erhöht h den war und sich kleine Inseln auf seiner Oberfläche gebildet hatten. Selbst das blosse Wachsthum eines Riffs nach auszen und die damit erfolgende VergröBzerung seiner Breite wird dadurch, dasz b

instürzen der Brandungswellen verhindert, das Niveau in der La- gune, in welchem Corallen und Schalthiere leben können, zu erniedri- gen streben.

Wir haben gesehn, dasz sich auf den Keeling-Inseln Felder im Zerfall begriffener Corallen linden, auf denen die Spitzen der Zweige über die Oberfläche der Lagune vorspringen, — das Resultat des Um- standes, dasz die Fluthen nicht mehr so hoch steigen wie früher (wie von den Bewohnern angegeben wird), ferner in Folge de* Verschlui der Canäle zwischen den kleinen Inseln am .          d Riffe und

die Lagune durch das Wacbathum der Corallen theilweise versi ist. Weit von davon entfernt, irgend eine neuerliche Erhebung des Landes vor uns zu haben, haben wir Grund anzunehmen, dasz eine

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Cflp. 6.

Verbreitung «1er Corallea-Kiffe.

129

Senkung stattgefunden hat. Die Beobachtungen Dana's und Cou- THOUy's beziebn sich hauptsächlich auf die Paumotu Atolle, und hier deuten wiederum einige Tliatsachen eher auf neuerliche Senkung als auf H-              li beziehe mich auf die. Art and Weise, in welcher

Chain Atoll Während eines Sturmes zu leiden hatte, uud auf Sir E. Belobeb's Angabe', dasz nach einem Zeitraum von M Jahren eine gut bekannte kleine Insel [Bow AtollJ verschwunden und die Lagune an einer bestimmten Stelle tiefer geworden war, als sie früher war. Es gibt noch andere Ursachen einer Änderung, welche, wie mir es scheint, leicht zu einer irrthümlichen Annahme einer neuerlichen Emporhebung niedriger Corallen-Bildungen führen könnten. Man mnsz sicli daran erinnern, dasz der äuszere und lebende Rand des Riffes bis zu einer durch das beständige Branden der Wellen bestimmten Höhe herauf wächst. Ausserhalb dieses Randes findet sich eine gleich- falls von lebenden Corallen bedeckte sich abdachende Fläche; die Corallen gehören aber zu Arten, welche nicht bis zur Oberlla

i: und jenseits dieser Fläche findet sich ein viel steilerer aus Corallen-Sand bestehender Abhang. Nach einer etwas rapiden Sen- kung von beispielsweise einem oder zwei Faden, können wir nun bei- nahe sicher sein, dasz die Corallen am aus;:          mde schnell nach der Oberfläche herauf wachsen und eine beinahe senkrechte Wand bil- den werden. Dieser wird nach auszen eine stell abfallende Fluche mit lebenden Corallen folgen, welche gleichfalls früher oder später bis zu ihrem früheren Niveau heraufwachsen werden; aber nach auszen von diesen wird der viel steilere, aus der langsamen Anhäufung von feinem Detritus gebildete Abhang für eine sehr lange Zeit seinen früheren Winkel in Bezug auf die obere Bank von lebenden Corallen nicht wieder erlangen. Es scheint nun in hohem Grade wahrschein- lich, dasz eine 'lerung irgend welcher Art in dem äuszeren sub- marinen Abhang einer Insel die Höhe, bis zu welcher die lebenden Corallen am Rande beständig von der Brandung umspült werden und bis zu welcher sie in Folge dessen im Stande sein würden zu wach- sen, beeinflussen wird. Ferner scheint es möglich, dasz, wenn v rend der einen Jahreszeit die Meeresströmungen und die vorherrschenden de in ihrer Richtung zusammenfallen, die Wellen dann bis in ein höheres Niveau reichen und die Corallen höher hinauf wachsen, als in einer andern Jahreszeit, wo die .Meeresströmungen und Winde in

Toyage round thfl World, Vol. 1 1848, p. 382. D*hwi>. GuftUaP-Rub. (XI, :                                                 o

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|30                            Verbreitung der Corallen-Riffe.                        Cap. 6,

ihrer Richtung nicht zusammenfallen. Das Resultat wird sein, dasz die Corallen, welche während der einen Jahreszeit bis zu ihrer vollen Höhe herangewachsen sind, in der andern Jahreszeit ihre abgestor- benen Gipfel zeigen und die Erscheinung darbieten, als sei das Land imbedeutend erhoben worden. Tch habe diese Möglichkeiten einfach deshalb angeführt, um zu zeigen, wie schwer es immer sein musz zu beurtheilen, ob niedrige Corallen-Bildungen wirklich bis zu einer Höhe von nur zwei oder drei Fusz erhoben worden sind, wie es nach der Meinung Daxa's mit mehreren Gruppen von Atollen der Fall gewesen ist. Slir scheint es wahrscheinlicher zu sein, dasz die sämmtlichen oben aufgeführten Erscheinungen einfach darauf hinweisen, dasz die in Frage stehenden Atolle lange Zeit auf demselben Niveau stehn ge- blieben sind. Wenn indessen die Schluszfolgerung, zu welcher ein so ausgezeichneter Beobachter wie Professor Dana gelangte, später be- stätigt werden sollte, so wird die Frage entstehn, ob diejenigen Geo- logen nicht Kecht haben, welche annehmen, dasz das Niveau des Occans säcularen Änderungen in Folge astronomischer Ursachen unter- worfen ist.

Beweis, dasz viele mit Corallen-Riffen umsäumte und auf der Karte roth bezeichnete Küsten neuerdings gehoben worden sind. — Da die Gebiete, welche innerhalb der Periode der lebenden Corallen langsam gesunken sind, zahlreich und grosz sind, so hätten wir erwarten können, dasz derartige Bewegungen durch die neuerliche Erhebung gleich groszer Gebiete ausgeglichen worden sind; und dies ist auch, wie wir sehen werden, allem An- scheine nach richtig. Corallen, welche an eine sich hebende Küste geheftet sind, werden nothwendigerweise ein Strand-Riff bilden; und dies Riff wird bei jeder nach einander auftretenden Hebung empor- gehoben werden, während sich ein neues au der Küste auf einem lern Niveau bildet. Derartige Riffe werden nur durch ihre ge- ringere Breite von denjenigen verschieden sein, welche an eine lange Zeit stationär gebliebene Küste befestigt sind; denn sie werden nicht hinreichend Zeit gehabt haben, aus ihrem eigenen Detritus sich eine weitere Grundlage zu bilden und weit nach auszen zu wachsen. Strand- Riffe deuten, der allgemeinen Regel nach, an, dasz das Land, an welches sie gehoRet sind, neuerdings nicht gesunken ist. Sie sagen uns aber nicht, ob das Land sich hebt oder stationär ist. Nichi

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Cap. 6-

Verbreitung der Cor.ill

131

Jestoweniger scheint die Erdrinde solchen unaufhörlichen Änderungen des Niveaus unterworfen zu sein, dasz ein lang andauernder statio- närer Zustand allem Anscheine nach selten ist. Dasz sich dies so verhältt können wir aus der groszen, sich innerhalb der Grenzen uosrer Karte findenden Zahl von Fällen schlieszen, in welchen emporgehobene Corallen oder andere organische Reste auf den Küsten gefunden wor- den sind, welche mit Kiffen umsäumt sind, welche daher roth be- zeichnet sind. Es mag noch, da es sich auf diesen Gegenstand be- zieht, erwähnt werden, dasz ich beim erstmaligen Lesen einer Ab- handlung über Corallen-Bildungen von Qcoy und Gaimard i0 sehr Über- rascht war, als ich fand, dasz sich ihre Beschreibung nur auf die Classe der Strand-Riffe bezog; denn ich wuszte, dasz sie quer durch den Stillen wie durch den Indischen Ocean gefahren waren. Aleine Überraschung verwandelte sich aber in Befriedigung, als ich entdeckte, dasz alle die von ihnen besuchten Inseln, obschon es der Zahl nach mehrere sind, — nämlich Mauritius, Timor, Neu-Guinea, der Marianen- und der Sandwich-Archipel, — ihren eigenen Angaben nach als solche nachgewiesen werden konnten, welche innerhalb einer neueren geolo- gischen Periode erhoben worden sind.

Ich will nun in einige Einzelnheiten eingehn, um zu zeigen, wie viele von den Inseln und 1          . welche, weil ßi           Kiffen umsäumt

sind, auf unsrer Karte roth                    sind, neuerdings emporgehoben

wor          nd.

h-Inseln. — Mehrere dieser Ina                                um-

säun                   i \ bei B          sehr wenig C         Q fand; und bein

jedor Nah;            r, welcher dieselben besucht hat, hat dorl              ihobene

allen und Huscheln beobarli*-1, wel                     »inlich mit lebend

seh waren. W- Elljs theilt mir mit, dasz er um mehr

Schichten von '                                  Ihr 20

/> oberhalb des M                                    hat, und wo die i

cfa dieselben weit landeinwärts. Emporgehobenes Corall beträchtlichen '1                                  Oalm. und anf

Elizabeth-Insel11 h-\.                                  ede ungefi&hr 10 Pusa m

Nnliiu. w                     dliche E           r Grti]'                    Len in Uta

-rend) bildet, wie Hawaii das sfidliche i-                        '.falls aus Co-

rallen und rolcanischen Gesteinen zu bestehn. Coothoüt11 hat vor Kur- **mporgehobene Strandsir.;rkt-n und alte Riffe mit vollkommen

" nnalee            nces Natur, Tom. VI, p. 379

11  Zoology of Capt. Beochey's Voyage, \\ 170. s. auch Quoy und Gai- mard in den Annale« des Scicncca natur, Tom. VI.

12  Rcmarks ön Coral Formation*, p. 51,

9*

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13a

Verbreitung der Corallen-Riffe.

Cap. 6.

erball          Oberflächen,               wie Schichten von receiiten M

i auf den Inseln Kaui,             ai, Oahu und Tauai (oder Kauai),

BämmÜicb in dieser Grnppe,                          Mr. P

Oahu ist in Fol                                   n, m

wahrend der lel

kbungg

iornen »on Ka

das Land dort n                                 r wn*

f-lt nach der Natur der - ten du                                              "1,at

bong  ii                                                                                       .

Eli,               .1 im Bildlichen Theü                 tu Gru]

An.i,                                                             a im nörd

-(1]. .,in..                                           ein, welches ron                              licht

i wird13. In HUan ffi ten, welch.-                                                       Uo11'' "lil                       :| La"

gulie darb;

zu d                 folgern!                                                                  geolor

nicht entfern! zorflcklii                                                            """ M W Il"~

dasz d Zeit lau.         d den

haben sollti'ii. Wenn                                    jewöhnlic]                            ande

an bifl 7-ii i                        Hübe, und nicht ii;                                        mit

m wahr- scheinlich, d                                                            <iüi ihre auteraueht worden sind, irgend i                                                           illten. i othwendig, bei i iner Betra< der ls<                                   >we- gnngen im E und im l Sinne xu Im ruhn und daher mit Vorsicht wen werden Cook- Inseln and A.UBtral-Inseln (S. WT.

In) sind umsäumt; vi                                                        fünf

'. &s Ba- . die &                      b und I.

300 Fn.-/ hoch in:

zufol:                     .orgehobenes Riff; >in der mit

len von »CoraUen-Gestein,              von ihnen bis einer U

«n.« Diese H                                                                                einmal

Riffe innerhi          i Lagune e                       Mr. bLibtbss in

mir mit, dasi diese l-                                       Ähnlicl                   m der un-

aren ll            a 100 i                                                            einlich

rbrecfai i dinm in ihrev

ik- und Austral-lnsln in i ! sein- weit '/.                                                                         iid.

rtlich '                           chafts-lnseln)

Voyag« in tbo lv                          v _. Dana, I           and

Coral Island                                                        Expedition, Vol. L

'* Conthouy's B                                                 11.

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Verbreitung der Cornllen-Kii;                                   133

ngefiihr                          nach Wim

- 100 Posi,                                                                 n bereif

nen aber noch im                            henden und sich anal

; und d*>r jüngere i;

wir können hiei                tan «weifein, da

in T1:               gewesen sind. Dieselb                     faun auch auf die

a des Freundschafts-Archip                lehnt v

und dritl                                   und n                                   gut

D sind, I1                                                                     und

( aber mit SO                                                                                  I am

Coraüen-                           9 noch              die II ihlungen and "

then in dasselbe ge-- Lc 17.                 ta wurden dieselben Erscheinungen bei

einer Erbebe                          o 200 und           Puea bemerkt Auch V\

an dem                              i oder nördlichen Ende der Gruppe,

Er- J. Wii!                                                                   i mit

tnem ei anvollkommen war.                  □ un-

ien Atoll zu v                 j und Anamouka i                       rmig

erhobenen.                            Insel enthält*8 in ihr                      u, ungi

Leu im Durchmesser i                                       See <)hii-

idung mit d-                   und rund um ihn eri

Land allmählich                      i\\k\ <i                   Theü ist nur ti

und 30 Puea hoch; an i

hes, wi« Cook bemerkt, sieh gunen-li            iebt) wurdi                                                                       nden,

htpel           i            or- oder E                     öl n fand i

le grosze FragD                    mllett in der Höhe von 80 Fusz

eini> hall

nrordentlich tob.« 11                                i in einer Mischung von .

und Sand f-in-

oder ob die Cora!                                  ähnlich               da

eingebettet                o könnt

zurü«

U                 itthotjy's war. Andererseits satrt I >axa an einer             aus*

dich, dasz »keine zufriedenste                             für ein* Hebung an

»diesen Enseln              fct wurden;« und an              andern

ler Ins            :rscheinlich gesunken seien, Erdl

sind in diesem Archi]

so kommen wir ni den 14 In Bezug auf diese Inseln theilt mir Mr. G-                 (Ter

11 Observation* made doring a Voy&ge round the World» p. 147.

IL i>. 103. 11 Cool                  isc (4° Ausg.) Vol. L p. ">14.

" Cook's Dritte Reise (4° Ausg.) Vol. L | on Coral Formation?*, |

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der Coralh                                  "Cap. 6.

r der »Wandertags in New South Wales«) mit, dasz er in einer be- deutenden E                                    gefunden hat, welch          als inneren Ursprung* I -Inseln Bind « von den N Hebriden and nicht weit von V n; ufld von i

n hat Mr. \Y. i:                Journal of GeoL Soft 1847, p. 61)

igt, da            ganz ans CoraUen~Ge8tein                ud innerhalb einer

ran Periodi          h min*;                    besti           Erhebungen bis znr

I von 250 FttSl erhoben worden ist Die l\                     von B

In Betroff der Insel Sa:          :z und d>          nion Archipels

habe ich kein** Information erhalten; aber in Kau Irland. v             die

nördlich« Spitze der letztgenannten Insel - E                      haben sowohl

ose Schichten i         Allem Anscheine i

Bohr mod          Madreporen-G                              . in dem die Form der

Cörii!                                   rt war. l1                                    30 gibt

Formation eine neuere Kttstenlinic bÜdetj welche um eine alte orden ist Es bleib! nun aus dem Stilleo Oceau nur

-n übrig, von die Hariam                         il bilden. Voi                    Quam,

1 ,. Tinian» Saypan und ei]                                    r nach Norden i

d 2i an                              Äch-

lich ausHs           n-Kalkstein zm                                    eine beträchtliche

Erhel                     und an meto                                         sich hi

ander erheb»                                                                 -tgenann'         .tur-

iior sch                          (i und U ein mit den jetct lebenden

glichen zu haben, und ge                         je zu n

Peel-'          eine von der Bonin oder Arzobispo Gruppe

rianen und-;          hat Strand-Biffe;

von min                                    u worden, wi                              (Ten ron

Corallen und Huscheln ergibt, welche sich in diesem Niveau gleichförmig hinaehn"- Fai«, v                                    rten Richtung der Harianen

dieser Gruppe und den Pel          ist ron Kiffen umsäumt;

es ist 90 i                und fa                                                             »

indiscbi                                                                   . für

1                          rt. Id gibt an. dasz in äer Nähe TOD

Port Dory an  der Nordküste von Neu-Guinea di<                 zm Höhe von

150 Fua*           tfadreporen-SchicW deren Datum.-                    sind.

Alml                           erwähnt er von Waigiou, Amb

Souda und Timor; an          rem Ort« haben Qooi und I

&Us bes.                        die primitiven Gesteine bis                          fliehe

Höhe mit                überkleidet sind. Einige I                              lieh von

» Voyage de la Coquille, Part. Zoolog.

" Frejcinet, Vojrage autour du Monde, s. auch die Hydrograph wehe Ab* handlung, p. 215. « Kotzebu.

w P, W. Graves, Journal of Geological Soc. 1855. p. 532 M Lüt;                     2. p, 301.

** Parti« Zoolog. Voyage de la „Coquille.- » Annales des Scienc. Katar. Tom. VI. p, 281«

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Oap. 8.                           Verbreitung der Corallen-Kiffa                                135

Timor werden in B                                      nen Corallen-I]           n ihn!

1 über den Meer          gel 6m]

Dr. Malcolms*»* theilt mir mit, das Dr. Habdib a                  ae ausge-

dehnte Formation gefunden habo, welche einen auszerordem                  h-

thum an Muscheln enthielt, von denen der grösser*' TheU jetzt U Sp*                                             Dr. Ja                                                  ae Mu-

scheln und Corallen, allein An              nach            , von Pulo Nias ger

über Süüiaira beschrieben; und M.\            führt u                           Geschichte

dieser Insel an, dara die Kamen                                                                ur-

spr           i Inseln waren. An                                  wvstküste von B

und an den Sülu-Inseln bieten die Form des]           , die Beschall'

heit des Boden* und die vom Wasser ausgewaschenen Gesteine           hon

-. ob derartige m                                     der 1

nuny werth sind) Erscheinungen dar»1                          Uen neuerdings n

bedeckt waren; und die Bewohner der Sulu*Inselii g                ich,

der Fall gewesen ist. Mr. I                                                  die

bona der Philippinen erforscht hat, fand in der I          ron

Cabagan auf Lunra, ungefähr 50 Fan oberhalb u Cagayan und 70 Meilen v              r Mündung ein gtt

Muscheln; diese sind, n           mir mittheilt, sicherlich von den nämlich

an den tffora der benachbarten toseln Leb                 ich

den SchiMi                                                   Hau.           Capt Ubechev*0 von

i landi          La gelegener l;          nd in ]             ausgewaschener

Wälle von Corallen-Gestein oberhalb des jetzigen Bereichs d<                 anf

den Loo Chop-Inseln gegeben haben, ka                                     fei dar-

über bestehu, da*z sie in keiner sehr entfernt surft                           empor-

gehoben woj          ind.

Dr. Daxy3            reibt die nördliche Provinz von Ceylon als sehr

niedrig und aufl Kalkstein mit Muscheln und Corallen von sehr neu Ursprung i          uengeseUt; er fügt hinzu, d           tu nicht daran zweit.

:T überlebt von Windsor Earl. 6. and 7.Cap*

» Geolog. Traniact. 0          Vol. I. p. 403. Auf der Halbim-            Malacca

vor Penang, in 5* SO1 n. Br., sammelte Dr. Ward einige Muscheln, welche, wie mir Dr. Malcolmson mittheilt, trotzdem sie nicht mit lebenden Arten ver- a wurden, ein recentes Ansehn hatten. Dr. Ward beschreibt aus derselben Gegend (Trans. Asiat So            Will. R 2. p. 166) i                Inen vom Wi

ausgewaschenen Felsen mit einem Conglomerat von See-Mu*cbeln an sei»' welcher sechs Meilen lai.                    :_ and nach den Überlieferungen der 1

bomen früher einmal vom Meer umgeben war. Auch Capt. Low hat (an glej

P, 1. p. 181) zwei Meilen landeinwärts von dieser Küstenstrecke liegende Muschelhügel beschrieben.

" Notices of the Eaat Indian Archipelago, Singapore, 1828, p. 6, und Appen- dix, p. 43.

M Capt. B. Hall, Voyage to Loo Choo, Append. p. XXI und XXV. Capt. Beechey's Voyage, p. 496.

11 Travels in Ceylon, p. 13. Diese Madreporcn-Fonnation wird von Cordier in aeinem Bericht an das Institut (May 4, 1839) über die Reise der ,<           v als

von ungeheurer Ausdehnung und zur spätesten Tertiärperiode gehörig erwii

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iog                              Verbrermng                    liffe-                         Caj

könne, dasz das H          h von diesem Gebiet           t noch innerhalb

,chlichei         mkens znrü          gen habe. Es Bi                          ;nige

Qrtn                                               leben I.               i Indien          Uch von

wen Pe                         ben worden sind« Auf

knd Capt a ifnahme der Birma !X mitg             hat) überall Beweise neuerer            mng in empor-

n und Lagern von V                ind Corallen. Im ]u-

Mauritius                                                      irli in dem

-t habe. 1'                                    .. Mnda-

v 33 alt                                                          wie

und di» TOT ce des i            hen A ff                             ad, von *

>m Äqnator an 900 Meilen « ner und nnhestimr           in als di                                 poren-G

es aber, wir- ich                                                                die

te der linear sich                   ion, der K                            r an weit nach

Süden parallel siehenden und sich zu einer gr             Höhe, als durch das

irallea erkl                 n kann,           i tnden I

t zu sein,                                    ii Strand-Biffen in e

80 II

v                         an de                                                   r Erde

haben.                                                                   ron Madreporen-G

nthflmlich allem Anschein               die combinirten Wirkungen

getanen)                 n in V

bung. Dr. älub theilt mir mit. dasz er aul                      il.-n,

Mpor- gehobone oi                                                     habe.

- um d Rot hon Meeres                  ron m                               lern b<

krtij                                                    Ein Theü dieses

„V                                                                     die An                            mal-

Kiffen andeutet j                                band wi                                             ,mr-

Dr. Bensa hat in seiner Reis« durch die nördlichen Circars (the Madras

Vol. V.) eine Formation mit                                    und

mar,.           «hem beschrieben, welche in einer Entt             von dn         r vier

*"*                                  Dr. i;                               [«, in einem

Gespräch m\           fa» Bebung des Landes n. Indessen ü

coimsonm.tr                                                                     Geologie von In

it der W andI Stromangen, i» Anw...,.             Sediment g                ben. Der Anal,

würde »h lehr IT Bc                        znneig-

S AfricVl"'1' n aT* !'. !                  aQf »»**«»! und in B«ug »f

ton » Bezng auf das Corallon-GeM                     17,, «„., Vol. II.

P.« u-id 54. s.fl„ch Roschenberg,           ,,0 roa:                      Vill. L ,

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Cap- 6,

Verbreitung der Corall

137

kmigen machen- i            gibt an, da-           TertiÄr*Formationp d

organische Überrest« er untersucht hat, den K             ntlang vom Meer-

i] von Süm i»is zu ungefähr 26° n. Br. einen Saum von d          ir 30

bis 40 Fnai Eöhe bildet, dasss aber södlich vom 2                           i nur

n 12 bis 15 Fun erreichen. Die« kann indessen kaum völlig bschon e?                         dasz in den mittleren Theilen dos

n Meeres eine Abnahme in der Erhebung der Dr Kalcolusoh             mir mit, er habe dem Am            nach

schein und Corallen \           \ Klippen von Camaran-Inael <K>°80' n* Hr.)

bot Hohe von Einsehen 30 und 40 Fusz gi               i und Mr.

beschreibt (Travels in Abyasinia) eine ähnliche Formation ein wenig w ter südlich an der geg                                       bei Amphila. üb            fand

i                . Vj in der Nähe der Mündung des Meerbusens von Sa«, ob-

schon an dr entgeg                           te von der, auf welcher dem Aus-

spruche Dr. Büppeu/s infolge die modernen Schichten eine H-Mie von nur 30 bis 40 l                           ine mit lebenden Muschelarten erfällte Schicht

in der Höhe von 200 Fusz. In einer wundervoll           be von Z

nungi                                 v konnte ich sehn, wie

die klippenbegrenzten, nie«             tertiären Ebenen mit einer gleichförmigen

B auf d           Liehen and westlichen Ufern hin -                      Die '-

liehe Küste von Arabien scheitjt 1                                        gnng m

i fand            hhar ni-

In und Corallen ma% dem \                 nach i

hl Der Persisch e Meerbusen ist ausserordentlich reich an * Riffen; da es aber in diesem Beichten M<            ile sehn           , Riffe von

Sandbänken zu unterscheiden, so habe ich nur einige in der Nähe der Mündung farbig bezeichne! Nach dem oberen Ende des G           u ist

das Land, wie Mr. Awswokt« sagt**, in Terrassen ai            >n und die

Lchten enthalten organische B                                      Formen.

tindische Archipel von »umsäum:          sein« bleibt

allein noch zu erwähnen übrig; Beweiss Kr eine Erhebung b            diä-

tes innerhalb ein-                                             kann

man in                                                         Geologen finden, »

Ich will einige dei                                                        An-

merkung anführen 3:.

» RQppeirs Reise in Abyssinien, Bd. 1, p. 141. « Lyell's Frinciples of Geolog}-.             . Vol. IV. p. 85.

w Ainsworth's Assyria and Babylon, p. 217,

1T Diese Verweisungen beziehn pich nur auf ver 1842, dem Datum der eisten Ausgabe dieses Werks ersch:                                              und die nördlich«! Kft-

rbusens von Mexico; Rogers Rep. Brft. Aaoc. Vol. III. [». II. — l-ber die Küsten von U           Humboldt, Essai polit smr la Nouv. :

Voil p,G2. (In Bezug auf                                       tbs auch ich einige h

That?achen). — 11                                  lln: Lyell, Princij.!           edit.t

VöLIV. p.22, - Santa ClUl um! Bar!           Prof. Hoteyt in Silliman's Journal,

\XXV. [. 74. — 5t Domingo: Conrrojollea in Journal de Physique,

i UV, p, 106. — Baha:           In: Ünil                        n. No, LXXF, p. 218 n.

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138

Verbreitung der Corallen-Riffe.

Übersieht man die obigen Einzelnheiten, so ist es unmöglich, nicht über die grosze Zahl von Fällen erstaunt zu sein, in welchen emporgehobene organische Reste, welche dem Anscheine nach zur neuern Periode gehören, an den jetzt von Riffen umsäumten Ufern gefunden worden sind, welche auf unsrer Kart-' roth bezeichnet sind. Man könnte indessen vielleicht meinen, dasz sich ähnliche Beweise fü eine Erhebung au den blau colorirten Küsten, von denen wir guten Grund haben anzunehmen, dasz sie neuerdings gesunken sind, finden lieszen; derartige Beweise können aber mit den wenig folgenden und zweifelhaften Ausnahmen nicht gefunden werden.

Das ganze Gebiet des Rothen Meeres ist augenscheinlich inner- halb einer spätem tertiären Periode emporgehoben worden; nichts-

jweniger bin ich, freilich nach nicht völlig befriedigenden Zeug- nissen (welche im Anhange mitgetheilt werden), gezwungen worden, die Kille an dem mittleren Theile der Küste nicht als Strand-Riffe, sondern als Canal-Kifle zu classificiren. Wenn sich indessen die An- gaben in Bezug auf die geringere Höhe der tertiären Schichten in den mittleren, verglichen mit den nördlichen und südlichen Bezirken als richtig erweisen sollten, so dürfen wir wohl vermuthen, dasz die erstem in einer auf die allgemeine Hebung, durch welche das ganze Gebiet früher emporgehoben worden ist, folgenden Zeit gesunken sind. Mehrere Autoren 3" haben Muscheln und Corallen hoch oben auf den Bergen der Gesellschafts-Inseln beobachtet, — eine von Canal-Riffen

224. — Jamaica: De la Beche. Geolog. Manual, p. 112. — Caba: Taylor, in London and Edinb. Phü. Mag. Vol. XI. p. 17- — Dr. Daubeny hat mir in einer Sitzung der geolog;         Gesellschaft mündlich einige aehr moderne Schich-

ten in         i-'ixiwestlichen Theilen ton Cuba beschrieben. Ich hätte noch andere

weniger wichtig          ..'isungen hinzufügen können.

** Ellia w:                 welcher in seinen roljnesian Researches (Vol. I. |

Vufmerksainkeit auf diese Schichten und dio Überlieferungen der EJngeV mit Bezug auf dieselben lenkte. S. auch Williams Xarrat, of Milien. Enter- prise, p. 21; auch Tyerman and G. Bennett, Journal of Voyage, VoL I. p. 213: auch Couthouy's Remarks, p. 51; seine wichtigste Thatsache aber, dasz sich nämlich eine Masse emporgehobener Corallen auf der schmalen Halbinsel Tiarnbu linkt, ist nur auf Hörensagen angenommen; s. auch Stutchbnry. Wart of Englaml Journ., No. 1. p. 54. In Zach's Correspond. astronom. VoL X. p.266 findet sich eine Stelle, wo aus dem Umstände, dasz jetzt ein Fusiweg benutzt welcher früher impracticabel war, gefolgert wird, dasz auf Tahiti eino Hebung stattgefunden habe; ich habe mich aber bei mehreren eingebornen Häuptlingen besonders danach erkundigt, ob sie etwas von ei.          Milderung dieser Art wüazten;

mmig gaben sie mir indessen eine verneinende Antwort.

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Cap. 6.

Verbreitung der Corallen-Riffe.

139

umschlossene Inselgruppe, welche daher neuerdings gesunken sein musz. So fand Stotchbukv in Tahiti auf dem Gipfel eines der höchsten Berge, zwischen 5000 und 7000 Fusz über dem Meeresspiegel, „eine deut- liche und regelmäszige Schicht halbfossilcr Corallen;" wir können aber auch aus solchen Beweisen wie diesen nicht folgern, dasz die Insel innerhalb der recenten Periode gehoben worden ist; andererseits haben mehrere Naturforscher, unter Andern Dana und ich selbst, in der Nähe der Küste vergebens nach emporgehobenen Muscheln und Corallen gesucht, wo sie, wenn welche vorhanden gewesen wären, nicht hätten übersehen werden können. Zwei der Hervey-Inseln, nämlich Aitutaki und Manouai, sind aus gehobenem Corallen-Gestein gebildet und sind wahrscheinlich innerhalb einer neuen Periode emporgehoben worden; trotzdem sind sie aber von Riffen umschlossen, welche sich so weit vom Lande weg erstrecken, dasz ich sie, wenn gleich mit be- deutendem Zögern, blau bezeichnet habe, da der Raum innerhalb des Riffs seicht und das eingeschlossene Land nicht steil abfallend ist. "Wenn diese Riffe wirklich zur Classe der Canal-Riffe gehören, so haben wir hier einen weitern Fall von Senkung, welche einer Hebung g folgt ist, welche beide Bewegungen allem Anscheine nach innerhalb der jetzigen Periode erfolgt sind. Es gibt auch viele Fälle von Corallen- Bildungen, wie Elizabeth-Insel, Metia, Mangaia, mehrere von den Freundschafts- und eine der Loyalitäts-Inseln, welche, wie kaum be- zweifelt werden kann, früher als Atolle existirten und sich ursprüng- lich während der Senkung gebildet haben, aber seitdem erhoben wor- den sind und jetzt von Strand-Riffen umgeben werden. Wir haben indessen keinen Grund, von gelegentlichen oder selbst häufigen Änder- ungen im Niveau der beiden obigen Arten überrascht zu sein.

Über die Abwesenheit activer Vulcane in den Sen- kungsgebieten und über ihr häufiges Vorkommen in den Hebungsgebieten39. — Die Abwesenheit activr Vulcane in den ganzen groszen Senkungsgebieten auf unserer Karte, wie aus den b! und dunkel blauen Farben hervorgeht, ist eine sehr auffallende That- sache: — sie fehlen nämlich in den centralen Theilen des Indischen

19 Ea dürfte zweckmäszig sein hier anzu          dasz sämmtliche Kitte auf der

Karte entweder roth oder blau colorirt worden, che die schar lach neu Flecke and Streifen, welche die Lage der activen Valetta oder vulcanisci          ton anzeigen,

hinzugefügt wurden, und in der That, ehe ich die Exüteni mehierer derselben kunte.

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1-H»

ireitnng der Corall

Cap. *:.

Oceans, in dem Chinesischen Heer, in dem Meere zwischen den Barrieren von Australien und Neu-Caledonien, in dem Carolinen-, Marsball-, Gilbert-Archipel und in dem der Niedrigen Inseln. Dasselbe gilt für das Vorhandensein activer vulcanischer Auswurfsöffnungen uud Ketten an oder in der Nähe von den auf unsrer Karte roth bezeichneten . welche mit Riffen umsäumt sind; denn wie wir soeben ge- sehen haben, sind diese umsäumten Küsten in einer groszen Anzahl von Fällen neuerdings emporgehoben worden. Die Gegenwart activer Vulcane fallt auch mit den Beweisen einer neueren Erhebung an oder in -1er Nähe von mehreren andern langen Kü>tonstrecken innerhalb der Grenzen unserer Kart« zusammen» wo sich keine Riffe von leben- den Corall''n finden, welche folglich auch nicht roth bezeichnet wor- den sind. Es musz hier in B i_r auf die Beweise sowohl der Sen- kung als auch der Hebung bemerkt werden, dasz ich nicht nach dem Vorhandensein oder dem Fehlen oder der Beschaffenheit der Corallen- Bifffl um die Vulcane selbst herum urtheile; denn die Corallen können dort, wie Dana wiederholt betont, zerstört oder durch die Bit« und die Ausströmungen beschädigt worden sein. Ich urtheile nach der

- der aetiven vuleanischen Auswar Hoffnungen in Bezug auf be- nachbarte Inseln und Küsten, welche in einer zu groszen Entfernung wegliegen, als dasz irgend welch'           !len durch die Eruptionen be-

schädigt werden könnten, und wo wir wegen des Vorhandenseins von atoll-törmigen oder Canal-Kiffen oder von emporgehobenen marinen ten Grund zur Annahme haben, dasz entweder Senkung oder Hebung innerhalb einer neueren Periode eingetreten i

Die folgenden Fälle bieten einige wenige theilweise Ausnahmen von der Regel dar, dasz active Vulcane in beträchtlicher Entfernung von den Senkungsgebieten gelegen sind. Die grosze Comoro-Insel ent- hält wahrscheinlich einen Vulcan und ist nur 20 Meilen von dem Canal-Riff von Mobilia entfernt. Der Ambil-Vulcan im Philippinen- Archipel liegt nur wenig über CO Meilen von dem atoll-förmigen Appu-Riff entfernt; und es finden sich noch zwei andere Vulcane auf der Karte innerhalb 90 Meilen von blau gezeichneten Kreisen ent- fernt. Es findet sich aber nicht ein einziger activer Vulcan inner- halb mehrerer hundert Meilen von einer Gruppe, und selbst einer kleinen Gruppe von Atollen; und es ist einleuchtend, das/ eine Gruppe von Atollen, welche eine Anzahl von gegenwärtig sämmtlieh unter den Meeresspiegel gesunkenen Insoln überragen, einen viel gröszeren

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Cro. &

Verbreitung der Coralfcn-Iüffe.

141

Betrag von Senkung voraussetzt, als ein einzelnes Atoll oder ein ein- zelnes unischlieszendea Canal-Kiff. Es ist eine auffallende Thatsache, dasz man weisz, dasz zwei Vulcane neuerdings auf dem Archipel der Freundschafts-Inseln in Thätigkeit gewesen sind; und die Inseln sind hier durch die neuerliche Erhebung einer Gruppe von Atollen gebildet worden. Ferner kommen ausgestorbene Cratere und gut erhaltene Lara-StrOme auf vielen der von Riffen umschlossenen Inseln im Stillen Oceau vor; und diese sind nach unserer Theorie in keiner sehr ent- fernt zurückliegenden Periode gesunken; aber obschon sie offenbar hier- nach aus mlcanischer Masse gebildet werden, bieten sie doch nicht einen einzigen activen Vulcan dar. In diesen Fällen scheinen die Vulcane in Übereinstimmung mit den letzten Bewegungen einer Hebi. oder Senkung entweder in Thätigkeit gekommen oder erloschen zu sein.

Innerhalb der Grenzen unsrer Karte kommen active Vulcane au in der Nahe von andern Küsten noch vor auszer denen, welche mit Corallen-Riffen umsäumt und roth colorirt sind; und von einigen die Kastei) weisz man, dasz sie innerhalb der neueren Periode emporgeho; worden -ind. So habe ich in meinen „Geologischen Beobachtungen ob Süd-America" (1846; Werke,Bd. XII.) gezeigt, dasz die ganze westliche Küste dieses groszen Conti nents auf einer Strecke von zwischen 2000 und 3000 Meilen südlich vom Äquator innerhalb der Periode der gegen- wärtig existirenden marinen Schalthiere einer Bewegung nach oben unterworfen gewesen ist; und die Andes bilden liier die groszartigste vulcanische Gebirgskette in der Welt. Die Inseln im nordwestlichen Theile des Stillen Oceans, welche die nächst groszartige vulcaiii.-> Gebirgskette bilden, sind sehr unvollkommen bekannt; indes        ind

Luzon in den Philippinen und die Loo Choo-Inseln neuerdings erhoben worden; und auf Kamtschatka M finden sich ausgedehnte tertiäre Schich- ten modernen Datums. Das Zusammenvorkommen von actiren Vul- canen mit emporgehobenen Schichten modernen Ursprungs in andern Theilen der "Welt wird jedem Geologen entgegentreten. Trotz«! würde, so lange bis nachgewiesen werden kann, dasz Vulcane in sin- ken Gebieten fehlen oder inadiv sind, die Schlußfolgerung, d,i ihre Verbreitung von der Natur der unterirdischen, in Thätigkeit b griffenen Bewegungen abhängt, vorschnell gewesen sein. Jetzt können wir es, wie ich meine, bei einem Blick auf die beiliegende Karte bei-

*° Nämlich bei Swlanka, in 58» n. Br. (v. Buch, I          . dca lies Canaries

p. 455.).

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l.jo                                   Verbreitung der Corallen-Iiiffe.                                    : 6.

nahe als sicher festgestellt betrachten, dasz Vulcane in den Gebieten, welche neuerdings gehoben worden oder noch im Heben begriffen sind, häufig vorhanden sind und ausnahmslos in denjenigen Gebieten fehlen, welche vor Kurzem gesunken oder noch immer im Sinken begriffen sind; und dies ist meiner Meinung nach die bedeutungsvollste Ver- allgemeinerung, zu welchen mich das Studium der Corallen-Riffe in-

direct geführt hat*1.

Über die GröszenVerhältnisse und relativen Lagen der Senkungsgebiete auf unsrer Karte, wie sie durch die An- wesenheit von Atollen und Canal-Riffen angedeutet wer- den; und der Hebungsgebiete oder stationären Bezirke, wie sie durch emporgehobene organische Reste bekannt oder aus der Anwesenheit von Strand-Riffen erschlossen werden. — Die ungeheuren auf unsrer Karte sichtbaren Flächen, welche entweder unserer Theorie nach oder nach den offenbaren Zeug- nissen emporgehobener Fossilre3tc innerhalb einer geologisch späten Periode entweder eine abwärts oder eine aufwärts gerichtete Niveau- änderung erlitten haben, bieten eine in hohem Grade merkwürdige Thatsache dar. Die Existenz von Continenten zeigt, dasz die Gebiete, welche emporgehoben worden sind, ungeheuer sind. In Bezug auf Süd-America können wir sicher überzeugt sein, und in Bezug auf die westlichen Küsten des Indischen Oceans haben wir Grund zu ver- muthen, dasz diese Hebung entweder gegenwärtig factisch in Thätig- keit ist oder ganz neuerdings stattgefunden hat. Nach unsrer Theorie können wir getrost schlieszen, dasz die Gebiete, welche neuerdings ge- sunken sind, gleichfalls von ungeheurer Ausdehnung sind, oder dasz sie, nach den dort gelegentlich empfundenen Erdbeben und nach an- dern Erscheinungen zu urtheilen noch immer im Sinken begriffen sind. Die Kleinheit des Maszstabes unserer Karte darf nicht übersehen wer- den; jeder Quadratzoll auf derselben enthält 810000 Quadratmeilen. Wenn wir den Kaum von Ocean von der Nähe des südlichen Endes des Archipels der Niedrigen Inseln bis zum nördlichen Ende des Marshall Archipels, — eine Länge von 4500 Meilen, — nehmen, so sehn wir, dasz, so weit es bekannt ist, jede Insel mit Ausnahme von

*> Aas dieser Regel k               chliesien. >Usz an allen Orten, wo eine alte

Formation zwischen-hineingeach.              .r von eruptiven Massen enthält, dio

Oberfläche des Landes oder das Bett des Meeres zur Zeil der Kmption ein sich hebendes, oder mindestens kein sieh senkendes Gebiet darstellt

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Cap 8.

Verbreitung der Cornllen-Hiffe.

143

Metia atoll-förmig ist. Die östlichen und westlichen Grenzen unsrer Kurte sind Continente, und sie sind in der Hebung begriffen; die cen- tralen Gebiete des groszen Indischen und Stillen Oceans sind meistens im Sinken begriffen; zwischen ihnen, nördlich von Australien, liegt das zerbröckeltste Land auf der ganzen Erde, und dort sind die sich hebenden Stellen von Senkungsgebieten umgeben und durchsetzt42; so dasz die vorherrschenden jetzt im Gange befindlichen Bewegungen mit den groszen terrestrischen und oceanischen Abtheilungen der Erde übereinzustimmen scheinen.

Die blauen Stellen auf der Karte sind beinahe sämmtlich ver- längert, so beispielsweise die grosze nördliche und südliche Reihe von Atollen im Indischen Ocean, der Raum zwischen den Canal-Riffen von Australien und Neu-Caledonien, der Carolinen-Archipel u. s. w. Ob benachbarte in die Länge gestreckte und in verschiedenen Richtungen hinziehende Räume in Folge einer einzigen gemeinsamen Bewegung oder unabhängig von einander gesunken sind, wissen wir nicht. Was die Archipele der Carolinen- und Marshall-Inseln anbelangt, welche nahe bei einander gelegen sind, sich aber nach verschiedenen Rich- tungen hin erstrecken, so scheint es wahrscheinlich zu sein, dasz sie unabhängig von einander gesunken sind; denn die nach dem östlichen Ende des Carolinen-Archipels zu gelegenen McAskill-Inseln *3 sind aus emporgehobenem Corallcn-Gestein gebildet; und wir sehn hieraus, dasz die oben erwähnten zwei Senkungsgebiete zu einer früheren Zeit ein- mal durch ein Hebungsgebiet unterbrochen wurden. Die gekrümmte Linie der Hebung, welche die Marianen-Inseln bilden, scheint eine frühere Linie der Senkung, die sich vom Carolinen-Archipel aus ver- längert, zu kreuzen; denn die Insel Fais, allem Anscheine nach ein gehobenes Atoll, ist nahezu an dem Schneidungspunkte der beiden Linien gelegen. Der Sandwich-Archipel ist 530 Meilen lang, von Hawaii an bis zum allerwestlichsten felsigen Inselchen, er setzt sich aber in zahlreichen Riffen bis zu einem 2000 Meilen von Hawaii ent- fernten Punkte fort. Das südliche Ende dieser langen Linie ist ein Punkt der Hebung und der vulcanischen Thätigkeit, während das Q< nlwestliche Ende, nach der Structur der Riffe zu urtheilen, trotz-

" Ich vormutli.-, duz die Arru- und Timor-Iant-Inscln ein eingeschlowenea kleines Senknngsgebiet darstellen wie das des chinesischen Meeres; ich habe aber gewagt, sie blan zu bezeichnen, wegen des Mangels an genügender Infor- mation, s. den Anhang.

"Dana, Corals and Coral Islands, p. 306.

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11                                                               r Coralleii-Kiil*..                                Cap 6-

dem dieselben nur unvollständig bekannt sind, ein Tunkt der Hebung ist« Wir haben daher hier augenscheinlich entgegengesetzte Bewe- gungen nach den beiden Endpunkten einer und derselben langen Linie hin in Wirksamkeit Der gewöhnlichste Fall scheint eine Neigung nun Abwechseln zwischen den Senkungs- und Hebungsgebieten zu sein, als ob das Sinken des einen dem Heben eines andern das Gleich- gewicht gehalten hätte.

Die Existenz hoher Plateau-Lander in vielen Theilen der Erde beweist, dasz grosze Flächen in Masse bis zu ein«r bedeutenden Höhe über den Spiegel des Meeres emporgehoben worden sind, obschon die höchsten Punkte beinahe in jedem Lande aus in die Höhe gewendeten Schichten oder aus eruptiven Massen bestehn; aus der weiten Aus- dehnung der R&ome, über welche Atolle zerstreut sind, trotzdem nicht eine einzige Landspitze gegenwärtig oberhalb des Meeresspiegels übrig geblieben ist, können wir schlieszen, da*z ungeheure Gebiete bis zu einem Grade gesunken sind, welcher genügt, nicht blosz jedes früher existirende hohe PI»teau-Land, sondern selbst die au          lüfteten

Schichten und eruptiven Massen gebildeten Höhen zu begraben. Die am Lande zurückbleibenden Wirkungen einer kürzlichen hebenden Be- wegung, nämlich sich hinter einander erhebende Klippenreihen, hinter einander liegende Erosionslinien und grosze Schichten von Muscheln und Hollsteinen, welche sämmtlich Zeit zu ihrer Bildung erfordern, be- weisen, dasz diese Bewegungen äuszerst langsam gewesen sind. Und in Besag auf den Gesamintbetrag der Senkung, welcher nothwendig war, die vielen weit über ungeheure Räume umher zerstreuten Atolle hervorzubringen, musz die Bewegung, wie bereits gezeigt wurde, ent- weder gleichförmig und äuszerst langsam gewesen oder in kleinen» durch lange Zwischenräume von einander getrennten Absfttzen erfolgt sein, so dasz es den riff-bauenden Polypen gestattet wurde, ihre so- liden G< i        i.js zur Oberfläche heraufzuführen; und          -t eine der interessantesten Folgerungen, zu welcher wir durch das Studium der CoraiKn-llildungen geführt werden. Wir haben nur geringe Mittel zu beurtheiltt), ob viele beträchtliche Schwankungen des Niveaus ge- wöhnlich während der Erhebung groszer Gebiete vorgekommen sind, wir wissen aber nach deutlichen geologischen Zeugnissen, — wie bei- spielsweise nach den in über einander liegenden Niveaus aufrecht stehenden B n, — dasz dies häufig der Fall gewesen ist, und auf ** Dana, Conus and Coral Islands, p. 307, 355; s. auch meinen Anhang.

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Cap. 6.

--itulatioii.

145

ansrer Karte haben wir gesehn, dasz einige der nämlichen Inseln, nach- dem sie gesunken waren* wieder emporgehoben worden sind, und dasz andere, nachdem sie gehoben worden waren, wieder gesunken sind. Wir können daher schlieszen, dasz die unterirdischen Veränderungen, welche es bewirken, dasz einige Gebiete emporgestiegen, andere gesunken sind, meist in einer sehr ähnlichen Art und Weise gewirkt haben.

Kecapitulation. — In den drei ersten Capiteln wurden die hauptsächlichsten Arten der Oorallen-Riffe im Einzelnen beschrieben; es stellte sich dabei heraus, dasz sie, was die factische Oberfläche des Riffes betrifft, nur wenig von einander verschieden sind. Ein Atoll weicht von einem ringförmigen einschlieszenden Canal-Riffe nur durch die Abwesenheit von Land in der mittleren Ausbreitung ab; und ein

ll-Riff ist von einem Strand-Kiffe nur dadurch verschieden, dasz es im Verhältnis zu der wahrscheinlichen Neigung seiner submarinen Grundlage in einer bedeutend grosseren Entfernung vom Laude ge-

n ist, und dasz ein tiefer lagunen-artiger Kaum innerhalb des Hills vorhanden ist. Im vierten Capitel wurde das Wachsthums- vermögen der rifl-bauenden Polypen erörtert; und es wurde nach- gewiesen, duz sie unterhalb einer sehr beschränkten Tiefe nicht ge- deihen können. In Übereinstimmung mit dieser Grenze ist in Be- zog auf die Grundlage, auf welcher ein Strand-Riff ruht, keine Schwie- rigkeit vorhanden; während bei Barrieren- oder Canal-Itiflen und Atollen in Bezug auf diesen Punkt die gröszte Schwierigkeit be- steht; bei Canal-Kiffen wegen der UnWahrscheinlichkeit, dasz sich Felsgestein oder Sedimentbauke in allen Fällen innerhalb der erfor- derlichen Tiefe so weit seewärts erstreckt haben, — und bei Atollen wegen der ungeheuren Grösze der Bänme, über welche sie verstreut sind, und wegen der augenscheinlichen Xothwendigkeit der Annahme, dasz sie sämmtlich auf Berggipfel gegründet sind, welche, trotzdem sie der Oberfläche des Meeres sehr nahe emporsteigen, doch nicht in einem einzigen Falle sich über dieselbe erheben. Um diese letztere Annahme zu vermeiden, welche die Existenz submariner Gebirgsketten von beinahe genau der nämlichen Höhe in einer Ausdehnung von vielen tausend Quadratmeilen mit einschlis/t. gibt es nur eine Alternative: nämlich die fortdauernde Senkung der Grundlagen, an welche sich die Atolle zuerst befestigten, in Verbindung mit dem Wachsthum der riff- bauenden Corallennachoben. Mit dieser Annahme verschwindet jede Schwie- rigkeit; Saum- oderStrand-Kiffe werden danach leicht in Barrieren-oder

DAKW15. CornlUA-ltLfT«. \T 1                                                                              10

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HG

| itnlation.

Cap. 6.

Canal-Riffe umgewandelt, und Canal-Riffe in Atolle, sobald als die letzt« Spitze Landes unterhalb der Oberfläche des Meeres versinkt.

Die mauerartige Structur auf der innern Seite der Atolle und Canal- Riffe, — die becken- oder ringförmige Gestalt der randständigen und cen- tralen Riffe in den Maldiva-Atollen, — die Vereinigung einiger Atolle wie durch ein Hand, — die augenscheinliche Zerstückelung anderer, — die gewöhnlichen Umrisse von Atoll-Gruppen und ihre Formen, — alles dies wird damit erklärt. Wir verstehn hiernach das Vorkommen, sowohl bei Atollenalsbei Canal-Kiffen, von Partien oder von ganzen Riffen, in einem abgestorbenen und untergetauchten Zustand, obschon die Umrisse eines lebenden Riffs noch immer beibehalten werden. Das Vorhandensein von Durchbrüchen durch Canal-Riffe Thälern gegenüber, obschon sie von ihnen durch breite Strecken tiefen Wassers getrennt sein mögen, kann ähnlicher- weise erklärt werden. Es bestätigt unsere Theorie, dasz wir die beid durch Senkung gebildeten Arten von Riffen meistens nahe bei einander und in einer Entfernung von den Räumen gelegen finden, woStrand-Rifle zahlreich sind. Suchen wir nach andern Zeugnissen für die nach unsrer Theorie angenommenen Bewegungen, so finden wir Zeichen einer Verän- derung bei Atollen und bei Canal-Riffen und unterirdischer Störung unter ihnen; aber nach der Natur der Dinge ist es kaum möglich, dire Beweise der Senkung zu finden, obschon einige Erscheinungen stark zu ihren Gunsten sprechen. An den umsäumten Küsten zeigt indessen das häufige Vorkommen emporgehobener mariner Fossilreste, welche einer neuen Epoche angehören, deutlich, dasz die Küsten kürzlich emporgeho- ben worden sind.

Wenn endlich die beiden groszen Bildungstypen, nämlich einerseits Canal-Riffe und Atolle, und andererseits Strand-Riffe, auf einer Karte eingetragen werden, so bieten sie ein groszartiges und harmonisches Bild der Bewegungen dar, welche die Erdrinde innerhalb einer neuen Periode erlitten hat. Wir sehn da ungeheure Gebiete sich heben, und auf denselben dann und wann vulcanische Massen zum Ausbruche gelangen. Wir sehn andere weite Räume sinken ohne irgend welche vulcanische Ausbrüche; und wir können überzeugt sein, dasz die Bewegung so lang- sam gewesen ist, dasz es den Corallen möglich wurde, bis nach der Ober- fläche hiuauf zu wachsen, und von einer so weiten Ausdehnung, dasz jeder einzelne jener Berge, oberhalb deren gegenwärtig sich die Atolle wie Monumente erheben und den Ort ihre3 Begräbnisses bezeichnen, unter der weiten Fläche des Oceans begraben wurde.

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Anhang.

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Anhang,

eine detaitlirte Beschreibung der Riffe und Inseln auf der colorirten Karte,

Taf. III, enthaltend.

Im Anfang des letzten Capitels habe ich die Grundsätze ange- geben, nach denen die Karte colorirt worden ist. Ea braucht nur noch erwähnt zu werden, dasz sie eine genaue Copie einer Karte von Mr. C. Gressif.h ist, welche vom Dep6t General de la Marine im Jahre 1835 herausgegeben worden ist. Die Namen sind [hier in die deutschen Bezeichnungen] umgeändert und die Längengrade auf die von Green- wich reducirt worden. Die Farben wurden zuerst in genaue Karten nach einem groszen Maszstabe eingetragen. Die Daten, nach denen die Vulcane, von welchen historisch bekannt ist, dasz sie in Thätig- keit gewesen sind, scharlachroth bezeichnet worden sind, sind in einer Anmerkung zum letzten Capitel mitgetheilt worden. loh will meine Beschreibung mit der östlichen Seite der Karte beginnen und jede Inselgruppe einer nach der andern beschreiben, wobei ich nach Westen quer durch den Indischen und Stillen Ocean fortschreite und mit West- Indien ende.

Die westlichen Küsten von America sind augenscheinlich ganz ohne Corallen-Riffe; südlich vom Äquator zeigt die Aufnahme des .Beagle' und nördlich davon zeigen die veröffentlichten Karten, dasz dies der Fall ist. Selbst in dem Meerbusen von Panama, wo Corallen blühend gedeihen, finden sich keine echten Corallen-Kitle, wie mir Mr. Lloyd mitgetheilt hat. Es gibt keine Corallen-Riffe im Galapagos-Archipel, wie ich in Folge persönlicher Untersuchuug weisz: und ich glaube, es gibt auch keine auf den Cocos-, Revilla- Gigedo, und andern benachbarten Inseln. Clipperton-Insel (oder -Fels), 10° n. Br. und 109° w. L., scheint nach einer, einer hand- schriftlichen Karte in der Sammlung der Admiralität beigefügten Zeich-

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Niedrige Inseln.

nung kein Atoll zu sein; aber Sir E. Belcber (Voyage round the

World, Vol. I. 1843, p. 255) spricht von ihr als aus Corallen-Formation

bestehend mit tiefem Wasser innerhalb der Lagune: sie ist ohne Farbe

gelassen worden. Der östliche Theil des Stillen Oceans bietet ein

ungeheures Gebiet ohne irgend welche Inseln dar, ausgenommen Waihu

oder Oster-Insel und SalasyGomez, welche dem Anscheine nach

von keinen Ritten umgeben sind.

Di                    Inseln oder der Paumofii- (Tuamottt) Arch

— Diese Gruppe besteht aus ungefähr 80 Atollen; es würde voll- ständig überÖüssig sein, Beschreibungen jedes einzelnen anzuführen. Auf DTJrtole und Lottin's Karte wird eine Insel (Wolkonsky oder Takurea) mit groszem Anfangsbuchstaben geschrieben, damit, wie in einem frühern Capitel erklärt wurde, andeutend, dasz es eine hohe Insel ist; dies musz aber ein Irrthum sein, da die Original- Karte von BEtLMGSa          zeigt, dasz sie ein echtes Atoll ist. Capt. Beechey sagt von den 32 Gruppen, welche er untersucht hat (von der gröszeren Anzahl derselben habe ich wunderschöne handschrift- liche Karten auf der Admiralität gesehn), dasz 29 gegenwärtig La- gunen enthalten, und er glaubt, dasz die andern 3 dies ursprünglich auch thaten. BelU* BDI (s. einen Bericht über diese russische H in der Biblioth. des Voyages, 1834, p. 413) sagt, dasz die 17 Inseln, welche er entdeckt hat, in ihrem Bau einander ähnlich sind, und von sämmtlichen hat er Karten in einem groszen Maszstabe ge- geben. Kotze buk hat Pläne von mehreren gegeben; Cook und Buch erwähnen andere; einige wenige wurden auch während der Reise des .Beagle1 gesehn, und Bemerkungen über andere Atolle sind durch ver- schiedene Publicationen verstreut. Die Actaeon- (oder Mature- wa wao-) Gruppe ist neuerlich entdeckt worden (Geograph. Journal, Vol. VII. p. 454); sie besteht aus drei kleinen und niedrigen Inselchen, von denen das eine eine Lagune hat. Eine andere Lagunen-Insel ist in 22° 4' b. Br. und 136° 20' w. L. entdeckt worden (Naut. Magaz. 1839, p. 770). Dana gibt in seinem Werke über i.Vrallen und Corallen- Inseln eine ausführliche Beschreibung dieses Archipels. Nach Süd- osten hin liegen einige Inseln von einer verschiedenen Natur: Elisa- beth-Insel wird von Beechey (p. 46 der 4° Ausgabe) als von Kitlen umsäumt beschrieben, die in einer Entfernung von 200 und 300 Yards davor liegen; sie ist roth bezeichnet. Pitcairn-Insel, in deren un- mittelbarer Nähe, hat nach derselben Autorität keine Riffe irgend

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Gesell schafts-Inaelo

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welcher Art, obschou zahlreiche Stücke von Corallen auf den Strand geworfen werden; das Meer dicht an ihr ist sehr tief (s. Zoology of Voyage, p. 1G4); sie ist ohne Farbe gelassen. Die Gam- bier- (oder Mangarewa-) Inseln (s. Taf. I, Fig. S) sind von einem Canal-Kitle eingeschlossen; die gröszte Tiefe innerhalb beträgt 3S Fa- den; sie sind blasz blau gefärbt. Metia- oder Aurora-Insel liegt nordöstlich von Tahiti, dicht an dem groszen, auf der Karte dunkel- blau bezeichnet"!] Kaume, sie ist bereits als ein emporgehobenes Atoll beschrieben worden; da Capt Wims (Xarrative of U. S. Exploriog iition, Vol. L p. 337) anführt, dasz sie von an einer Stelle 500 Fusz breiten Strand-Killen umgeben ist, ist sie roth bezeichnet wor- den. Tcli musz aber den Leser hier an die Discussion im sechsten Capitel erinnern, woraus hervorgieng, dasz, wenn ein emporgehobenes Atoll wieder sinken sollte, das Riff wahrscheinlich für lange Zeit oder für immer seineu Character als Strand-Hill wegen der Steilheit der nntei         heu Flanken beibehalten würde.

Dtr Archipel der           ch<<fts- oder S                       v durch

einen schmalen Kaum vom Archipel der Niedrigen Inseln getrennt; und in ihrer parallelen Richtung offenbaren sie eine ge           Be-

ziehung zu einander. Ich habe bereits den allgemeinen Character der Riffe dieser umschlossenen Inseln beschrieben. Im Atlas zur B der .Coquille1 findet sich eine gute allgemeine Karte der Gruppe und einzelne Pläne von einigen der Inseln. Tahiti, die gröszte Insel in der Gruppe, wird, wie auf             Kart« zu .sehn ist, eine halbe bis

anderthalb Meilen vom Ufer weg von einem Riffe beinahe völlig um- geben, mit 10 bis 30 Faden Tiefe innerhalb desselben. Einige be- trächtliche untergetauchte Riffe, welche dem Ufer parallel liegen und nach innen einen breiten und tiefen Raum haben, sind neuerdings an der nordöstlichen Küste der Insel entdeckt worden (Naut. Magaz. 1836, p. 234), da, wo Cook keine angegeben hat. Hei Eimeo ist das Riff, „welches die Insel wie ein Ring umgibt, an einigen Stellen eine oder „zwei Meilen entfernt vom Ufer, an andern mit dem Strande ver- einigt" (Ems, Polynesian Researches, Vol. I. p. 18, 12° Ausgabe). fand in einigen von den Häfen innerhalb des Riffs tiefes Wasser (20 Faden). CoDTHOül gibt indessen an (Remarks, p. 45), dasz so- wohl bei Tahiti als bei Eimeo der Raum zwischen dem Canal-Riffe und dem Ufer beinahe ausgefüllt ist: — „ein beinahe continuirliches „Strand-Ritl' umgibt die Insel und schwankt in der Breite von einigen

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<i€sellschafts-Inw1n.

.wenigen Yards bis zu eher mehr als einer Meile, wahrend die Lagunen „bloszc Oanftle zwischen diesem und dem See-ltiff bilden", d. h. dem

Canal-Riff. Tapamanoa oder Tubuai-Manu wird von einem Riff in einer beträchtlichen Entfernung vom Ufer umgeben; da die li nur klein ist. wird das Kiff, wie mir W. Ellis mitgetheilt hat, nur von einem schmalen und gekrümmten Bootcanal durchbrochen. Dies ist die niedrigste Insel in der Gruppe, ihre Höhe übersteigt wahr- scheinlich 500 Fusz nicht. In einer geringen Entfernung nördlich von Tahiti liegen die niedrigen Corallen-Inselchen Tetuaroa; nach der

hreibuog, welche mir Mr. J. Williams (der Vorfasser von Narra- tive of Missionare Enterprise) von ihnen gegeben hat, würde ich ge- glaubt haben, sie bildeten ein kleines Atoll, und gleichfalls nach der Schilderung, welche D. TtbejüN und G. Bf.ssktt (Journ. of Voyage and Travels, Vol. I. p. 183) gegeben haben: dieselben 9agen, das/, zehn niedrige Corallen-Inselchen »innerhalb eines allgemeinen Riffs einge- .schlössen liegen und von einander durch zwischenliegende Lagunen „getrennt werden;" da aber W. Stitchbürt (West of England Journ. Vol. I. p. 54) dasselbe als aus einer bloszen schmalen Leiste bestehend schildert, habe ich es ohne Farbe gelassen. Maitea östlich von der Gruppe wird von Förster als eine hohe ringförmig umschlossene Insel i hi-siricirt; aber nach der Beschreibung, welche D. Tyerman und G. i (Vol. I. p.57) davon gegeben haben, ist die Insel augen- scheinlich ein äuszerst steil rieh aus dem Meer erhebender Kegel ohne irgend ein Riff; sie ist ohne Farbe gelassen. Es würde überflüssig sein, die nördlichen Inseln in dieser Gruppe zu beschreiben, da sie auf der, der 4° Ausgabe von Coox's Reisen beigegebenen Karte, ebenso im Atlas zur Reise der ,Coquille' gut zu sehn sind. Maurua (Maupiti) ist die einzige von den nördlichen Inseln, bei welcher das Wi innerhalb des Riffs nicht tief ist, nämlich nur !' , Faden; aber die grosze Breite des Riffs, welches sich drei und eine halbe Meilen vom Lande südwärts erstreckt (welches in der Zeichnung im Atlas der

uille1 als steil zum Wasser abfallend dargestellt ist) zeigt, nach dem im Anfang des letzten Capitels auseinandergesetzten Grundsätze, dasz es zur Classe der Canal-Riffe gehört. Ich will hier noch nach Informationen, welche mir Mr. W. Ellis gegeben hat, erwähnen, dasz sich auf der nordöstlichen Seite von Huaheine eine ungefähr eine Meile breite Sandbank findet, welche dem Ufer parallel ausgedehnt und von ihm durch eine weite und tiefe Lagune getrennt ist: d

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Mcndana- un<l C-'-Inselo*

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Sandbank ruht auf Corallen-Gestein, welches zweifellos früher einmal ein lebendes Riff war. Nördlich von Bolabola liegt das Atoll von Tubai (Motou-iti des Atlas der .Coquille'), welches dunkel blau bezeichnet ist; alle die Inseln, welche von Canal-Kiffen umgeben sind, sind blasz blau bezeichnet: drei derselben sind in Fig. 3, 4 und 5 von Taf. I dargestellt. Ein wenig westlich vom Archipel der Gesell- schafts-Inseln liegen drei niedrige rorallen-Gruppen, die beinahe einen Theil von jenen bilden, nämlich Beilingshausen, welches, wie

BBüB (Zweite Keise, Bd. IL p. 255) sagt, eine Lagunen-Insel ist; Mopiha, welches nach Cook*s Beschreibung (Zweite Reise, 3. Buch, 1. <'ap.) ohne Zweifel ein Atoll ist; und die Scilly-Inseln, von wel- chen Wallis sagt (Voyage, Cap. IX), dasz sie eine Gruppe niedriger Inselchen und Untiefen bilden, und welche daher wahrscheinlich ein Atoll bilden: die zwei ersteren sind blau bezeichnet worden, aber nicht die letzteren.

Mendana oder Marovt&u Gruppe. — Bei diesen Inseln fehlen Riffe beinahe gänzlich, wie man in Kw                  Alias sehen kann: sie

bilden daher einen merkwürdigen Contrast zu den daneben liegenden

in des Gesellschafts-Archipels. P. D. Besnktt hat eine Schilderung dieser Gruppe im 7. Bande des Geographica! Journal gegeben. Er theilt mir mit, dasz die sämmtlichen Inseln einen und denselben Character haben, und dasz d;i Wasser dicht an ihren Dfern sehr tief ist. Er hat drei derselben besucht, Dominicana (Hiwaoa). Crietina (Tahuata'i und Hoapoa; ihr Strand ist mit abgerundeten Massen von Corallen fiberstreut, und obschon keine regelmässigen Kiffe existiren, so ist doch das Cfer an vielen Stellen mit Corallen-Gestein überzogen, so dasz ein Boot an dieser Formation auf den Grund geräth. Es sollten daher diese Inseln vielleicht zu der Classe der Strand-Riffe gerechnet und roth bezeichnet werden; ich habe mich aber entschlossen, lieber nach der vorsichtigen Seite hin einen Irrthum zu begehn und sie ohne farbige Bezeichnung zu lassen. Dana schlieszt (Corals and Corel Islands, p. 325) aus ihrer Steilheit und ihren tief eingeschnittenen Umrissen, dasz sie gesunken sind.

':-oder }/ - und Austrat-          Tvbuai-Ineeht. —Palmer-

ston-Insel wird bis in'a Einzelne von Capt Cooi in seiner B vom Jahre 1774 als ein Atoll beschrieben, und ist blau bezeichnet worden. Aitutaki wurde theil weise vom .Beagle1 aufgenommen (s. die die Reisen der . Adventure' und des .Beagle* begleitende Karte); das

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Cook-lü -

Land ist bergig, sanft nach dem Strande abfallend; der höchste Punkt ist 360 Fusz hoch; auf der sudlichen Seite springt das Kill 5 Meilen vom Lande vor: auf der Meeresböhe diesem Punkte gegenüber fand der ,Beaglc' bei 270 Faden keinen Grund; das Riff tragt viele niedrige dlen-Inselchen. Mr. J. WlLUAMB bat mir mitgetheilt, dasz inner- lialb des Riffs das Wasser äuszerst seicht und nicht mehr als einige wenige Fusz tief ist; nichtsdestoweniger gehört diese Insel wegen der            u Ausdehnung des Riffs in einen auszerordentlich tiefen

Ocean hinein, nach dem noch vor Kurzem erwähnten Principe, wahr- scheinlich zur Classe der Barrieren- oder Canal-Kiffe, und ich 1 sie demzufolge, wennschon mit ziemlichem Bedenken, blasz blau be- zeichnet. — RIanuai- oder Hervey-Insel: der höchste Punk! ungefähr 50 Fusz hoch: Mr. J. Williams theilt mir mit, dasz das Kill', obschon es weit vom Ufer ab liegt, doch weniger weit entfernt ist als bei Aitutaki; das Wasser innerhalb des Hills ist aber eher tiefer: ich habe diese Insel gleichfalls blas/, blau bezeichnet, aber mit vielen Zweifeln. — Um Mitiaro-Insel herum ist, wie mir Mr. WnJJiMS mittheilt, das Riff an das Ufer angeheftet: die Insel ist roth bezeichnet. — Mauki, oder Maouti: das Riff um diese Insel (in der Heise der „Blonde", p. 209, unter dem Namen von Perry-Insel) wird als eine Corallen-Ebene beschrieben, welche nur 50 Yards breit ist und zwei Fusz unter Wasser liegt. Diese Angabe ist von Mr. Williams bestätigt worden, welcher das Riff anhängend nennt: es ist roth bezeichnet worden. — Atiu, oder Wateeo: eine mäszig erho- . bergige Insel, wie die andern der Gruppe; das Riff wird in k's Reise als an das Ufer geheftet und ungefähr 100 Yards breit beschrieben; es ist roth colorirt. — Fenua-iti, oder Okatutaia: braibt diese Insel als sehr niedrig, sie soll nicht höher sein als 6 oder 7 Fusz (Vol. I. Book II, Chap. III. 1777); auf der in dem Atlas zur Reise des ,Coquille' publicirten Karte ist ein Kiff dicht am Ufer gezeichnet: in der von Mr. Williams gegebenen Liste (Xarrative "1 Missionary Enterprise, p. 16) wird diese Insel nicht erwähnt; ihre Beschaffenheit ist zweifelhaft; da sie aber Atiu so nahe liegt, so ist sie unvermeidlich auch roth bezeichnet worden. — Karotonga: Mr. Williams theilt mir mit, dasz dies eine hoho basaltische Insel ist mit einem ihr angehefteten Riffe; sie ist roth bezeichnet. — Es finden sich noch drei Inseln hier, Rourouti, Roxburgh und Hüll (Sands- Insel), über welche ich glicht im Stande gewesen bin irgend einen

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In zwischen Niedrigem und Gilbert Archi,                    155

Bericht zu bekommen, ich habe sie daher ohne Farbe gelassen. Hüll Insel wird auf der französischen Karte mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben als niedrige Insel. — Mangaia: Höhe ungefähr 300 Fusz; „das umgebende Riff verbindet sich mit dem Ufer" (Williams, Narrati ve, p. 18); roth bezeichnet. — Rimitara; -Mr. Williams theilt mir mit, dasz das Riff ziemlich dicht am Ufer liegt; aber nach Mittheilungen des Mr. Ems scheint das Riff dem Ufer nicht so dicht anzuhängen wie iu den vorausgehenden Fällen: die Insel ist ungefähr 200 Fusz hoch (Nautic. Magaz. 1839, p. 738); roth bezeichnet. — Rurutu: Mr. Williams und Mr. Ellis theilen mir mit, dasz diese Insel ein ihr angefügtes Riff hat; sie wurde roth bezeichnet. Von Cook wurde sie unter dem Namen Ohiteroa beschrieben: er sagt, sie sei nicht wie die benachbarten Inseln ron einem Riff umgeben, er musz aber dabei ein entfernt von der Insel liegendes Riff meinen. — Tubuai: auf Cook's Karte (Second Voyage, Vol. II. p. 2) ist das Riff an einer Stelle in einer Entfernung von einer Meile und an einer an- dern Stelle in einer Entfernung von zwei Meilen vom Ufer eingetra- Mr. Ellis (Polynes. Research. Vol. III. p. 381) sagt, dasz das niedrige Land rund um die Basis der Insel sehr ausgedehnt sei; der- selbe theilt mir noch mit, dasz das Wasser innerhalb des Riffs augen- nlich tief sei; blau bezeichnet. — Raivaivai, oder Vivitao (Waritao): Mr. \\              heilt mir mit, dasz hier das Riff vom Ofer

entfernt sei: indessen sagt Mr. ] . dasz dies auf der einen S der Insel sicherlich nicht der Fall sei; er glaubt auch, dasz das Wasser innerhalb des Riffes nicht tief ist; ich habe daher dit- Insel ohne Farbe gelassen. — Lancaster Riff, im Xautk. Magaz. 1833, p. 693 beschrieben als ein ausgedehntes halbmondförmiges Corallen- Riff, ist nicht farbig bezeichnet worden. — Rapa oder Oparo: nach den von Ems und Vamcoüveb über diese Insel gegebenen Schilderungen scheint hier gar kein Riff vorhanden zu sein. — Bass-Insel ist eine in der Nahe liegende Insel, von welcher ich keine Beschreibung finden kann. — Kemin-Insel: E              i:x scheint kaum ihre Lage iu

kennen und gibt keine weiteren Einzelnheiten.

Inseln zwischen den Niedrigen Inseln und dem Gilbert Archipel. Carolinen-Insel (10° s. ISr., 150° w. L.J wird von P.D.BlKl als eine schöne Lagune enthaltend beschrieben (Geograp. Journ. Vol. VII. p. 225); sie ist blau bezeichnet. Nach Westen von Carolinen-Insel

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In zwischen Niedrigem und Gilbert Archipel.

wird in der U. S. Exploring Expedition in 10° s. Br. und 152° 22' w. L. eine kleine Lagunen-Insel beschrieben; blau colorirt. — Flint- Insel (11° s. Br., 151° w. L.): Kri-sexsikks glaubt, dasz dies dieselbe Insel ist wie Peregrioo, welche von Quitos (Bihsey's Chron. Hirt. Vol. n. p. 283) als „ein Haufen kleiner, durch ein Kitf verbundener „und in der Mitte eine Lagune bildender Inseln» beschrieben wird; sie ist blau bezeichnet. — Wostock ist eine Insel von ein wenig mehr als einer halben Meile im Durchmesser und augenscheinlich ganz flach und niedrig, von BBLLiNGSHiüStH entdeckt: sie liegt ein wenig westlich von Carolinen-Insel, ist aber nicht auf den französischen Karten eingetragen; ich habe sie nicht farbig bezeichnet, trotzdem ich nach der Karte von Bellingsbadskn nur geringen Zweifel daran habe, dasz sie ursprünglich eine kleine Lagune enthielt. — Pen rhyn- Insel (Tongarewa) 0° s. Br., 158° w. L.): ein Plan im Atlas zur er Reise von Kotzebüe zeigt, dasz dies ein Atoll ist, welches der An- gabe Wu.KEs' zufolge (U. S. Exploring Expedit., Vol. IV. p. 277) nenn Meilen lang ist; sie ist blau gezeichnet, — Starbuck-!; >°s. Br., 156« w. L.) wird in B          Heise auf der ,Blonde* (p. 20«) als ans

flachem Corallen-<         u gebildet beschrieben, ohne Bäume; die Höhe

ist nicht angegeben; sie ist nicht farbig bezeichnet. — Malden-I (4° s. Br., 154° w. L.): in derselben Heise (p. 205) wird aDgogeben, dasz diese Insel aus Corallen-Formation bestehe und kein Theil über 40 Fom hoch sei: ich habe nicht gewagt, sie zu coloriren, trotzdem sie eine Corallen-Bildnng und wahrscheinlich umsäumt ist; in diesem Falle müszte sie roth bezeichnet werden. — Jarvis- oder Bunker- Insel (0° 20' s. Br., 1600 Wi L) win1 TOn F D Bnrom (Geograph.

; n. Vol. VII. p. 227) als ein schmaler niedriger Streifen vonCorallen- bildnng beschrieben:         I nicht farbig bezeichnet. — Brook (Broke)

ist eine kleine niedrige Insel zwischen den beiden letzten; ihre Lage und vielleicht sogar ihr          tenz ist zweifelhaft; sie ist nicht b*-

zeicbnet. — Pescado- und Hnmphrey- (Manihiki) Inseln: ich kann über diese Inseln nichts auffinden, ausgenommen, dasz die letztere klein und niedrig zu sein scheint; sie sind nicht gefärbt. — Rear- son- oder Groszfürst-Alexander-Insel (Uakaanga?) <10° s. Br., ' w. L. i: ein Atoll, von welchem Beu.is.               einen Plan gegeben

hat; blau. - Suwaroff-Inseln (13° s. Br., 163° w. L.): Admiral EBU98N8TEBN besorgte mir in der verbindlichsten Weise eine Schil- derung dieser Inseln von Admiral Lazarkfe, welcher dieselben entdeckt

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Inseln zwischen Niedrigem und Gilbert Archipel.                 1",7

bat. Sie besteht) aus fünf sehr niedrigen Inseln von Corallen-For- matiou, von denen zwei durch ein Kiff mit einander verbuuden sind; dicbt an ihnen ist das Wasser tief. Sie umgeben keine Lagune, sind aber so gestellt, dasz eine durch sie gezogene Linie einen ovalen Kaum eiii.-ehlieszt, von dem ein Theil seicht ist; es bildeten daher diese luselchen wahrscheinlich (wie es mit einigen von den Inseln im Caro- linen-Archipel der Fall ist) früher ein einziges Atoll; ich habe sie aber nicht farbig bezeichnet. — Danger-Insel (10° s. Br., 166° w. L.): von Commodore Byron als niedrig beschrieben, später von Bs&UNQS- BAU8BM aufgenommen: es ist ein kleines Atoll mit drei kleinen Inseln auf demselben; blau. — Clarence-lnsel (Xuku-nono): von der ,Pan- dora' entdeckt (G. Uamiltox's Voyage, p. 75): es wird angegeben: „als wir dem Lande entlaug fuhren, sahen wir mehrere Canoes die „Lagunen kreuzen;" da die Insel in dichter Nähe bei andern niedri- gen Inseln liegt und noch angegeben wird, dasz sich die Eingebornen Wasserbehälter in alten Cocos-Bäumeu anlegen (was die Beschaffenheit des Landes anzeigt), so zweille ich nicht daran, dasz es ein Atoll ist und habe sie blau colorirt. — York-Insel (Duke ol York-Iusel oder Oatafu) (8° s. Br., 172° w. L.) wird von Commodore Btbon (im 10. Capitel seiner Keisel als ein Atoll beschrieben: blau. — Sydney- Insel (4° s. Br.. 172° w. h.) ist ungefähr drei Meilen im Durchme das Innere wird von einer Lagune eingenommen (Capt. Tromkun, Annal. Marit. 1829, p. 297); blau colorirt. — Hüll-Insel ist 60 Meilen westlich von Svduey-Iusel gelegen und wird von WlLua (I Biplor. Exped. VoL ED. p. 369) als eine Lagunen-Insel beschrieben; blau colorirt. — Phoenix-Insel (-1° s. Br., 171° w. L.) ist beinahe kreisförmig, niedrig, sandig, nicht mehr als zwei Meilen im Durch' messer und nach auszen sehr steil (Tbomelin, Anna!. Marit. I p, ;'7): man könnte wohl hieraus folgern, dasz diese Insel ursprüng- lich eine Lagune enthalten habe: ich habe sie aber nicht colorirt. — Xew-Xantucket- (Baker-Insel) (u° 15' n. Br., 174* w. L.): nach der

lien Karte musz dies eine niedrige Insel sein; ich kann v. ter niclits über sie auffinden, ebensowenig über Mary-Insel; beide sind ohne Farbe gelassen. — Gardner-Insel (5° s. Br., 174° w. L.) ist ihrer Lage nach sicher dieselbe wie Kemin-Insel und wird (von i

K, p. 435, Append. zu der 1S27 pablicirten Abhandluugj als in der Mitte eine Lagune enthaltend beschrieben; sie ü

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Sandwich-Archi[*l.

Inseln südlich vom Sandwich-Archipel. Weihnachts- oder Christmas-Insel (2° n. Hr., 157° w.L): Capt. Cook hat in seiner dritten Reise (Vol. II. Chap. X) eine de- taillirte Schilderung dieses Atolls gegeben. Die Breite der kleinen Inseln auf dem Riffe ist ungewöhnlich grosz, und das Meer wird in seiner Nähe nicht so plötzlich tief wie es sonst meistens der Fall ist.

ist in neuerer Zeit von F. D. Bf.\nkti besucht worden (Geograph. Journ. Vol. VII. p. 226); er versichert mir, dasz es eine niedrige Insel von Corallen-Bildung sei: ich erwähne dies besonders deshalb, weil sie auf D'Ubtole und Lottin's Karte mit groszem Anfangsbuchstaben

hrieben wird, was eine hohe Insel bedeutet. Auch Mr. Coi hioüt hat eine Schilderung davon gegeben (Remarks etc., p. 46, aus den Hawaiian Spectator); er glaubt, dasz die Insel neuerdings eine geringe Erhebung erfahren habe, seine Beweise erscheinen mir aber nicht be- friedigend; der tiefste Theil der Lagune ist der Angabe nach nur zehn Fun; nichtsdestoweniger habe ich sie blau bezeichnet. — Fan- ning-Insel (4° n. Br., 158° w. L.) ist der Angabe des Capt. Xsomeun zufolge (Annal. Mar it. 1820, p. 283) ein Atoll; wie Kü          EBB be-

merkt, weicht seine Beschreibung von der in Fanninq's Beim (p. 224) gegebenen, welche indessen durchaus nicht klar ist, ab; blau bezeich- net. — Washington-Insel (4° n. Br., 159° w. L.) ist auf D'I'kviu.k's Karte als niedrige Insel eingetragen, wird aber von Faxnixg (p. 226) als von viel bedeutenderer Erhebung als Fanning-Insel geschildert; ich vermuthe deshalb, dasz es kein Atoll ist; ohne Farbe gelassen. — Palmyra-Insel (6° n. Br., 162° w. L.) ist ein in zwei Theile geseil- tes Atoll (Krusenstern, Mem. Snppl. p. 50; s. auch Fanxixu's Reise, p. 233); blau. - Smyths- oder Johnston's-lnseln (17° n. Br., 170° w. Li: Capt. Sierra R. N. hat die Freundlichkeit gehabt, mir mit- zutheilen, dasz sie aus zwei sehr niedrigen kleinen Inseln bestehn, mit einem gefahrlichen Riffe gegenüber dem Östlichen Ende derselben; Capt. Smviu erinnert sich nicht, ob diese Inselchen zusammen mit dem Riffe eine Lagune einschlieszen; ohne Farbe gelassen.

nlu-ich-Archipel. — Hawaii: auf der Karte in Fbktoket's Atlas sind kleine Stellen der Küste von Riffen umsäumt; und in dem begleitenden hydrographischen Memoire werden Riffe an mehreren Stellen erwähnt; es wird auch angeführt, dasz die Corallen die Kabel- taue schädigen; Dana hat aber hier kaum irgend welche Riffe gesehn. Auf einer Seite der kleinen Insel Kohaihai findet sich eine Bank von

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San Uvich'Archipel.

15f>

nd und Corallen mit 5 Fusz Wasser darüber, welche dem Ufer parallel läuft und einen ungefähr 15 Fusz tiefen Caual zwischen sich und der Insel hat. Ich habe die Insel roth bezeichnet; sie ist aber viel weniger vollkommen umsäumt als andere der Gruppe. — Maui: auf FKtvciNKt's Karte des Ankerplatzes von Kaheina (Lahaina) er- scheinen zwei oder drei Meilen der Küste mit Kiffen umsäumt, und in dem Hydrogr. Mem. wird von „Corallen-Bänken dem Ufer entlang" gesprochen. F. D. Bknnktt theilt mir mit, dasz sich die Riffe im Mittel eine Viertel Meile weit vom Ufer erstrecken; das Land nicht sehr steil und auszerhalb der Riffe wird das Meer nicht plötz- lich tief; roth colorirt. — Morotoi (oder Morokai) ist umsäumt, wie ich vermuthe; Fretonbi spricht davon, dasz sich die Brandung eine geringe Entfernung weit vom Ufer erstrecke. Nach der Karte glaube ich, dasz die Insel umsäumt ist; roth colorirt. — Oahu (Owahu): Fbetonbt erwähnt in seinem hydrographischen Memoire einige Kiffe. F. D. Bknnktt theilt mir mit, dasz das Ufer in einer Länge von 40 oder 50 Meilen umgürtet ist. Es findet sich sogar ein von den Kiffen gebildeter Hafen für Schiffe hier, aber er Hegt an der Mündung eines Thals; roth. — Kauai (Atooi oder Atowai) ist auf LaPrybous: Karten als von einem Kiffe umsäumt dargestellt, in derselben Weise wie Owahu und Morokai, und dies ist, wie mir Mr. Ellis mitgetheilt hat, wenigstens an einem Theile der Küste von Corallen-Formation: dasKifflüszt innerhalb keinen tiefen Canal; roth. — Niihati (Oneehow): Mr. Eujs glaubt, dasz diese Insel gleichfalls von einem Corallen-Riffe umsäumt ist: in Anbetracht ihrer so nahen Lage bei den andern Inseln habe ich gewagt, sie roth zu bezeichnen. Ich habe die Werke von Cook, V.v          r, I.\I,i:vB0i,seund Lisianskv vergebens nach irgend

einer zufriedenstellenden Schilderung der kleinen Inseln und Kiffe durchsucht, welche in einer nordwestlichen Richtung eine grosze Ent- fernung weit von der Sandwich-Gruppe zerstreut liegen, und habe sie daher ohne Farbenzeichnung gelassen; indessen mit einer Ausnahme, denn ich bin Mr. F. D. B         r für die Mittheilung verbunden, d;i

in 28° 22* n. Br. und 178° 30' w. L. ein atoll-förmiges Riff liegt, an welchem 1837 der .Gledstanes' Schiffbruch erlitt. Es ist augenschein- lich von bedeutender Grösze und erstreckt sich in einer Richtung von Nordwest nach Südost; sehr wenig kleine Inseln haben sich auf ihm gebildet. Die Lagune scheint seicht zu sein; wenigstens hatte die tiefste Stelle, welche gemessen wurde, nur 3 Faden. Mr. C         m

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Sudwioti-AnbipeL

(Remarkfl, p. 38) beschreibt diese Insel unter dem Namen Oeean- Insel. In Betreff der Natur eines Riffes dieser Art mit einer sehr seichten Lagune, welches weit entfernt von irgend einem andern Atoll liegt, musz man doch beträchtliche Zweifel hegen, weil es immerhin möglich ist, dasz ein Crater oder eine ebene Felsenbank iu der nöthi- gen Tiefe unter der Oberfläche des Wassers liegen könnte, welche die Grundlage für ein ringförmiges Corallen-Riff abgegeben haben könnte. Ich habe mich indessen wegen seiner bedeutenden Grösze und seines symmetrischen Umrisses für gezwungen gehalten, es blau zu bezeich- nen. Einige Mittheiluogen und Verweisungen in Bezug auf die Kille und kleinen Inseln, welche sich 2000 Meilen weit in einer nordwest- lichen Richtung hinziehu, hat Dana gegeben (Coräls and Coral Islands, p. 324, 365).

'- oder Schiffer-Inseln. — Kotze hie bringt in seiner zweiten Heise diese Inseln zu vielen andern im Stillen Ocean im

Ansatz darin, dasz sie keine, von entfernt vor ihnen liegenden rallen-Kiften gebildete Häfen für Schiffe besitzen. Mr. J. Wii.uams theilt mir indessen mit, dasz Corallen-Riffe in unregelmäszigen Hau- fen an den Küsten vorkommen, dasz sie aber kein zusa iniuen hängen -

Hand, wie um Mangaia uud andere derartige vollkommene Bei- spiele von umsäumten Inseln bilden. Nach den LaPei         's Heise beigegebenen Karten ist die nördliche Küste von Sa van, Mau na (Tutuila), Orosenga (Olosenga) und Manua von Kiffen umsäumt sind. Wo LaPei tos Mauua spricht (]>. 120), sagt er, du seiue Küsten umgebende Corallen-Kiff beinahe den Strand berührt und vor den kleinen Einschnitten und Strömen durchbrochen ist, wo- durch Canäle für Canoes, wahrscheinlich selbst für Boote gebildet werden. Weiterhin :p. 159) «lehnt er diese Bemerkung auf alle die welche er besucht hat. — Mr. Williams spricht in seinem „Xarrative- von einem rings um eine kleine, an l'polu (Oyolava)

nde Insel herumziehenden und wieder zu jener zurückkehre- Hiffe; alle diese Inseln sind roth bezeichnet worden. — Eine Karte von Kose-Insel, am austraten östlichen Ende der Gruppe, hat Pbbt- cinbi mit.etheilt, nach welcher ich geglaubt haben würde, das/ cm Atoll wäre; aber der Angabe i                       »lg« (Remarks, p. 43)

besteht sie aus einem nur eiue Stunde im Umkreis messenden Riff, welches mit sehr                                            ,.t/, jsl. die Lagune

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Freu ndschafts-In sein.

ir,i

sehr seicht und ist überstreut mit zahlreichen groszen erratischen Blöcken von vulcanischem Gestein. Die Insel besteht daher wahr- scheinlich aus einer wenige Fusz tief untergetauchten Felsenbank, deren äuszerer Rand mit Riffen umsäumt ist; sie kann daher nicht eigentlich zu den Atollen gerechnet werden, bei denen, wie wir anzu- nehmen Grund haben, die Grundlagen immer in einer bedeutenderen Tiefe liegen, als in der, in welcher die riff-bildenden Polypen zu leben im Stande sind; die Insel ist ohne Farbenbezeichnung gelassen worden.

Beveridge Riff t_- I3r., IGT" w. L.) wird im Xautic. Mag. (May, 1833, ]). 442) als in der Richtung von Norden nach Süden 10 Meilen lang und 8 breit beschrieben; „an der Innenseite des Rift? „scheint tiefes Wasser zu sein;" in der Nähe der Südwest-Ecke ist ein Durchlasz; es scheint dies daher ein untergetauchtes Atoll zu sein und ist demgemäsz blau bezeichnet worden.

Savage-Insel (19° s. Br., 170° w. L.) ist von Cook und Forster beschrieben worden. Der jüngere Fokstir (Bd. 2, p. 163) sagt, sie sei ungefähr 40 Fusz hoch: er vermuthet, dasz sie eine niedrige Ebene enthält, welche früher die Lagune war. Mr. J. William- giW I'"1 Fusz als ihre Höhe an, und er theilt mir mit, dasz das ihre Kosten umsäumende Riff dem um Mangaia ähnlich sei; roth bezeichnet.

Fn                       In (Tonga-Archipel) — Pylstaart-Insel:

nach der Karte in" Fkeycb Atlas zu urtheilen, würde ich ver- muthet haben, dasz sie regelmässig umsäumt sei; da aber in dem hydrographisehen Memoire (noch in der Reise von X         . dem Ent-

decker) nichts über Coraüen-Riffe gesagt ist. habe ich sie ohne Farben- bezeichnung gelassen. — Tongatabu: im Atlas der Reise des ,Astro- labe' ist die ga:         dseite der Insel so dargestellt, als war

schmal von demselben Riffe umsäumt, welches auf der nördlichen S eine ausgedehnte Plattform bildet. Der Ursprung dieses letzten: welches irrthümlicb für ein Caoal-Riff hätte gebalten werden können. ist bereits zu erklären versucht worden, als ich die Beweise für die neuere Erhebung dieser Insel gab. — Auf Cook's Karten ist die kleine vorliegende Insel Eoaigee (Eua-iti?) als umsäumt dargestellt; roth bezeichnet, — Ena (Eoua): nach Capt.            Karten und Beschreibm

kann ich nicht ausfindig machen, ob diese Insel irgend ein Riff hat, obgleich der Grund des Meeres in der Xähe mit Corallen bedeck' sein scheint und die Insel selbst aus Corallen-Gestein gebildet

l rechnet sie indessen ganz deutlich (Observation«, p. 14) zu

DJ                                                                                    jj

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102

Frenndschafts-Insel n.

den hohen Inseln, welche Riffe haben; sicher ist sie nicht von einem Canal-Riff umschlossen; und der jüngere Forster sagt (Reise, Bd. I. p. 426), das/, eine „Schicht von Corallen-Gestein die Küste nach dem ndungsplatze zu umgebe." Ich habe sie daher zu den von Strand- Riffen umsäumten Inseln gerechnet und roth bezeichnet. Auch I1 zeigt (Corals and Corel Islands, p. 337), dasz die meisten Inseln die- ser Gruppe ans gehobenem Corallen-Gestein gebildet sind. Die ver- schiedenen Inseln, welche nordwestlich von Tongatabu liegen, nämlich Anamuka, Komango, Kotu, Lefuga, Fua u. s. w. ersehe auf Capt. Cook's Karte als von Riffen umsäumt, und mehrere von ihnen hängen mit einander zusammen. Nach den verschiedenen An- gaben in dem ersten Bande von Coük's dritter Reise und besonders in d*>m 4. und 6. Capitel, sind diese Riffe offenbar forallen-Riffe und >ren sicher nicht zu der Classe der Canal-Kiffe; roth bezeichnet. — Tofua und Kao, welche den westlichen Theil der Gruppe bilden, haben der Angabe Fobstkr's nach keine Riffe; die erstgenannte Insel ist ein activer Vulcan. — Vavao: es gibt eine Karte dieser eigen- thümlich gebildeten Insel von E          \; nach Mr. J. Williams be-

steht sie aus Corallen-Gestein; Chevalier Dillon theilt mir mit, dasz sie nicht umsäumt ist; nicht farbig bezeichnet. Ebenso wenig sind die Inseln Lette (Latte) und Amargura durch Farben bezeichnet, denn ich habe keine Karten in einem groszen Maszstabe von ihnen gesehn und weisz nicht, ob sie umsäumt sind: es wird angegeben (Athenaeum, 1848, p. 40), dasz Amargura kürzlich in einer heftigen Kruption begriffen gewesen sei.

Xiuha, 10° s. Br. und 171° w. L., oder Keppel-Insel von Wallis oder Cocos-Insel (Nivatabutabu neuerer Karten): nach einer im Atlas zu Waxi I ise gegebenen Ansicht und Karte dieser Insel ist sie augenscheinlich von einem Riffe umgeben; sie ist blau bezeichnet. Es ist indessen merkwürdig, dasz Boscawen-Insel (T;i- fahi), welches unmittelbar daneben liegt, kein Riff irgend welcher Art hat; ohne Farbe gelassen.

Wallis-Insel (üea) 18° s. Br., 17*3° w. L.; eine Karte und eine

Ansicht dieser Insel in Wallis* Reise (4° Ausgabe) zeigen, dasz sie

:nig eingeschlossen ist. Eine Ansicht von ihr im Nautic. Mag.

, p. 376 zeigt dieselbe Thatsache. In Wilkks1 ü. S. Ex-

ploring Expedition (Vol. II. p. 157) wird angegeben, dasz 9 Inseln,

die meisten davon hoch, von dem nämlichen Riffe umgeben werden,

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Fi'.lji Archipel.

durch welches, wie behauptet wird, Schiffe einpassiren können; blau bezeichnet.

Ällufatu oder Hörn (Hoorn oder Hörne) Insel, Onuafu oder Proby-Insel und die Hunter-Inseln liegen zwischen den Schiffer- Inseln und der Fidji Gruppe. Ich kann 30er keine genaue Schil- derungen von ihnen finden.

Fidji oder Viti Gruppe. — Noch bis ror Kurzem war die beste Karte der zahlreichen Inseln dieser Gruppe die in dem Atlas der I des ,Astrolabe' gegebene; jetzt sind aber die Inseln während der IJ. S. Exploring Expedition aufgenommen worden, und Dana hat betreffs ihrer und der Riffe ausführliche Mittheilungen gemacht. Viele von den Inseln sind kühn aufsteigend und bergig, und von weit vom Lande ab liegenden Riffen umgeben; auszerhalb dieser erscheint der Ocean sehr tief. Der .Astrolabe* sondirte an verschiedenen Stellen mit 90 Faden Leine ungefähr eine Meile von den Kiffen und fand keinen Grund. Offenbar ist das Wasser innerhalb vieler der um- schlieszenden Kiffe tief, wie mir allerdings schon früher von Mr. Dolos versichert worden ist. Auszerhalb der hohen und umschlossenen Inseln liegen zahlreiche atoll-förmige Riffe. Es ist daher die ganze Gruppe blau bezeichnet worden. Am südöstlichen Ende liegt Batoa oder Turtle-Insel Cook's (Zweite Reise, Vol. II. p. 23 und Karte; 4° Ausg.), von einem Corallen-Riffe umgeben, „welches sich an eini- gen Stellen zwei Meilen weit vom Ufer erstreckt;" innerhalb des Riffs scheint das Wasser tief zu sein und auszerhalb desselben uner- gründlich; blasz blau bezeichnet. In der Entfernung von wenigen Meilen fand Capt. Cook (a. a. 0. p. 24) ein kreisförmiges, vier oder fünf Stunden im Umkreis messendes Corallen-Kiff mit tiefem Wasser innen; .kurz, es braucht die Bank nur einige wenige kleine Inseln ,zu haben, um sie genau gleich einer der so oft erwähnten halb unter- gesunkenen Inseln zu machen," — nämlich Atollen. Südlich von Batoa liegt die hohe Insel Ono, welche in BlLLlKGSfl         's Atlas

hlossen erscheint, wie es auch einige kkine Inseln südlieh davon sind; blasz blau bezeichnet. In der Nähe von Ono liegt ein i förmiges Riff, dem so eben mit Cook's Worten beschriebenen völlig ähnlich; dunkel blau bezeichnet.

Rotumah, 13° s. Br., 179° ö. L. — Nach der Karte in Dc- pebbey's Atlas hatte ich gemeint, dasz diese Insel umschlossen

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1G4

Ellice- nnd GilU'rt-Gruppe-

Chevalier Diixom versichert mir aber, dasz das Riff nur ein Strand- oder Saum-Riff sei; roth bezeichnet. Dr. L. Forbes gibt an (Two Years in Fiji, 1875, p. 229), dasz sich ein ausgebrannter Crater auf dieser Insel findet.

Independence-Iusel, 10°s. Br., 179°ö.L.; wird von G. Bennett (United Service Journ. 1831, P. II. p. 197) als eine niedrige Insel von Corallen-Formation beschrieben; sie ist klein und hat augenscheinlich keine Lagune, obgleich eine Öffnung durch da* Riff erwähnt wird. Wahrscheinlich hat früher einmal eine Lagune existirt und ist seit- dem ausgefüllt worden; ohne Farbenbezeichnung gelassen.

'. — Oscar-, DePeyster- und Ellice-Inseln sind auf A           niu's Karte des Stillen Oceaus (bis 1832 corrigirt)

als Atolle dargestellt und sollen sehr niedrig sein; blau. — Neder- landisch-lnsel: ich bin der Freundlichkeit des Admiral E STUtN sehr verbunden, dasz er mir die diese Inseln betreffenden Ori- ginaldocumente geschickt hat. Nach den von den Capt. Eeg und Ehbi         knko gegebenen Plänen und der von ersterem gegebenen

detaillirten Schilderung ist dies augenscheinlich eine schmale, ungefähr zwei Meilen lange Corallen-Insel, welche eine kleiue Lagune enthält. Das Meer ist dicht am Ufer, vor welchem scharfe Corallen-Felsen liegen, sehr tief. Capt. Ee<; vergleicht die Lagune mit der andrer Corallen-Inseln: und er sagt ausdrücklich: das Land ist „sehr niedrig.- Ich habe sie daher blau bezeichnet. Admiral Kbusehstbrh gib! an iM.'-m. üb. d. Still. Ocean, Append. 1835), dasz ihre Ufer 80 Fusz hoch sind; diese Angabe rührt wahrscheinlich davon her, dasz die hohen Cocos-Bäume, mit denen sie bedeckt ist, irrthümlich für Land gehal- ten wurden. — Gran Cocal wird in KßüSi         Vs Memoire als niedrig und von einem Riffe umgeben angeführt; die Insel ist klein und enthielt wahrscheinlich früher einmal eine Lagune; ohne Farben- bezeichnung. — S. Augustin: nach einer im Atlas zur Reise der ,Coquille' gegebenen Karte und Ansicht scheint dies ein kleines Atoll zu sein, dessen Lagune zum Theil ausgefüllt ist; blau bezeichnet.

Die im Atlas zur Reise der .Coqnille' gegebene Karte dieser Gruppe zeigt, dasz sie aus zehn gut characU'riyirteu, aber sehr unregelmäszig gestalteten Atollen gebildet wird. Auf DTkmlle „nd Lorn , - Karte wird Sydenham mit groszen Anfangsbuchstaben geschrieben, zum Zeichen, dasz die Insel hoch

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iiall Gruppe.

165

dies ist aber sicherlich nicht der Fall, denn sie ist ein vollkommen ctaracteristisches Atoll, und eine Skizze, welche erkennen läszt, wie niedrig es ist, ist im Atlas der ,Coquille' gegeben. Einige schmale streifenartigß Riffe springen an der sudlichen Seite des Atolls Drum- mond vor und macheu es unregelmäszig. Die südlichste Insel der Gruppe wird Chase genannt (auf einigen Karten Rotches); hiervon kann ich keine Beschreibung finden; Mr. F. D. Bts\mi hat aber (Geograph. Journ. Vol. VII. p. 229) eine niedrige ausgedehnte Tnsel in nahezu derselben Breite ungefähr drei Grad westlich von der der Insel Rotches gegebenen Länge entdeckt; und dies ist wahrscheinlich dieselbe Insel. Mr. Bkxnftt theilt mir mit, dasz der Mann im Mast- korbe das Erscheinen von Lagunenwasser in der Mitte angegeben hätte; ich habe sie daher in Anbetracht ihrer Lage blau bezeichnet. — Pitt-Insel an der äuszersten nördlichen Spitze der Gruppe ist ohne Farbe gelassen, da weder ihre genaue Lage noch Beschaffenheit be- kannt ist, -- Byron-Insel, welche ein wenig nach Osten liegt, scheint seit Commodore Byron's Reise nicht wieder besucht worden zu sein, und auch damals wurde sie nur aus einer Entfernung von 18 Meilen hn: sie soll niedrig sein; ohne Farbenbezeichnung.

Ocean-, Pleasant- und Atlantic-Inseln liegen alle beträcht- lich westlich von der Gilbert Gruppe. Ich bin nicht im Stande gewesen, irgend welche deutliche Schilderungen von ihnen zu finden. Ocean- Insel wird auf der französischen Karte mit kleinen Buchstaben geschrie- ben; aber in Kbüskv           Memoire wird angegeben, dasz sie hoch sei.

Marskali Gruppe. — Durch die ausgezeichneten Karten der einzelnen Inseln, welche während der zwei Reisen Kotzeui'e's gemacht wurden, sind wir mit dieser Gruppe gut bekannt; eine reducirte Karte der ganzen Gruppe erschien in KrgsbüSTEKK's Atlas und in Kotze- bük'b zweiter Reise. Die Gruppe besteht (mit Ausnahme von zwei kleinen Inseln, deren Lagunen wahrscheinlich ausgefüllt worden sind) aus einer doppelten Reihe von 23 groszen und gut characterisirten Atollen, nach deren Untersuchung Cbamisso seine bekannte Schilderung der Corallen-Bildungen entwarf. Ich sehlicsze in diese Gruppe Gas- par-Rico- oder Cornwallis- (Taongi) Insel mit ein, welche von Chaidsso (KOTZBBUE'a erste Heise, Bd. 3, p, 179) „als eine niedrige „sichelförmige Gruppe, nur auf der Seite nach dem Winde mit Damm- „erde* beschrieben wird. Gaspard-Insel wird von manchen Geographen als eine nordöstlich von dieser Gruppe liegende Insel angesehn, sie

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1GG

iden.

ist aber auf Kbusbkste&x's Karte nicht eingetragen; ohne Farben- bezeichnung gelassen. Im südwestlichen Theile der Gruppe liegt P.aring-lnsel (Xanierik), von der wenig bekannt ist (s. Es

ndix, 1835, p. 149). Ich habe sie ohne Farb?nbezeielmung ge- lassen; dagegen habe ich Boston-Insel blau markirt, da sie (a. a. 0.) als aus 11 kleinen Inseln bestehend beschrieben wird, welche ohne Zweifel eine Lagune einschlieszen, wie es auf der Karte im Atlas der ,Coquille' dargestellt ist. — Drei Inseln, Aurli, Kawen und Gaspar- Kico sind auf der französischen Karte mit groszen Buchstaben ge- schrieben; dies ist aber ein Irrthum, denn nach der von Chamisso in KoTlKBDE'a erster Reise gegebenen Schilderung sind sie sicher niedrig. Die Beschaffenheit, Lage, ja selbst die i        M der untiefen und

kleinen Inseln nördlich von der Marshall Gruppe sind zweifelh

A- ES             - Eine jede Karte von diesen Inseln, selbst

nach einem kleinen Mttzstabe, zeigt, dasz ihre Ufer beinahe ganz ohne Kiffe sind und dadurch einen merkwürdigen Contrast zu denen von Nen-Caledonien auf der einen und von der Fidji Gruppe auf der andern Seite darbieten. Trotzdem hat mir Mr. G. Bexksr vorsichert, dasz Corallen an ihren Ufern kräftig wachsen, wie auch allerdings BOB mehreren der folgenden Bemerkungen noch weiter hervorgehen wird. Da daher diese Inseln nicht ringförmig umschlossen sind und da Corallen kräftig an ihren Ufern gedeihn, so könnten wir beinahe ohne weitere Beweise folgern, dasz sie umsäumt sind: ich habe daher auch die rothe Farbe fast mit gröszerer Freiheit verwendet all andern Fällen. — Matthew's Felsen, ein activer Vulcan, in einer geringen Entfernung südlich von der Gruppe (von dem im Atlas zur 18 des ,Astrolabe' ein Plan gegeben ist) hat augenscheinlich keine Ififfe irgend welcher Art um sich. — Annatom (Anityum, Aneiteum), die südlichste Insel der Hebriden: nach einem groben Holzschnitt, der im United Service Journal (1881, P. III. p. 190) einem Aufsatz von Mr. . beigegeben ist, ist das Ufer augenscheinlich umsäumt; roth colorirt. — Tanna: Fobstkb sagt in seinen Observations (p. 22), dasz Tanna an seinen Ufern Corallen-Gestein und Madreporen habe: und wo der jüngere Po          in seiner Schilderung (Bd. 2, p. 269) von dem

Hafen spricht, sagt er, dasz die ganze Südost-Seite aus Corallen-Kiften 'ht, welche bei Hochwasser überfluthet werden: ein Theil des südlichen Ufers ist auf Cook's Karte als umsäumt dargestellt; roth bezeichnet. — Immer wird von Mr. Beknett (United Service Journ.

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Santa Cnii Gruppe

167

1831, P. III. p. 192) als von mäsziger Erhebung und mit zwei wie Sand- stein erscheinenden Klippen beschrieben: Coralleu wachsen in Flecken am Ufer, ich habe sie aber nicht farbig bezeichnet; und ich erwähne diese Thatsachen, weil man nach Foi.          Classification (Observation,

p. 14) hätte glauben können, dasz Immer eine niedrige Insel oder selbst ein Atoll sei. — Erromango-Insel: Cook spricht (Zweite Base, Vol. I. p.45, 4° Ausg.) von Felsen, welche überall die K überziebn, und die Eingeborenen erboten sich, sein Boot über die Brandungswellen auf den sandigen Strand zu ziebn: Mr. Benkett er- wähnt in einem Briefe an den Herausgeber des Singapore Chron. die Kiffe an den Cfern. Aus diesen Äuszemngen kann meiner Ansicht nach getrost geschlossen werden, dasz das Ufer von Kiffen umsäumt roth bezeichnet. — Sandwich-Insel: es wird angegeben <Cook'S zweite Heise, Vol. II. p. 41), dasz die östliche Küste niedrig ist und durch eine Kette von Wellenbrechern beschützt wird. In der beige-

enen Karte sieht man, dasz sie von einem Riff gesäumt ist; roth bezeichnet. — Mallicollo: 1         i; spricht von der riff-umgrenzte»

te: das Kiff ist ungefähr 30 Yards breit und so seicht, dasz ein Boot nicht darüber wegfahren kann. Auch sagt Förster (Observa- tions, p. 23), dasz die Felsen am Ufer aus Madreporen bestehn. Auf dem Plan vom Sandwich-Hafen sind die Landspitzen als umsäumt dargestellt; roth bezeichnet. — Aurora- und Pentecost-Ii; haben nach der Angabe BoüputmLLB'a augenscheinlich keine Kiffe: ebensowenig besitzt solche die grosze Insel Espiritu Santo, noch Bligh-Insel, noch die Banks-Inseln, welche letztere nordöstlich den Neuen Hebrideu liegen. Aber in keinem dieser Fälle halte icb irgend eine detaillirte Schilderung ihrer üfer gelesen, noch Pläne in

'piii Miiszstabe gesehn; und es ist ja offenbar, das? ein Strand* Kiff von nur dreiszig oder selbst wenig hundert Yards Breite für die Schifffahrt von so geringer Bedeutung ist, dasz es selten bemerkt werden wird, auszer durch Zufall. Ich zweifle daher nicht, das« mehrere dieser Inseln, welche jetzt farblos gelassen sind, hätten roth bezeichnet werden sollen.

— Vanikoro (Fig. 1, Taf. I) bietet ein scharf ausgeprägtes Beispiel eines Canal-Riffes dar; es ist zuerst von Chevalier D n in seiner Reise beschrieben worden und wurde vom ,Astroiabe* aufgenommen; blasz blau bezeichnet. — Tikopia und Fataka-Inseln scheinen nach den Beschreibungen von Du

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Neu Ctledonien.

und DM            keine Riffe zu haben; Anuda ist eine niedrige flache,

von Klippen umgebene Insel (,Astrolabe*, Hydrograph., und Kkusks-

a, M<;m. Vol. II. p. 432); ich habe dieselbe ohne Farbe gelassen. — Tupua (Otuboa Dii.los's) ist nach der Angabe deaCapt. Tbombun (Annale* Maritim. 1829, p. 289) beinahe gänzlich in einem Riffe ein- geschlossen, welches in einer Entfernung von 2 Meilen vom Ufer liegt. Es findet sich eine Strecke von 3 Meilen ohne irgend ein Riff, welcl

hon von Buchten eingeschnitten, doch wegen der außerordent- lichen Tiefe des Wassers dicht am Ufer keinen Ankergrund darbietet; Capi DlLLON spricht auch von den Kiffen als vor dieser Insel liegend; blau bezeichnet. — Santa Cruz: ich habe die Schriften von I

. DsWTBECABTEiüX, WILSON und TitoMEUN sorgfältig durcbgesehn und kann durchaus keine Erwähnung von irgend welchen Riffen an den Küsten dieser Insel finden; ohne Farbenbezeichnung gelassen. — Tinakoro ist ein beständig thätiger Vulcan ohne Kiffe. — Men- dana-Inseln (von Dilldm nnter dem Namen Mammee u. 3. w. er- wähnt) sollen, wie Kl         it.kn angibt, niedrig und von Riffen durch- setzt sein. Ich glaube nicht, dasz sie eine Lagune einschlieszen; Lefa habe sie ohne l'arbenbezeichnung gelassen. — Dufts Inseln bilden eine kleine in einem von Nordwesten nach Südosten gerichteten Streifen geordnete Gruppe; sie werden von WILSON (Miss. Voj. 1° Ausg. p. 296) als aus einem, kühne Gipfel darbietenden Lande gebildet geschildert, während die Inseln von Corallen-Kiffen umgeben werden, die sich un- gefähr eine halbe Meile vom Ufer weg erstrecken: in einer Entfernung von einer Meile von den Kiffen fand er nur 7 Faden. Da ich keinen Grund zur Annahme habe, dasz sich innerhalb dieser Kiffe tiefes Wasser findet, habe ich sie roth bezeichnet. — Kennedy- h nordöstlich von Duff's Inseln; ich bin nicht im Stande gewesen, irgend eine Beschreibung davon zu finden.

X'<'-<                . — Die groszen Barrieren- oder Uanal-1

an den Küsten dieser Insel sind bereits beschrieben worden (Fig. 5, Taf. II). Sie sind von Laiuli.                   ik und die nördliche S]

von Dumom DM:kville besucht worden; dieser letztere Theil ist einem Atoll in einem so hohen Grade ähnlich, dasz ich ihn dunkel blau bezeichnet habe. Die Loyalitäts-Gruppe ist östlich vonNeu-Oaledonien gelegen; wenigstens einige von den Inseln bestehn aus emporgehobenem Corallen-Gestein und sind von lebenden Kiffen umsäumt; 8. W. B.

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Australien» Louisiaden Archipel.

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Ci.arke in Journ. Geolog. Soc. 1847, p. 61; roth bezeichnet. Nörd- lich von dieser Gruppe finden sich einige ausgedehnte niedrige Riffe (Astrolabe und Beaupre genannt), welche nicht atoll-förmig zu sein scheinen, diese sind ohne Falbenbezeichnung gelassen.

AuatralUches Barrieren- oder Canai-Biff. — Dieses grosze RifV, welches bereits beschrieben worden ist, ist nach den Karten von Flim'Ek's und Kixu colorirt worden. Jona hat viele Einzelnheiten in Betreff desselben in der Keise von .1. M. S. ,fly' mitgetheilt (Vol. I. 1847, Chap. XIII.). In den nördlichen Theilen ist ein atoll-förmiges nach aasten von den Barrieren liegendes Riff von Bligh beschrieben, und danach dunkel blau bezeichnet worden. In dem Kaunie zwischen Australien und Neu-Caledonien, von Fundebs das Corallen-Meer ge- nannt, finden sich zahlreiche Riffe. Von diesen sind einige in Krü- sTa Atlas so dargestellt, als hätten sie eine atoll-artige Struc- tur: nämlich Bampton Shoal, Frederic-, Vine- oder Hufeisen- und Alert-Riff; diese sind dunkel blau bezeichnet worden.

Lou         n Archipd. — Die gefährlichen Riffe, welche vor der

westlichen, südlichen und nördlichen Kaste dieser sogenannten H insel und Archipels liegen und sie umgeben, scheinen offenbar zur

-e der Canal-Riffe zu gehören. Das Land ist hoch mit einem niedrigen Saume an der Küste; die Riffe liegen entfernt von ihr und auszerhalb derselben tat das Meer ungeheuer tief. Nahezu Alles, was über diese Gruppe bekannt ist, ist den Arbeiten von DJENTRECASTI und 1J<               e entnommen: der letztere hat ein continuirliches

Hiff 90 Meilen lang dem Ufer parallel und an .Stellen bis zu 10 Meilen von ihm entfernt dargestellt; es ist blasz blau bezeichnet. Eine kurze Strecke nördlich haben wir die Laugblan-Inseln; die Riffe um die- selben sind im Atlas zur Reise des ,Astrolabe' in derselben W dargestellt, wie die um die umschlossenen Inseln des Carolinen Archi- pels; das Riff ist an einzelnen Stellen anderthalb Meilen vom Ufer entfernt, an welches es nicht geheftet zu sein scheint; blau bezeichnet. In einer geringen Entfernung vom Louisiaden Archipel liegt WeU'fl Riff, in (i. H>          \s Reise in J. M. S. ,Pandora' (p. 100) beschrie-

ben; es wird dort gesagt: „wir fanden, dasz wir in ein doppeltes Riff „hineingetrieben waren, welches bald eine Insel sein wird." Da diese Angabe nur unter der Voraussetzung verständlich wird, dasz das Riff, wie so viele andere untergetauchte ringförmige Riffe, halbmond- oder hufeisenförmig ist, habe ich gewagt es blau zu bezeichnen.

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Salomon

Sahmon Archipel. — Hie Karte in J\               nft Atlas zeigt,

dasz diese Inseln nicht kreisförmig umschlossen Bind; und da nach den Werken von DTrviu.e, Bocountillb und Labilukpikre Corallen an ihren Ufern zu wachsen scheinen, so führt dieser I. instand, wie bei den Neuen Hebriden, zu der Vermuthung, dasz sie umsäumt sind. Ich kann in Destbrcj               Heise nichts in Bezug auf die südlichen

Inseln dieser Gruppe auflinden, ich habe sie daher ohne Farbenbezeich- ming gelassen. — M alayta-Insel hat nach einer flüchtigen hand- schriftlichen Karte auf der Admiralität ein Saum-Riff am nördlichen Ufer. - Ysabel-Insel: der nord-östliche Tlieil dieser Insel ist, wie es dieselbe Karte nachweist, gleichfalls umsäumt: Memo          rieht

einer der nördlichen Eflste nahe liegenden Insel (Bukney, Vol. I. I 280) und sagt, sie sei von Kiffen umgeben; auch die Ufer von Port- Praslin erscheinen regelmäszig umsäumt. — Choiseul-Iusel: Theile der l fer sind mit Corallen-Kiffen umsäumt, so auf i; Karte von Choiseul-Bay. — Bougainville-Insel: der Angabe DKXTRE- zufolge ist das westliche Ufer sehr reich an Corallen-Eiffen, und es wird angegeben, dasz die kleinern Inseln durch Riffe an die grösseren geheftet sind; alle die oben erwähnten Inseln sind roth be- zeichnet worden. — Buka-insel: Capt. Ditikkf.y hat mir in einem Briefe freundlich mitgetheilt, dasz er dicht um die nördliche Seite «lieser Insel herumgegangen sei (ein Plan der Insel ist im Atlas zur 36 der ,Coquille' gegeben) und dasz sie war „garnic d'une bände „de rreifs ä tleur d'eau adherentes au rivage;" er schlieszt aus dem

alichen Vorkommen von Corallen an den nördlich und südlich Buka gelegenen Inseln, das/ das Riff wahrscheinlich           irallen-Riff

roth bezeichnet.

Gegenüber dem nördlichen Küstenrande des Salomon Archipels linden sich mehrere kleine Insel-Gruppen, welche wenig bekannt sind: sie scheinen niedrig und aus Corallen-Forrnation gebildet zu sein; einige von ihnen haben wahrscheinlich eine atoll-artige Structur; der Chevalier Dillon theilt mir indessen mit, dasz dies mit dem Can- delaria-Iüff nicht der Fall sei. — Outong Java bietet diese Merk- male dar, wie der spanische SchiflTahrer Mai WELLE angibt: i         dies aber die einzige Insel, welche ich blau zu iioen gewagt habe.

a-Irland. — Die Ufer der südwestlichen Spitze dieser Insel und einiger in der Nähe liegenden kleinen Inseln sind mit Kiffen um- säumt, wie in den Atlanten zu den Reisen der ,Coqmlle' und des

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'

171

.Astrolabe* zu sehen ist. Lrsson bemerkt, dasz die IJiffe vor jedem Hache offen sind. Die Duke of York's-Insel ist gleichfalls umsäumt; al>er in UetretVder andern Theile von Nen-Irland, Neu-Hannover und der kleinen nach Norden gelegenen Inseln bin ich nicht im Stande gewesen irgend welche Information zu erhalten. Ich will nur hinzu* fugen, dasz kein Theil von Keu-Irland entfernte Kiffe vor sich liegen zu haben scheint. Ich habe nur die oben speciell angegebenen Partien roth bezeichnet.

N*U-Brit                                  liehe (          m Xni-Guinca. —

Aus den Karten zur Heise des ,Astrollbe( und aus dem Hydrogr. Mäm. geht hervor, dasz diese Küsten gänzlich ohne Kiffe sind, wie es ebenso die Schouten-Inseln sind, welche dicht am nördlichen

von Xeu-Guinea liegen. Die westlichen und südwestlichen Theile 1 n Neu-Gninea werden bebandelt werden, wenn wir zu den Inseln des ostindischen Archipels kommen.

Admir           Gruppe. — Aus den von Boügwnvillb, Haürblu,

Dkm         rsAUX gegebenen Schilderungen und den von HoRSBüBGB ge-

sammelten zerstreuten Notizen geht hervor, dasz einige von den vielen diese Gruppe bildenden Inseln hoch sind und einen kühnen ümrisz haben; andere dagegen sind niedrig, klein, von Kiffen durchsetzt Alle die hoben Inseln haben entfernte Riffe vor ihnen liegen, welche und plötzlich aus dem Meer aufsteigen; innerhalb einiger von ihnen ist das Wasser tief, wie wir anzunehmen Crsache haben. Ich zweifle daher nur wenig daran, dasz sie zur ClasSfl der Canal-Riffe gehören. Im südlichen Theil der Gruppe haben wir Elisabeth-Insel, welche in einer Entfernung von einer Heile von einem Kiffe umgeben ist:

Heilen östlich davon liegt eine kleine Insel (E                   Append.

1835, p-42), welche eine Lagune enthält Hier in der Nähe liegt auch das Circular-Riff (Horsbur»;h. Direet. Vol. L p. 691, 4° Ausg.), rdrei oder vier Meilen im Durchmesser, mit tiefem Wasser innen und „einer Öffnung am nordwestlichen Theil, an der Außenseite steil ab- fallend.* Ich habe nach diesen Angaben die Gruppe blasz blau und Circular-Riff dunkel blau bezeichnet. — Die Anacboreten, Ectai- quier und Hermiten-Inseln bestehn aus unzähligen niedrigen In- selchen von Corallen-Bildung, welche wahrscheinlich Atolle sind; da ich aber nicht im Stande war, dies festzustellen, habe ich sie nicht farbig bezeichnet, ebensowenig Durour-Insel, welche von Carti al> niedrig beschrieben wird.

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.-.,                                  Carolinen Archi;

Der Carolina, Archipel. — Es ist dieser Archipel jetzt, be- sonders nach den hydrographischen Arbeiten von L           gut be- kannt; er enthalt ungefähr vierzig Gruppen von Atollen und drei um- schlossene Inseln, von denen zwei in Fig. 2 und 7 auf Taf. I darge- stellt sind. Beginnen wir mit dem östlichen Theil, so scheint d umschlieszende Riff um üalan nur ungefähr eine halbe Meile vom Ufer entfernt zu sein; da aber das Land niedrig und mit Mangroven bedeckt ist (Voyage autour du Monde, par. F. LOtkb, Vol. 1. p. 339), so ist sein Rand wahrscheinlich nicht genau ermittelt worden. Die äuszerste Tiefe in einem der Hafen innerhalb des Riffs beträgt Faden (s. die Karten im Atlas zur Reise der ,Coquille') und auf der Auszenseite wurde in der Entfernung von einer Meile vom Riff mit 250 Faden kein Grund erreicht. Das Rift" trägt viele kleine Inseln, und der lagunen-artige Canal innerhalb ist meistens seicht, es scheint das niedrige, die centralen Berge umgebende Land bedeutend in den :nal eingedrungen zu sein; diese Thatsachen zeigen, dasz die Zeit die Ansammlung von vielem Detritus gestattet hat; blasz blau be- zeichnet. Ponape (Pouynipete oder Seniavin). Im gröszeren Theil des Umfangs dieser Insel liegt das Riff ungefähr eine und drei Viertel Meile vom Ufer; aber an der nördlichen Seite ist es fünf Meilen von den eingeschlossenen kleinen Inseln entfernt. Das Riff ist an mehreren Stellen durchbrochen; unmittelbar innerhalb desselben war die Tiefe an einer Stelle 30 Faden und an einer andern 28, weiter hinein war allem Anscheino nach ,un port vaste et sür- (LüTKB, Vol. II. p. i blasz blau bezeichnet. — Hogoleu oder Rüg. Diese wunderbare Gruppe enthält mindestens 62 Inseln und ihr Riff miszt 135 Meilen im Umkreis. Von den Inseln sind nur einige wenige, ungefähr sechs oder acht (s. die hydrographische Beschreibung, p. 428 der Reise des , \strolabe' und die grosze beigegebene, vorzüglich nach der von Di> pbbrei bearbeitete Karte), hoch, die übrigen sind sämmtlich klein, niedrig und auf dem Riffe entstanden. Die Tiefe des groszen innern ist nicht ermittelt worden; Oapt DüMONl D'ÜHTOLE scheint aber darüber keinen Zweifel gehabt zu haben, dasz er eine Fregatte auf- nehmen könne. Das Riff liegt nicht weniger als 14 Meilen von den nördlichen Küsten der innen gelegenen hohen Inseln entfernt, 7 Meilen von Oer westlichen und 20 von der südlichen Seite: auszen ist das Meer tief. Es ist diese Insel in einem groszen Maszstabe der Gam- bier Gruppe im Archipel der Niedrigen Inseln ähnlich. Von den

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Carolinen Archipel,

173

niedrigen' Inseln, welche den Haupttheil des Carolinen Archipels bil- deo, sind alle die von bedeutenderer Grösze (wie man im Atlas L0m*8 sehen kann) und selbst einige von den kleinen, von denen im Atlas der Reise der ,Coquillel Pläne gegeben worden sind, echte Atolle. Es finden sich indessen noch einige niedrige kleine Inseln von Corallen- ßildung, nämlich Ollap, Tamatam, Bigali, Satawal, welche keine Lagunen enthalten; wahrscheinlich haben aber früher Lagunen existirt and sind später ausgefüllt worden: LüTKE (Vol. II. p. 304) scheint geglaubt zu haben, dasz alle die niedrigen Inseln, mit nur einer Aus- nahme, Lagunen enthielten. Die südlichste Insel in der Gruppe, näm- lich Piguiram, ist nicht colorirt, weil ich von ihr keine Beschrei- bung gefunden habe. Nuguor oder JJonteverde, welches von I. nicht besucht worden ist, hat Mr. Bennett (United Service Journ.. Jan. 1832) als ein Atoll beschrieben und abgebildet. Sämmtliche vorgenannte Inseln sind blau bezeichnet worden. Es musz indessen noch angegeben werden, dasz zwischen Ualan und Ponape sich die drei McAskill-Inseln zu einer Höhe von 40 bis 100 Fusz erheben und der Angabe \<          zufolge (Corals and Coral Islands, p. 306) aus

C'orallen-Gesteiu bestehn: ob sie von einem Canal-Kiffe umschlossen oder umsäumt sind, scheint nicht bekannt zu sein.

Westlicher 7 de* Carotinen Archipel». — Fais-lnsel ist 90 Fusz hoch und wird, wie mir Admiral Li'tkj: mitgetbeilt hat, von einem sehmalen Riff lebender Corallen umgeben, dessen brei- tester Theil, wie er auf den Karten dargestellt ist, nur 150 Yards breit Ist; rotli bezeichnet. — Philipp-Insel ist niedrig, wie ich glaube; H           gibt aber in seinem Historical Journal keine klare

Schilderung davon; ohne Farbenbezeiclinung. — Elivi: nach der Manier, in welcher die Inselchen auf dem Riffe in dem Atlas zur B des ,Astrolabe* gezeichnet sind, würde ich gemeint haben, dasz sie sich über die gewöhnliche Höhe erheben; Admiral Lütke \ersichert mir aber, dasz dies nicht der Fall ist: sie bilden ein regelmäßiges Atoll: blau bezeichnet. — Tap oder Guap (Eap von Chuosso) ist eine hohe Insel mit einem Riff (s. die Karte in der Reise des ,Astro- labe1), welches an den meisten Stellen mehr als eine Meile, an einer

1 '              rville and LottinV                                                                      l>en

geschrien                 I aber offenbar ein Irrthmn, »i<                                  der kleinen

n auf dem Biß? von Kamon               l '. I.                    hea ein i

Atoll ist.

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Stelle zwei Meilen vom Ufer entfernt ist. Capt. Dimont D'übville glaubt, dasz innerhalb desselben Ankergrund für Schiffe sein möchte, (hydrograph. Beschreib, in Voyage de l'Astrolak'. p.436) wenn ein Eingang gefunden werden könnte; blasz blau bezeichnet. — Gulu (Ngoli oder Mateiotas-) Insel scheint nach der Karte im Atlas des .Astrolabe' ein Atoll zu sein; DThville (hydrograph. Beschreib. p. -137) spricht von niedrigen Inselchen auf dem Riffe; dunkel blau bezeichnet.

PeUu (Palaos-) Insdn. — K                     igt, dasz einige i

ser Inseln bergig sind; die Riffe liegen vom Ufer entfernt. und es finden sich innerhalb derselben Stellen, nicht irgend einem Thale gegenüber, welche von 10—15 faden tief sind. Nach einer hand- schriftlichen Karte der Gruppe von Lieut. Elmer auf der Admiralität findet sich ein groszer Raum innerhalb des Riffes mit ziemlich tiefem Wasser: trotzdem das hohe Land keine centrale Lage mit Bezug auf die Kiffe einnimmt, wie es meistens der Fall ist, habe ich doch nur geringen Zweifel daran, dasz die Pelew-Inseln in die Classe der Canal- Kiffe zu rechnen sind; ich habe sie auch blasz blau bezeichnet. Auf Lieut. Elmeb'h Karte findet sich eine hufeisenförmige Untiefe, 13 M> nordwestlich von Pelew, mit 15 Faden Wasser innerhalb des Riffe, und einigen trockenen Bänken auf ihm; dunkel blau bezeichnet. — Spanish, Märtyrer, Sansorol, Pulo AnnaundMariera (Merir) Inseln sind nicht farbig bezeichnet, weil ich nichts über sie weisz, ausgenommen, dasz der Angabe Kb                s zufolge die zu zweit,

dritt und viert erwähnten niedrig, auf Corallen-Riffen gelegen sind und daher wahrscheinlich eine Lagune einschlieszen; aber Mariera ein wenig höher. — Seitdem die vorstehenden Bemerkungen nieder- geschrieben sind, hat Professor Sempeb einen interessanten Artikel über diese Inseln (Zeitschr. für wissensch. Zoologie, IM. XIII. 1860, ~>3) veröffentlicht. Er gibt an, dasz die südlichen Inseln aus Corallen-Gestein bestehn und bis zur Höhe von 400 bis 500 Fusz er- hoben sind; einige von ihnen scheinen vor ihrer Emporhebim*; als Atolle existirt zu haben. Sie sind jetzt blosz von lebenden Riffen umsäumt. Die nördlichen Inseln sind vulcanisch, von vielen Buchten eingeschni uod vor ihnen liegen Barrieren-Riffe. Im Norden liegen drei Atolle. Pr              r bezweifelt, ob die ganze Gruppe gesunken

zum Theil wegen der Thatsache, dasz die südlichen Inseln aus ge- hobenem «/orallen-Gestein gebildet sind; es scheint mir aber darin

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;;tnen-Inseln,

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nichts Unwahrscheinliches zu liegen, dasz sie ursprünglich gesunken, dann emporgehoben worden sind (wahrscheinlich zu der Zeit, als die vulcanischen Gesteine im Norden zur Eruption gelangten) und dann wieder gesunken sind. Die Existenz von Atollen und Canal-Riffen in dichter Nähe ist offenbar nicht im Widerspruch gegen meine Theorie. Andererseits ist aber die Gegenwart von Kiffen, welche die südlichen Inseln umsäumen, meiner Ansicht entgegen, da derartige Hiffe meistens anzeigen, dasz das Land entweder lange Zeit stationär geblieben oder emporgehoben worden ist. Man musz indessen im Sinne behalten (wie im sechsten Capitel bemerkt wurde), dasz, wenn Bich das Land unter dem Meeresspiegel in einem äuszerst steilen Abhang fortsetzt, Rille, welche sich hier während einer Senkung gebildet haben, dicht an das Ufer geheftet bleiben und von Saum-Riffen nicht zu unterscheiden sind. Wir wissen nun, dasz die untermeerischen Seitenflächen der me: Atolle sehr steil sind; wenn ein Atoll nach einer Erhebung, und ehe das Meer tief in das Land hineingenagt und eine breite ebene Fläche gebildet hätte, wieder sinken sollte, so würden die Riffe, welche wäh- rend der sinkenden Bewegung nach der Oberfläche wuchsen, noch immer dicht die Küste umgürten. Nach einigem Zögern habe ich mich für berechtigt gehalten, diese Inseln blau zu bezeichnen.

Ma>           oder Ladronen Archipel, — Guam (Guahan): bei-

nahe diese ganze Insel wird von Riffen umsäumt, welche sich in den meisten Fällen eine Drittel-Meile weit vom Lande erstrecken. Selbst da, wo die Riffe am ausgedehntesten sind, ist das Wasser inner- halb seicht. An mehreren Stellen findet sich ein schiffbarer Canal für Boote und Canoes innerhalb der Riffe. In Fkkyiinki's hydrographi- schem Memoire findet sich eine Schilderung dieser Riffe und im Atlas eine Karte in einem groszen Maszstabe; roth bezeichnet. — Kota: J.'ile est presque entierement entooree des n?cifs" (p. 212 von F cnwr'fl Mi m.). Diese Riffe springen ungefähr eine Viertel Meile dem Ufer vor; rotli bezeichnet. — Tinian: die östliche Kfi steil abstürzend und ohne Riffe; die westliche Seite dagegen ist um- säumt wie die letzterwähnte Insel; roth bezeichnet. — Saypan: die nordöstliche Küste und gleichfalls die westlichen Ufer scheinen um- säumt zu sein; es findet sich aber ein groszes, unregelmäsziges, horn- artiges Riff, welches von dem ersten Punkte aus (nach Südwest] springt; roth bezeichnet. — Farallon de Medinilla erscheint auf

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rappe.

Frei        'a Karten so regelmäszig und so dicht umsäumt, dasz ich

gewagt habe, es roth zu bezeichnen, obgleich im hydrographischen Memoire nichts über die Riffe gesagt ist. Diese verschiedenen Inseln, welche den nördlichen Theil der Gruppe bilden, sind vukanisch (viel-

it mit Ausnahme von Torres, welches der Form nach der madre- poritischen Insel Medinilla ähnlich ist) und scheinen ohne Riffe zu sein. — Mangs wird indessen (von Fbitoinet, Hydrograph, p. 21!*) nach einigen spanischen Karten als aus kleinen Inseln gebildet be- schrieben, welche rau milieu des nombreux r&rifo* gelegen sind; und da diese Riffe auf der allgemeinen Karte nicht so viel wie eine Meile beträgt, vorspringen, und da keine Andeutung, durch eine doppelte Linie, von tiefem Wasser innerhalb derselben gemacht ist F so habe ich es gewagt, wenn auch mit grosser Zögerung, ?i roth zu be- zeichnen, — In Bezug auf die Folger- und Marshall-Insel, welche eine Strecke weit östlich von den Marianen liegen» kann ich nichts ausfindig machen, ausgenommen» dasz sie wahrscheinlich niedrig sind. Kki                cribt diesz von Marshall-Insel an; und Folger wird auf

DTkyiut/s Karte mit kleinen Buchstaben geschrieben; ohne Farben- bezeichnung.

Bonin o<>'                    < Gruppe. — Peel-Insel ist von Capt.

Beeghei untersucht worden, dessen Freundlichkeit ich Mittheilungen über dieselbe zu verdanken habe: „bei Port Lloyd finden sicli ziem- lich viel Corallen, und der innere Hafen wird gänzlich von Corallen- „ Riffen gebildet, welche sich auszerhalb des Hafens an der Küste hin

trecken," Capt. BRECHET erwähnt an einer andern Stelle seines Briefes an mich, dasz die Kiffe die Inseln in allen Richtungen hin

turnen: gleichzeitig niusz aber bemerkt werden, dasz die Bran- dung am gröszercn Theil des Umfangs der Insel die vulcanischen Ge- steine wäscht- Diese Insel         richerlich mindestens 50 Fusz inner- halb der jetzigen Periode erhoben worden (s. Journal of Geolog, Soc. 1855, p 532). Ich weisz nicht, ob die andern Inseln des Archipels

;iumt sind; ich habe Peel-Insel roth bezeichnet. — Grampu>-

il, nach Osten hin gelegen, scheint keine Riffe zu haben (Mbare's und ebenso wenig Rosario-Insel (nach 1.           Karte)

hos westlich von der Gruppe liegt. In Bezug auf die wenigen antlern Inseln in diesem Tbeile des Meeres, nämlich die Sulphur-

In, mit einem activen \ ulcano, und di*? zwi?cl>en den B»nin-lD?eln und Japan gelegenen (in der Nähe der austreten Grenze der Breite

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W. Ende »on Neu Guinea.

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gelegen, bis zu welcher Riffe sich entwickeln können) hin ich nicht im Stande gewesen, irgend eine deutliche Beschreibung zu finden.

U'.:st/)'-lt<s Ende von A           tiea. — Port Dory: nach den

Karten in der Voyage de la .Coquille' möchte es scheinen, als wäre die Küste an diesem Theile mit Corallen-Kiffen umsäumt; Lessox be- merkt indessen, dasz die Corallen nicht kräftig sind; roth bezeichnet. — Waigiou; ein beträchtlicher Theil des nördlichen Ufers dieser Inseln erscheint auf den (in groszem Maszstabe gezeichneten) Karten in Frkycinf.t's Atlas von Corallen-Riffen umsäumt. Forrest (p. 21 der Voyage to New Guinea) erwähnt Corallen-Uiffe, welche das obere Ende von Piapis Bay überziehn; und wo BoB -h (Vol. II. p. 599, , 4° Ausg.) von den Inseln in der Dampier Strasze.spricht, sagt er. „scharfe Corallen-Felseu überziehn ihre Ufer;- roth bezeichnet. — In dem Meere nördlich von diesen Inseln finden wir St. Davids- oder Freewill- oder Guedes-Insel, welche nach der in der 4°Ausgabe von Carterct's lieise mitgetheilten Karte ein Atoll sein mus/. KW bbk- 3TRRN sagt, das/, die Inselchen sehr klein sind; blau colorirt. — Carteret's Untiefe, in 2° 53' n. Br., wird als kreisförmig beschrieben, mit felsigen hervorragenden Spitzen rings herum und tieferem Wasser in der Mitte; blau bezeichnet. — Aiu: der im Atlas rar Heise des trolabe' gegebene Plan zeigt, dasz dies ein Atoll ist; und ans ir Karte in Forrebt's Heise geht hervor, dasz innerhalb des kreis- uigen Riffs 12 Faden Wasser sind; blau bezeichnet. — Die Süd- west-Küste von Neu-Guinea scheint niedrig, schlammig und ohne Riffe zu sein. Die Arru, Timor Laut und Tenimber Gruppen sind neuerdings von Capt. EOLFf untersucht; eine handschriftliche Über- setzung seiner Beschreibung von Mr. W. Earl wurde mir durch die Freundlichkeit des Capt. WiSHis           B. M., zu lesen gestattet. Es

1 diese Inseln meist ziemlich niedrig und sind von entfernt ab- liegenden Kiffen umgeben (dagegen sind die Key-Inseln hoch und scheinen auch nach Mr. Staxley's Aufnahme ohne Riffe zu sein); das Meer ist an einigen Stellen seicht, an andern äusserst tief, wie in der tu von Larrat. Wegen der tTnvollkommenheit der veröffentlichten Karten bin ich nicht im Stande gewesen zu entscheiden, zu welcher Glasse diese Riffe geboren. Wegen der groszen Entfernung, bis zu her sie sich da, wo das Meer sehr tief ist, vom Lande weg er- strecken, hin ich stark geneigt anzunehmen, dasz sie zur Classe der Barrieren- oder Canal-Biffe gerechnet und daher blau bezeichnet werden

I.X.T                                                                                                         IQ

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.i. — M

sollten; ich bin aber genöthigt gewesen, sie ohne Farbenbezeichuung zu lassen. — Die letzterwähnten Gruppen hängen mit dem östlichen Ende von i'eram durch eine Kette kleiner Inseln zusammen, von detn-n die kleinen Gruppen von Ceram-laut, Goram und Keffiug

ausgedehnten, in tiefes Wasser vorspringenden Kiffen umgeben sind; wie im letzten Falle vermuthe ich auch hier, dasz sie zu den Barrieren-Riffen gehören; ich habe sie aber nicht farbig bezeichnet. Von der Südseite von Ketfing springen die Riffe 5 Heilen weit vor (Wn         Eahl's Sailing Directions for the Arafura Sea, p. 9).

iram. — Auf verschiedenen Karten, welche ich verglichen habe, sind mehrere Stellen der Küste als von Riffen umsäumt dargestellt. — .Manipa-lnsel, zwischen Ceram und IJuru, ist auf einer alten hand- schriftlichen Karte in der Sammlung der Admiralität von einem sehr unregelmäszigenKiff umsäumt, welches bei Ebbestand theilweise trocken ist und welche-, wie ich nicht zweifle, von Corallen-ltildung ist; beide Inseln sind roth bezeichnet. — Buru: Theile dieser Insel sind von Corallen-Riffen umsäumt, nämlich die östliche Küste, wie aus Fbei-

'a Karle hervorgeht; und Cajcli Baj, von welcher Hol (Vol. II. p. 680) sagt, di ie mit Corallen-Riffen ausgekleidet sei, welche sich eine kurze Strecke weit nach auszen erstrecken und nur wenige Fan Wasser über sich haben. Auf mehreren Karten lind Theile der die Amboma G w bildenden Inseln von Kiffen umsäumt, so z. B. Xoessa (Nossa), Barauca und Ccaster auf Freut Karten. Die erwähnten Inseln sind roth bezeichnet, obschoo die Zeug-

ir ihr- Natur nicht sehr befriedigend sind. — Nördlich

Büro zieht sich die damit parallele Reihe der Xu IIa- (Sula-) Inseln

hin: ich bin nicht im Stande gewesen, irgend etwas über sie aufzu-

igenommen, dasz Hohsbiieüd (Vol. 11. p. 548) sagt, dasz das

.liehe L'fer in der Kntternung von zwei oder drei Meilen von einem

umgeben ist: sie ist ohne Farbenbezeichnung gelassen. — M

l'ie Kanary-Inseln sollen nach Forrest (Voyage, p. ISO)

h tiefe          ,en von eiuander getrennt und mit Coral!

zogen Bein; roth bezeichnet. — Guebe, zwischen Waigion und

Gilolo gelegen, wird als umsäumt dargestellt; 1               gibt an, dasz

alle Sondirnngen unter 5 1          >rallcn gezeigt hätten; roth bezeich-

(flalmahera): auf ein >a Dam. ten Karte i                        uMreici             o auf der

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S. — T

179

liehen (Batchian [Batjan] und die Strasze von Fatientia) und öst- lichen Seite mit schmalen Kiffen gesäumt; ich vermuthe, diese B bestehn aus Corallen, denn Malte Brüh (Vol. XII. p. 150) sagt: „les            (von Batchian), comme dans la pluj         les iles de cet

archipel, il y a des rocs de madrepores d'une beaute et d'une variete „inh'nies-" Auch gibt FobbBSI (p. 50) an, Seland in der Nähe von Batchian sei eine kloine Insel mit Corallen-Riffen; rotta bezeichnet. — Morty- (Morotay-) Insel (nördlich von Gilolo): Hot-         B >agt(Vol. II.

p. 506), dasz die nördliche Küste von Kiffen überzogen ist, welche ein oder zwei Meilen vorspringen und dicht an ihnen keinen Grund lothen lassen; ich habe sie ohne Farbenbezeichnung gelassen, obschon sie, wie in einigen früheren Fällen, wahrscheinlich blasz blau sein sollte.

—  Celebes: die westlichen und nördlichen Küsten erscheinen auf den Karten steil und ohne Kiffe. In der Nähe der äuszersten nörd- lichen Spitze scheint indessen eine kleine Insel in der Strasze Limbe und ein Theil des benachbarten Ufers umsäumt zu sein: die Östliche Seite des Busens von Manado (ÄJ         i hat tiefes Wasser und ist von Sand und Corallen umsäumt (Astrolabe, Voyage, Part. Hydrogr., p. 453—454); diesen äuszersten Punkt habe ich daher roih bezeichnet. Capt. Keppeli erwähnt auch (Expedition to Borneo, Vol. I.

10), dasz das Ufer stellenweise von Riffen gesäumt ist; er fluid emporgehobene Corallen-KiftV in der Höhe von 80—100 Fusz AI

ii Meeresspiegel. — Von den Inseln zwischen der nördlichen Spitze von Celehes und den Philippinen bin ich nicht im Stande gewesen, irgend eine Beschreibung zu finden, ausgenommen von Serangani, welches \on schmalen Kiffen umgeben erscheint; und                spricht

(Voyage, p. 164) von Corallen an seinen Ufern; ich habe daher diese ! roth bezeichnet. Xach Osten von dieser Kette liegen mehrere

ein, von denen ich keine Schilderung zu finden vermag, ausgenomn: von Karkalang, von dem I'                  igt (Vol. CT. p. 504), dasz

von einem gefährlichen, mehrere Meilen vom nördlichen Cfer springenden Biffe umzogen ist: ohne Farbenbezeiclinung.

/"            "''' Näht                   \ — Die Beschreibung der

genden Inseln ist der Reise des Capt. D. k          vom Jahre 1

entnommen, welche W. Kam. aas dem H           sehen übei          hat.

—   Letti hat -Kiffe. welche sich in einer Entfernung von einer hal- „ben Meile vom Lande dem Ufer entlang          ecken.* — Moa hat Riffe an der 8 liehen Seite. — Lako          ikor) hat ein -

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Timor. — Australien-

Ufer überziehendes Riff; diese Inseln sind roth bezeichnet. — Noch weiter östlich liegt Luan, welches verschieden von den zuletzt er- wähnten Inseln ein ausgedehntes Riff hat; es ist auf der Auszenseite steil, und innerhalb beträgt die Tiefe 12 Fusz: nach diesen That- sachen ist es unmöglich zu entscheiden, zu welcher Classe diese Insel gehört. — Kissa (Kisser), der Nordost-Spitze Timor's gegenüber, hat «sein Ufer von einem nach auszen hin steil abfallenden Riffe um- geben, über welches kleine Proahs zur Zeit der Fluth fahren können;" roth bezeichnet. — Timor: die meisten Vorsprünge und beträcht- liche Strecken des nördlichen Ufers sind auf Frey»           Karte ab von Oorallen-Riffen umsäumt dargestellt; auch ist ihrer in der be- gleitenden hydrographischen Abhandlung Erwähnung gethan; roth bezeichnet. — Savu, südwestlich von Timor, erscheint auf Fi.inhf.ks' Karte umsäumt; ich habe es aber nicht farbig bezeichnet, da ich nicht weisz, ob die Riffe aus Corallen bestehn. — Sandelholz- Insel (Sumba oder Tschindana) hat der Angabe Hobsbüböh's zufolge (Vol. II. p. 607) ein Riff an seiner südlichen Küste, vier Meilen vom Lande entfernt; da das Meer in der Nähe tief ist und meistens steil abfallend, so ist dies wahrscheinlich ein Barrieren-Riff; ich habe aber nicht gewagt es mit Farbe zu bezeichnen.

.V'                         <t Australien. — Aus Capt. Kin          Üiug

Directions (Xarrative of Survey, Vol. II. p. 325 bis ;J69) geht her

hier viele ausgedehnte Riffe vorhanden sind, welche häufig in beträchtlichen Entfernungen die nordwestlichen L'fer umgeben und die kleinen benachbarten Inseln einschlieszen. In keinem einzigen Fallt' ist auf den Karten tiefes Wasser zwischen diesen Riffen und dem Lande angegeben: wahrscheinlich gehören sie daher zur Classe der Saum- oder Strand-Riffe. Da sie sich aber weit in das Meer hinein

ecken, welches meistens Beicht ist, selbst an Stellen, wo das Land etwas steil abfallend zu sein scheint, so habe ich sie nicht farbig be- zeichnet. HotmUN'a Abrolhos (23° s. Br. an der Westküste) sind neuerdings von Capt. WlCtCHAM aufgenommen worden (wie im Naot.

az. 1841, p, 511, beschrieben ist): sie liegen auf dem Rande einer steil abfallenden Bank, welche sich ungefähr 20 Meilen seewärts der ganzen Küstenstrecke entlang hinzieht. Die beiden südlichen Riffe oder Inseln schlieszen eine lagunen-artige Wassertläche ein, welche in der Tiefe von 5 bin 15 Faden, an einer Stelle von 23 Faden, schwankt.

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Nordwest-Kü&te von Australien*

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Der gröszere Theil von Land hat sich auf ihrer nach dem Lande zu- gekehrten Seit« durch die Anhäufung von Corallen-Fragmenten gebildet; die dem Meere zugekehrte Seite besteht aus einer beinahe nackten Felsenbank. Einige von den Handstücken, welche Capt. Wickbam mitgebracht hatte, enthielten Fragmente von Meer-Schalthieren, andere enthielten keine solche; und diese waren einer Gesteinsbildung von King George's Sund sehr ähnlich, welche hauptsächlich eine Folge der Einwirkung des Windes auf Kalkstaub war, die ich in meinem Buche über Vulcanische Inseln beschrieben habe. Wegen der auszer- ordentlichen Unregelmäszigkeit dieser Riffe mit ihren Lagunen und wegen ihrer Lage auf einer Bank, deren gewöhnliche Tiefe nur 30 Faden beträgt, habe ich nicht gewagt, sie zu der Gasse der Atolle zu rechnen und habe sie daher ohne Farbenbezeichnung gelassen. — Rowley Untiefen: diese liegen eine Strecke weit von der Nordwest- te Australiens entfernt; der Angabe Capt. King's zufolge (Narra- tive of Survey, Vol. L p. 69) bestehn sie aus Corallen-Bildung. Sie erheben sich steil aus dem Meere empor, und Capt. King fand dicht bei ihnen mit 170 Faden keinen Grund. Drei von ihnen sind halb- mondförmig; „ein drittes ovales Riff von derselben Gruppe ist gänz- lich untergetaucht" (Lyell, Principles of Geology, Bd. III. Chap. XVIII); blau bezeichnet. — Scorr's Riffe, nördlich von Bowle; Untiefen ge- legen, sind kurz von Capt. Wickbam beschrieben als von bedeutender Grösze, von kreisförmiger Gestalt und »mit ruhigem Wasser innen, „welches wahrscheinlich eine Lagune von groszer Ausdehnung bildet,* Auf der westlichen Seite findet sich ein Durchbruch, wo wahrschein- lich ein Eingang ist; das Wasser ist den Riffen gegenüber sehr tief, blau bezeichnet

Gehn wir weiter westlich der groszen vulcanischen Kette des ostindischen oder malayischen Archipels entlang, so linden wir Solor Straits auf einer von Dalkymple nach einem holländischen Manuscript herausgegebenen Karte als umsäumt dargestellt; ebenso auch Theile von Flores, Adenara und Solor. Hok- b sagt, dasz Corallen an diesen Ufern wachsen; ich zweifle daher nicht, duz die Riffe Corallen-Riffe sind, und habe sie roth bezeichnet. Wir hören von Hobs           (Vol. IL p. 602), dasz eine Corallen-Fläche die Cfer von

Sapy Bay einfaszt. Nach derselben Autorität (p. 610) umsäumen offenbar Riffe die Insel Timor Young, auf der Nordseite von Sum- bawa, und ist ebenfalls (p. 600) Bali Stadt in Lombok von einem

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Java.

Riff« gesäumt, welches sich dem Ufer entlang in einer Entfernung von 100 Faden hin 0         kt mit » analen für Boote durch dasselbe;

es sind daher diese Stellen roth bezeichnet worden. — Bali-li auf einer von Dr. Hobsfield von der Insel selbst gebrachten hand- schriftlichen holländischen Karte, welche mir durch die Freundlich- keit jenes Herrn auf dem India House gezeigt wurde, erscheinen ihre

liehen, nördlichen und südlichen Ufer regelmässig von einem Rufe umsäumt (s. auch HORSBUBGH, Vol. II. p. 5D3)i und da Corallen hier äusserst reichlich gefunden werden, so zweifle ich nicht daran, dasz das Riff aus Corallen besteht, und habe es daher roth bezeichnet.

Java. — Meine Kenntnis der Rifl'e dieser groszen Insel ist der eben erwähnten Karte entnommen. Der gröszere Theil von Madura wird darauf als regelmässig umsäumt d         Bllfc, and ebenso Theile

der Küste von Java unmittelbar südlich davon. Dr. HOBSFIELD theilt mir mit, dasz Corallen äuszerst häufig in der Nähe von Surabaya sind. Die benachbarten kleinen Inseln und Theile der NordkOt Jan, weetlicb von Point Buang oder Japara, sind von Riffen umsäumt, die aus Corallen bestehn sollen. Lubok- oder Bawean- Inseln, welche etwas entfernt von der Koste von .Tava liegen, sind hnäszig von Corallen-Riffen umsäumt: Kurimon Java erscheint ebenso, obschon nicht direct ausgesprochen ist. dasz die Riffe aus Corallen bestehn: um diese Inseln herum beträgt die Tief.1 /.wischen 30 und 40 Faden. Theile des Ufers der Sunda Strasse, wo das vV) von 40 bis 80 Faden tief ist, und die kleinen Inseln in der Nähe von Batavia erscheinen auf mehreren Karten umsäumt. Auf der hollän- dischen Karte ist das südliche Ufer an der schmälsten Stelle der Insel, an zwei Stellen von Corallen-Riffen umsäumt. Das Ufer west- lich von Segorrowodee Bay und die ansiersten Bfid-Bstlieben und östlichen Ufer sind gleichfalls von Corallen-Riil'cn umsäumt: alle die eben erwähnten Orte sind roth bezeichnet.

"" M                      Ostküste von Borneo erscheint an

den meisten Stellen frei von RifTen, und wo solche vorkommen, wie an der Küste von Pomaraug. ist das Meer sehr seicht; es ist da- her keine Stelle farbig bezeichnet. In der Strasze von Macassar selbst, in ungefähr 2° s. Br., liegen viele kleine Inseln, von denen aus Corallen-Untiefen weit hinaus vorspringen. Es finden sich auch (nach alten Karten von Dalrymple) zahlreiche kleine Flächen von Corallen, welche sich nicht bis zur Oberfläche des Wassers erheben

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Ddiaober Archipel

133

und plötzlich von 5 Faden bis zu einer mit 50 Faden I.eine nicht erlotheten Tiefe abfallen; sie scheinen keine lagunen-artice Struktur zu haben. Etwas weiter nach Süden finden sich ähnliche Corallen- Untiefen, und in 4° 55' s. Br. liegen zwei, welche nach neueren Auf- nahmen in einer Weise dargestellt sind, welche ein ringförmige? Riff innen mit tiefem Wasser bezeichnen könnte: indessen bezweifelt Capt. Moresbt, welcher früher in diesem Meere war. diese Thatsache, so ich sie ohne Farbe gelassen habe. Gleichzeitig möchte ich aber doch bemerken, dasz diese beiden untiefen sich strenger der atoll- artigen Bildung nähern, als irgend welche andre im o-          -hen Archipel. Südlich von diesen Untiefen liegen andere niedrige Inseln und unregelmäßige Corallen-Rift'e; und in der [ lache

[lieh von der groszen vulcanischen Kette, von Timor bis Java, haben wir andere Inseln, wie die Postillions. Kalatoa, Tukan

-is u. s. w., welche meistens niedrig und von sehr unrege]mäszigen und entferntob Riffen umgeben sind. Nach den unvollkommenen Kar- ten, welche ich g                   . bin ich nicht im Stande gewesen zu entscheiden, ob sie zu der I                   mal-RUfe oder Atolle gehören, oder ob sie einfach untermeerische Bänke und sanft sich abda> Land umsäumen. Im Golf von Boni, zwischen den beiden südlichen Armen von Celebes. liegen zahlreiche Corallen-Kifte: abpr keines von ihnen scheint eine atoll-artige Structur zu besitzen. Ich habe daher in diesem Theile des Meeres keine der Inseln farbig ausgezeichnet; ich halte es indessen für ausserordentlich wahrscheinlich, dasz einige von ihnen blau sein sollten. Ich will noch hinzufügen, dasz an der süd-östlichen Küste von Buton ein Hafen liest, welcher nach einer alten Karte durch ein parallel mit dem Ufer hinziehendes und innen tiefes Wasser habendes Rift" gebildet wird; und in der \"           ie la

iiille' sind einige benachbarte Inseln mit entfernten Kitten darge- stellt; ich weisz aber nicht, ob sie innen tiefes Wasser haben, teil habe diese Belege nicht für genügend gehalten, um mir eine farbige Bezeichnung derselben zu gestatten.

Sumatra. — Beginnen wir mit der Westkü.-te und den davor liegenden Inseln: Kngano wird auf den publicirten Karten als von einem schmalen Bin" umgeben dargestellt, und XapiER spricht in seinen Sailing Directions von dem Riff als einem Corallen-Kifte (s. auch II. p. 115); roth bezeichnet. Ratten-Insel (3° 51' s. lfr.( ist von Corallen-Kitten umgeben, die bei Eitstand zum Theil

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184

Sumatra. — Nicobaren.

trocken sind (HOBSBüBSB, Vol. II. p. 96). - Triest-Insel (4» 2* 3. Br.): das Ufer ist auf einer Karte, die ich im India House gesehen habe, in einer solchen Art und Weise umsäumt dargestellt, dasz ich sicher bin, das Biff besteht aus Corallen; da aber die Tnsel so niedrig ist, dasz das Meer zuweilen ganz über sie hinfluthet (Damiikk. \oyage, Vol. 1. p. 474), habe ich sie nicht farbig bezeichnet. — Pula Dua (3° s. Br.): auf einer alten Karte wird angegeben, dasz in dem Riffe rund um die Inseln Spalten sind, welche Booten gestatten , zu dem erplatze zu gelangen, und dasz die südliche Insel aus einer Masse von Sand und Corallen besteht. — PuloPisang: Hobsbübgb (Vol. II. p. 86) sagt, dasz die felsige Corallen-Bank, welche sich ungefähr 40 Yards vom Ufer hin erstreckt, rings herum steil ist: auch auf einer Karte, welche ich gesehen habe, ist die Insel als regelmäszig um- säumt dargestellt. — Pulo Mintao ist auf seiner westlichen Seite mit Riffen überzogen (Horsbibgh, Vol. II. p. 107). — Polo Baniak: dieselbe Autorität (Vol. II. p. 105) schildert einen Theil dieser Insel und sagt, er sei von Corallen-Gestein bekleidet. — M inguin (3° 36' n. Br.): ein Corallen-Kill: liegt vor diesem Ort und springt nahezu eine Viertel Meile weit in das Meer vor (Notices of the Indian Archi- pelago, published at Singapore, p. 105). — Pulo Brassa (5°46* n. Br.): ein Riff umgibt die Insel in Kabellänge (HoRSBimofl, Vol. II. p. 60). Ich habe die sämmtlichen eben erwähnten Punkte roth be- zeichnet. Hinzufügen will ich noch, dasz sowohl Ho:         n als Moor (in den eben angezogenen ,Notices') häufig von den zahlreichen Corallen- Riffen und -Bänken an der Westküste von Sumatra sprechen; die- selben haben aber nirgends die Structur eines Barrieren-Riffs, und Hassdbn (History of Sumatra) gibt an, dasz da, wo die Küste flach ist, die Strand-Riffe sich weit von ihr hinaus erstrecken. Die nörd- lichen und südlichen Spitzen und der gröszere Theil der Ostküste sind niedrig und von Schlammbänken eingefaszt und daher ohne Corallen.

Nicobar-Inseln.. — Die Karte stellt diese Inseln als von Riffen

umsäumt dar. In Bezug auf Grosz-Nicobar theilt mir Capt. Mo- v mit, dasz es von Corallen-Riffen umsäumt sei, welche sich zwischen 200 und 300 Yards vom Ufer aus hinaus erstrecken. Die Nördlichen Nicobaren erscheinen auf den erschienenen Karten so regelmäszig umsäumt, dasz ich nicht daran zweifle, dasz die Kifl'e solche von Corallen sind. Es ist daher diese Gruppe roth bezeichnet worden.

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lUcher Archi[«L

1S5

Amlniit'iH- htsdn. — Nach einer Untersuchung der handschrift- lichen Karte dieser Inseln in einem groszen Maßstäbe von Capt

i. Blair auf der Admiralität erscheinen mehrere Partien der Küste umsäumt: und da Hobsbcbgh sagt, dasz Corallen-Riffc in der Nach- barschaft dieser Inseln zahlreich seien, so würde ich sie roth bezeich- net haben, hätten mich nicht einige Ausdrücke in einem Aufsatze in den ,Asiatic Kesearches' darauf geführt, die Existenz von Riffen zu bezweifeln; ohne Bezeichnung.

Die Küste von Malacca, Tenasserim und die Küsten nörd- lich hiervon scheinen dem gröszeren Theil nach niedrig und schlammig zu sein; wo Riffe vorkommen, wie an Stellen iu der Strasze von Malacca und in der Nähe von Singapore, da sind sie von der Art der Strand-Riffe; das Wasser ist aber so seicht, dasz ich nicht colorirt habe. Indessen habe ich in dem Meere zwischen Ma- lacca und der Westküste von Borneo, wo sich eine gröszere Tiefe von 40 bis 50 Faden findet, einige von den Gruppen, welche regelm;: umsäumt sind, roth bezeichnet. Die nördlichen Natunas- und die Anambas-Inseln sind auf den nach einem groszen Maszstabe ge- zeichneten Karten, welche im Atlas der Heise der ,Favorite' erschie- nen sind, als mit Corallen-Riffen umsäumt dargestellt, mit sehr seich- tem Wasser innen. Tumbelan und Bunoa (1° n. Br.) sind auf den englischen Karten als von einem sehr regelmäszigen Saume umgeben dargestellt. — Sta. Barbara (0° 15' n. Br.) hat, wie Hobsbürgb sagt (Vol. II. p. 270), ein Riff vor sich liegen, über welches Boote nur bei Fluthstand landen können. — Das Ufer von Borneo bei Tunjong Apee ist auch von einem Riff begrenzt, welches sich nicht weit vom Lande erstreckt (Hobsbobqh, Vol. II. p. 468). Ich habe diese Stellen roth bezeichnet, obschon mit einigem Zögern, da das Wasser seicht ist. Ich hätte vielleicht noch Pulo Liat in der Gaspar Strasze, Lucipara und Karimata hinzufügen können; da aber das Meer eng und seicht ist und die Riffe nicht sehr regelmässig sind, habe ich sie ohne Farbenbezeichnung gelassen.

Von der ganzen Westküste von Borneo aus wird das Wasser sehr allmählich tief; und ich kann nicht ausfindig machen, ob hier irgend welche Corallen-Uiffe vorhanden sind. Indessen sind die Inseln gegenüber dem nördlichen Ende und in der Nähe des südwestlichen Endes von Pa- lawan vn sehr entfernt liegenden Corallen-Riffen umsäumt: so sind die Riffe gegenüber Balabak nicht weniger als 5 Meilen vom Lande

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L86

Iiipel,

entfernt; das Meer ist aber in diesem ganzen Distl <o seicht, dasz man wohl erwarten könnte, dasz sich die Riffe sehr weit vom Lande

Meer hinaus erstrecken» Ich habe mich daher nicht für berechtigt gehalten, sie farbig zu bezeichnen. Die nordöstliche Spitze von Borneo, wo du Wasser sehr seicht ist, wird mit Mindauao durch eine, Sulu- Archijtel genannte, Inselkette verbunden, über welche ich nur gering«1 Information mir zu verschallen im Stande gewesen bin: Pan-guta- rang besteht, trotzdem es 10 Meilen lang ist, gänzlich aus einem

jer von Corallen-Gestein (Noticea of the East Indian Archip. jv nach den Antjahen BoBSBUKeH'fl glaube ich, dasz die Insel niedrig ist; ohne Farbenbezeichnung. —TahowHank erscheint auf einigen alten Kurten wie ein untergetauchtes Atoll; nicht bezeichnet Pol               age,

p, 21| gibt an, dasz eine der Inseln in der Nähe von Sulu von Corallen- jea umgeben ist; es linden sich aber keine fern abliegenden Riffe- ln der Nähe           ;dlichen Endes von Basilan erscheinen auf der ) Beise beigegeben»1» Karte einige der Inselchen mit Rillen um-

mt; ich habe daher, veno auch ungern, Theile des Solu Archipels roth bezeichnet. Das Meer zwischen Sulu und Palawan in der Nähe der seichten Kfistti TOD Korneo ist mit unregeln         *n Ritten und

seichten Flecken übersäet; nicht colorirt: aber im nördlichen Theile dieses

res liegen zwei niedrige Tnselchen, Cagayanes und Cavilli,

he von ausgedehnten Corallen-Biffen umgeben sind; die Wellen- brecher um die letztere (Hob          >, Vol. IL p. 513) erstrecken von einer Sandbank aus, welche den einzigen trockenen Theil bildet,

i**r 6 Meilen weit hinaus; diese Wellenbrecher sind nach an zu steil: auf der einen 8 scheint eine Offbong durch da? Riff vor- handen zu sein, mit 4 oder 5 Faden Wasser innerhalb: nach dieser Beschreibung vermuthe ich stark* dasz * avilli zur Classe der Atolle gerechnet werden sollte: da ich aber keine Karte davon gesehen habe, auch nur in einem einigermaßen groszen Maszstabe, habe ich es nicht farbig bezeichnet Die kleinen Inseln gegenüber dem nördlichen Ende von Palawan sind wie die dem südlichen Ende gegenüber liegenden von Riffen umsäumt, welche eine Strecke weit vom Ufer abliegen; *).is Wasser ist aber äuszerst selcht; ohne Farbenbezeichnune. Die westliche Küstp von Palawan wird bei Schilderung                   tchen

Meeres besprochen werden.

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Philipp;

1-7

Archipel </>- Philippinen. — Kino Karte nach einem groszen itabe von Appu Riff, welches der Südwest-Küste von Mindoro nahe liegt, hat Capt. D. EtoöS ausgeführt: es erscheint atoll-förmig, aber mit einem ziemlich unregelmäßigen Umrisse; sein Durchrae- betragt ungefähr 10 Meilen; es siad zwei gut umschriebene Kinhv welche in die Lagune führen, vorhanden; dicht an der Auszenseite und rings um das ganze Rift' herum ist mit 70 Faden kein Grund zu finden; Mau bezeichnet. — Mindoro: die Nordwest-Küste wird auf mehreren Kartell als von einem Riffe umsäumt dargestellt: und die [ose! Luhan soll, wie ffORSBOBOH sagl (Vol. II. p. 436) „mit einem „Kitte umsäumt" sein. — Luzon: Mr.                 reicher in neuerer

t mit so groszem Erfolge die Naturgeschichte der Philippinen er- seht hat, theilt mir mit, dasz eine Strecke von ungefähr 3 Meilen ige am Ufer nördlich von I'unta di S. Jago von einem Riffe um- imt ist. wie P3 auch die Three Triflxs gegenüber der Silanguin I sind. Zwischen I'unta Capones und Playa Honda i-i die Küste rmit nein Coralleo-Riffe überkleidet, welches sich an einigen Stellen linabe eine Meile weit hinaus er           - (HoRSBFßGB); Mr. i

besuchte auch einige Strand-Eiffe an andern Theilen der Käste, näm- lich in der Nähe von Puebla Iba and Mansinglor. In der Umgebung ton Solön-Bolon-Bay ist das V.fer von CoraUen-Riffen Überzogen, welche sich eine gl Strecke weit hinausziehn (Hob         b, Vol. II. p. 489):

es finden sich auch Riffe um die kleinen Inseln Solamague g über, and, wie mir Mr. i            mittheilt, auch in der Nahe von St.

Catalina nnd etwas nördlich davon. Derselbe Herr theilt mir mit. dasz sich auch an der Südost-Spitze dieser Insel, vor Samar. Riffe finden, welche von Malalahon bis Bulusan sich erstrecken Dies schei- nen die hauptsächlichsten Saum-Riffe an den Küsten von Luzon so D, sie sind sämmtlich roth bezeichnet worden. Mr. Coming theilt mir mit, dasz keine von ihnen innen tiefes Wasser einschüeszen, ob- gleich aus Hobsbu&qh's Angaben hervorgeht, dasz einige wenige sich eine beträchtliche Strecke weit vom Lande hinausziehn. Innerhalb Archipels der Philippinen scheinen die Ufer der Inseln gewöhn- lich nicht umsäumt zu sein, ausgenommen die Südküste von Masbate und beinahe die ganze Insel Bohol, welche beide roth bezeichnet sind. An der Sfld-Küste von Mindanao ist Bunwoot-Inscl von einem illen-Üiffe umgeben (nach der Angabe von I                   age. p. 253),

i -lies auf der Karte als ein Strand-Riff erscheint. In B         iuf

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188

Babaytn. — Fonaosa.

die Ost-Küsten des Archipels habe ich keine Beschreibungen zu er- langen vermocht Professor Sesh'er hat neuerdings eine Notiz in Bezug auf die Corallen-Riffe dieses Archipels veröffentlicht (Zeitschr. für wiss. Zoolog. Bd. XIII. 1863. p. 558> Ei geht daraus hervor, dasz einige derselben in die Classe der i'anal-Kiffe gehören; da ich aber keine Karte nach einem groszen Maszstabe gesehen habe und weder etwas über die Tiefe des Wassers auszerhalb der Riffe noch über die Abdachung des eingeschlossenen Landes weisz, kann ich nicht beurtheilen, ob sie wirklich zu den Barrit-ren-Riffen gehören.

BabutfM - Inseln. — Horsburod sagt (Vol. II. p. 44), dasz illen-Kiffe die Ufer des Hafens in Fuga überziehn; und die Kar- ten zeigen, dasz sich noch andere Riffe um diese Inseln finden. Camiguin hat seine Ufer stellenweise mit Corallen-Gestein bekleidet (HoRsm ri.h, p. 443), und ungefähr eine Meile weit dem Ufer gegen- über (beträgt die Tiefe zwischen 30 und 35 Faden. Der Plan von Porto San Pio Quinto zeigt, dasz seine Ufer mit Corallen umsäumt sind; roth bezeichnet. — Hascht- Inseln: wo Horsbi:ki;h von dem südlichen Theile der Gruppe spricht (Vol. H. p. 445), sagt er. die Cfer beider Inseln durch ein Riff befestigt sind, und dasz durch einige der Spalten in ihm die Eingeborenen in ihren Booten bei schönem W'.-tter passiren können; der Grund in der Nähe des Landes ist Corallen-GesUin. Nach den veröffentlichten Karten sind offenbar mehrere dieser Inseln regelmäszig umsäumt; roth bezeichnet. Die nördlichen Inseln sind ohne Farbenbezeichnung gelassen, da ich nicht im Stande gewesen bin, irgend eine Schilderung von ihnen zu finden. — Formosa; die Ufer, besonders das westliche, scheinen hauptsäch- lich aus Schlamm und Sand gebildet zu werden, und ich kann nicht ausfindig machen, dasz sie irgendwo von Riffen umsäumt wären, aus- genommen in einem Hafen (Hobsbuboh, Vol. II. p. 449) an der äuszer- sten nördlichen Spitz»-: es ist daher die ganze Insel ohne Farben- bezeichnung gelassen. Die kleinen in der Nähe liegenden Inseln be- finden sich in demselben Falle. — Patchou ».der Mijako-sima Gruppen: Patchusan: Capt. Brodghton sagt (Voyage to the N. Pacific, p. 1! duz Boote mit einiger Schwierigkeit durch die Corallen-Riffe passiren können, welche sich der Küste entlang, nahezu eine halbe Meile von ihr entfernt, erstrecken. Seine Boote waren innerhalb des Riffs wohl geborgen; es geht aber nicht aus seiner Schilderung hervor, dasz das Wasser da tief ist. Auszerhalb des Riffs ist die Tiefe sehr unregel-

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Chine;

i 89

massig und schwankt Ton 5 bis 10 Faden; die Form des Landes ist nicht sehr steil; roth bezeichnet. — Taypin-san: aus der von dem- selben Verfasser gegebenen Beschreibung (a. a. 0. p. 195) geht her- vor, dasz sich ein sehr unregelmäsziges Kiff von der südlichen Insel aus bis in eine Entfernung von mehreren Meilen erstreckt: ob dasselbe aber einen Kaum mit tiefem Wasser uraschlieszt, ist nicht ersichtlich und ebensowenig, ob diese vorliegenden Kiffe mit denen, welche dem Lande mehr unmittelbar anliegen, in Verbindung stehn; ohne Farben- bezeichnung gelassen. Ich will noch hinzufügen, dasz an die Insel Kumi (westlich von Patchow gelegen) auf dem Plane in LaPkvrol'sk's Atlas ein schmales Riff angeheftet ist; in der Beschreibung der Reise wird aber nicht angegeben, ob es ein Corallen-Riff ist; ohne Farben- bezeichnung. — Loo Choo (Ln Tschu, Linkin): der gröszere Theil der Küste dieser mäszig bergigen Insel ist von Kiffen eingefaszt, welche sich nicht weit vom Ufer hinaus erstrecken und keinen Canal mit tiefem Wasser nach innen besitzen, wie auf den Karten zu sehn ist, welche der Reise Capt. B. Hau-'s nach Lu Tschu beigegeben sind (s. auch die Bemerkungen im Appendix, p. XXI und XXV). Es gibt indessen einige Häfen mit tiefem Wasser, welche in Riffen vor der Mündung D Thälern gebildet sind, in derselben Weise wie es bei Mauritius der Fall ist. Capt. BeBCHBT vergleicht in einem Briefe an mich diese Kiffe mit denen, welche die Gesellschafts-Inseln umgeben; es scheint aber doch zwischen ihnen in der geringeren Entfernung, in welcher die Lu-Tschu-Riffe vom Lande entfernt liegen im Verhältnis zu der wahrscheinlichen submarinen Neigung des Landes, und in dem Fehlen eines inneren Canals mit tiefem Wasser ein ausgesprochener Unter- schied zu bestehn. leb habe daher diese Riffe zu den Strand-Riffen gerechnet und sie roth bezeichnet. — Pescadores-Inseln (westlich von Formosa): Dampikb (Vol. L p. 416) hat die äuszere Erscheinung die- ser Inseln mit der der südlichen Theile von England verglichen; sie sind durchwoben von Corallen-Kiffen; da aber das Wasser sehr seicht ist und lange Dünen von Sand und Kies (Horsbübgh, Vol. II. p. ! sich weit hinaus von ihnen erstrecken, ist es unmöglich zu entschei- den, ob diese Riffe von Corallen sind.

Meer. — Gehn wir von Norden nach Süden, so treffen wir zuerst die Pratas untiefe (20° n. B.), welche der Angabe Horsbubgh'8 nach (Vol. Tl. p. 335) aus Corallen gebildet ist, eine kreisförmige Gestalt hat und eine kleine niedrige Insel tragt Das

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K'O

Meer.

Riff ist in einem Niveau mit dem Wasserspiegel, und wenn das M hoch geht, finden sich starke Brandungen ganz rings herum; „Wa>-r im Innern scheint an einigen Stellen ziemlich tief zu sein: „obgleich das Riff an der ftosiero Seite au den nieist.          Uen st

„ablallt, scheinen doch mehrere Stellen da zu sein, wo ein Schiff „auszerhalb der Brandung Ankergrund finden dürfte;" blau bezeichne — Die Paracels-Inseln sind von Capt. D. Boss genau aufgenoi:

Jen, auch sind Karten in groszem Maszstabe erschienen; es haben sich nur einige wenige niedrige Inselchen auf diesen Untiefen gebil- det; und dies scheint ein allgemeines Vorkommnis im Chinesischen

re zu sein; dicht auszerhalb dieser Riffe ist das Meer tief; mehrere von ihnen haben einen lagunen-artigen Bau; in andern Fällen sin ! einzelne Inseln (Prattle, Hobert, Drumraond u. s. w.) in der Art um einen mäszig seichten Raurn herum geordnet, dasz sie so aus- sehn, als hätten sie früher eingroszes Atoll gebildet. — BonibayShoal (eine der Paracels) hat die Gestalt eines ringförmigen Riffs und i „augenscheinlich innen tief; „es scheint auf der westlichen Seite eiuen Eingang zu haben (Hoi          a, Vol. II. p- 332); an der Auszenseite

ist                         Aiu'h Discovery Shoal hat gleichfalls eine ovale

Form mit einem lagunen-artigen Kaum in der Mitte und drei Öffnungen, welche hinein führen; innen beträgt die Tiefe 2 bis 20 Faden. An der Außenseite konnten in einer Entfernung von nur 20 Yards vom Riffe keine Sondirungen erhalten werden. Die Paracels sind blau be- zeichnet. — Macelesfield Bank ist eine Corallen-Bank von bedeu- tender Grösze, welche östlich von den Paracels liegt; einige Theile sind eben mit einem sandigen Grunde, aber im Allgemeinen ist die Tiefe sehr unregelmäszig und von tiefen Canälen durchschnitten; nicht farbig bezeichnet. — Scarborough Shoal: diese Corallen-Bank mit einem Kreuze und zwei Kreisen darum bezeichnet, als wäre I Wasser innerhalb des Riffes: dicht auszen an ihm wurde mit ein Hundert-Faden-Leine kein Grund gefunden; blau colorirt. — Das M

iber der Westküste von Pala»an und dem nördlichen Theile von Borneo ist mit Untiefen übersäet: Swallow Bank wird Dach *

h (Vol. II. p. 4:51) „wie die meisten der hier herum IL „genden Untiefen aus einem           ] wn Corallen-Gestein mit einem

»Becken .           ferem V           innen gebildet." — Halbmonds Bank

hat                 mlichen Bau: Capt. D. 1                               . als einen

schmalen Gürtel von Corallen-Gestein „mit einem Becken tieferen

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cher Qcean.

191

BWassers im Centrum* und tiefem Meer dicht nach auszen. — 11

Bank scheint nach H<           n (VoL II. p. 432) .ein Becken «hi-

ngen Wassers umgeben von Wellenbrechern zu sein." Ich habe diese drei Bänke blau bezeichnet. — Die Paraquas Bänke sind von kreis- förmiger Gestalt mit tiefen, sie durchsetzenden Spalten; nicht farbig

ebnet. Eine allmählich bis zur Tiefe von 30 Faden abfallende Bank erstreckt sich bis zu einer Entfernung von 20 Meilen vom nörd- lichen Theile von Borneo und bis zu 30 Meilen vom nördlichen Theile von Palawan; in der Nähe des Landes scheint diese Bank m. wenig Gefahren darzubieten, aber ein wenig weiter hinaus ist sie dicht mit Corallen-lüften besetzt, welche meistens nicht bis an die 0

ie reichen; einige vun ihnen lallen sehr steil ab, während andere einen Saum von seichtem Wasser um sich herum haben. Ich würde

lubt haben, dasz diese Bänke ebene Oberflächen hätten, wenn nicht Horsbi ki.h angegeben hätte, „dasz die meisten der Bänke hier „herum einen Gürtel von Corallen haben;" ich habe sie nicht (arbig bezeichnet. — Die Küsten von China, Tonquin und Cochin China, welche die westlichen Grenzen des Chinesischen Meeres bilden, schei- nen ohne Kifle zu sein; in Bezug auf die beiden letztgenannten urtheile ich nach einer Prüfung der in groszem Maszstabe ausgeführ- ten Karten im Atlas der Keise der ,Favoritr.

Indischer Ocean. — Süd-Keelings Atoll ist im ersten Capital im Einzelnen beschrieben worden. Neun Meilen nördlich davon liegt Nord-Keelings-Insel, ein sehr kleines, vom ,Beagle' vermessenes Atoll,

n Lagune bei Ebbestaiid trocken ist. — Weihnachts- (Christ- inas-) li.         stlich davon gelegen ist eine hohe Insel und, wie mir

Btheilt worden ist, ohne irgend ein Riff. — Ceylon: eine von ungefähr 80 Meilen Länge an den süd-westlichen und südlichen

i dieser Insel ist von Mr. Twyxam beschrieben worden (Nautic.

:/.. 1836. p. 365 und 518);          Ine Stellen erscheinen r<

ig von Corallen-Riffen umsäumt, welche sieh vom Dfer aas einer Viertel- bis halben Meile hinaus erstrecken. Diese Kille an einzelnen Stellen durchbrochen und bieten den kleinen Handels- faiirzeugen sichern Ankergrund dar. Nach aussei in wird das. allmählich tiefer; ungefähr 6 Meilen dem

Faden tief; ich habe               fe roth                     Auf den publica

Karten von                              auch Bifiü           he mehre i

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102

süd-Östlichen Ufer umsäumen; roth bezeichnet. — Bei Venloos Bar ist das Cfer gleichfalls umsäumt. Nördlich von Trincomalee finden sich auch Rille desselben Charaeters. Das Meer gegenüber dem nörd- lichen Theile von Ceylon ist äusserst seicht; ich habe daher die lüfte nicht farbig bezeichnet, welche Theile der Ufer stellenweise und auch die in der Nähe liegenden kleinen Inseln, ebenso wie das indische Vorgebirge von Madura umsäumen.

Chag08t Mal                                                — Auf diese drei

n aten Gruppen von Atollen und atoll-förmigen Bänken ist in diesem Bande häufig Bezug genommen worden; sie sind jetzt nach den wun- derschönen Aufnahmen des Capt. Mokksiiy und Lietn. POWBU. wohl gekannt. Ihre publieirten Karten sind der alleraufmerksamsten Prü- fung werth. In der Gruppe der Laccadiven ist die aUdl-artige Structur weniger offenbar als bei den Maldivas; nichtsdestoweniger sind die Inseln sämmtlich niedrig, überragen die gewöhnliche Höhe der Corallen-Bildungen nicht (s. Lieut. Wood's Schilderung in: Geogr. Journal, Vot VI. p. 29) und die meisten Kiffe sind kreisförmig; inner- halb mehrerer von ihnen findet sich, wie mir Capt. Mobesby mitge- theilt hat, tiefes Wasser; diese sind daher blau colorirt worden. Direct nördlich von den Laccadiven und fast noch einen Theil der nämlichen Gruppe bildend, liegt eine lange, schmale, unbedeutend ge- krümmte Bank, welche aus den Tiefen des Oceans aufsteigt und aus

!. Muscheln und zerfallenen Corallen zusammengesetzt ist mit 23

Faden Wasser auf ihr. Ich zweifle nicht daran, das* sie den

gleichen Ursprung hat wie die andern atoll-artigeu Bänke; da de

sich aber nach der Mitte zu nicht vertieft, habe ich sie nicht farbig

lehnet Ich hätte in Bezug auf diese drei Archipele noch andere Autoritäten anführen können; dies würde aber überflüssig ge* sein nach Erscheinen der Karten von Capt. MORB8BT, dessen persön- licher Freundlichkeit ich für viele Mittheilungen auszerordentlich ver- bunden bin.

Die Sahia de Malha Bank bestellt aus einer Keine schmaler Bänke mit von 8 bis IG Faden Wasser auf ihnen; sie sind in einer halbkreisförmigen Weise rund um eiflen ungefähr 40 Faden tiefen Baum angeordnet, der nach Süd-03ten zu in unergründlich* Tiefen abfällt; sie sind auf beiden Seiten steil, besonders aber auf da- nach dem Ocean zu. Es ist dalier diese Bank ihrem Baue nach und

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Mauritius. — Seychlllon.

193

wie ich nach Mittheilungen des Capt. Mokesbi hinzufügen kann, der Zusammensetzung nach, der I'itt's Hank in der Chagos Gruppe sehr ähnlich; und Pitt's Bank musz nach dem, was wir von der Groszen Chagos Hank wissen, als ein gesupkenes, halb zerstörtes Atoll be- trachtet werden; es ist daher dieselbe blau colorirt worden. — Car- gidoa Carajos Bank: ihr südlicher Theil besteht aus einer groszen gekrümmten Corallen-Cntiefe mit einigen niedrigen Inselchen auf dem östlichen Künde und gleicherweise einigen auf der westlichen Seite, /wischen denen sich eine Tiefe von 12 Faden findet; nordwärts dehnt h eine grosze Bank aus. Ich kann dies HitV (wahrscheinlich in Folge des Mangels vollkommener Karten) und diese Hank zu keiner bestimmten »          bringen; daher wurde sie nicht colorirt. — 11 e

deSable ist eine kleine Insel, westlich von Cargados Carajos, nur einige Toisen hoch (Voyage de la .Favorite'. VoL 1. p. ISO); sie i;t Kiffen umgeben, aber ihr Hau ist mir unverständlich. Nördlich von ihr finden sieh einige kleine Hanke, von denen ich keine deutliche reibung finden kann. — Mauritius: die Rille um diese Insel sind in dem Capitel Aber Strand-Riffe beschrieben worden; roth be- zeichnet. — Rodrigue/: die Corallen-Riffe sind hier sehr ausgedehnt; an einer Stelle           en sie selb-t 5 Meilen vom Ufer aus in's Meer

vor. So weit ich es ausfindig machen kann, findet sich kein i anal mit tiefem Wasser innerhalb den         i und das Meer auszerhalb wird

nicht plötzlich tief. Ii         d seheinen die Umrisse des Landes bergig

und zerklüftet zu sein (Life of Sir J. Makdjtosh, Vol. II. p. 165). Ich bin nicht im Stande zu en'         len, ob diese Ritte zur (.'lasse der

Canal-Kifie gehören, wie es wohl nach der groszen Ausdehnung wahr- scheinlich scheint, oder zu der der Strom          ; ohne Farbenbezeich- nung. — Bourhon: der gröa [teil der Her dieser Insel ist ohne Riffe; Capt Cabmichäbl (Hookrr's Botan. Miscell.) gibt aber an, dl ein 15 Meilen langer Theil auf der süd-Östlichen Seite unvollkommen von Corallen-Kül'en gesäumt ist: ich habe dies nicht für einen genü- genden Beleg gehalten, um die Insel farbig zu bezeichnen.

— Die diese Gruppe zusammensetzenden Inseln von I'riinärfnrmation erheben sich von einer sehr ausgedehnten und ziem- lich ebenen Bank, welche in einer Tiefe von zwischen 20 und 40 Fa- den versenkt Hegt. Aus Capt. Owbn's Karte and aus der im Atlas zur Reise der ,Farorite' geht hervor, dasz die Osl              m Mähe"

und die benachbarten kleinen Inselchen von St Anne und Cerf

I" (WIM. Ci -:;' RUTt. II, I i                                                                                       13

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li'4

Seychellen.

regelniäszig von Corallen-Hiffen umsäumt sind. Ein Theil der süd-

ichen Küste von Curieuse-Insel, das nördliche und ein Theil des süd-westüchen Ufers von Praslin-Insel und die ganze westliche Seite von Digue-Insel erscheinen umsäumt. Aus der handschrift- lichen Beschreibung dieser Inseln von Capt F. Mo»         auf der Admi- ralität geht hervor, dasi Silhouette-Insel gleichfalls umräumt ist; er gibt an, dasz diese Inseln alle aus Granit und Quarz gebildet B dasz sie steil aus den: Heere aufsteigen, und dasz „Corallen-Kiffe ri ,nm sie her gewachsen sind und eine Strecke weit vorspringen." Dr. Allan* von Forres, welcher diese Inseln besacht hat, theilt mir mit, sich zwischen den Kiffen und dem Ufer kein tiefes Wasser findet. Die oben einzeln angeführten Punkte sind roth bezeichnet worden. — Arairanten-Inseln: die kleinen Inseln dieser in der Nähe liegenden Gruppe liegen, der handschriftlichen Beschreibung derselben von Capt. F. Uokesbt zufolge, auf einer aasgedehnten Bank: sie bestehn aus dem Detritus von Corallen und Muscheln: sie sind nur ungefähr 20 Fusz hoch und sind von Riffen umgeben, von denen einige an das Ufer geheftet, andere eine Strecke weit davon entfernt sind. -

mir Mühe gegeben, mir Karten und Information in Beziehung auf die verschiedenen Inseln zu verschaffen, welche süd-üstlich und

(restlich von den Seychellen liegen: nach Schilderungen, welche mir Capt. F. M sbt und Dr. Allan* gegeben haben, scheint die it" Zahl derselben, — nämlich Platte, Alphonse, Coetivi, i.Julega, Providence, St. Pierre, Astova, Assomption und — niedrig, aus Sand und I          n-Gcstein gebildet und

unregelmäßig gestaltet zu sein: sie liegen auf sehr ausgedehnten Bänken und stelm mit groszen Corallen-Riffen im Zusammenhang. Gal

.vie Dr. Ai.lan* sagt, eher höher als die andern: und St. Pierre wird von Capt. F. .M ti als durchaus höhlenreich

hrieben, es bestehe weder aus Kalkstein noch aus Granit. I! I, eben-          die Amiranten, sicherlich nicht a toll-form ig

and                       allen andern Gruppen ab/N          m; ich habe sie

nicht colorirt, di                   ren aber            heinlich zur Clai

Strand-Riffe. Ihre Bildung wird von Dr. Äi          .wohl, als auch

von Capt F. "             der Einwirkung der hier aus:              ich hef-

tigen Strömungen auf Bänke zi

unabhängigen geologischen Ursprung haben. Sie -find in             B -

Ziehungen einigen der Inseln und Bänke in West-Indien ähnlich, welche

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Comoren.

m

ihren Ursprung einer ähnlichen Kraft verdanken in Verbindung mit einer Erhebung des ganzen Gebietes. In unmittelbarer Nähe bei den eben genannten verschiedenen Inseln liegen noch drei andere von einer augenscheinlich verschiedenen Natur; zuerst Juan de Nova« welches nach einigen Flänen und Beschreibungen ein Atoll zu sein scheint; nach andern scheint dies aber nicht der Fall zu sein; ohne Farben- bezeichnung. Zweitens; Cosmoledo: „diese Gruppe besteht aus ,einem zehn Stunden im Umkreis haltenden und an einigen Stellen „eine Viertel Meile breiten Ringe von Corallen. welcher eine prachtvolle .Lagune ehlieszt, in welche nicht eine einzige Öffnung hineinzu- führen schien" (Horsbürgh, Vol. I. p. 151); blau bezeichnet. Drittens: Aldabra: besteht aus drei Inselchen, ungefähr -'> Fusz hoch, mit rothen Klippen (II                Vol. I. p. 176), die ein sehr seichtes

oder eine Lagune umgeben. Das Meer ist dicht am Ufer 9

Sieht man sich diese Insel auf einer Karte an. so würde man sie für ein Atoll halten; die vorstehende Beschreibung zeigt aber, dasz in ihrer Beschaffenheit sich e:         lavon Verschiedenes findet, auch

gibt Dr. Allan an.          -ie von Höhlen durchklüftet ist, und dasz

Jas Corallen-Gestein ein verglastes Aussehen hat. Ist es ein empor- gehobene- Atoll oder der Crater eines VulcanS? — ohne Farben- bezeichnung.

o Gruppe, — Mayotta ist der Angabe H<>             - zu-

folge (Vol. I. p. 216, -1° Ausg.) vollständig von einem Kiffe umgeben, welches in einer Entfernung von drei, vier, und an einigen Stellen

   fiini Meilen vom Lande hinlauft; auf einer alten, von D.u-

publicirten Karte ist an manchen Stellen innerhalb des Riffs eine Tiefe von 36 und 38 Faden eingetragen. Auf derselben Karte ist die Fläche offenen V\            innerhalb des Riffes an einigen Stellen

mehr als drei Meilen breit: das Land ist steil und mit B

- daher diese Insel von einem gut characterisirten Bar- nmschj          und ist blasz Man bezeichnet. — Johai.

sagt (Vol. 1. [i. 217), dasz diese Insel von der nord-" Q zu der Süd-Östlichen Spitze von einem Riffe umgeben wird, welches in einer Entfernung von zwei M*ilen vom Ufer liej einigen Stellen mnsz in                                             sein, da Lieut.

!;           i\;ni;i         |, I. p. 161) -inen Durchgang 'l'ireh <l;           be-

schreibt, innerhalb .              h nur

    Ihre Höhe beti         .vie mir 1'                                 nat, im

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IM

Hadagucar,

tahr 3500 Faw; sie ist sehr steil abstürzend und besteht aus Granit, Grünstein und Quarz; blau colorirt. — Mohilla: an der Süd-Seite dieser Insel findet sich Ankergrund zwischen einem Kiffe und dem Ufer in einer Tiefe von 30 bis 45 Faden (HobsbuVOH, Vol. I. p. 214); auf Capt. OwfK's Karte von Madagascar erscheint sie von einem Kiffe umschlossen; blau bezeichnet. — Grosz ComorO-Insel ist, wie mir Dr. Allan mitgetheilt hat, ungeiabr 8000 Fusz hoch und augen- scheinlich vulcanisch; sie ist nicht regelmäszig umschlossen; aber Riffe verschiedener Formen und Dimensionen springen von jeder Land- spitze an der restlichen, südlichen und süd-östlichen Küste vor, inner- halb deren sich Canäle, häufig parallel mit dem Ufer, mit tiefem iser finden. An der Nordwest-Küste scheinen die Riffe an das Ufer geheftet zu sein. Das Land in der Nähe der Küste ist an eini- gen Stellen steil, aber allgemein genommen ist es flach; Hoi sagt (Vol. I. p. 214): das Wasser ist dicht am Ufer auszerordcntlicli tief, nach welchem Ausdrucke ich vermuthe, dasz einige Theile ohne Riffe sind. Aus dieser Beschreibung entnehme ich, dasz das Riff zu der Classe der Canal-Kiffe gehört, ich habe es aber nicht farbig be- zeichnet, da die meisten der Karten, welche ich gesehen habe, die Riffe um die Insel als bedeutend weniger ausgedehnt darstellen, als um die andern Inseln der Gruppe.

Madagascar.         Meine Information ist hauptsächlich den von

Capt Owen publicirten Karten und den von ihm und Lieut. Boteleb gegebenen Beschreibungen entnommen. Beginnen wir mit dem süd- Ende der Insel; nach dem nördlichen Theile der Star Bank zu (in 25° s. Br.) wird die Küste in einer Länge von 10 M von einem Riffe gesäumt; roth colorirt. Das Ufer unmittelbar süd- lich von St. Augustin's Bay erscheint umsäumt; aber Tullear (Tolia) Hafen, direct nördlich von ihr, wird von einem schmalen, zehn Meilen langen Riffe gebildet, welches sich dem Ufer parallel erste und innen 4 bis 10 Faden Wasser hat. vYfirc dies Riff vou einer ;eren Ausdehnung gewesen, hätte es als Canal-Riff elasaificirt werden müssen; da ab            Küstenstrich hier nach innen einfällt,

erstreckt sich vielleicht eine submarine Bank dem Uta parallel, welche dem Wachsthum ler Korallen eine Grün;         darbietet; ich habe

diesen Theil ohne farbige Bezeichnung gelassen. Von 22« 16' bis 21° 7 - Br. ist das Pfer von Corallen-Riffen umsäumt (s. Lieut. Botblkb's Xarrative, Vol. IT. p. 100), welche weniger als eine Meile breit sind

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Madagaskar.

197

und innen seichtes Wasser haben. Es finden sich mehrere Corallen- BSnke an verschiedenen Stellen dem Ufer gegenüber mit ungefähr 10 Faden zwischen ihnen und dem Ufer, und die Tiefe des Heeres an- derthalb Meilen seewärts vom Ufer betragt nur nugefähr 30 Faden. Der eben besonders angeführte Theil ist auf den Karten nach einem groszen Maszstabe dargestellt, und da sich auf Karten in einem etwas kleineren Maszstabe dasselbe Riff bis 2:i° 15' s. Br. erstreckt, habe ich diesen ganzen Theil der Küste roth bezeichnet. Die Insoln Juan de Nova (in 17° s. Br.) erscheinen auf den Karten in groszem Masz- stabe umsäumt, ich bin aber nicht im Stande gewesen zu ermitteln, ob die Riffe Corallen-Riffe sind: ohne Farbenbezeichnung. Der Haupt- theil der West-Küste scheint niedrig zu sein, mit davorliegenden Sand- bänken, welche wie Leut. Botklek sägt (Vol. II, p. L06}, nam Hände „des tiefen Wassers von einer Keine scharf zugespitzter Corallen- ,Felsen eingefaszt sind.' Nichtsdestoweniger habe ich diesen Theil nicht farbig bezeichnet, da ich aus den Karten nicht sehen kann, dasz die Küste selbst umsäumt ist. Die Landspitzen bei der Narrenda und Passandava Bay (14° 40 s. Br.) und die Inseln vor Radama Hafen sind auf den Plänen als regelmäszig gesäumt dargestellt und sind dem entsprechend roth bezeichnet worden. In Bezug auf die Ost-Küste von Madagasear theilt mir Dr. Allan mit, dasz der ganze Küstenstrich von Tamatave in 18° 12' s. Br. bis C. d'Ambre an der äuszersten nördlichen Spitze der Insel von Corallen-Riffen ein- gefaszt ist. Das Land ist niedrig, uneben und erhebt sich lang und allmählich von der Küste aus. Auch aus Capt. Owsn'b Karten hätte man die Existenz von Killen, welche offenbar zur Classe der Saum-Riffe gehören, nördlich vom British Sound und in der Nähe von Xgucy folgern können. Lieut. Bon        -pricht (Vol. 1. p. 155) von

„dem Riffe, welches die Insel St. Marie in einer geringen Eni ,nung vom Ufer umgibt." In einem früheren Capitel habe ich i Information von Dr. Allan die Art und Weise beschrieben, in welcher sich die Riffe in nunl-östlichen Zügen von den Landspitzen au- dieser Küste erstrecken und damit zuweilen ziemlich tiefe Canäle nach innen von ihnen bilden; dies scheint durch die Strömungen vi-ranlaszt zu sein, da die Riffe von den untermeerischen Verlängerungen der sandigen Landspitzen sich erheben. Der oben einzeln geschilderte Theil der Küste ist roth bezeichnet. Die übrigen Theile der süd- östlichen Küste erscheinen auf keiner der publicirten Karten als im

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Ost-Küste von Afriea.

Besitze von Riffen irgend welcher Art; und Mr. W. Ems meint, dasz hier keine vorhanden sind.

Ost-KüaU von Africa. — Die nördlichen Theile scheinen auf einer beträchtlichen Strecke ohne Riffe zu sein. leb will erwähnen,

meine Information von der Küstenaufnahme des Capt. Owen, in Verbindung mit seiner Xarrative, und der des Lieut. BOTELKB her- rührt. Bei Makadischa (Mukdeesha, 2° 1' u. Br.) findet sich ein Gorallen-Biff, welches sich vier oder fünf Meilen der Küste entlang erstreckt (Owbn's Xarrat.. Vol. I. p. 357), auf der Kart.- in einer Entfernung von einer Viertel Meile vom Ufer liegt und nach innen C bis 10 Fusz Wasser hat: dies ist daher ein Saum-Riff und ist bezeichnet. Von Juba, ein wenig südlich vom Äquator, bis Lamu (in -          . Br.) „sind die Küste und die Inseln aus Madreporen ge-

.bildetJ (0          X;irrative, Vol. 1. p. 363). Die Karte von diesem

Theile (Dundas-Inseln genannt) bietet ein auszerordentliches Aus- sehn dar; die Küste des Festlandes ist ganz gerade, und vor ihr liegen in einer mittleren Entfernung von zwei Meilen äuszerst schmale, ge- rade, von Riffen umsäumte Inselchen. Innerhalb dieser Kette kleiner Inseln finden sich ausgedehnte, zwischen den Fluthgrenzen liegende Flächen und schlammige Buchten, in welche viele Flüsse eiutreten: die Tiefe dieser Räume schwankt von einem bis zu vier Faden, — die letztere Tiefe ist nicht häutig, — und beträgt im Mittel 12 I Auszerhalb dieser Kette von Inselchen schwankt die Tiefe des M< in der Entfernung von einer Meile von 8 bis 15 Faden. Lieut. Boteleb hreibt (Xarrat. Vol. I. p. 369) die schlammige Bucht von Patta. welche andern Theilen der Küste ähnlich zu sein scheint, insofern sie kleine, schmale, horizontale Inselchen vor sich liegen hat, welche aus zerfallenden Corallen gebildet sind und deren Rand selten höher als 12 Fusz ist, die felsige Fläche überhängend, vor der sich die In erheben. Da wir wissen, dasz die kleinen Inseln aus Corallen-Gesteiu bestehn, so ist es, wie ich meine, kaum möglich, bei einem Blick auf diese Küste nicht sofort zu dem Schlüsse zu gelangen, das/ wir hier ein Strand-Riff vor uns haben, welches um wenige Fusz emporgehoben worden ist: die ungewöhnliche Tiefe von 2 bis 4 Faden innerhalb einiger dieser Inselchen ist wahrscheinlich eine Folge davon, dasz der Schlamm aus den Flüssen das Wachsthura der Corallen in der Nahe der Küste verhindert hat. Da verschiedene Theile dieser Küstenstrecke unzweifelhaft von lebenden Coraflen-Eiffen gesäumt sind, so habe ich

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< ttt-Ktetfl von Africa.

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sie rotb bezeichnet. — Malinda (3° 20' s. Br): auf dem Plane de3 Hafens erscheint das südliche Vorland umsäumt; und auf Capt ». Karte im gröszern Maszstabe sieht man, dasz sich die Kiffe nahezu 30 Meilen weit südwärts erstrecken: roth bezeichnet. Mombas (4° 5' s. Hr.): die Insel, welche den Hafen bildet, „ist von Madreporen-Klippen „umgeben, die wohl im Stande sind, völlig imprägnirbar zu wer- den" (Owen's Xarrative. Vol. I. p. 412). Das Ufer des Festlandes nördlich und südlich von Mombas ist in einer Entfernung von einer halben bis zu ein und einer Viertel Meile regelmäszig von einem Corallen-Biff umsäumt; innerhalb des Riffs beträgt die Tiefe von 0 bis 15 Fusz; nach auszen vom Riff ist die Tiefe in einer Entfernung von eher weniger als einer halben Meile 30 Faden. Aus den Karten geht hervor, dasz eine Strecke von ungefähr 36 -Meilen Länge hier

imt ist; roth bezeichnet. — Pemba (5° s. Br.) ist eine I von Corallen-Bildung, horizontal und ungefähr 200 Fusz hoch (Owi:\\s Narret Vol. I. p. 425); sie ist 85 Meilen lang und vom Festlande durch einen tiefen Meeresarm getrennt. Die äuszere Küste ist auf den Karten als regelmäszig umsäumt dargestellt; roth colorirt. —

iV-tland von Pemba ist gleichfalls gesäumt. — Zanzibar ist Pemba in den meisten Beziehungen ähnlich; seine südliche Hälft' auf der We8t-Seite and auch die in der Nähe liegenden kleinen Inseln sind umsäumt; roth bezeichnet. Am Festlande, ein wenig südlich von Zanxibar, liegen einige Bänke der Küste parallel, welche ich für Corallen-Bildungen gehalten haben würde, hätte nicht Lieut. Boteleb (Narret. Vol. 11. p. 39) gesagt, sie bestfinden aus Sand; nicht farbig bezeichnet. — Latham's Bank ist eine kleine, von Corallen-Riffen umsäumte Insel; da sie aber nur 10 Fusz hoch ist, ist sie nicht far- big bezeichnet worden. — Monfia ist eine Insel von dem nämlichen Character wie Pemba: ihr äuszere- Ufer ist gesäumt und ihre Süd- Spitze ist mit Kilwa (Quiloa) auf dem Festlande durch eine Kette mit Kiffen umsäumter Inseln in Verbindung gebracht; roth bezeichnet. Die vier zuletzt genannten Inseln sind in vielen Beziehungen einigen In im Rothen Meere ähnlich, welche sofort beschrieben werden sollen. — Kilwa (Quiloa): auf einem Plane des Ufers ist eine Strecke von 20 Meilen nach Norden und Süden von diesem Orte von Riffen, augenscheinlich Corallen-Hilfen, umsäumt; diese Riffe sind auf Capt. Owkk's allgemeiner Karte noch weiter südwärts verlängert. Auf den Plänen der Flüsse Lindy und Mongoa (9° 59'und 10° 7's. Br.)

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200

it-Küsle von Africa.

scheint die Küste die nämliche Structur zu haben; roth colorirt. — Querimba-Inseln (von 10* 40* bis 13° s. Br.): von diesen Inseln wird in den angeführten Schriften eine Karte in groszem Maszstabe mitgetbeilt; sie sind niedrig und von Corallen-Hildung (Botkur's Narrat. Vol. II. p. 54); und meistens springen ausgedehnte Kiffe von ihnen vor, welche bei Ebbestand trocken sind und auf der äuszern Seite plötzlich aus tiefem Meere emporsteigen; auf der Innenseite sind sie vom Festlande durch einen Canal oder vielmehr durch eine Keine von Buchten mit einer mittleren Tiefe von 10 Faden getrennt. Auch die kleinen Landspitzen am Festlande haben Corallen-Bänke, welche an sie angeheftet sind; die Querimba-Inseln und Bänke liegen in der Ycrlängerungslinie dieser Landspitzen und sind von ihnen durch sehr seichte Canäle getrennt. Es ist offenbar, dasz, was auch für Ursachen immer die Landspitzen hervorbrachte, mochten dies Antriebe von Sedi- ment und unterirdische Bewegungen sein, dieselben Ursachen, wie er- wartet werden konnte, auch die submarinen Verlängerungen jener ent- stehen lieszen; und diese haben denn seitdem nach ihren äuszeren Enden hin dem Wachsthura von Corallen-Rirt'en und später der Bil- dung kleiner Inseln eine günstige Basis dargeboten. Da diese Kitte offenbar zur ('lasse der Strand-Kitte gehören, so sind die Querimba- Inseln roth bezeichnet worden. — Monabila (13°32' s. Br.): auf dem Plan lii.-s Hafens sind die Vorlande an der Auszenseite mit liill'en, augenscheinlich Corallen-Kiflen, gesäumt; roth bezeichnet. — Mozambique (15° s. Br.): der äuszere Theil der Insel, aufweiche die Stadt gebaut ist, und die in der Nähe liegenden Inseln siad \

ralleo Kitten umsäumt; roth bezeichnet. Aus der in Owen's Narra- ti ve (Vol. I. p. 1G2) gegebenen Beschreibung gebt hervor, dasz das Ufer von Mozambique bis zu der Delagoa Bav niedrig und san- dig ist: viele der Untiefen und kleinen Inseln, welche dieser Küste gegenüberliegen, sind von Corallen-Bildung; aber wegen ihrer geringen und ihrer Niedrigkeit ist es nicht möglich, aus den Karten zu erkennen, ob sie wirklich umsäumt sind. Dieser Theil der Küste i daher ohne farbige Bezeichnung gelassen worden, ebenso wie die- jenigen mehr nach Norden gelegenen Theile, deren auf den vorstehen- den Seiten aus Mangelan Information keine Erwähnung gethan worden ist.

/'          -' -V"          - — Aus den in neuerer Zeit ?oo der Ost-

indischen Compagnie pnblicJrten Karten in groszem fifaszstabe geht

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Penisohu Golf. — Rotbes M.                             ->qi

hervor, dasz mehrere Theile, besonders die südlichen Ufer, von Corallen- Kiffen umsäumt sind; da aber das Wasser sehr seicht ist und sehr viele Sandbänke hier vorkommen, welche auf den Karten von Killen zu unterscheiden schwierig ist, habe ich den obern Theil nicht rotb bezeichnet. Nach der Mündung zu indessen, wo das Wasser eher tiefer ist, erscheinen die Inseln Larrak »El Äredsch) und Ormus so .-Imäszig umsäumt, dasz ich sie roth bezeichnet habe. Es finden sich gewisz keine Atolle im Persischen Meerbusen. Die Küsten von Oman (Immaura) und von dem das südliche Vorland des Persischen Meerbusens bildenden Vorgebirge scheinen ohne Riffe zu sein. Der * ganze süd-westliche Theil von Arabia Felix, ausgenommen einen oder zwei kleine Flecke, und die üfor von Socotra scheinen nach den Karten und der Abhandlung des Capt. Haines (Geograph. Journ. 1839, p. 125) ohne Riffe zu sein. Ich glaube, es gibt keine ausge- dehnten C'orallen-Kiffe an irgend einem Theile der Küste von Indien, mit Ausnahme des niedrigen Vorgebirges von Madura, Ceylon gegen- über, wie bereits erwähnt wurde.

liotlic M- i r. — Meine Information gründet sich hauptsächlich auf die wundervollen Karten, welche die Ostindische Compagnie I83ü publicirt bat, auf persönliche Mittheilungen des Capt. Mobbsby, eiuein der bei der Aufnahme beschäftigt geweseneu Beamten, und auf die ausgezeichnete Abhandlung Ehkenbbrq's „Über die Natur der Corallen- BBänke des Rothen Meeres.u Die das Rothe Meer unmittelbar begren- zenden Ebenen scheinen hauptsächlich aus einer Sedimentär-Formation der neueren Tertiär-Periode zu bestehn. Das Ufer ist, mit Ausnahme einiger weniger Theile, von Corallen-Kitten umsäumt. Das Wasser ial meistens dicht am Ufer äuszerst tief; diese Thatsache aber, welche die Aufmerksamkeit der meisten Reisenden gefesselt hat, scheint in keinem nothwendigen Zusammenhange mit dem Vorhandensein von Kitten zu stehn; denn Capt. Mokesby erwähnt besonders, dasz sich iu 24° 10' n. Br. auf der östlichen Seite ein Stück Küste mit tiefem Wasser dicht an ihr findet, welches ohne Riffe ist, aber in keiner andern Beziehung von dem gewöhnlichen Küstenzuge verschieden i Der merkwürdigste Zug im Character des Rothen Meeres ist die Kette »OD untergetauchten Bänken, Riffen und Inseln, welche, hauptsächlich auf der östlichen Seite, eine Strecke weit vom Ufer ab liegen; der Raum innerhalb derselben ist tief genug, um eine sichere Schiffahrt in kleinen Fahrzeugen zu gestatten. Die Bänke sind meistens von

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202

Roth.

ovaler Form und einige Meilen breit; einige von ihnen sind aber im uältnis zu ihrer Breite sehr lang. Capt. Moresby theilt mir mit, da-z Jedermann, der nicht wirklich Pläne von ihnen aufgenommen hat, «reneigt sein werde zu glauben, dasz sie noch viel länger wären als sie wirklich sind. Viele von ihnen erheben sich bis zur Ober- fläche, die gröszere Zahl aber liegt in einer Tiefe von 5 bis 30 Faden unter derselben, und ergibt unregelmäszige Lothungen auf ihnen. Sie !»'stehn aus Sand und lebenden Cor allen; die letztern bedecken, der Angabe Capt. Mokesby's zufolge, in den meisten Fällen den gröszern Theil ihrer Oberfläche. Sie erstrecken sich dem Ufer parallel und steht) nicht selten in ihren mittleren Theilen durch kurze quere Bänke mit dem Festland in Zusammenhang. Das Meer ist meistens dicht an ihnen äuszer3t tief, wie es auch in der Nahe der meisten Theil«.* des Festlandes ist; dies ist aber nicht ganz allgemein der Fall, denn zwischen 15° uud 17° n. Br. wird das Wasser von den Bänken so- wohl an den östlichen als westlichen Ufern aus ganz allmählich tiefer. An vielen Stellen erheben sich Inseln von den Bänken; sie sind niedrig, mit flachen Gipfeln, und bestehn aus derselben horizontal geschich- teten Formation wie der Ebnen-artige Rand des Festlandes. Einige der kleineren und niedrigeren Inseln bestehn blosz aus Sand. Capt. MORBSBT theilt mir mit, da3z auf vielen von den Bänken, wo sich jetzt kein trockenes Land findet, kleine Felsenmassen, die Überreste Inseln, zurückgeblieben sind. Auch Khrenberi; gibt an, dasz die isten der kleinen Inseln, selbst die niedrigsten, eine flache, abge- riebene Basis haben, welche aus derselben tertiären Formation besteht wie an andern Orten; er glaubt, dasz, sobald die Brandung die vor- springenden Stellen der Bänke bis gerade unter den Wasserspiegel abgewaschen hat, die Oberfläche gegen weiteres Abwaschen* durch das Wachsthum von Corallen geschützt wird; und hieraus erklärt er die

uz so vieler in einem Niveau mit der Oberfläche des M< stehender Bänke. Offenbar nehmen bestimmt die meisten von diesen Inseln an Grösze ab.

Die Bänke und Inseln sind in den eben erwähnten Theilen, von bis 17° n. Br., wo das Meer allmählich tief wird, merkwürdig taltet: die Dhalak Gruppe an der West-Küste ist von einem ver- worrenen Archipel von kleinen Inseln und Bänken umgeben; die Haupt- insel ist von unregelmäszigem Umrisz und schlieszt eine sieben Meilen lange und vier Meilen breite Bucht ein, in welcher mit 252 Fusz

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Roth's M                                                 °03

kein Grund gefunden wurde; es findet sich nur ein einziger Eingang in dieselbe, eine halbe Meile breit und mit einer davorliegenden Insel. Die untergetauchten Bänke auf der Ost-Küste innerhalb derselben Breitengrade, um die Insel Farsan herum, sind gleichfalls von vielen schmalen Gängen mit tiefem Wasser durchsetzt; der eine dersel ist zwölf Meilen lang, von der Form eines Beils, und dicht an seinem oberen breiten Ende wurde mit 360 Fusz kein Grund erlothet; sein Eingang ist nur eine halbe Meile breit. In einem andern Gange der- selben Natur, aber von selbst noch unregelmäszigeren Umrissen, wurde mit 480 Fusz kein Grund gefunden. Die Insel Farsan selbst hat eine ebenso unregelmäszige Form wie irgend eine der umgebenden Bänke. Der Meeresboden um die Dhalak- und Farsan-Insein herum besteht hauptsächlich aus Sand und zusamraengekitteten Corallen- Fragmenten, in den tiefen und schmalen Canälen besteht er aber aus Schlamm; die Inseln bestehu aus dünnen, horizontal geschichteten, modern tertiären Lagen, welche nur wenige zerbrochene Corallen ent- halten 2; ihre Ufer sind von lebenden Corallen-Riffen umsäumt.

Nach der Schilderung, welche Krn>ELL3 von der Art und Weise gegeben hat, in der die Insel Dhalak von Spalten zerklüftet ist, deren gegenüberstehende Seiten ungleich emporgehoben worden sind (in einem Falle bis zu 50 Fusz), scheint es wahrscheinlich, dasz diese unregel- müszige Form, ebenso wie die von Farsan, zum groszen Theil durch Ieiche Erhebung verursacht ist; betrachtet man aber die allgemeine Form der Uünke und der Tiefwasser-Cauäle in Verbindung mit der Zusammensetzung des Landes, so meine ich, dasz ihre Configuration noch wahrscheinlicher grösztentheils eine Folge davon ist, dasz Strö- mungen Sediment über einen ungleichen Grund getriftet haben. Es ist beinahe sicher, dasz ihre Form nicht dem Wachsthum von Corallen zugeschrieben werden kann. Die gröszere Zahl der Bänke auf der östlichen Seite des Kothen Meeres scheint in nahezu derselben Art und Weise entstanden zu sein, welches auch der Ursprung gewesen sein mag, wie die Dhalak und Farsan Archipele. Ich schliefe dies aus ihrer ähnlichen Gestalt (als Beweis hierfür will ich eine Bank an der OH-Küste in 22° n. Br. anführen) und aus ihrer ähnlichen Zusammensetzung. Indessen ist die Tiefe nach innen von den Bänken nordwärts von 17° n. B. gewöhnlich gröszer, und ihre äuszeren Seiten

1 Ri'ippoll, Reise in Abvsainien. Bd. 1. p. 247. 3 a. a. 0. p. 245.

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Rothes Meer.

fallen plötzlicher ab (Umstände, welche zusammenzugehören scheinen), als in den Dhalak und Farsan Archipeln; dies kann aber durch eine stärkere Wirkung der Strömungen während ihrer Bildung verursacht worden sein; überdies trägt der gröszere Reichthum an lebenden Co- rallen an den nördlichen Bänken dazu bei, ihnen steilere Ränder zu geben.

Aus dieser Schilderung, so kurz und unvollkommen sie auch ist, können wir sehen, dasz die grosze Kette von Bänken auf der östlichen Seite des Rothen Meeres und auf der westlichen Seite des südlichen Theils desselben von echten Barrieren-Riffen, welche ganz und gar durch das Wachsthum von Corallen gebildet sind, bedeutend verschie- den ist. Ebbenberg kommt auch zu dem Schlüsse (Über die Natur etc. p. 45 und 51), dasz diese Bänke ihren Ursprung dem Wachsthum der Corallen in einer völlig seeundären Art verdanken. Er macht die Be- merkung, das/, wenn die Inseln an der Küste von Norwegen bis zum Meeresspiegel fortgewaschen und blosz mit lebenden Corallen über- zogen würden, sie eine nahezu ähnliche Erscheinung darbieten würden. Es scheint indessen nach Mittheilungen, welche mir Dr. Malcolm und Capt. Mobbsbt gegeben haben, dasz Ehrenberg den Einflusz der allen auf die Bildung der tertiären Ablagerungen des Rothen Meeres eher unterschätzt hat.

Die West-Küste des Rothen Meeres zwischen 19° and22° n. Br. — Es existiren hier Riffe, welche ich, wenn ich nichts von den andern im Rothen Meere gewuszt hätte, ohne Zögern als Barrit-ren- oder Canal-Rifte betrachtet haben würde. Eines dieser Riffe, in 2c0 15' n. Br., ist zwanzig Meilen lang, weniger als eine Meile breit (an seinem nördlichen Ende aber zu einer Scheibe erweitert), leicht buch- tig und in einer Entfernung von fünf Meilen mit dem Festlande parallel, nach innen mit sehr tiefem Wasser, so dasz an einer Stelle mit 205 Faden kein Grund erlothet wurde. Einige Stunden weiter nach Süden liegt ein anderes sehr schmales Kill*, zehn Meilen lang, mit welchem nördlich und südlich andere kleine Kiff-Theile beinahe im Zusammenhang stehn; und innerhalb dieser Reihe von Riffen (ebenso wie an der äuszern Seite) ist das Wasser äusserst tief. Es finden sich auch einige kleine lineare und sichelförmige Riffe, welche eine kurze Strecke in's Meer hinein liegen. Alle diese Riffe sind, wie mir Capt. Moresbx mitgetheilt hat, von lebenden Corallen bedeckt. Wir haben daher hier die sämmtlichen Charactere von Kiffen aus der Classe

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Bottaei Meer.                                      205

der Canal-Riffe, und einige der weiter im Meere hinaus liegenden Riffe gleichen Atollen. Den einzigen Grund zu zweifeln finde ich in der Schmalheit und Geradheit der Zungen von Sand und Felsen in der Dbalak und Farsan Gruppe; eine dieser Zungen in der erst ge- nannten Gruppe ist beinahe fünfzehn Meilen lang und nur zwei Meilen breit und wird an beiden Seiten von tiefem Wasser begrenzt; wenn sie also von der Brandung weggespült und mit lebenden Corallen überzogen würde, so würde sie ein Riff bilden, welches denen auf der in Rede stehenden Strecke sehr ähnlich wäre. Trotzdem kann ich nicht glauben, dasz die vielen kleinen, isolirten und sichelförmigen Riffe, ebenso wie andere lange, nahezu gerade und sehr schmale und von unergründlich tiefem Wasser rins umgebene, sich einfach hätten dadurch bilden können, dasz Corallen Sediment-Bänke oder die ab- geriebenen Oberflächen unregelmäszig gestalteter Inseln überzogen. Es erscheint wahrscheinlicher, dasz die Grundlagen dieser Riffe ge- sunken sind, und dasz die Corallen während ihres Wachstbums nach oben ihnen ihre jetzige Form gegeben haben. Ich habe daher mit vielem Zögern diesen Theil blau bezeichnet.

Die West-Küste, von 22° bis 24* n. Br. - Vor diesem Theile der Küste (nördlich von der auf der Karte blau bezeichneten Strecke) liegt eine sich unregelmäszig abdachende Bank, von 10 bis 30 Faden tief; zahlreiche kleine Riffe, von denen einige die eigentbümlichste Gestalt besitzen, erheben sich von dieser Bank. Viele von ihnen haben sich durch das Wachsthum der Corallen auf kleinen abgerie- benen Inselchen gebildet; aber einige beinahe atoll-förmige Riffe, welche sich aus tiefem Wasser erheben, in der Nähe eines Vorgebirges in 24° n. B., sind wahrscheinlich mit der ('lasse der Canal-Rifle ver- wandt. Ich habe indessen nicht gewagt, diesen Theil der Küste blau zu bezeichnen. — Auf der West-Küste, von 10° bis 17° n. Br. Hieb von dem auf der Karte blau bezeichneten Theile) liegen viele niedrige Inselchen von kleinem Umfange, nicht bedeutend verlängert und aus groszen Tiefen in einer Entfernung von der Küste aufsteigend; diese können weder zu den Atollen, noch zu den Barrieren-] noch zu den Saum-Riffen gerechnet werden.

Ost-Küste. — Es finden sich viele kleine vorliegende Riffe dieser ganzen Küstenstrecke entlang; da aber die gröszere Anzahl derselben von nicht sehr tief untergetauchten Bänken sieb erhebt, so kann ihr Ursprung, wie wir gesehen haben, einfach eine Folge des

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200

West-Indien.

Wachsthums von Corallen auf einer unregelmäszigen, abgeriebenen Grundlage sein. Zwischen 18° und 20° finden sich aber so viele lineare, elliptische und äuszerst kleine, sieh steil aus den gröszten Tiefen erhebende Riffe, dasz dieselben Gründe, welche mich dazu führ- ten, einen Theil der West-Küste blau zu bezeichnen, mich bestimmt haben, dasselbe hier zu thun. Es sind einige kleine vorliegende Riffe an der Ost-Küste, nördlich von 20° n. Br. (die nördliche blau be- zeichnete Grenze) vorhanden, welche aus tiefem Wasser emporsteigen; da sie aber nicht zahlreich sind, und da kaum irgend welche von ihnen linear sind, so habe ich sie ohne Farbenbezeichnung gelassen. In den südlichen Theilen des Rothen Meeres sind be- trächtliche Strecken des Festlandes und einige von den Dhalak-Inseln von Riffen umgürtet, welche, wie mir Capt. Moresby mitgetheilt hat, aus lebenden Corallen bestehn und alle die Charactere der Saum-Riffe besitzen. Da sich hier keine im Meere vorliegenden, linearen oder sichelförmigen Riffe finden, die aus unergründlichen Tiefen aufsteigen, habe ich diese Theile der Küste roth bezeichnet. Aus ähnlichen Gründen habe ich die nördlichen Theile der West-Küste (nördlich von 24° 30' n. Br.) und gleichfalls die Ufer des Haupttheils des Meerbusens von Suez roth colorirt. Tm Golfe von Acaba gibt es, wie mir von Capt. Moresbt mitgetheilt worden ist, keine Corallen-Riffe, und das Wasser ist dort ungeheuer tief.

West-lhdim. — Meine Information in Bezug auf die Riffe dieses Gebiets ist verschiedenen Quellen entnommen, und gründet sich auf eine Prüfung zahlreicher Karten, besonders derjenigen, welche neuer- dings während der Vermessung unter Capt. Owen", lt. N., aufgenommen worden sind. Ich bin dem Capt. BlRD Ai.i.k*. R, X., einem der Mit- glieder der letzten Aufnahme-Expedition, für viele persönliche Mitthei- lungen über diesen Gegenstand besonders verbunden. Wie beim Rothen Meere, so ist es auch hier nothwendig, einige vorläufige Bemerkungen über die untergetauchten Bänke in West-Indien zu machen, welche in einem gewissen Grade mit i'orallen-Riffen in Znsammenhang stehn und beträchtlk-he Zweifel betreffs ihrer Classification veranlassen. Dasz grosze Sediment-Anhaoftingen an den west-iodischen Ufern im Pror der Bildung sind, wird Jedem offenbar werden, der die Karten die Meeres, besonders de* rdlich von einer, Yucatan und Florida ver- bindenden Linie gelegenen Theils untersucht. Das Gebiet der Ablagerung

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scheint weniger inniger mit dem Mündungsgebiet der groszen Flüsse als mit der Richtung der Meeresströmungen zusammenzuhängen, wie aus der ungeheuren Ausdehnung der Bänke von den Vorgebirgen Yucatan und Mosquito hervorgeht.

Auszer den Küsten-Bänken finden sich noch andere von verschie- denen Dimensionen, welche isolirt stehn; diese sind einander sehr

ilich; sie liegen von 2 oder 3 bis zu 20 oder 30 Faden unter Wasser und sind aus Sand, der zuweilen fest zusammengekittet ist, mit weniger oder gar keinen Corallen gebildet; ihre Oberflächen sind glatt und nahezu horizontal und dachen sich nur bis zur Höhe von wenigen Faden sehr allmählich rings herum nach ihren Bändern bin ab, wo sie dann plötzlich steil in die unergründliche Tiefe abfallen. Diese steile Neigung ihrer Seiten, welche gleicherweise für die Kusten-

:ike characteristisch ist, ist sehr merkwürdig: ich will als Beispiel die Misteriosa Bank anführen, an deren Rändern die Lothungen in einem horizontalen Abstand von 250 Faden von 11 bis zu 210 Faden wechseln; gegenüber der nördlichen Spitze der Old Provi- dence Bank ist der Wechsel, in horizontalem Abstand von 200 Faden, von 19 Zu 152 Faden; gegenüber der Groszen Bahama Bank Neigung auf einer Strecke von 160 Faden horizontalen Ab- stands an vielen Stellen von 10 Faden bis tiefer als 100 Faden, mit welcher Länge kein Grund erlothet wurde. In allen Theilen der Welt ist ia, wo sich Sediment anhäuft, etwas von gleicher Art zu beob- achten; die Bänke dachen sich sehr sanft weit ins Meer hinaus ab und enden dann steil. Die Form und Zusammensetzung der Bäuke in den mittleren Theilen des westindischen Meeres weisen deutlich darauf bin, dasz ihr Ursprung hauptsächlich der Anhäufung von Se- diment zugeschrieben werden musz; und die einzige augenfällige I klärung ihrer isolirten Lage ist das Vorhandensein eines Kerns, um welchen herum die Strömungen feine Triftmassen angesammelt haben.

r nur irgend die, die bergige Insel Old Providence umgebende Bank mit den in ihrer Nähe befindlichen, isolirt stehenden Bänken vergleichen will, wird kaum daran zweifeln, dasz sie untergetauchte

rge um . !. Wir werden zu derselben Folgerang geführt, wenn wir               inder Knoll' genannte Bank unter sn, welche von

der          ;n Mos to Bank durch einen nur 7 Meilen breiten und 145

il getrennt ist. Es kann nicht bezweifelt werden, <lasz die Mos                ; durch Anhäufung von uent um das Vor-

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208

gebirge gleichen Namens gebildet worden ist; und Thunder Knoll ist der Mosquito Bank im Zustande seiner 20 Faden tief untergetauchten Oberfläche, in der Neigung seiner Seiten, in der Zusammensetzung und in jeder andern Beziehung ähnlich. Ich will noch bemerken, ob- schon die Bemerkung irrelevant ist, dasz Geologen mit der Folgerung vorsichtig sein sollten, dasz alle einzeln vorliegenden Partien einer Formation früher einmal zusammengehangen haben; denn wir sehn hier, dasz Ablagerungen, zweifellos von genau derselben Beschafftn- heit, mit groszen thalfnrmigen Zwischenräumen zwischen sich ab lagert werden können.

Lineare Corallen-Rifte und kleine Hügel springen von vielen der lirten ebenso wie von den an den Küsten gelegenen Bänken empor; zuweilen sind sie unregelmäszig gestellt, wie auf der Mosquito Bank, aber häufiger bilden sie auf der Seite gegen den Wind einen Halb- mond, der in einer geringen Entfernung vom äuszern Rande liegt: — so bilden sie auf der Serranilla Bank eine unterbrochene Reihe, welche zwischen 1 und 3 Meilen nach innen vom Rande gegen den Wind liegt: meistens kommen sie, wie auf den Roncador, Courtown, und Anegada Bänken, der Seite mit tieferem Wasser näher vor. Ihr Vorkommen auf der Seite gegen den Wind stimmt mit der allgemeinen Regel überein, dasz die erfolgreichen Corallen-Arten am Besten da gedeihn, wo sie am meinten eiponirt sind; ich kann aber ihre Lage eine Strecke weit innerhalb des Randes tiefen Wassers nicht anders erklären als dadurch, dasz eine etwas geringere Tiefe als die dicht am äuszern Rande für ihr Wachsthura am günstigsten ist. Wo die Corallen dicht an dem gegen den Wind gelegenen Rand einer einige Faden untergetauchten Bauk einen beinahe continuirlichen Saum ge- bildet haben, ist das Riff einem Atoll sehr ähnlich; und wenn die Bank eine Insel umgibt (wie es bei Old Prondcnce der Fall it), ist das Rift1 einem einschlieszenden Canal-Riffe ähnlich. Ich würde un- zweifelhaft einige dieser umsäumten Bänke als unvollkommene Atolle oder Barrieren-Riffe aufgeführt haben, wenn die sedimentäre Natur ihrer Grundlagen nicht aus dem Vorhandensein anderer in der Nähe liegender Sänke von ähnlicher Form und ähnlicher Zusammensetzung, aber ohne das halbmondförmige randständige Riff, deutlich her' gegangen wäre. Im dritten Capitel habe ich die Bemerkung gemacht, dasz einige atoll-artige Riffe wahrscheinlich existirten, weiche in der hier angenommeneu Art und Weise entstanden sind.

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Wert-Indien.                                      2Q9

Beweise für eine Erhebung innerhalb neuerer tertiärer Zeiten sind, wie im sechsten Capitel erwähnt wurde, über beinahe das ganze Ge- biet von West-Indien sehr reichlich vorhanden. Der Ursprung des niedrigen Landes in der Nähe derjenigen Küsten, wo sich jetzt Sedi- ment anhäuft, ist daher leicht zu verstchn; so z. B. am nördlichen Theiie von Yucatan und am nord-Östlichen Theil von Mosquito. So ist auch ferner der Ursprung der groszen Bahama Bänke, welche an ihren westlichen und südlichen Händern von schmalen, langen, eigen- thümlich gestalteten, aus Sand, Muscheln und < orallen-Gestein gebil- deten Inseln, einige von ihnen von einer ungefähren Höhe von 100 Fusz, begrenzt sind, leicht durch die Erhebung von Bänken zu er- klären, welche auf den Seiten gegen den Wind von CoraHen-Hirten umsäumt waren. Indessen müszten wir nach dieser Ansicht entw* ;;nnehmen, dasz die groszen Bahama Bänke sämmtlich ursprünglich untergetaucht waren und zu ihrem y a Niveau durch die

nliche Wirkuni: der Bebung heraufgebracht wurden, welche auch die linearen [nseln bildete, oder das/, während der Eraporhebung der Bünke die oberflächlichen Strömungen und die Schwfdlung der Wellen sie wegwuschen und auf einem Ivinahe gleichförmigen Niveau erhiel- ten. Dieses Niveau ist aber nicht völlig gleichförmig; denn wenn man vom nord-westliehen Ende der Bahama Gruppe ge'en das süd-

iehe hin vorschreitet, so nimmt die Tieft» der Bank in einer sehr allmählichen und merkwürdigen Art und Weise zu, wie auch die Ausdehnung des Landes abnimmt. Die Ansicht, dasz diese Bänke von den Strömungen und den Wellen des Meeres während ihrer Erhebung

'gewaschen worden sind, scheint mir die wahrscheinlichste zu sein.

ist diese Ansicht auch, wie ich glaube, auf viele der untergetauch- ten Bänke in weit von einander entfernt liegenden Theilen des west- indischen Meeres anwendbar; denn nach jeder andern Ansicht müszten die hebenden Kräfte mit erstaunlicher Gleichförmigkeit gewirkt haben. Das Ufer des Golfs von Mexico wird auf einer Strecke von vielen hundert Meilen aus einer Kette von Lagunen von 1 bis 20 Meilen

ite (Columbian Navigator, p. 178 etc.) gebildet, welche entweder

nasser oder Seewasser enthalten und vom Meere durch lineare

Streifen Sandes »nnt werden. Die Ufer des südliehen Brasiliens,

und der Vere en Staaten von Long Island an (wie Professor &

bemerkt hat) bis nach Florida, haben denselben Character. Professor

KRS stellt in seinem Berichtan die Briti>h ,\<sociation(VoI.lll. p. 13)

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210

West-Iii'lien.

Betrachtungen über den Ursprung dieser niedrigen, sandigeo, linien- fnrmigen Inselchen an; er gibt an, dasz die Schichten, aus denen bestehn, zu gleichartig sind und Muscheln in einem zu groszen Y hültriisse enthalten, um die gewöhnliche Annahme zu gestatten, d ihre Bildung einfach eine Folge davon sei, dasz die Brandung M dahin aufwürfe, wo sie jetzt liegen; er betrachtet diese Inseln als emporgehobene Barren oder Untiefen, welche in Zögen da abgelageit wurden, wo sich entgegengesetzte Strömungen begegnen, bar, dasz diese der Küste parallele und von ihr durch seichte La nen getrennte Inseln und Landzungen in keinem notwendigen Zusammen- hang mit Corallen-Bildungen stehn.

Xachdem ich nun versucht habe, einige Zweifelsquellen in Bezug auf die Classification der Riffe in West-Indien zu beseitigen, will ich die Autoritäten anführen, nach denen ich mich für berechtigt hielt, einzelne Partien so zu coloriren, wie ich es gethan habe. Capt. Bibi> ALLEN tbeilt mir mit, dasz die meisten Inseln auf den Bahama Bänken umsäumt sind, besonders die auf den Seiten gegen deu Wind, und zwar mit lebenden Riffen; und daher habe ich diejenigen, welch? auf Capt. Owem's Karte so dargestellt sind, roth bezeichnet. Derselbe Herr theilt mir mit, dasz die kleinen Inseln dem südlichen Theil von Florida entlang ähnlich umsäumt sind; roth colorirt. — Cuba: geht man der nördlichen Küste entlang, in einer Entfernung von 40 Meilen

der aus/ersten süd-östlichen Spitze» so findet man die Ufer von Riffen umsäumt, welche in einer Ausdehnung von 100 Meilen mit nur Wi Durchbrüchen sich westwärts erstrecken. Theile dieser Riffe sind auf den Plänen der Häfen an dieser Küste von Capt. Owen dargestellt; und Taylor hat eine ausgezeichnete Beschreibung von ihnen gegeben (LoüDON'a Magaz. of Natur. Hist. Vol. IX. p. 449); er gibt an, dasz sie einen, der ,Ba*o" genannten Kaum von einer halben bis zu drei Viertel Meile breiten mit sandigem Boden und wenig Corallen einschlieszen. An den meisten Stollen können die Leute zur Ebbezeit bis zum Riffe hin waden; an einigen Stellen aber ist die Tiefe 2 und 3 Faden. Dicht aoszerhalb des Riffa beträgt die Tiefe zwischen 6 und 7 Faden: diese gut cbaracterisirten Saum-Riffe sind roth colorirt. — Nach Westen von 77° 30' auf der nördlichen Seite von Cuba beginnt eine grosze Rank, welche sich heinahe vier Längengrade weit der Küste entlang erstreckt. In ihrer Structur und in den „Cays* oder niedrigen Inseln auf ihrem Hände besteht eine

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Wert-Indi                                           21]

ausgesprochene Übereinstimmung (wie Humboldt bemerkt hat, Personal Narrative, VoL VII. p. 88) zwischen ihr und den grossen Bahama und Sal IJiinken, welche direct vor ihr liegen. Man wird daher dar- auf geführt, allen diesen Hanken denselben Ursprung zuzuschreiben: lieh Anhäufung von Sediment in Verbindung mit einer empor- hebenden Bewegung und Wachsthmn von Corallen an ihren lusze Rändern. Die Theile, welche von lebenden Riffen umsäumt sind, b roth colorirt. — Nach Westen von diesen Bänken findet sich ein Theil der Küste dein Anscheine nach ohne Riffe, ausgenommen in Häfen, deren Ufer auf den publicirten Plänen umsäumt zu sein schei- nen. — Die Colorados Untiefen (s. Oapt. Owks's Karten) und das niedrige Land am westlichen Ende von Cuba entsprechen in der n tiven Lage und der Structur den Bänken an der äuszersten Spitze von Florida so nahe, wie die eben beschriebenen Bänke an der nörd- lichen Seite von Cuba den Bahamas. Die Tiefe innerhalb der kleinen Inseln und Riffe am äuszern Bande der Colorados ist meistens zwischen 2 und 3 Faden und nimmt im südlichen Theil bis zu 12 Faden zu, wo die Bank beinahetoflen wird, ohne Inselchen oder Corallen-KifVe; die Partien, welche umsäumt sind, sind roth bezeichnet. — Das sud- liche l'fer von Cuba ist tief concav und der eingeschlossene Kaum ist von Schlamm und Sandbänken, niedrigen Inseln und Corallen-Riffen ausgefüllt. Zwischen der bergigen Insel Pinos und dem südlichen Ufer von Cuba ist die allgemeine Tiefe nur zwischen 2 und 3 Faden; und in diesem Theile erheben sich steil kleine, aus Felsfragmenten und Madreporen gebildete Inseln (Humboldt, Personal Narrative, Vol. VII. p. 51, 86—90, 291, 8< 20) und erreichen eben die Oberfläche des Meeres. Aus einigen im Columbian Navigator (Vol. I. P. II. p. ! gebrauchten Ausdrücken geht hervor, dasz beträchtliche Strecken der äuszern Küste des südlichen Cuba entlang von Klippen von Corallen- Gestein begrenzt sind, welche wahrscheinlich durch die Erhebung von Corallen-Riffen und Sandbänken gebildet sind. Die Karten stellen den südlichen Theil der Insel Pinos als von Riffen umsäumt dar, welche sich, wie der Columb. Navig. sagt, eine Strecke weit von der Küste hinaus erstrecken, aber nur von 9 bis 12 Fusz Wasser über sich haben; diese sind roth colorirt. — Ich bin nicht im Stande gewesen, mir irgend eine detaillirte Beschreibung der groszen Gruppe von Bänker, und „Cays" weiter nach Osten hin an der südlichen B        von Cuba

zu verschaffen; innerhalb derselben liegt eine grosze Wasserfläche mit

11«

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212

atan.

einem schlammigen Grunde, von 8 bis 12 Faden Tiefe; obgleich einige Theile auf dieser Kfistenstrecke auf der allgemeinen Karte von W< Indien als umsäumt dargestellt sind, habe ich es doch nicht für rathen gehalten, sie farbig zu bezeichnen. Der übrig bleibende Theil der Süd-Küste von Ouba scheint ohne Riffe zu sein.

Fucatan. — Der nord-östliche Theil dos Vorgebirges erseheint auf Capt. Owen's Karten umsäumt; roth bezeichnet. Die östliche Küste von :> bis 18° ist umsäumt. Südlich von 18° n. Br. beginnt merkwür e Riff in West-Indien; es ist i                 !0 Meilen

lang, und läuft in einer nord-südlichen Richtung in einer mittleren Entfernung von 15 Meilen von der Küste hin. Die kleinen Inseln auf ihm sind alle niedrig, wie mir von Capt. B. Allen mitgetheilt worden ist; an der Auszenseite des Riffe wird das Wasser plötzlich tief, aber doch nicht plötzlicher als gegenüber vielen der sedimentären Bänke: nach innen von seinem südlichen Ende (Honduras gegenüber) ist die Tiefe 25 Faden, aber in den nördlicheren Theilen nimmt die Tiefe bald bis auf 1" Faden ab; und innen vom nördlichsten Theile beträgt die Tiefe auf einer Strecke von 20 Meilen mir von einem bis zu zwei Faden. In den meisten dieser Verhältnisse sehen wir die Charactere eines Barrieren- oder Canal-Riffes; I lern habe ich d nicht gewagt, dies Riff als ein Canal-Riff farbig zu De nen; denu erstens ist zu beachten, dasz der Canal innerhalb des Riffs eine Fortsetzung einer groszen unregelmaszigen Bucht ist, welche in das Land bis zu einer Tiefe von 50 Meilen eindringt; zweitens werden beträchtliche Strecken dieses barriören-artigen l                 pielsweise

in IG0 45' und IG0 12' n. Br.) auf den Karten als aus reinem Sande gebildet beschrieben, und drittens weiss mau, dasz sich Sediment an

"U Stellen in West-Indien in parallel mit dem Ufer hinziehen Bänken anhäuft. Meine Zweifel weiden dadurch noch          rkt. d

dicht ausserhalb d barriören-artigen Riffe die Turneffe, Light- house- und Glover-Riffe liegen; und diese haben so vollständig die Form von Atollen, das/, wenn sie im Stillen Ocean vorkämen, ich nicht gezögert haben wurde, sie blau zu coloriren. TurneffeRiff scheint beinahe gänzlich mit niedrigen Schlamm-Inseln ausgefüllt zu sein; und die Tiefe innerhalb der andern beiden Riffe ist nur von 9 zu drei Faden. Wegen dieses Ui              und wegen ihrer

Ähnlichkeit in der Form, Structur und relativen Lage sowohl in zag zu der „Nördliche Triangel" genannten Bank, auf welcher

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lOito-Karte, — Antillen.

i)iq

_ I

kleine, zwischen 70 und 80 Fusz hohe Insel steht, als auch zu der [neel Cozumel, deren ebene Oberfläche gleichfalls zwischen Tu und

Fusz hoch ist, ist es wahrscheinlich, dasz die erst genannten Bänke die niedergespülten Basen emporgehobener, mit Corallen umsäuniter Untiefen sind; sie sind ohne Farbenbezeichnuug gelassen worden.

Vor der östlichen Mosquito Küste liegen zwischen 12° und 10° n. Br. einige ausgedehnte (bereits erwähnte) Bänke, aus deren Mit punkten sich hohe Inseln erheben, und andere ganz und gar unter- getauchte; beiderlei Arten sind nahe an ihren gegen den Wind ge-

:neu Bändern von halbmund-furmigen CoraUen-lIiiK'u eingefas/i.

läszt sich aber kaum daran zweifeln, dasz diese Bänke, ebenso wie die gros/.e von dem Mosquito Vorgebirge sich ausdehnende Bank, ihren Ursprung beinahe gän/lich der Anhäufung von Sediment, und nicht dem Wachsthum von Corallen verdanken; ich habe sie daher nicht farbig bezeichnet.

Cayman Insel: diese Insel erscheint auf den Karten als um- säumt: auch theilt mir Capt. U. AutN mit, dasz sich Kifle uugel eine Meile weit vom Ufer erstrecken und nur 5 bis 12 Fusz Wasser Dach innen von ihnen haben; roth bezeichnet. — Jamaica: nach den Karten zu urtheilen sind ungefähr 15 Meilen des süd-östlichen

les und ungefähr eine doppelt so lange Strecke an dem süd-w. liehen Ende, ebenso wie einige Partien der Küste an der Süd-Seite in der Nähe von Kingston und Port Royal regelmäszig gesäumt; sie sind daher roth bezeichnet. Nach den Plänen einiger Häfen auf der nördlichen Seite scheinen Theile der Küste auch dort gesäumt zu sein; icli habe sie aber nicht farbig bezeichnet. — S. Domingo: Ich bin nicht im Stande gewesen, weder nach Plänen von Häfen, noch aus aflgeraeinen Karten mich hinreichend zu informireu, um mich in den Stand zu setzen, irgend einen Theil der Küste farbig zu bezeich- nen, ausgenonnia-ii 60 M<ileu von Porto Plata nach Westen, welche regelmäszig gesäumt zu sein scheinen; indessen sind wahrscheinlich viele andere Theile der Küste gesäumt, besonders nach dem östlichen Knde der Insel zu. — Puerto Rico: beträchtliche Partien der süd- lichen, westlichen und östlichen Küsten und einige Theile der nörd- lichen Küste erscheinen auf den Karten umsäumt; roth colorirt. Eine Strecke von einigen Meilen Lauge an der südlichen Seite von St. Thomas ist gesäumt; die meisten der Virgin Gorda-Inseln sind gesäumt, wie mir Sir R. SchqmbüBM mitgetheilt hat; die Ufer der

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Antillen.

Insel Anegada, ebenso wie die Bank, auf welcher sie steht, sind gleichfalls umsäumt; diese Inseln sind roth bezeichnet worden. Der ire Theil der südlichen Seite von Santa Cruz erscheint nach der danischen Aufnahme umsäumt (s. auch Professor Hovei's Schil- derung dieser Insel in: Sn             Amer. Journ. Vol. XXXV. p, 74); die Riffe erstrecken sich einem beträchtlichen Theil des Dförs entlang und springen etwas mehr als eine Meile vor; die Tiefe nach innen vom iiifY ist 3 Faden; roth bezeichnet. — Die [kleinen] Antillen können, wie Leop. von Buch bemerkt hat (De-                                 -. p, 494), in zwei reihenförniige Gruppen getheilt werden; die westliche Reihe ist vulcanisch und die östliche modernen kalkigen Ursprungs; meine

rmation ist .sehr mangelhaft über die ganze Gruppe. Von den östlichen Inseln erscheinen Barbuda and die westlichen Kästen von Antigua und Marie Galante umsäumt; dies ist auch mit Bar- bados der Fall, wie mir von einem dortigen Einwohner mitgeth worden ist; diese Inseln sind roth colorirt. An den Ufern der west- lich tillen, vulcanischen Urspru .scheinen sehr wenig Uorallen- Biffe zu i        en. Die Insel Martinique allein, von welcher es

sehr        n ausgeführte französische Karten in sehr gro3zem Masz-

be gibt, bietet irgend eine, einer speciellen Erwähnung werthe Er- scheinung der Art dar. Die süd-westlichen, südlichen und östlichen Kosten, welche zusammen ungefähr den halben Umfang der Insel bil- den, sind von sehr unregelmäßigen Bänken e tset, welche meistens weniger als eine Meile vom Ufer vorspi          und von 2 bis .">

tii'l untergetaucht sind. Beinahe vor jedem Thal gekrümmten und mit steilen Seiten versehenen Canälen durch- brochen. Die französischen Ingenieure ermittelten durch Bohrungen, dasz diese untergetauchten Bänke aus Madrepo;            ein bestehn,

welches an vielen Stellen von dünneu Schichten von Schlamm oder Saud bedeckt ist. Nach diesen Thatsachen und besonders nach der Structur der schmalen Durchbrüche zu urtheilen, sind diese Bänke wahr.scheinlich von lebenden Kiffen gebildet worden, welche die Ufer der Insel umsäumt und früher einmal bis zur Oberfläche gereicht halten. Von einigen dieser untergetauchten Bänke erheben sich noch

i Kiffe von lebenden Corallen steil in die Höhe, entweder in klei- nen einzeln stehenden Flecken oder in Reihen, welche mit dem Rande parallel, aber etwas nach innen von ihm stehn. Auszer den genannten Bänken, welche die Ufer der Insel einfassen, findet sich auf der Ost-

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Florida. — Bermudas,                                215

liehen Seite eine Reihe linearer, ähnlich gebauter, 20 Meilen langer Bänke, welche sich parallel der Küstenliidfl hinziehn und von Ihr durch einen Kaum von zwei und einer Meilen Breite und von 5 bis 15 Faden Ti":                     "id. Von dieser Beibe ein/ein stehender

Bänke erheben sich gleichfalls einige lineare Hilfe von lebenden Co- rallen steil in die Höhe; und wenn sie eine gröszere Länge gehabt (denn sie fassen nicht mehr ein als den sec!                  des

Umkreises der Insel), so würden sie ihrer Lage wegen nothwendig als

aal-Biffe haben colorirt werden müssen; wie aber die Sachen stehn, sind sie ohne Farbenbezeichniing gelassen worden.

Florida. — Eine Schilderung der Riffe an dieser Küste und

ichfalls Verweisungen auf verschiedene Autoritäten sind in Profe- Dana's Werk On Is and Coral Islands, is7j, p. 204 zu finden.

Die Bermuda Inseln sind ron Lieut. N          in einer ausgezeich-

neten Abhandlung in den Trai >ns of the Geological Society Vol. V. P. 1. i'. 103) sorgfältig beschrieben worden. Die Form der Bank oder des Riffs, auf dessen einer Seite die Inseln stehn, bietet eine grosse Ähnlichkeit mit einem Atoll dar; aber in den folgenden Be- dungen tritt eine beträchtliche Verschiedenheit auf: erstens darin, dasz der Rand des Riffs (wie mir Mr. <           .'-. K. X.. mitgetheilt

1 keine flache, solide Oberfläche bildet, welche zur Ebbezeit trocken wird: zweiten- darin, dasz das Wasser in einer Breite von beinahe anderthalb Meilen rings um          ganze Riff allmählich sich

tieft, wie auf Capt. Hcnn's Karte zu sehen ist; und drittens in der Grösze, Höhe und der auszerordentlirhen Form der Inseln, welche nur eine geringe Ähnlichkeit mit den langen. -            i, einfachen,

selten mehr als eine halbe Meile breiten Inselchen darbieten, welche die ringförmigen Kille beinahe sämmtlicher Atolle im Indischen und Stillen Ocean krönen. überdies sind offenbare Beweise vorhanden (NelsoK, a. a. 0. p. 118), dasz den jetzt existirenden Inseln ähnliche sich froher über andere Theile des Riffs erstreckten. Ich glaube, es dürfte schwierig sein, ein echtes Atoll mit Land von mehr als 30 Fusz Höhe zu finden, wogegen Nelson den höchsten Punkt der Ber- muda Inseln zu 200 Fusz schätzt; wenn indessen _\i 'fl Ansicht, dasz das ganze Land aus Sand besteht, welcher durch die Winde an- getrieben und zusammengekittet ist, richtig ist, würde dieser Unter- schied unwesentlich sein; aber nach seiner eigenen Schilderung (p. 118)

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Antillen,

kommen an einer Stelle 5 oder 6 Schichten rother Erde vor, welche mit dem gewöhnlichen kalkigen Gestein in abwechselnden Schichten angeordnet sind und Steine enthalten, die zu schwer sind, als dasz sie der Wind hätte bewegen können ohne gleichzeitig jedes Körnchen der mit heraufgebrachten angetriebenen .Masse vollständig zu zer- streuen. X          schreibt den Ursprung dieser verschiedenen Schieli- ten mit ihren eingeschlossenen Steiuen h> □ Katastrophen zu; aber weitere Untersuchungen haben meistens den Erfolg gehabt, derartige Erscheinungen durch einfachere Mittel zu erklären- Bndlich will ich noch bemerken, dasz diese Inseln eine beträchtliche Ähnlichkeit ihrer Gestalt mit Barbuda in West-Indien und mit Pemba an der Ost-Küste von Africa darbieten, welch' letztere Insel 200 Fusz h ist und aus Corallen-Gesteiu besteht. Ich glaube, dasz die Bermuda- Inseln, weil sie von lebenden Kiffen umsäumt sind, hätten roth colo- rirt werden sollen; ich habe sie aber wegen ihrer allgemeinen Ähn- lichkeit in der äuszern Form mit einer Lagunen-Insel oder einem Atoll ohne Farbenbezeichnung gelassen. Professor 1'ana rechnet zu dieser Classe (Corals and Coral Irlands, p. 218, 269).

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Sandstein-Bt         r Pernambuco,

Supplement aber eine merkwürdige Sandstein-Barre vor Per- nambnco, an <U-r Koste von Brasilien.

liglich erschienen in: London .-       tinb. Philosophical Magazine. Vol. XIX.

Octobtt 1841, p. 207.)

Fährt man in den Hafen von Pernambuco ein, so geht das Fahr- zeug dicht um die Spitze eines langen Riffes herum, welches, wenn man es zur Fluthzeit betrachtet, wo sich die Wellen mächtig über dasselbe brechen, natürlich für eine Corallen-Bilduug angesehen wer- den würde, welches aber, zur Ebbezeit gesehen, für einen künstlichen Wellenbrecher von cyclopischer Arbeit gehalten werden könnte. niedriger Ebbe stellt es sich als ein glatter Hucken mit ebener Ober- fläche, von 30 bis 6ü Yards Breite, mit ebenen Seiten dar, weh sich in einer vollkommen geraden Linie mehrere Meilen lang dem Ufer parallel hinzieht. Der Stadt gegenüber schlieszt es eine seichte Lagune oder einen Canal von ungefähr einer halben Meile in der Breite ein, welche sich weiter nach Süden bis auf kaum mehr als lno Yards verengt. Hiebt innerhalb der nördlichen Spitze liegen Schiffe an alten, in das Riff eingelassenen Kanonen angetaut. Hier bietet sich auf der innern Seite bei niedrigen Spring-Kbben ein Durchschnitt von ungefähr 7 Fusz Höhe dar. Derselbe besteht aus hartem, bl: gefärbtem Sandstein, welcher mit glatter Fläche bricht und aus kiese- ligen, durch kalkige Masse verkitteten Körnern besteht. Gut gerun- dete uarz-Kollsteine von der Grösze einer Bohne, selten bis zu der eines Apfels, sind in ihn eingeschlossen, zusammen mit sehr wenig Bruchstücken von Muscheln. Spuren von Schichtung sind undeutlich; an einer Stelle aber fand sich eingeschlossen eine Schicht stalactiti- scheu Kalksteins von einem Achtel Zoll Dicke. An einer andern Stelle waren einige falsche Schichten, nach dem Lande zu in einem Winkel von 45° geneigt, von einer horizontalen Masse bedeckt. Auf jeder Seite des Rückens haben sich viereckige Fragmente gesenkt, und die ganze Masse ist an einigen Stellen gespalten, allem Anscheine nach in Folge des Auswaschen irgend einer weichen darunter liegenden Schicht. Eines Tages gieng ich zur Ebbezeit eine volle Meile dieser eigenthümlichen, glatten und schmalen Strasze entlang, wo ich Wasser zu beiden Seiten hatte, und konnte sehn, dasz ihre Form beinahe

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in-Barre

eine Meile weit weiter südwärts unverändert dieselbe blieb. Auf Baron Soussw'a wundervoller Karte von Pernambuco („Le Pilote du til") ist sie als sich in absolut gerader Linie mehrere Stunden rstreckend dargestellt; wie weit ihre Zusammensetzung dieselbe bleibt, weisz ich nicht; aber nach den Schilderungen, welche ich von intelligenten eingebornen Lootsen erhielt, scheint sie an einigen Stellen der Küste durch echte Corallen-Riffe ersetzt zu werden.

Die obere Fläche bietet doch, wenngleich sie im Groszen und Ganzen glatt genannt werden musz, in Folge ungleicher Zerstörung I reiche kleine Unregeli                n dar. Die grösseren eingeschlossenen

Bollsteine ragen hervor, von kurzen Piedestalen von Sandstein ge- gen. Es finden sieh auch viele buchtige Höhlungen, zwei oder drei Zoll in der Breite und Tiefe und von sechs Zoll bis zu zwei Fusz in der Länge. Die oberen Bänder dieser Furchen hängen zuweilen un- bedeutend über ihre Seiten über; und sie enden plötzlich mit abge- rundetem Umrisz. Eine Furche zweigt sich gelegentlich in zwei Arme, meistens aber laufen sie einander parallel, in einer zum Sandstein- queren Sichtung. Ich weisz ihren Ursprung nicht anders zu erklären, als durch das Hin- und Herwaschen von Kollsteinen in ur- sprünglich unbedeutenden Vertiefungen in Folge (j                 über die re brechenden Wellenschlags. Dieser Auflassung steht die Tbat- sache ent. t Furchen mit zahlreichen kleinen nden Actinien ausgekleidet waren. Die üuszere Oberfläche der ist von einer dünnen Schicht kalkiger Substanz überzogen; die- auf den äuszeren gesunkenen -Massen, welche nur bei Kbbe- stand erreicht werden können, zwischen den hintereinander brechenden Wellen, so dick, dasz ich nur seilen den Sandstein mit Hülfe eines ren Hammers entblöszen konnte. leb verschaffte mir indessen einige Handstücke, welche zwi drei und vier Zoll dick waren und hauptsächlich aus kleinen S bestanden, einige Balani ein- schlössen, mit einigen wenigen dünnen papierartigen Schichten einer NulUpora. Nur die Oberfläche ist lebendig, und Alles darunter be- it aus den genannten organischen Körpern, ausgefüllt mit schmutzig szer kalkiger Substanz. Obgleich die Schicht nicht hart ist, so ist sie doch zähe und widersteht ihrer abgerundeten Form wegen den jirandungswellen. Dem ganzen äuszern Rande der Barre entlang sah ich nur eine sehr kleine Sandstein-Spitze, welche dem Wogenschffalle exponirt war. Im Indischen und Stillen Occan wird der äuszere und

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vor :                                                   2ig

einem

obere Kund der Corallen-Kitte, wie wir gesehen haben, von __

ähnlichen Überzug geschlitzt; er wird aber beinahe ausschliesslich i

mehreren S<          von Nulliporen gebildet. Lieut. Nemon sagt in

ler ausgezeichneten Abhandlung über die Bermudas (Geol. Transact.

Vol. \. P. 1. i>. 117), dasz die Riffe dort von ähnlichen Massen von

let werden; ich vermuthe aber, sie sind nur von iln übei n.

[cb erkundigte mich in Pernambuco bei einigen alten Lootsen danach, ob irgend eine Überlieferung bestünde, dasz die Barre wäh-

1 des Verlaufs der Zeiten irgend welche Veränderungen erlitten habe; sie waren aber alle einstimmig darin, mir dies zu verneinen. Es ist zum Erstaunen, trenn man bedenkt, dasz, obgleich Wellen von trübem, mit Sediment beladeueni V            .ig und Nach* von den un-

aufhörlichen Passat winden gegen die steilen Bänder dieses natürlich Wellenbrechers angetrieben werden, dieser doch in seinem gegen wür-

ii vollkommenen Zustande Jahrhunderte oder vielleicht Jahrtausende ;anden hat. Wenn man sieht, dasz die (| che an der iunern Seite allmählich abgewaschen wird, wie sich aus den, von

landsteio-Piedestalen getragenen Rollsteinen ergibt, so musz diese Dauerhaftigkeit ganz und gar Folge des durch den dünnen

izug von Scrpuln und andern organischen Körpern dargebotenen Schutzes sein. Dies ist ein sei          B ispiel dafür, was durch dem

Anscheine nach schwache Mittel bewirkt werden kann.

Ich glaube, dasz ähnliche Barren von Gestein vor einigen der andern Buchten und Flüsse an der Küste von Brasilien vorkommen: Baron           in gibt an, dasz sich in Porto Seguro ein, dem von Per-

nambuco ähnlicher „Quay* findet. Strecken von mehreren hundert

en in der Länge an den Ufern des Golfes von llexico, der Ver- einigten Staaten und des südlichen Brasiliens werden von schmalen jen Inseln und von Sandzungen gebildet, welche ausgedehnte seichte Lagunen ein- izen, von denen einige mehrere Stunden breit sind. Professor El           (Beport to the British Association. Vol. HI. p. 13)

gibt Gründe für die Vermuthung an, dasz sie durch das Emporheben von Sandbänken gebildet worden sind, welche sich da abgesetzt haben, wo sich Strömungen begegnen. Die Sandstein-Barre \oi\ Pernambuco ist wahrscheinlich in einer analogen Art und Weise gebildet worden. Die Stadt steht zum Theil auf einer kleinen niedrigen Insel und zum Theil auf einer langen Sandzunge, vor einem niedrigen l'fer, in der

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Sandstein-Barre vor Peruambuco,

Entfernung von einem Halbkreis von Bergen eingefaszt. Gräbt man bei Ebbestand in der Nähe der Stadt, so findet man den Sand zu einem Sandstein consolidirt, ähnlich dem der Barre, aber viel mehr Schalthiergehäuse enthaltend. Wenn daher der Kern einer sich Bay hinziehenden Sandzunge früher einmal consolidirt worden wäre, würde eine unbedeutend Änderung, wahrscheinlich im Niveau, aber leicht einfach in den Strömungen, durch das Wegwaschen des losen des ein Gebilde wie die Barre vor Pernambuco und der Küste □ entlang haben entstehn lassen; aber ohne den dui das              Wachathum der oben genannten organischen Körper dar-

gebotenen Schutz würde seine Dauer nur kurz gewesen sein.

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ß

e g 1

s t e i\

.»'druckten Namen sin<l sämmtlidi Ortsnamen und beziehen sieh

gzlich auf den Anhang.

A. Abr<>!lir>- i IlraäUicii) mit Corallen über- 58.

atralien), I thee Meei

Ins.', 150. . -i.

, 171. Africa, Ost-Küste, Strand-Riffe,

Keine Riffe

an der Weet-Ki           2.

. aricia, Schneiligkeil de           hs-

t Im i                     X n in.

Aitntaki, ei           und dann gesunken,

139.

lustral-Tnseln), 158. i \v. ron X. Guinea), 177. Aldabra, i

.

Allan, Dr. J-, über Corallen-freasende lothurien, 14; über daa Bchnelle Wacbsthum der < or illen hei M

Riffe dnreh

munL'en aftieirt, Allufatu, U

AI/-                ' 'S. von Seych.), i'

Aller individueller Corallen, 72.

margura, activer Vulcan auf, i- Am

178. America, W* st-X

. 171.

Anamuka, Beschreibung, 133. L62.

'

i-            fW.-Ind.), 1»-

Anetteum (Anityum) b. Annatoni, 166.

As            iN. II.            Kiü.

igua fw.-lnd.), 211.

AiiHllm.           SU.

108.

Ol. Arabien, Süd-Küete erhoben, 137. Arru-G          . 177.

. As                  kein Riff bei, 62

. Tiefe in der — gefunden id.

Arten in           irksten Bran-

dung, 64; bei Mauritius, 83.

Atlantische Inseln, keine Riffe an ihnen (nur Bermudas

(Still l 165.

Atol le, Durchlässe in ihren Riffen, 29;

Dimensionen, 20; Dimensionen der

Gruppen von —n, 91; rann nicht auf

noch auf Sediment-Bänken,

Ulli

ihre! Seiten, 22, I              Le ihrer

Riffe und Insel eben, 21; ihi          ;ri'-

keit              Lagun               hre all-

Theilen ihrer Kille um           u-ht,

Theorie ihrer Bildung, 27.   108; mit

ihren ganzen Riffen unfc          -.cht,

Theorie ihrer Bildung, 28,   L08j uu-

regeln

8. ffouoi, 159.

. 164.

;. (Marshal]-Gr |, 11 Aurora-ln-          in gehobenes Atoll,

91, Anm.

edr. Areh.i. 151.

Nene Hebrid ), 167. aii-i ral-Inseln, neuerlich emporge- hoben, i Austral-Inseln, r

[page break]

222

a astralien.

Register.                         nippe.

Australise                        n-Rifi

AmHi aliti h- - Barr

B.

Babujf,                    :38.

Ba

157. B.üahnk, 16

169.

. 206. Boj                  I6i

B«.           (W.-Ind.), 214.

Barbuda (W.-Ind.), 214.

Barin<j-i/,s(<

Barrieren-Riff von Australien, 16;

von Neu-Caledonien, ; Barrieren-Riffe, b. Canal-Rjj

11. Baschi-Inseln, 188.

B                      i. 136.

r. <fc, i

Batjan-

Bai»». 16

I

.. Capt., Verbindlkhkeitei] Vei                -gen —, 22         r unter-

getauchte Riffe, -'7. 72; Schilderung der Mathilden-Insel, 7 Belcher, Hir Edw., nl>er Bohrungen durch '           D-Riffe, 74: ober Verän-

ilerungen im Bow-Atoll, 129;

Clipperton-Fclsen, 1

», 153.

Bengalen, Golfvon, Ilcbung der Ost- Küste,

Bei in nda-1 nsel n, Pfeifenili«m, 26; Bildung von Corallen-Gestein, 73.

Bermuda-Ii-<!>\ 2lB.

Bei               f. 161.

Bigali-Insel, 17 I

Bimsstein, an Corallen-Inscln ange- trieben, 11*»-

Blenheim-Riff (Chagos), 96. /, 107. -7.

Bohrungen durch Corallen-Riffe, 74.

Bai ahoia, Ansicht von, 2; Durch- schnitt, 91

Bombay-l           . 190.

Bu                U l~r>-

tpe, I7(i.

rabora, 9. Bolabola.

rneo, West-Küste, neuerlich geho- ben, 135.                                          Borneo, 0 West- und West-Küste, 185; Nord-Küste, westliches Ufer, 190.

/>'-           . 162,

ü (Marshall-Gr.), 16 X, 170.

-Insel,                         Diebe

Riffs, 71; Grund um —, 84: V rangen, 129. Brandung, dtrn \\         l.nm massiver

l oralleu günstig, l

Bra          ii, Strand-Riffe an der Kül

o, 57. \

', 170.

->5. . 178. Butt»                3.

G.

Cag

aerlich gehoben, 137. lin, 1-

Canal-B iffe, 11; Durclila.se du —, 100; rnhn nicht auf niedorgewa- scheuen Gesteins-Rindern, 19, noch -<w.           menteo, 49, noch auf subm

rinen                     | Steilheil ihn

ten, 43, 123; ihre wahrscheinliche ver- ticale Dicke, 47, !><>; Theorie ihrer Bildung, 98, 101.

(anale, in die Lagune führend, i Atollen, 29, 110: durch Canal- Riffe. 100.

laria-Biff, 17". Cardoo-Atoll, 23.

-. 193, Canmata, Carolinen-Archipel, 27, 28, 91;

Inseln zerstört, 96. Carolinen-Archipel, 172. Carolin           '. 155.

rteret-Untiefe, 177. Caryophyl li a, Tiefe in der sie lebt, B6, Anm. .

. 213. 179. Ceram, 178. Ceram laut, 178.

Insel (Seych), 193. Ceylon,          rlich gehoben, 135.

ylon, 191.

igos-Bank. Orosze, Beschreibung und Theorie ihrer Bildung, 39, 111. Chagos-Gruppe, Maaze, 91; Verän- derungen,

192.

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ftin-Atoll.

Register.

Eh r en hör g.

Chain-A toll, dim-h einen Orkan ver- wüstet, 1*6,

Cha m a-M u schelnjinCorallen-Gestein

eingebettet, 80, Anm.

tamisso, A. von, aber Corallen, die

die Hrandung lieben, I LI China, Küsten von, 191.

r, 189.

r, i7o.

Chris tmas-Insel, B.Weibnacl ln>H. 158, 191. Riff, 171.

Clarkc, W.U., ober neuere Erhebung

der < Iermont Tonnerre (Natupe),

Clipperton-Felsm i

'hiiichihti, 191.

cos* oilcr Keeling- Atoll, 5.

101« : Still-            i 149.

'. 3. Xiuhi. 162.

\ 194. Bänke Cuba), 211«

Comoro-Insel, gl           enthält wahr-

scheinlich einten Vulcan. 140- ConglonierirT             ora) lcn-Ge-

in, 115; auf B             Atoll, 12;

auf andern Atollen. 26. Cook-Inseln, neuerlich erhoben, i

Cor&llen, Alter einzelner Individuen,

72 ; abgestorben, aber aufrecht in Lagune von Keeling Atoll, 15; Tiefen, in denen sie leben, 85; auf der B von Keeling Atoll« S; durch kurzes Ex]                                           —« die in

der Lagune von Keeling Atoll lei

lies tfachgthum der -- in der K -                  uune , 14; uberziehn

nur den W           [rund, 58; stehn ex-

pouirt im Archipel der Niedrigen In- seln, 128.

r allen -Gestein, aufKeeling-Atoll, U; aufMauritius, 62; aul Metia, 74; organi-«:he Reste in —, 116.

Corallen-G esteine, von wurmarti- gen Thieren durchbohrt, 14, 116.

Corallen-Riffe, ihre Verbreitung und ihr Fehlen in gewissen                  60;

durch Iob         liment aerstört, <io.

Corallen-Meer, 124. \ 169. '

p t houy, Mr.« vermeintliche Beweise für neuere Erhebung der Niedrigen

Inseln, 121 ah r                           fiien

um Corallen-Inseln, 104, Anm. 218.

Cristina (Marques,)* 153.

Cuming, Mr., über neuere Erbebo der Philippinen, 1

94« Java, l

|                                   D.

' 1                               Riff von Ha-

waii, 62, 131; Verbreitung der rallen-Riffe von der T

Buszt,                          ipor-

gefo             I Korallen-Gestein auf Metin,

i t; Bohren durch Coralb           rein.

H\ Tiefen, in denen Corallen leben.

indana-Iuseln, 153; Senkung im Carolinen-Archipel, 127, Anm.; unbedeutende neuere He- bung von Inseln in der Nahe Pai             Archipels, U7; Ausdehnt

Sandwich-Aa                  113, I

Fidschi-Inseln, V

DO. De )                    «,164,

Dicke, rerticale, der Canal-Riffe, 47, 99.

Die go Q :i rc ia                und Schilde-

rung, 21, 23, 2<          Rufe in den La-

38; lani:            Wachsthum der

eh.), I Dimensionen der groszen Atoll- Gruppen, 91. Di Dolphin-Riff, lange Zeit unverl

iL /2«

Doi                        13.

DotnintcanQ (Marques ), 153. Dorv Port, neuerlich gehoben, 134. Doty Part 177.

Drtimmond- Atoll, 165.

Du cha ssaing, Mr.. über rapid Wacfasthum der Corallen, 80.

Duffs-Imdn, h

(O.-Afr.), 198.

Durchlässe durch Canal-Riffe, *i7.

Durchschnitte von In sein, die von Canal-Riffen umschh                      ?, 98;

von Bolabola, 98. I

Durour, 171.

E. JSapj 173.

/, 171. Eh renber f, CG,            die Ufer d

Kolben Meer«            202; über die Tic-

[page break]

I2i

Eim

Register.

Icertf I oralleu

i I            :, die die Hran-

dun               a, 64; über das hohe Alter

;_\

, 151.

Ei n «                                onkuugs-Theorir.

11

I         GJ 201.

Elato-Atolli [CarolinA 10V.

i

Eli          th-1 n -         Lufenförmiger Ab-

h                                             arallen-

neuerlich

u [Niedr,                        (Ad-

miralt, 1 71.

, 161« Eoua, 8. Eua,

>, l'-7.

E ru pl i vr M a                wähl            lieh

nicht In 7«rbh

Ton Coralleu '

fantOj 1*17, En

61.

Kxplanaria-ahni iebe Co             D in

; Lagune von Keeling-Atoll, 13

F.

Fals, neuerlich gehoben.

Oin.j, 17;:, Fm

Faraü\                        /ht, 17

i. I, 167. Fehlen *           illen-Riffen an gewissen

Kosten, 61.

Fische, fressen Corallen, 14; in der Lagune von Keeling-Atoll durch hef- tig            i d getödtet, |

, 181.

Ffo                 I 210

Folg* r-Xwrf/, 176, 1

Forster, Theorie der Croallen-Bildun- Anm.

r d i Riff* h

0 177.

Freo                      i nseln, neuerlich

erhoben, 183; Volcane innerhalb der Gruppe, i

ftt, Archipel «1er. 161,

Gaimard, Mr.,

<pat 194. Gambier-Inseln, das Riff auf der Site unter dem Winde niedriger, - Durchschnitt, I

LS 1, \ 167.

/, 165.

I, 165.

oii te, grora           lehnung der mit

niedrigen Inseln                                  >i;

— der Senkung und Hebung, 142; —

kung er                              b »us-

In mil I

i rlicbe, s, N                          In.

von Mauritius, &4- ologi nche Zusammensetzung r Corallen-Büdungen, 115, Anm. I - chafl s-Inseln, Canal*Rjffe,

Lid. 127: leintlich                           Hebung, 1

Archi|               EU.

'. 194.

<i IOQCes t im" - Insel. 96, r, !212.

Gom<                  y, 150,

178, impu$~In$tl} 176. \l} 164, Grareß, über die neuerliche H*dmng des Bonin-Archipels, 134,

y. Capt., aber Sand-Barren, 54. BaAafli               -'07.

Grosse Chagos-Ba nk, I und Theorie, ;9, 111,

I" (Guahan)} 17:».

I, 178,

, 177. '. 174.

EL

Halbmonds-Bank, 190. II nl bmond förmig e R i ffe, IOC Haies. Mr., Aber Senkung im Carolinen- Archipel, 137,

II al i nie da, Tiefe ihres Vorkommt

-7. Anm. II a 11, i apt I»-, Ober I- o Choo,

. 178, Haletead, GaptM Hebi           r Ostkfl

oben Meerbusens, l I 178.

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II a r v e y - Inseln.            Register.

I.ul.ok.

225

Hartey-Inaeln, g. Herrey-inseln. Hawaii, 158.

oPIwlo, Steilheit des Riffs, 28.

Hebungen, vermeintliche Beweise sol- cher, 128: factische Beweise für nein —, 131; ungeheure Gebiete solch r, l 12.

Hehnngsgebiete, 130, 188, U2.

Uermüt          d, 171.

11 ervev- Inseln, neuerlich gehoben, 13!

Hervey- oder                         153.

ff«i           Marques.), 153.

s 172.

lldhc der von lüften umschlossenen In- seln, 45, 16.

Holothurien fressen CoraUen, 14.

Honduras, Hiff vor, 212. I, 163.

Houtman't          >thos, 180.

lltialieine, 152.

Hufeisen-Riff. 169.

HuU-Insd, 154, 157.

Humphrey-Insel, 166.

I [unter-Insel, 163.

I.

Tnmatm, ECflste von, 201. furnier iNeue Hehr.), lfl

.', 164. Indien, Ost-Küste neuerlich gehol

136, Indien, 201.

Inselchen von Corallcn-Oestein, ihre

liililung, 11; ihre Zerstörung aui" Maldiva-Atollen,

J.

Jamaica, 213.

Jarvis, 156.

Java, neuerliche Hebung, 135.

/ovo, 182

Johanna-Insel, vulcaniseh, 121.

Joh               tl (Comor.J, 1

nttonrlnsel, 158. Juan di1 Nova, 195. Jh(»i                       ulagascar), 197.

Juoa (O.-Afr.), 198.

Jukes, Prof.. über das Barrieren-Riff von Australien, 47.

K

Kalatoa, 183.

Kamtschatka, Beweise fflr dessen neuerliche Hebung, 141. \ary~ Inseln, 178. Km, 162. Kanmato, 185.

f, 17!».

Kauai, in Hehung begriffen, 132. Kaum, 159.

Daiiwin, Cor»11ou-Riffe. (XU 1.)

Earshall), li Ke eling- A toll Beschreibung, 5;

Durchschnitt, 5.

Keeling, südliches Atoll. 191. nördlicl -, 191.

I, 178. Kemin-Inael, 155, i:>7. J\')inedy-Insel, 168. Keppel-Insel, 162.

Keppel, Capt., ober die Riffe und die Hebung von Tel:          . ,<j.

Key-Inseln, 177.

'Hon) (O.-AtV.), 199.

rTinsnuR-tTrumM (<;iii«-,->}, 164,

Kissa . Ki ist'), 180. I Koma tu/o. 161 . Äoftf. 162.

Kumt, 189.

Eun

i                                 L'

/..(.                                   |j L92,

Lad rone n oder M R ri an BD, neuer- lich erhoben, 154. Ladronen-Archipel, 175.

Lagune von Keeling-Atoll, 13.

Lagunen, von geneigten Schwellen und wallen eingel           und Theorie ihrer

Bildung, 30, 103; — kleiner Atolle ron Sediment erfüllt, 31.

Lagunen-Canäl eiunerhalbderCanal- Riffe, 43.

Lagunen-Riffe, in einigen Atollen sämratlich untergetaucht und in an- dern sämmtlich bis snr Oberfläche reichend,

Labor (Leikor), 179

tam           \h-.). i!»8.

Laneaster-l

»1.

iMtham's-Bank, l

Latte (Lau), 162. taugMon-Inaeln, 169.

fugo, 162. Vor. 179. iMti-lnsel, 179. Lighthouse-Siff, 212.

1,,-Fluss (O.-Alr.), 199. Liu-k in. s. Loo-Cboo. Lloyd, Mr., über sich von Neuem fest- heftende Corallen, 79, ,\nm. Loo-Choo, neuerlich erhoben. 135. lAHhChoo, 1

n-Archipel. 1(19. LoTalit&ts-Inseln, neuerlich geho- ben. 134. Loyalitäis-Inseln, 168.

Luban, 187. Ltibol, 182.

15

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226

Lucipara-lnsel. Register. Millepora alcicornis.

Lucipara*Inselt I8C

LQtke, Ädmir«. aber Spalten quer durch

Corallen-liiärtn» JjU            ln*eht. 189,

Luson, neuerlich gehoben, i

i Lueottj i -

Lyell, Sir Ch über Canäle in die La* gunen von Atollen, 29; Aber die Nied- rigkeit der Seiten der Atolle unter dem Winde, 109; über das höbe Alter gev.           orallen, 72; über den schein*

baren Zusammenhang verschiedener Corallen-luselu, 110; über die neuer* lieb gehobenen Schichten am Kothcn Meere, 137.

M.

MacAskill-Inscln, aus eniporg*- benem Corallen-Cestein gebildet, 143.

MacAakiü

Mu                      e} 182,

Mm           ld-Iianl\ 1

Mad a g a scar, schnelles Wachsihum der Corallen bei 78; Madreji* Gestein von —, 13U.

Madagascar, 196.

Atarfjt                                       h 168*

Hadrepora, Arten bei Keeling-Atoll, 10, 13: Tiefengrencen, 85; in gröszern Tiefen, 67: bei Mauritius, 52, 81.

Mtuiura (Ja»), 1*2.

Madura (Indien), 1!>2, 201,

Mahi (SeychA I

Mahloa Mahdoov 83; Theorie der

Bildung, 106. Maitttt, 152 Makadische (0,-Afr.L I! Mal acca, neuerlich erhoben, 135, Anm. M          \ 185.

Malayta-Insetj 170, Maleolmson, Dr.,fiber neuerliche He

biing der Kfiate ¥00 Indien, 135, 136j

über neuerliche Hebung von < amaran-

Insel, 137, MaUUmrln&d, 156, Ha Mira-Atolle, Beschreibung und

Theorie Ihrer Bildung, 32. 104, LOö; ilheit ihrer Seiten, 22; waehBthum

der Corallen dort, 77; Masse, 91. Malaien-Archipel 1

Mnda [OASrX 199, MaiUcoUo, U Mammen 16C AfoftodOj 179. Maugaia, neuerlich erhoben, 74, 132,

139, MangaMy l

MiimUtreivti-I HUlHj 151. Mangs 176.

M<L,uhiki- od. HumphreInsel 156.

jtfaiupa, 178.

Manna, erhoben, 133.

Afomui, 160.

M ii d u a i (Hen ej - Ins.), erhoben und

dann gesuukru, 139. Mmuai M         \ 15*.

Mariaucn, neuerlich erhoben, 134, Mtu            [rchivi

Marie Galante (W.-Indj. 21 J- jforteraj 174, Murquesas-Inseln, Senkung der,

124, 153. Margui Marshall-Gruppe, Grütze der Atolle,

20; verbundene Atolle, 21; Neigung des Riffe, 25: Innere Cuuglomerat- Schicht, 26; Tiefe der Lagune, 26, 30; Masze, 91.

MarshaU-Gruppe, 165.

hait-b            ti v Mftrian.), 176.

Martiniq 214.

Märtyrer-Itueti 174

Mary-Insel, 157. bäte, 1-

MatiiotaS'Insdni 174.

Mathilden-Atoll, stufenförmiges Ab- fallen der Lagunen-Ufer, 30,31; Ver- breitung des Kiffs, 75.

Matthew-1 r I *< n, activerVulean, 120,

166.

Mutureicau           W% 160-

J/«wt, 159.

tfauwa, 160,

Maupiti iJfaurita), 152,

Mauritius, Strand-Riffe von, 51; Tie* ten, in denen Corallen leben. neuerlich erhoben, |

Mauritius* 198.

Maurua, Durchschnitt von, 43-

J/uurNO, 152.

M n/otta (Coraor.), 195.

BSeandrina, in der Lagune von Keeli Atoll, 13; in 16-20 Faden, 85; bei Mauritius, 82.

Menada s. Manado, 179.

Henchikoff-Atoll, 21.

Mendana-Iaseln, (Marques.), Sen- kung der, 124, 153.

.i/tti'iina-inst'tn, 168; (s. auch Marquisas* Inseln),

Merir, 174.

Metia, besteht aus Corallen-Kalk, 74: gehoben, 91, Anm., 139.

Metuii 151.

Mexico, Golf von, 209.

MijakO'Sinui'Qruppe, 188-

Uillepora alcicornis, am Keeling- Atoll, 8; in grösseren Tiefen, 67; (s+ auch 85); bei Mauritius, 82,

[page break]

U il lepora.

Register.

Onllea

227

Millepora com plana ta, bei Keeling- V<>ll, 7, 33, Anm,: in starker li düng, 67. ndtmaOj 187.

Mindoro, 187.

dtinguin, l

Mü                       (W.-Ind.), 207,

-. 179. Vi .hithi ((           . 196

Molukken. neuerlich erhöhen, 134, Mombas (O.-Afr.l, 199. Monabu          Afr.), 200.

Monfia (O.-Afr.). 199. .1/"-          O-At'rj, 19<».

Monte M (Kerdwo»», l~;;. ÄfopiAa, 153. Moresbv, Capt, über Bohrungen <lnrch

Elifle, 74. Morokai, 159. Btorotou, s. 3fort>/, 179.

Aforofc», 159 Morty, 179.

Afottpftto-JBanJfc, 207. Afosgwifo-iEAste, 213. Ofotou-iti, 153. Mourileu-Atoll, 27. Mozambiqiir, 200.

1/ I          ti (O.-Afr.), 198.

Murray -1nseln, von Kiffen um- schlossen, 12 1 Musquillo-Atoll, 108. Mynol, 178.

N.

Numerik, s. /'

Namonouito (Carolin.), Riff, 28 (17:'.. Anm.).

Namnrrek-Gruppe, 107. s. fHUmiSO, 133, 1'

Natunas, I

Natupe (Clermont Tonnerre), 20

Navigator-Archipel, b. Schiffer- Inseln, 133, 16

'ch-Eihind, 164.

Nelson, Lieut., ober Festwerden des Corallen-Gesteina unter VI             73;

Theorie der Corallen-BÜdnngen, 94, Anm.: Aber die Bermuda-Inseln,

X-u-Iiritamiii'it, 171.

11- ( aledonien, Steilheit Bei) Riffs, 42; Canal-Riff von —, 49, 102, 107, 124.

Neu-Cakdomen, li

X'ti-'hiinea, nördliches jnirl Östliches Ufer, 171; West-Ende, 177.

Neu-Ii<>         r, 171.

\ t'U-Hollantl B. Australien.

u-lrland, neuerlich erhohen, 131. i-Irland, 170.

Neue Bebriden. neuerlich erhoben

Neue li

'<, 17!.

. 184. idrige Inseln, U              '. 91;

Tiefe der Lagnnen, 26; atoll-artige Bftnl               tfeniormiges Abfallen der

iiiHMi-rtcr, 30; Inseln ohne neu. :-',}: Veränderungen einzeln

meintliche Bei          ihrer Hebung,

128. Irige Inseln, Archipel, 150. Niedrigkeit der Corailen-Inseln, Niihau, besteht aus Corallen-Geetein, 131

XHhai' (Oneehotc), 1 yiuAfl, 162.

i, s. Niuha 16 '. 178.

>tor), 173. , s. Cftwei Tnsel, 157. Xulliporen, am Keelins-Atolt, 9; auf

den Riffen von Atollen, 25; an Canal- Riffen, 42; ihre weite Verbreitung und reichliches Vorkommen, 87.

sa, 178.

0.

Oahu, gehohenes ('orallen-Gestein an,

131 : hebt sich, 132. Oahu, 159.

ifu, s. York-Insel, 157.

el 1 x -W. von dei               h),

110; (W. von der Gilbert-Grnppi Ohiteroa, s. fiwrutw, 155. Okatutata b. Fenn          i 54,

Old Pro          p-Bonft, (W.-Ind.), 207.

'Jap, 173.

kl s. Orosenga, 160 Oman, Küste von, 201.

Oneenow, b. tfiihatf, 169.

0HO, II

ihutnfu, 16

pparo (1

Orkane, Wirkung aufCorallen-Inseln,

9

:i.

neuerücli

Ormwz (Pers. G >. 201. 160.

;t/»r, 164. I, 150. Oslindischer Archipel.

gehohen, 131 Otahnti, s. Tahiti Otttboa, b.           '. 168.

IhiaUin. B. E7abm.

Oulleay (Carolin.), halbmondförmig

Rill          -palten quer durch das Riff,

97.

[page break]

228

Ouluthy-Atoll.

Register.

Rosario.

Oulul h y- Atoll, lange unverändert, 76.

> 170. Oahu, \j\).

S B. Upolu, 160.

P.

tdua Bank (Cliagos), 83.

Iwest-Küsto           Nordwi

tliches Clor, ! n, 174.

PanfftUan          -n

Paracels-Inselnt 190. ParaquWi 191.

Patcftoie, 188.

Pai

Pa                          .<ni, 17!*.

Patta Bay O.-Afr , r

- Niedrige faseln), 160. Peel-Insel, neuerlich erhoben, i-;-i. Peehlnsel, 176. /'.                , 171.

Pem ba-Inael, eigenthüniliche Form,

1 l'rmba (O.-Afr.), 199. ', 156. '. 167. rufO, L56. irnambnco, Sandstein-Barre bei. Peroa Banhos, 27. 28, 08.

"Insel), 154. ni < i o 1 f, neuerlich gehoben, 137.

_'00.

Pesi          *, 189.

De l' I, 164. Pfingst-Inael, Ansicht der, 1; Ver- änderungen in ihrem Zustande, 9 Phiiipjhtnsel, i:

Philippinen- Archipel, neuerlich ge- hoben, 135; Vulcane nahe bei Alollei). MO. rhiUppiii'tf-Arvlupe!, I \ 157. Isola (W.-lnd.t, 211- Piguirarß, 173.

;, 150. Pitt'B-Bank, Uu, 193.

. 166. PJati          l, 194.

mt-Insü, 16 Pocillopora rerrueosa, am Kecling- Atoll, U»: bei Mauritius, 82. . 182. Porites, die Haupl < oralle am Rande vnn ffeeüng-Atoll, ">. 7; inderKeoling-

Lagune, 13; bei Mauritius, 82; in

starker Brandung, »i7. ttiUons-Xiueht, 183, Ponape, s. Poiiynipete, 172. Port Dory, s. Dory. Pouynipete, wahrscheinlich gesunken,

126.

Po*           ', 172.

Prasli          rtsh.), 194.

/'                       189,

Proby, Vnlcan auf, L20. Proby, L6

Prwjtdtnee-Insel, 194. Puerto Rico, 21

l'tifa Anna, I ,1.

B

—    Brassa, 1 Duo, 184.

—    Liat, 185. Mintao, 184.

1'uln X i as, gehoben, IS Puto Pisang, 1S4. PyUtaart, 161.

Pyrard de Laral, über die Atolle im Indischen Ocean, 2.

*                              Q-

0«mmta-ifwrfti iO.-Air.|. uoo.

Quoy und Gaimard, über die Tiefen, iu deueu Corallen leben, 85; ihre Be- schreibung von Riffen beliebt sich nur auf Strand-Riffe, 131.

R. Kadack, sinkt, 96.

tivai, 16 Kttkaanga 156, Jftijja, IG Uarotongity 154. Baffe         rf, 183.

», 156.

itta'gigeä0i 149.

Riffe, unregelmäszige, 108; in seich- ten Meeren, 57; steigen in einigen La- gunen bis zur Oberfläche, und sind in andern sämmtlich untergetaucht, i>»; ihre Verbreitung, tiO; ihr Kehlen an einigen Küsten, 61; halbmondförmige, 108; Wachathumnach auszen, 75, 7(>; ringförmige der Maldiva-Atolle und Theorie ihrer Bildung, 32, 104; unter- getauchte nnd abgestorbene, 108.

Itimitara, 155.

Rimskj Korsakoff, Masze, 20. Ringförmige Riffe, s. Riffe. RoapoOj 153. Rodrigues ]93.

Romanzoff-Insel, 31. D, 176.

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Rose-Insel.

Register.

Strand-Riffe,

229

Insel, 160.

Rata, 17"..

Rotchee, 165.

Rothes Meer, Riffe, 25; nnver&nd 76; Felsbanke, von Corallen über- zogen, 58; Bi-           tttr neuere Hebung ner Küsten, 136; vcrmuthliche.s Sin- ken derselben, 138.

Rothes Meer, 201.

Rotumah, 163.

fiouroutj RßwUy-tjntiefe, 181.

RoxbHTfih-IiiM'l, IM.

;. L72. Rüppell, Dr. K, Ober neuere Ablage- rungen am Rotlu'n Meere, 1Ü7. Burute, l

S.

Sohle, He de, 193. Safcüi de. Malha, 192. St. j4i"/"            64,

Sie. -4ni          ych.)( 103.

Sta. Barbara, 185.

Dar id's-Insel, 1?7. Sie. Marie (bei Madag.), in Riffcu ge- bildeter Hafen, l Stf. Marie ('           I, 1D7.

St Paul's Felsen, Vulcau auf. 121. Uro), Li

/Viowki.v (W.-Iml), 2\:>.

A'afas // (Tome*, 160. imon-Archiprl, 170.

Samoa oder Schiffer-Inseln, He- bung der, 133.

Samoa-Archipel, 160.

Sand-Barren, den Küsten parallel, 54. ndelhohs-Inseh 180.

San Domingo, 213.

nd's-Insrf, s. Hidl-Imel, 164.

Sandwich-Archipel, neuerlich ge- hoben, 131; Ausdebnung desselben, Mi, 160.

Sandwich-Archipel, !

rh-luel (Neue Befand.), 167. oro/. 174.

SawM Ort« fW.-Ind.), 214.

Santa CrwhOruppe, 167.

Satatcal < -          noJ), 17.;.

Saum-Riffe, s. Strand-Riffe.

Sa vage- Insel, neuerlich gehoben. I . 161.

Bavati, i<!0.

(. ISO. Saya oder ffaAÜI de Malha, 102. Saijpan. 175-

'rhnrotifjh-Untief*1, 190. irus, friszt Corallen, ! I Schiffer-Inseln, Hebung der, 133. Schiffer-Ihm In, Archipel der, 160.

Bchiffs-Boden, schnell von Corallen

überzogen, 79. Schlacken, s. Scoriac. . 171. !i «aukungen des Niveau. 138.

( 144.

Schwellenförmige Schichten um risse Lagunen, 30, 106.

lellscfa.-Arch.), K Scoriae an Corallen-Inscln angetrie- ben, 116.

Scott'*-Ri ff, 181.

iiment, in der Keeling-Lagune, 11: in andern Atollen, 26,35; den Corallen schädlich. U.i; van ('oralh-n-Inscln weit seewärts getrieben, 116. . 179. Senper, Prof., über die Pelew-Inseln. 171: aber die Riffe des Philippiuen-

Airliipels. 188. Scniarin, 1 72.

Senkung, von Keeling-Atoll, 17; äuszerste Langsamkeit der— ,122,144; Gebiete der augenscheinlich li lieh, 148; ungeheure Gebiete der —, 142; grosser Betrag der —, Ml.

Senkungs-Gebiete, 142. angam, 179.

S e riat o po ra s u b u 1 a t a, in der Kee- liug-Lagune, 13; eine davon verschie- dene Alt bei Mauritius, 82; Tiefcn- grenzeu. 85. anitta-B W-Ind.), 208.

Seychellen, stationär, 136.

193.

leropora scabra, lebend in 17

Faden, 85.

.-illina, Tiefe ihres Vorkommens, B6, Aiiiu. Silhouette (Seych.), 194. pore, i-

/, 158. Societäts-Archipel, g. Gesell- schafts-Inseln. JOI. >r, 181.

-  p all anzani,aber das Wachsthum der Corallen. 80.

h-Island, 174. Spalten quer durchCornllen-lnselu, 97. Spee ker's-Bank, 28.

ir-Bank (Hadagasc), 196. Starbuck-Intel, i

eine in Baumwurzcln transportin

116.

-  i rand-Riffe fehlen an sied abfallen- den KQsten . 5J; ror Wasserlaufen durchbrochen, 66; von Quoy und mard besebrieben. 131; nicht dicht au sich abdachende Küsten geheftet, 53;

[page break]

230

Stürme.

Register.

Verbreitung.

an der Ost-Küste von Africa . 56; an Cnba, 55; an Mauritius, 53; aufni> gewaschenen Felsbänken, 58; auf Se- dimentbfinken, 58; ihre Erscheinung nach ihrer Hebung, 54; ihr Wachs- ihinii beeinfluszt dnrcli Strömungen, >-; durch Seichtheit des Meei

Wirkungen auf Corallen-Kiffe,

atchbury, Mr. über das Wachs- ihuni einer Agaricia, 79, Anm.; über emporgehobene Riffe im Gesellscbafts- Archipel, 139; Chain-Ato!l(Niedr. Ins.) gesunken, 96. . Golf von. 306, Stda-Instln, s. Xiilla-Inseln, 178.

thur-L&and, 176 Sulu- In.sel n, neuerlich erhoben. Sulu-Insel», 186. Sumatra, neuerlich erhoben, 135.

Sumatra, 183.

mdeButU-Instl) 180. Sumbtijrii, 181.

oaro/f-Insel, 156.

attow-Untiefe, 190.

hnh im-I'i-'-l, 164.

SytifMy-JiueZ, 157

T.

Tafahi (1                 162

Tahiti, Erfüllung des Riff-Canala durch

C'orallen, 127; angebliche Beweis-

seine neuere Hebung, 139. kUi, 151, Tahow~Ba               , 186.

TWwmM (Marques.), 153. Takurea (Kiedr Ins.i. 150- romottw, 173. Tanmi. 166. Taongi, 16 ']'->/ini"tnoa. 1 Taypin-s,in, 189.

Temperatur des Meeres beim Gala-

pagos-Archipel, 61, Anm. Tt'utsserim, 16 remnoer-Jftsel, 177. TXvaroo, 152 Theorie der Senkung und Einwände

gegen dieselbe, 91, Anm; 113. Theorien über Corallen-Bildungen, 88,

113, Anm. Thuwlr KnoU (W.-Iml), 207.

Tiefen, in denen riff-bHdendeGorallen leben, 81 j bei Mauritius, dem llothen Meer und im Maldiva-Archipel, 84; — in denen andere C'orallen und Co- rallmen leben, 86, Anm a, 167.

Tillacapeni-Bank (Chagos), 84.

Timor, neuerlich gehoben, 134.

179, 180. or Eoirt, 177. bot- Y"iing, 181. ', 168. Firnan, 176 Tofua, Vulcan auf. 12

'. 162 3. Fr>                               . 161.

Tongareva, s I'enrhgn-In." Tongatabu, Beschreibung, 1 if<», 161. . 191.

/ (Marian.), 17*"..

<. B. /

Traditionen von Veränderungen an

< i'inlleii-lnscln, 95. Tridacnae. in Corallen-Gestein ein- gebettet, 116; auf den Niedrigen In- in exponirl, 1.

'. 184. iindanu, s. Sand* Tuamotu-Archipel, 150 Tubai, 153,

I'iibuai. 156.

TubuaUItudn, 153.

Tuhiiai Mnivt, 152.

Tubularia, schnelles Wachsthum, 80, Anm.

-in Besau, 183. mbelan, 185. [0110, 168. Turneffe-Siffj 212. r>ntle-Istand, 16 Tii'inl'i, s. M'iiina, 160.

ü.

. 172.

UcasUr, 178. fTettj s Waffis-Inael. rmhellularia, Tiefe ihre- Vorkom- mens, 86, Anm.

Unregelmäszige Riffe in seichten

Meeren, 57. Upo 1 u, hohes Alter bestimmter Corallen.

72, Anm. Upolu (Oyolam), 160.

V.

Vun ikoro, Durchschnitt, 4S; Dicke des Corallen-Gesteins, 73; Lagunen-Canal, 30; sein Zustand und Veränderungen im Riffe, 127.

YamVnrv, 167.

Vavao, erhoben, 133. Vavao, 162.

Veränderungen im Zustande von Keeling-Atoll, 15: — von Atollen, 96,

127.

Verbreitung der Corallen-Kiffe, 60.

[page break]

Verbreitungs-Richtuag. Register. Zusammensetzung.

Verbreitungs-Richtung der Atolle 125.

169.

tili lior<l:t-ln->l>t, 213. l'iti-A- '. 163,

VniUlO, B.

VI legen-Atoll [Niedr. Ins.), 20.

Vnlcane, Autoritäten Fflr ihre l. auf der Karte, 120; ihre Anwesenheit durch die im fortschreiten begriffene Bewegung bestimmt, 139.

Vulcanische Inseln, mit lebenden rallen an ihren Küsten, 62; Massen, wahrscheinlich nicht mit dicken Massen von Corallen-Gestcin verbun- den, 110.

W.

W'aülioti, 177.

lAM, 150. Waüis-Iruel, 162 Warüao, s. Ba&vaivai, 155 Washington-Insti) 158.

Wirte» iHcrvcy-lns.). 164.

We ihnach t s-Atoll, Wachsthuin in

die Breite, 75. WeihnacMts-ÄtoU, Insel (Still. Oc), 158. Weihno              I (Ind. Oc), 191.

WdVs Riff, 169. VTellstead, Üent., Schilderung eines

mit Corallen überzogenen Schiffbodens, 79; Tiefe der Corallen im Rothen

Heere, 84.

West-Indien, von Riffen nmsaomte liment-Bfinke, 58; neuerlich erho- ben. 137.

!06.

Williams, .1., uber Traditionen der Eingeb             betrefft) der Corallen-

Inseln, 35; aber das Alter bestimmter Corallen, 72, Anm.

WolkoHshy-Ituel, i">0.

JFostodfc, 156.

X. Xulla-In&eln, s Sutta-Insd, 178.

V. l'-(;i. 173. fbrfc-Jnse,           e "/' l"> (Unions-Insi

157: (Neu-Brit), 171. Kabel-Insel, 170. Yucatan, Eflste von, 212.

ilmr. 11*9. Zerstückelung der Maldiva-Atolle

und deren Theorie, 37, 106. Zonen verschiedener Corallen-Arten an der Auszenscite der nämlichen Kiffe, 67, 7-1.

/ u s a m di Hb *> t z u n g, geologische, der rallen-BUduiigen, 115, Anm.

[page break]

In der E. Scrnveizerbarl'schen VerhiL'-Iumdlung (E. Koch) in Stuttgart ist erschienen:

Bach, H., Geologische Karte von Central-Europa bearbeitet nach den besten bekannten Quellen. In Farbendruck mit 28 Farben. Folio. Zweiter Abdruck. 1863.                                                                               Mark 8. —

filum, Dr. J. R., Lehrbuch der Mineralogie(Oryktognosie). Vierte verbes- serte iiml vermehrte Auflaire. 1874,                                             Mark 12. —

Bronn, Dr. H. G., Untersuchungen über die Entwicklungs-Öesetzo der organischen Welt während der Bildungs-Zeit unserer Erd-Oberfläche. Eine von der französischen Akademie im Jahre 1858 gekrönte Preisschrift, gr. 8. 1858.                                                                                      Mark 6. —

Burhidi'i1, V. W.? Die Orchideen des temperirtnn und kalten Hauses. Aus dem Englischen ron M. Lebl. Mit 2:; Holzschnitten und 4 Farbendruck- bildern. 1875.                                                                                   Mark 8. —

Fischer, II., Nephrit und Jadeit, nach ihren mineralogischen Eigenschaften so- wie nach ihrer nrjresebiehtlichen und ethnographischen Hedeutuu<.'. Mit 131 Holzschnitten und 2 Farbentafeln. 1875.                                    Mark 14. 40.

Holder, Dr. H., Zusamt            hing der in Württemberg vorkommenden Schädel-

formen. Mit i Karte and 6 Tafeln. 1876. Cart                   Mark fi. —

Klein. Karl, Einleitung in die KryBtallberechnung. Mit L96 Holzschnitten und 12 Tafeln, 187                                                                       Mark 12. —

llln*trirter Rosengarten. Eine Zeitschrift für Rosenfreunde und Kosengär: Herausgegeben von M. Lebl. Neu.- Folge: Erstes bis drittes Heft. jo vier Blatt in Farbendruck. 1875.                                              Mark 5. —

Lethnea gcognostlca oder Beschreibung und Abbildung der für die G<

formationeu                        ten Versteinerungen, Herausgegeben von einer

Vereinigung von Paläontologen. I. Theil. Lethaea palaeozoica von Perd. Römer. Atkis 1876. Cart.                                        Mark 28. -

l Lethaea palaeozoica I         len ersten Hand der vierten Auflage

Bronn'* Letha-»        nostica, deren Umfang auf circa 5 -6 Bünde bere.

Der To z tbai                                ihr.

Neues Jahrbnch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie- Herausgegeben von Professur Dr. G. Leonhard in Heidelberg und Professor H. B. Geinitz in Dresden. Jahrgang 1876.                                                        Mark 24. —

Pvmiert, E., Hie Frucht-Häuser. Eine vollständige Abhandlung über die Treib- und die künstliche Cultur der Obstbäume und der Beereusträucher unter Glasschutz. Aus dem Französischen von M. Lebl. Mit Co Holzschnitten. »871.                                                                                                 Mark 4. —

Beus*, Dr. G. Gh., Pflanzenblätter in Naturdruck mit der botanischen Kunst- sprache für die Itlattform. l-> Koliotafeln mit erläuterndem Text. ZweiteAuflage. 1872.                                                                               Mark 22. —

Stohmann, F., und Carl Eiigler, Handbuch der technischen Chemie. Nach

der fünften Auflage der „Chimie industrielle" von A. Payen frei bearbeitet.

1. Hand mit i:i;; Holzschnitten und 17 Kupfertafeln.               Mark 12. —

II. Hand mit 209 Holzschnitten und .;:i Kupfertafeln.               Mark IG. -

Druck der i                                   ichdruekeral In äiaitf#ri.


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Citation: John van Wyhe, ed. 2002-. The Complete Work of Charles Darwin Online. (http://darwin-online.org.uk/)

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