RECORD: Darwin, C. R. 1878. Kleinere geologische Abhandlungen. Translated by J. V. Carus. Stuttgart: Schweizerbart.
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Ch. Darwin's
gesammelte Werke.
Aus dem Englischen übersetzt von
J. Victor Garns.
Autorisirte deutsche Ausgabe. Zwölfter Band. 2. Abtheilung.
Kleinere geologische Abhandinngen.
STUTTGART.
E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch).
1878.
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Kleinere
Geologische Abhandlungen
Charles Darwin.
Ans dem Englischen übersetzt
J. Victor Garns.
Mit 14 Holzschnitten und 1 Karte der Westküste von Süd-Ameriea.
STUTTGART.
E. Schweizerbart'sche Verlagshandlung (E. Koch).
1878.
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Inhalt.
ier die Geologie der Falkland-Inseln. Mit 7 Holzschnitten
Über den Zusammenhang gewisser vulcanischer Erscheinungen in Süd-America, und über die Bildung von Bergketten und Vul canen, als Wirkung derselben Kraft, durch welche Contineni erhoben werden. Mit 3 Holzschnitten und einer Karte der West- küste von Süd-America.................12
I Beobachtungen über das Erdbeben in Chile vom 20. Februar 1835 12 Über die Identität der Kraft, welche Continente erhebt, mit der, welche vulcanische Ausbruche verursacht.........20 Über Perioden vermehrter vulcanischer Thätigkeit, welche grosze Bezirke treffen..................25 Natur der Erdbeben an den Küsten von Süd-America.....33 Über verschiedene Arten von Erdbeben: und Folgerungen betreff* solcher, welche üebungsbewegungen begleiten.......42 Theoretische Betrachtungen über die langsame Erhebung von Gebirg»- ketten....................
Schluszbemerkungen.................53
Über die Verbreitung der erratischen Blöcke und über die gleich- zeitigen nichtgeschichteten Ablagerungen in Süd-America Mit
3 Holzschnitten..................
Erratische Formation im Thale von Santa Cruz ....... 57
Das Feuerland und dio Magellan-Strasze..........60
1 Chiloü..................69
Bemerkungen über die Gletscher des Feuerlandea und über den Trans- port von Findlingsblöcken..............75
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Sei
Über die von den alten Gletschern in Caernarvonshire hervor- gebrachten Wirkungen und die von schwimmendem Eise trans- portirten erratischen Blöcke...............81
Ober die Bildung der Ackererde. Mit 1 Holzschnitt .....9
hreibung des feinen Staubes, welcher oft auf Schiffe im atlan- hen Ocean fällt...................0
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Da die Falkland-Inseln eine englische Colonie sind und den süd- lichsten Punkt bilden, von welchem paläozoische Fossile bis jetzt nach- gewiesen worden sind, so sehe ich mich bewogen, eine kurze Schilderung der geologischen Structur dieser Inseln der Gesellschaft vorzulegen. Sie erstrecken sich von 51° bis 52° 30' s. ßr. und dehnen sich un- gefähr 130 Meilen in geogr. Länge aus. Meine Untersuchung beschränkte sich auf die östliche Insel; ich habe aber durch die Güte des Capt. Sii.iyan- und Mr. Kknt zahlreiche Handstücke, ebenso wie ausführliche Notizen von der westlichen Insel erhalten, welche hinreichten, die bei- nahe vollkommene Gleichförmigkeit der ganzen Gruppe nachzuweisen.
Das niedrige Land besteht aus blass braunem und bläulichem Thonschiefer, welcher untergeordnete Schichten von hartem, gelblichem, zuweilen glimmerhaltigem Sandstein einschlieszt: in dem Thonschiefer sind organische Reste äuszerst selten, während sie in einigen von den Sandsteinschichten auszerordentlich zahlreich sind, wobei die nämlichen Species meistens gruppenweise zusammen vorkommen. Die Herren und Sharpe haben es freundlichst übernommen, diese Fossile in einer besondern Notiz zu beschreiben: sie bestehn (wie sie mir mit- getheilt haben) aus drei neuen Arten von Orthis, welche einen silu- rischen Character haben, drei Spirifer, welche eher devonischen Formen ähnlich sind, und einigen der von Sowebbt und J. M benen australischen Formen sehr nahe stelin; einer Atrypa und einer Chonetes, welche letztere Art einigen Varietäten von Ch. sarcinulata von Europa sehr nahe kommt; einer Orbictda und einer Avicula, ron nicht zu bestimmenden Arten; und endlich einem Trilobiten-Fragment
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Iber die Falkland-Inseli
und zahlreichen Spuren eines, dem Anscheine nach mit der Gattung Actinocrinus verwandten Crinoiden. Das Zusammentreffen dieser ver- schiedenen organischen Formen in diesem entfernten Theile des süd- lichen Oceans, welches dem Ganzen eine so grosze allgemeine Ähn- lichkeit mit den paläozoischen Gruppen des Nordens gibt, ist ein interessanter Umstand. Indessen scheint keine der Species mit nörd- lichen Formen oder mit den silurischen und devonischen Mollusken welche d'Obbiony von der Bolivianischen Cordillera beschrieben hat absolut identisch zu sein; diese letzteren, elf an der Zahl, sind gleich- falls sämmtlich verschieden von nördlichen Formen, obschon mehrere äuszerst nahe mit solchen verwandt sind; doch scheinen zwei Crnstaceei und ein Graptolith mit europäischen Formen identisch zu sein. In Bezug auf die vier- oder fünfunddreiszig paläozoische Mollusken von Australien2 ist Mr. Mobbis zu dem Schlüsse gekommen, dasz sie all neu sind, mit Ausnahme einer Terebratula: einige Species haben über dies die Aufstellung neuer Genera erfordert. Loxsjui.k hat gleichfall gefunden, dasz die paläozoischen australischen Corallen beinahe sämmt lieh neue Species sind. Obgleich die häufige und grosze allgemein Ähnlichkeit der paläozoischen Fossilen in sehr entfernt von einande liegenden Theilen der Welt äuszerst merkwürdig ist, besonders wenn wir inner- und auszertropische Districte mit einander vergleichen (wi es bei den von d'Obbigky beschriebenen der Fall ist), so meine ich doch, dasz die Ansicht, wonach die nämlichen Species von Muscheln je weiter wir in der Zeit zurückblicken, auch um so weiter verbreite sind, bedeutend modificirt werden musz.
Wir müssen im Auge behalten, dasz heutigen Tages Muscheln welche Meere bewohnen, die, anstatt durch unübersteigliche Schranke von nord- und südwärts sich ausdehnendem Lande getrennt zu sein von ost- und westwärts laufenden Küsten begrenzt oder mit Insel bedeckt sind, häufig enorme Verbreitungsgebiete haben. Mr. Cimix theilt mir mit, dasz er über hundert Species von Schalthieren von de Ost-Küste von Africa besitzt, welche mit denen, die er selbst an de Philippinen und an den östlichen Corallen-Inseln des Stillen Ocean gesammelt hat, identisch sind: die Entfernung dieser Inseln vom öst liehen Africa ist nun aber gleich der von Pol zu Pol. Unter ahn liehen Umständen hat Dr. Richabdson gefunden, dasz Fische ungeheur
,-. Ch. Darwin'a Vnl
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Verbreitungsbezirke haben. Überdies müssen wir uns gegenwärtig halten, wie wenig Gattungen von Sebalthieren auf besondere Gegenden der Welt beschrankt sind. d. h. wenn wir die auszertropischen Zonen mit einander und die intertropischen Zonen mit einander vergleichen. Wir dürfen daher wegen der Verbreitung jetzt lebender Mollusken nicht darüber überrascht sein, dasz fossile Species derselben geologi- Bchen Periode in den entferntesten Theilen der nämlichen groszen Zonen zuweilen identisch sind oder nur durch speeifische Charactere von einander abweichen. Es ist indessen nothwendig hinzuzufügen, dasz nicht blosz alle die jetzt lebenden Schalthiere der Falkland-Inseln und des Feuerlandes von denen der nördlichen Hemisphäre speeifisch verschieden sind, sondern ich glaube auch, dasz sie der Form nach greifbarer verschieden sind als die paläozoischen Species aus denselben Gegenden: indessen sind bei dieser Vergleichung der lebenden Schal- thiere auch die littoralen Formen mit eingeschlossen, und diese zeigen ohne Zweifel die Wirkungen des Climas und anderer äuszerer Ein- flüsse immer viel deutlicher als Tiefwasser-Gattungen, wie es z. B. wahrscheinlich Spirifer und Orthis waren.
Die unteren Thonschiefer- und Sandstein-Districte der Falkland- Inseln werden von zahlreichen, in ihrer Höhe von einigen wenigen hundert bis zwischen 2000 und 3000 Fusz schwankenden und sämmt- lich aus geschichtetem Quarz bestehenden Höhenzügen durchbrochen. Dieses Gestein variirt von einer sandartigen Mischung bis zu einer rein weiszen körnig-krvstalliiiisclien Masse; es enthält zuweilen minu- tiöse unvollkommene Schuppen von Glimmer, die in parallelen Flächen angeordnet sind, und häufig Flecke einer weiszen Substanz, welche erdigem Feldspath gleicht, einen thonigen Geruch ausgibt, aber vor dem Löthrohr völlig unschmelzbar ist. Gelegentlich erhält das Gestein ein merkwürdiges breccienartiges Aussehn (augenscheinlich in Folge einer Concretion), wo eckige Fragmente beinahe reinen Quarzes in einer opaken kieseligen, zum Theil aus der weiszen erdigen Substanz gebil- deten Müsse eingebettet sind. Ich habe diese weiszen und gelblichen erdigen Flecke in den Quarz-Gesteinen mehrerer anderer Länder be- obachtet, wie auch gleicherweise in einem kalkigen Gestein auf einer der Capverdischen Inseln, welches durch das Flieszen submariner Lava über eine recenle muschlige Masse entstanden war. Das Gestein ist
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Falkland-InBein.
in diesem letztern Falle compact; an einer Reihe von Handstücke konnte die allmähliche Sonderling der kleinen Flecke erdiger Substan entweder durch ihre gegenseitige Anziehung, oder noch wahrschein lieber durch den trennenden Einflusz der stärkern Anziehung de Atome des kohlensauren Kalks, äuszerst deutlich verfolgt werden. E finden sich gute Belege dafür, dasz der Quarz der Falkland-Insel durch Hitze erweicht worden ist; und die Analogie zwischen den kleine erdigen Flecken in den beiden Fällen ist so vollkommen, dass ic glaube, sie sind in ähnlicher Weise entstanden.
Ich habe nirgends factisch die Überlagerung des Thonschiefers auf dem Quarz gesehn; aber an mehreren Stellen habe ich am Meeres ufer die allerallniählichsten Übergänge zwischen diesen meist so seh verschiedenen Formationen verfolgt. Es war besonders merkwürdig z beobachten, wie unmerkbar die sanft geneigten Schichtungs-Ebene im Quarz verschwanden und die in hohem Grade geneigten Spaltungs blätter des Thonschiefers, die sich in ihrem gewöhnlichen Laufe aus streckten, auftraten: es war unmöglich, genau zu bezeichnen, wo di Schichtung endete und die Spaltung begann. Nach der Art und Weis« in welcher der Thonschiefer und Sandstein häufig von jeder Seite he an die Basis der Quarz-Höhenzüge heraufkommen, zweifle ich nich daran, dasz dies Gestein eine tiefere und sandartigere Formation i metamorphosirter Form ist.
Die vielen parallelen Züge von Quarz im östlichen Theile de Gruppe erstrecken sich von Ost nach West, aber in den westliche Theilen laufen sie von West-nordwest nach Ost-südost; indessen finde sich auf der westlichen Seite des groszen Sundes zwischen den zwe Hauptinseln, der Angabe Capt. Siuvax's zufolge, ein schöner, 200 Fusz hoher Zug in rechtem Winkel auf die gewöhnliche Richtung un von Nord-nordost nach Süd-südwest verlaufend. Der Umrisz der zacki gen Küste und die Lage der vor der Küste liegenden kleinen Insel stehn in Übereinstimmung mit diesen Erhebungsaxen. Die Spaltungs flächen des Thonschiefers streichen beinahe ausnahmslos in derselbe Richtung wie die Quarzzüge: die Blätter stehn entweder senkrech oder sind bedeutend geneigt, meist in einem Winkel von über 50° un
Snlivan scheint auf der westlichen Insel untergeordnete Schichte eines Conglomerats oder grober Granwacke gefunden zu hahen. erscheinen auch Spuren von tertiärer und erratischer Formation, welche denen de
Capt. S uli van beobachtete auf der westliche zahlreiche basal;:
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fallen entweder nach Nord oder Süd, am häufigsten aber nach Süd, Das Zusammenfallen in der Richtung (aber nicht im Streichen) /.wi- schen der Stratification des Quarzes und der Spaltung des Schiefers war am westlichen Ende der Wickham-Höhen sehr auffallend zu sehn, welche sich von ihrer gewöhnlichen ost-westlichen Richtung zu einem West-35"-Nord gehenden Verlaufe abbogen. Ich will noch hinzufügen, .las/ ich auf dem Festlande von Süd-America gefunden habe, dasz sich die Spaltungsflächen, mit sehr bedeutender aber schwankender Neigung, gleichförmig über auszerordentlich grosze Bezirke in derselben Rich- tung wie auf den Falkland-Inseln und in derselben Linie wie die vor- herrschenden Erhebungsaien erstreckten, aber unter rechtem Winkel von anderen untergeordneten Axen durchschnitten: ich will mich in- dessen hier nicht weiter über diesen Gegenstand verbreiten.
Die Sandstein-Schichten, welche in dem Thonschiefer der tiefer gelegenen und weniger gestörten Theile der Insel eingeschlossen sind, sind entweder horizontal oder fallen in verschiedenen liichtungen, am häufigsten nach Süden, unter Winkeln zwischen 10° und 20 beobachtete wiederholt, dasz der Thonschiefer genau die nämliche be- deutend geneigte Spaltungsrichtung oberhalb und unterhalb dieser Schichten darbot. Wo dies vorkam, brach der Sandstein meistens, wenn er zerschlagen wurde, in der Richtung der Spaltflächen und quer auf seine eigenen Theilungsflächen; auch wann die Lager voll von fossilen Muscheln: Professor Sedgwick 4 hat dieselbe Thatsache an ähnlich gelagerten Schichten von Kalk beobachtet; es zeigt dies, dasz die moleculare Anordnung selbst dieser compacten Gesteine einer Ver- änderung unterlegen ist. Die Richtung der Spaltungsflächen, obschon mit den hauptsächlichen Erhebungslinien zusammenfallend, scheint keine Beziehung zu den untergeordneten Biegungen zu haben; sie be- wahrt eine merkwürdige Gleichförmigkeit, mag nun die Schichtung des Thonschiefers (nur durch die eingeschalteten Sandsteinschichten zu unterscheiden) horizontal geblieben oder in geringen W7inkeln und ver- schiedenen Richtungen aufgerichtet worden sein. Capt. Si i.ivan, wel- cher so freundlich war, sorgfaltig das Spaltungsverhältnis der Gesteine zu beobachten, hat mir indessen eine Zeichnung und äusserst detaillirte Beschreibung einiger Thonschiefer-Schichten, die an einer Klippe der südlichen Küste exponirt waren, gegeben, an welchen die Spaltung in
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Falkl»nd-Inseül
einigen von den Schichten vertieal steht, ohne im Mindesten durch die untergeordneten Biegungen heeinfluszt zu werden; während sie in andern genau rechtwinklig zu jeder Biegung einfallt. Die Schichten sind durch Druck in zahlreiche aufeinander folgende Falten gedrückt worden, von welchen eino im folgenden Holzschnitt dargestellt ist.
A. D. F.
mg stohondi
Capt. Sn.iv.w gibt an, dasz in einigen von den Schichten j jeder Stelle, wie stark sie auch gewunden war, die Spaltung senkrecht zum Horizont", in andern ,senkrecht zu jeder Curve war." Ich habe niemals selbst ein Beispiel dieser Structur gesehn und glaube, dasz dies ein neuer und interessanter Fall ist.
Die noch übrigen Thatsachen, welche ich mitzutheilen habe, be- ziehn sich gänzlich auf die Structur der aus Quarzgestein gebildeten Höhenzüge. Geht man quer über die östliche Insel in einer nord- nordwestlichen und süd-südöstlichen Richtung in einer das obere Ende von'Berkeley Sound schneidenden Linie, so findet man nördlich von ihr mehrere niedrige, parallele, unterbrochene östliche und westliche Züge, deren Schichten sämmtlich ein wenig westlich von südlich fallen und zwar in von 20° bis 40° schwankenden Winkeln. Südlich von Berkeley Sound ist der erste Höhenzug, an den wir kommen, ein niedriger, welcher wie alle die übrigen durch die Thonschiefer-Formation aufsteigt: die Schichten in der Nähe des Gipfels des Hauptbergs sind äuszerst regelmäszig gebogen, mit einer Krümmung von 28° in der Richtung unsres imaginären Durchschnitts, oder von 14° bis 16
16« in
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der Richtung des Rückens: am Gipfel selbst sind sie horizontal. Hier- durch ist eine flach-gipfelige, ovale Kuppel gebildet worden (wovon ein Durchschnitt hier gegeben wird, Fig. 2). Da in der Nähe des Gipfels ein Thal ausgehöhlt worden ist, so bietet sich hier eine äuszerst merkwürdige Scene natürlicher Architectur dar, welche das gröszte Erstaunen des alten Reisenden Dom I'kkxkiti hervorrief. Am nördlichen and südlichen Fusze dieses Berges fallen die Schichten, anstatt wie in der Nahe des Gipfels kuppeiförmig zu sein, unter Winkeln von 40° und 50° einwärts: nach dem, was ich an andern Orten gesehen habe, zweifle ich nur wenig daran, da
:nhl am nördlichen all iiidUch
ten Theile nacli auszen vorstehender Biegungen bilden (wie Durchschnitt durch die punktirten Linien angegeben ist), welche augen- scheinlich durch das Gewicht der darüberliegenden Masse auf den untern Theil, so lange er noch im breiigen Zustande war, hervor- gebracht worden sind.
Gehen wir in unserem südlichen Curse weiter, so wird ein zweiter kurzer, öst-westlicher Höhenzug angetroffen, welcher aus drei Haupt- bergen gebildet wird, deren erster (960 Fusz hoch) antiklinisch (mit von beiden Seiten her gegen einander geneigten Schichten) mit einem gebrochenen Gipfel ist. Der zweite Berg ist gleichfalls antiklinisch mit horizontalen Schichten an seinem breiten Gipfel und Spuren von Krümmung derselben nach den Rändern zu. Zwischen diesem zweiten
an dem der obere Theil der 81
und dem dritten Berge liegt ein antiklinischer Hügel, dessen Schichten an seiner südlichen Seite unter einem Winkel von 59° einfallen und dessen Gipfel gefaltet ist, wie im vorstehenden Durchschnitt dargestellt ist
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(Fig. 3). Wir sehen liier, dasz der obere Theil der Schichten (dii Schichten in der Richtung ihres Falls, axis-planes nach Professoi nach Süden übergebogen ist. Im ganzen dritten Berge scher nen die Schichten zuerst sfimmtlich conform, unter 50° und 55° nörd- lich bei östlich zu fallen; bei näherer Untersuchung aber fand icl eine kleine, nur fünfzig Yards quer in der Fallrichtung messendi Partie, unter einem Winkel von 26° südwärts fallen, und die Spitzen der benachbarten Schichten waren, wie es in der Figur (Fig. 4) dar-
gestellt ist, kurz abgebogen. Es ist daher dieser Berg aus einer Masse von auf sich selbst zurückgebogenen Schichten gebildet worden, deren ganze obere Hallte vollständig nach Süden übergebogen ist, wie es bei dem vorhin erwähnten Hügel mit dem oberen Theil allein der Fall war.
Ich habe diesen Berg wegen einer merkwürdigen Erscheinung ausführlicher beschrieben, welche die gebogenen Theile der Schichten darbieten. Die Wölbung ist so plötzlich gewesen, dasz an einigen Irnchstücken, welche einen natürlichen Durchschnitt darbieten, der Halbmesser der Krümmung nur sieben Fusz beträgt. Der Durch- schnitt des Endes eines solchen, zwölf Fusz langen Fragments ist im beistehen- den Holzschnitt (Fig. 5) genau darge- stellt ; es musz indessen einer kleinen tzung durch eine offene, den Bogen durchsetzende Spalte Rechnung getragen werden. In diesem Falle ist die convexe oder äuszere und exponirte Oberfläche merkwürdig eben und glatt; sie wird in der Richtung der Krümmungsaxe von zahlreichen parallelen Adern durchsetzt, welche von einem Zehntel bis zu einem Zwanzigstel Zoll dick und von einem halben bis zu zwei Zoll von einander entfernt sind; sie keilen sich häufig an beiden Enden aus, aber wo die eine
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I henzüge.
aufllGrt, beginnt eine andere entweder ein wenig darüber oder dar- unter. Dia Adern sind zum Thei] von queren Fäden von sehr un- vollkommen krystallisirtem Quarz erfüllt. Das Quarz-Gestein musz augenscheinlich in einem breiigen Zustaude sich befunden haben, wenn es, ohne zu zerbrechen, so plötzlicher Biegung unterlag; und es war unmöglich, diese Gänge zu untersuchen, ohne in ihnen die Wirkungen reckung und in den Fasern oder unvollkommenen Krystallen von Quarz die klebrige Beschaffenheit der ductalen .Masse zu erki Dieser Berg, ebenso wie die beiden andern in dem Höhenzuge zeigen Spuren einer nach beiden Seiten fallenden oder kuppeiförmigen Schich- tung; wir können hieraus das Vorkommen einiger wenigen Adern ver- stehen, welche in rechtem Winkel zu den zahlreichen in der Sichtung der Bauptkrümmung liegenden stehen; denn es musz etwas Streckung in zwei Wicht u landen haben. Ich will noch hinzufügen,
dasz die gewölbten Schichten an dem vorhin beschriebenen, regel- mäsziger kuppeiförmigen Berge (Nr. 2) von einem rechteckigen Netz- werk ähnlicher Adern, die in beiden Richtungen beinahe gleich zahl- reich waren, durchsetzt wurden. Alle diese bedeutend gebognen Massen von Quarz sind sehr brüchig.
Dm noch einmal auf das zuletzt abgebildete Fragment (Fi zurückzukommen, so sieht man, dasz es von unterbrochenen Schich- tungsstreifen durchsetzt ist, welche mit der äuszeren und convexen, jetzt zufällig exponirten Oberfläche concentrisch verlaufen, ab unter einander verbunden sind. Capitain SoxrvAN hat indessen an einer andern Stelle unzählige ähnliche Fragmente gefunden, an denen die concentrischen Schichten getrennt waren, so dasz der Boden mit riesenhaften Halbcylindern von Quarz, wie Drainirungs- oder Firsten- Ziegeln überstreut war; er masz einen solchen, in der umstehenden Zeichnung dargestellt (Fig. 6) und fand ihn zwanzig l'us/, lang mit einem nahezu regelmäszigen Durchmesser von zwölf Fusz. In diesem Falle sind die Kanten oder der Rand auf beiden Seiten von gleicher
s In p. 161)
von filie de Beaumont gelesenen Abhandlung wird angegeben, da» Gandin
molzencm Quarz auszuziehen: auch hat
Gandin '' beim
Abkühlen einige Zeil lang beibehielt, — eine Thatsache, die wii im Auge behalten
wenn wir die n zu erklären versuchen wollen,
welche - ! auc'' in vielen
Laben.
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10
i bei die Palkland-Inseln.
Dicke; in einigen andern Fällen aber dünnte sich der Rand, währen' er auf der einen Seite zwei Fusz dick war, zu Messerrückendicke aus offenbar in Folge des ungleichen Druckes, dem er ausgesetzt war.
Nachdem wir ein breites Thal von Schiefer und Sandstein durch- kreuzt haben, kommen wir zu der Haupt-Gebirgsaxe der Insel, welchi in der Höhe von 1500 bis 2500 Fusz schwankt und nahezu von Ost nacl \\V-t verläuft. Die Schichten auf ihrer nörd liehen Seite fallen nordwärts; auf dem Gipfel welcher von einer bis zu zwei Meilen breii ist, sind sie horizontal; auf der südlichen Seiti sind sie beinahe senkrecht mit etwas Fall und ihre Gipfel sind dicht an den hori zontalen Lagern plötzlich gebogen, so das: wir in diesem Hauptzuge dieselbe eigenthüm liehe Form der EraporhebuDg vor uns haben welche bei allen den kleineren Hügeln so vor- herrschend ist. Am südlichen Fusz waren die Schichten an einigen Stellen in der Gestalt aufrechter gewölbter Pforten gefaltet. Ich will noch erwähnen, dasz ich fünfzehn Meilen weiter westlich, am Fusze dieses selben Höhen- vei und zwanzig Vards voneinander stehende Hügel von Quarz gefunden habe, deren Schichten unter genau demselben Winkel von 40 ° nach Süd-Südwest, also allem Anscheine nach völlig conform, fielen; aber bei näherem Zusehen ergab sich, dasz die Enden der Lager auf der innern Seite des einen Hügels in einer solchen Art und Weise gebogen waren, dasz es deutlich wurde, wie sie sich auf sich selbst gefaltet hatten mit einer Neigung der Schichtenfläche von 40°.
Ein weiter welliger District von Schiefer und Sandstein erstreckt sich südwärts von dem Haupthöhenzuge; an der Küste aber hat Capt.
Sii.ivan wieder zwei ost-westlich ziehende Quarzzüge gefunden: einer derselben wird von einer Bucht (in der Nähe von Port Fitz-Roy) durchschnitten, so dasz zwei gute Durchschnitte, hundert Fusz hoch,
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Qoarz-HBheni
dem Blicke dargeboten werden. Dieselben sind wegen der ComplexitSt der Krümraungen in beistehendem Holzschnitt dargestellt (Fig. 7); sie sind beinahe denen ähnlich, welche bei der Durcheinander- mischung zweier zäher Flüssigkeiten hervorgebracht worden. Ich habe die Abbildung auch deshalb gegeben, weil wohl Jemand, der quer durch dies Land geht, geneigt sein könnte, anzunehmen, dasz die kuppeiförmigen Berge durch einzelne Kraftäuszerungen von unten her gebildet seien, während wir jetzt sehen, dasz senkrecht unter einer Kuppel eine zweite im soliden Gestein verborgen liegen kann '.
Die vorstehende Schilderung wäre kaum der Mittheilung werth
. wenn Bich nicht mit Hecht ein groszes Interesse an sehr alte
Fossilreste knüpfte, die aus einem sehr entfernten Theile der Welt
kommen.
ithflmlich, in wie vielen Punkt
indlm
imbridge Philo«. Trans.". Vol. I Falkland-] timmt, Der Qoarz von Anglesea ist k5n
and enthält weit e and ein wenig Glimmer; er jeht anmerklich in
einen darüberiiegenden <
ithumlich gekrümn I nberliegend ibei ihre mittlere Neignng ist geringer.
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er den Zusammenhang gewisser vulcanischer Erschei- nungen in Süd-America, und über die Bildung von Berg- ketten und Vulcanen. als Wirkung derselben Kraft, durch welche Continente erhoben werden.
Aus: Transactions of the Geol. Society of Londoi V. p 601—681
Mit einen Karte (Westl Imerica.)
Einleitu u g.
Die Aufgabe der vorliegenden Abhandlung ist, die hauptsäch- lichen, allgemein die Erdbeben an der Westküste von Süd-America be- gleitenden Erscheinungen zu beschreiben, und ganz besonders diejenigen, welche den Stosz begleiteten, der am Morgen des 20. Februar 1835 die Stadt Concepcion in Trümmer stürzte. Diese Erscheinungen be- weisen in einer merkwürdigen Art und Weise den innigen Zusammen- hang zwischen den vulcanischen und hebenden Kräften; ich werde ferner den Versuch machen, aus diesem Zusammenhange gewisse Folge- rungen in Betreff der langsamen Bildung von Gebirgsketten abzu- leiten.
Beobachtungen über das Erdbeben in Chile am 20. Februar 1835. Dieses Erdbeben ist der Gegenstand mehrerer bereits erschienener Abhandlungen geworden: der sechste Band des Geographical Journal1 enthalt eine wandervolle Beschreibung desselben von Capt. Fitz-Rot, in welcher viele interessante Thatsachen detaillirt mitgetheilt werden und die Erhebung einer bedeutenden Strecke der Küste unbestreitbar erwiesen wird. Auch die Philosophical Transactions für 1836 ent- halten eine Abhandlung über diesen Gegenstand von Mr. i
1 „Sketch of the Surveying Vovage of Hi> ntore and
Beagle." V.J. VI. I'. II. |
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"II Concepci
13
In Bezug auf eine besondere Beschreibung des Erdbebens selbst und der Niveau-Veränderungen, welche dasselbe in der Umgebung von Concepcion begleiteten, musz ich daher auf diese Schriftsteller ver- weisen, deren Angaben ich, so weit ich zu beobachten Gelegenheit hatte, vollständig bestätigen kann. Ich will nur einige wenige Ein- zelnheiten hinzufügen und dann dazu übergehn, die Art zu beschreiben, in welcher die südlichen Vulcane von Chile während des Stoszes affi- cirt wurden.
Die Insel Juan Fernandez, 360 geographische Meilen nordöstlich von Concepcion gelegen, scheint heftiger erschüttert worden zu sein, als das gegenüber liegende Ufer des Festlandes, und zu gleicher Zeit hatte ein submariner Vulcan in der Nähe des Vorgebirges Bacalao, wo die Tiefe des Meeres später zu 69 Faden bestimmt wurde, einen Ausbruch und blieb auch noch während des Tages und eines Theiles der darauf folgenden Nacht in Thätigkeit. Diese Thatsache gewährt ein eigentümliches Interesse, insofern während des Erdbebens von 1751, welches Concepcion ganz in Trümmer legte, diese Insel gleichfalls in einer merkwürdigen Weise afficirt wurde, wenn man ihre grosze Ent- fernung vom Hauptsitze der Störung in Betracht zieht. Wenn ein genauer Bericht jenes Ereignisses aufbewahrt worden wäre, würdeu wahrscheinlich noch viele andere Punkte der Übereinstimmung nach- gewiesen werden können. Nach einer alten Überlieferung wurde das Land damals dauernd erhoben, und das davon betroffene Gebiet scheint ziem- lich genau dasselbe gewesen zu sein, wie das im Februar 1835 er- schütterte. Moi.ina gibt gleichfalls an, dasz die wellenförmige Be- wegung von Süden her fortschritt; und in dieser zweiten Katastrophe waren die Einwohner übereinstimmend der Meinung, dasz sie von Süd- West oder selbst noch reiner von Süden her ausgieng. Nach einem Zwischenraum von nur 84 Jahren ist es durchaus nicht unwahrschein- lich, dasz die unterirdischen Kräfte nach identisch den gleichen Punkten hin gerichtet waren.
Da mir viel daran gelegen war, die Wirkungen des Erdbebens nach Süden zu verfolgen, schrieb ich, kurz nachdem ich Concepcion besucht hatte, an Mr. Douglas, einen sehr intelligenten Mann, mit welchem ich auf der Insel Chilofi bekannt geworden war; die Antwort, welche ich seit meiner Rückkehr nach England erhalten habe, ist voll von merkwürdigen Mittheilungen.
Li Reyno de Chile, Vol. I. p. 83.
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] | Zusammenhang vulcanischer Erscheinungen.
Er beschreibt das Erdbeben, welches über den ganzen Bezirk hin in beinahe derselben Minute gefühlt worden zu sein scheint (so weit man sich auf die Uhren des Landes verlassen kann), als ein sehr hef- tiges. Er sagt, dasz 20 Minuten vor dem groszen Stosz ein unbedeu- tender gefühlt wurde, ein Umstand, von welchem ich in keiner andern Abhandlung etwas gehört habe. Er war zur Zeit auf der Insel Cau- cahue (einer der vielen kleinen Inseln auf dem nach dem Festland zu- gekehrten Ufer von ChiloS) und machte zur Zeit die folgenden Bemer- kungen in sein Notizbuch: „ein Erdbeben gefühlt um halb zwölf Uhr, „die Bewegung horizontal und langsam, der eines Schiffes ahnlich, „welches auf dem Meere vor einer hohen regelmäszigen Schwellung „geht, mit drei bis fünf Stöszen in der Minute, welche etwas stärker „waren als die fortdauernde Bewegung: Richtung von Nord-Ost nach „Süd-West. Waldbäume berührten beinahe den Grund in diesen Rich- tungen, in unserer Nähe fiel aber keiner um; der Taschen-Compasz „wurde horizontal auf den Boden gestellt, die Nadelspitze auf den „Nordpunkt eingestellt; bemerkte, dasz sie während des heftigen Stoszes „zwei Punkte nach Westen und nur einen halben Punkt nach Osten „schwang; stand auf Nord, wenn die Bewegung weniger heftig war. „Vier Minuten später kam ein Stosz, heftiger als irgend einer der „vorhergehenden, afficirte den Compasz wie vorher; ein weiterer hef- „tiger Stosz, und dann wurden die Bewegungen allmählich weniger „deutlich, und 8 Minuten nach dem ersten Anfang hörten sie gänz- „lich auf."
Ich habe die Angaben des Mr. Douglas in Bezug auf den Com- pasz angeführt, obschon es nicht einzusehen ist, wie irgend eine Be- wegung ihn stärker nach der einen Seite als nach einer andern zu schwingen veranlaszt haben kann. Ich vermuthe indessen, dasz, wenn die Nadel mit ihrer Karte nicht von der magnetischen Kraft beein- fluszt worden wäre, sie in die Mulde (wenn ein solcher Ausdruck ge- stattet ist) der Wellenbewegung geworfen worden wäre, d. h. in die Richtung von Nord-West nach Süd-Ost, und dasz daher die Wieder- holung dieser Neigung, welche gegen die polare Anziehung wirkte, die ungleichen, eben beschriebenen Schwingungen verursachte. In meiner Heise3 habe ich nachzuweisen gesucht, dasz die wirbelartige Bewegung, welche bei manchen Erdbeben die Steine in Gebäuden augen-
Reise eines Naturforschers etc. Oben. |
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Er>ii. pcion. 15
sclieinlich afficirt hat, möglicherweise nach demselben Principe erklärt werden dürfte, dasz nämlich die Steine so erschüttert werden, dasz sie sich ihren Formen entsprechend in der Schwingungslinie so an- ordnen, wie es der Compasz gethan haben würde, wenn die magnetische Kraft nicht auf ihn eingewirkt hätte. Dasz die Bewegung der Ober- fläche wellenförmig war, wird durch die Thatsache bewiesen, dasz in Concepcion die Wände, welche mit ihren Enden nach dem Hauptpunkte der Erschütterung hingerichtet waren, meistens aufrecht, wenngleich vielfach geborsten, stehen blieben, während diejenigen, welche in rech- tem Winkel auf diese Hauptlinien standen, zu Boden gestürzt wurden; denn in letzterem Falle müssen wir annehmen, dasz die ganze Wand, weil sie mit ihrer ganzen Breite in die Wellenbewegung hineingebracht wurde, in dem nämlichen Augenblicke aus ihrer senkrechten Lage herausgeworfen wurde.
Die von Mr. Douglas erwähnte Thatsache, dasz die Bäume bei- nahe den Grund in Folge der Bewegungen berührt hätten, ist, obschon sie ganz außerordentlich ist, doch auch von Augenzeugen von Erd- beben in andern Theilen der Welt bemerkt worden4. Der Umstand (selbst wenn man annimmt, dasz er etwas übertrieben dargestellt ist,) ist um so merkwürdiger, da der Erdstosz in Valdivia, welches an der Küste zwischen Chiloe und dem Mittelpunkte der Erschütterung in Concepcion gelegen ist, keine derartigen Wirkungen hervorgebracht hat. Ich sasz dort während des Erdbebens in einem dichten Walde, und die Bäume wurden nur unbedeutend geschüttelt.
Der Höhenzug der Cordillera gegenüber Chiloe, einer schmalen, 90 Meilen langen Insel, ist auch nicht annähernd so hoch, wie im centralen Chile, und nur einige wenige der vorspringenden Piks, welche Bämmtlich active Vulcane sind, sind höher als 7000 Fusz. Mr. Douglas hat mir eine detaillirte Schilderung der durch den Erdstosz auf sie hervorgerufenen Wirkungen gegeben.
Der Vulcan Osorno war in einem Zustande mäsziger Thätigkeit wenigstens 48 Stunden lang früher gewesen; Minchinmadom hat die- selbe leichte Thätigkeit während der letzten 30 Jahre gezeigt, und der Corcovado war während der ganzen vorausgehenden zwölf .Monate ruhig gewesen. „Im Augenblicke des Stoszes warf der Osorno eine
* Dies wird vmi Dolomien als eine während
: hataache erwähnt, Lyell, Prini Geology, (5. edit.). Vol. II. p. 217.
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\q Zusammenhang yulcanischer Erscheinungen.
„dicke Säule dunklen, blauen Kauchs aus, und unmittelbar nachdem „diese ausgetreten war, sah man einen groszen Crater an der süd- ,,südöstlichen Seite des Berges sich bilden; in ihm siedete Lava auf, „er warf feurige Steine in eine geringe Höhe empor, bald aber um- füllte der Rauch den Berg. Als er einige wenige Tage später wieder „zu sehen war, zeigte er am Tage nur sehr wenig Ranch, aber während „der Nacht strahlte der neue Crater, ebenso wie der alte auf seinem „abgestumpften Gipfel, mit einem beständigen Licht. Dieser Vulcau «scheint das ganze Jahr hindurch in Thätigkeit geblieben zu sein. „Die Thätigkeit des Minchinmadom war der des Osorno ähnlich: zwei „sich kräuselnde Säulen weiszen Bauches waren den ganzen Morgen „beobachtet worden; während des Stoszes aber schienen zahlreiche „kleine Kamine innerhalb des groszen Craters zu rauchen, und Lava „wurde aus einem kleinen herausgeworfen, gerade oberhalb der untern „Schneegrenze. Acht Tage später war dieser kleine Crater erloschen; „aber zur Nachtzeit waren fünf kleine rothe Flammen in einei „Reihe gleich weit von einander abstehend zu sehn, wie die Laterner „in der Strasze eines Dorfes. Am 1. März war seine Thätigkeit be- ndeutend vermindert; am 26. aber trat ein neues Erdbeben ein, und „des Nachts waren die fünf Feuer wieder sichtbar. Vierzehn Tagi „später konnte man die Spitzen von fünfzehn kegelförmigen Hügeli «innerhalb der Wände des groszen Craters sehn und zur Nachtzei' «neun stetige Feuer, von denen sieben in einer Reihe standen, um „zwei einzeln.*
Zur Zeit des groszen Erdstoszes gab der Corcovado keine Thätig- keit von sich, ebensowenig konnte man hören, dasz er in Thätigkeit getreten wäre, nachdem die Cordillera in den Wolken verborgen war. Indessen gibt Mr. Douglas an, dasz, als der Vulcan eine Woche späte: sichtbar wurde, der Schnee rings um den nordwestlichen Crater ge- schmolzen war. Auf dem Yantales, einem hohen Berge südlich voi Corcovado, wurden drei schwarze Flecken, welche das Aussehn voi Crateren hatten, oberhalb der Schneelinie beobachtet; und Mr. Douqlai konnte sich nicht erinnern, dieselben vor dem Erdbeben gesehen zu haben. Hält man sich gegenwärtig, dasz bei vielen Gelegenheiten das Schmelzen des Schnees auf einem Vulcan die erste Andeutung einei neuen Periode der Thätigkeit gewesen ist, und dasz, wie ich sofort zeigen werde, die Ausbrüche des Corcovado und des Osorno zuweilen bis auf den Augenblick gleichzeitig sind, so meine ich läszt sich nur
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daran zweifeln, das:
e Wirkungen onvulsion vom 20. Febmar (
sen allersfldlichsten Vulcanen in America gefühlt worden Bind.
Mr. Douglas gibt an, dasz in der Nach! vom 11. November (/.rhu ,i der Osorao in heftig ausgebrochen sind,
Böhe emporgeworfen and viel
dasz an demselben Tage Talcahuano, die Bafensl acepcion,
nur ein ' iger als 400 Meilen entfernt,
dem am
in Chile wohnte. Wir haben daher liier eine Wiederholung der näm- lichen in Verbindung stehenden T] Iche sieh in i merkwürdigen Weise am 20. Februar zu erkennen gab. Mr. I1 fügt zun ich hinzu, das: tafmerk-
it von dem groszartigsten vulcanischen Schauspiel gefesselt sei, was er jemals gesehen habe; die süd- „Osorno war eingestürzt, so dasz die b
i, welche nun wi len. Ungeheure
„Mengen von Asche und Bauch wurden wahrend der darauffolgenden „vierzehn Tage ausgewo
Ea ist daher offenbar, dasz die vulcanische Beihe vom Osorno bis zum Yantales (eine Li 50 Meilen i nii
im Momente des groszen Erdstosz.es vom 20. Februar 1835 afficirt war, sondern während vieler folgender Monate in ungewöhnlicher Thatigkeit blieb.
Ferner wurden am 7. November 1837, zwei und drei Viertel Jahr naeh dem Hinstürze von Concepcion, sowohl Valdivia als auch San Carlos, die Hauptstadt von Chilog, heftig erschüttert, selbst noch starker, der Angabe Gay's zufolge5, als im Jahre 1S35 oder zu irgend einer früheren, durch geschichtlich!
/war hinreichend stark (,bastante recio'*) in Talcahuano; und aus den von Capt. Coste in den Comptes licudus' veröffentlichten
ii geht hervor, dasz die Insel Lenins im Chonos-Archipel, 200 Meilen südlich von S. Carlos, durch dasselbe Erdbeben um mehr als
nee, .1 niii 11.
ol. II. i'. ils. ' Comptes RenUus, Octob. 1838, p. 706.
\ll 2). -
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18
d wurde; bei der Beschreibung des jetzigen Zu Btandes der tnse! sagt Mr. ,,r>nr In mer, restant aujourd'hui constan
Wir die Thal
des Landes am Concepcion herum und die submarine Eruption Jiiiiii Ferna und der-
aturerschemung waren. Perner wurde 1837 ein gr alichen Bezirks heftig afficirt, während ein Disl von San Carlos in Chilog, anstatt wie L835 300 Meile) nördlich davon gelegen, dauernd emporgehoben wurde. Wir müsse] daher annehmen, dasz diese beiden Erhebungen des I sie nicht gleichzeitig eintraten, doch die Wirkungen der nämliche Bewegungskraft waren, welche in innigem Zusammenhange mit ein ander standen.
vom Februar 1835 in Chi! i wurde es doch in < dem Festlan I
über dem nördlichen Ende der tnsel gelegenen Dorfe mit vermin lordillera (in dei
Uipulli) durchaus gar nicht empfunden. welche in den Bergen damit beschäftigt ge Pichten-Plankei
zu spal hrten uni
ihnei wurde, das/. . . un
„gefähr zu der erwähnten Zeit nicht i . mi
\\t ordentlich zu schlagen, und d äer zwei Brette
weil sie zu tief geschnitten hS wahrscheinlich nicht so märchenhaft, erscheint: minde
stens beweist es, dasz, wenn do zu fühlel
war.
tand. auf dii groszen ans den hol [en Hauch
säulen den erzitternden Boden erle [eher in jenem Augen
blicke über das ganze umgebende Land : wegun« war.
Mi-. I Abhandlung die Am
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' nlcane in der Cordillera. nördlich Ibeben in einem Zu o sind,
daher merkwürdig, das/, der Vulcan von Villarica (in der Nahe . ein Vulcan,
beinahe irgend ein ai
sehen denjeni] hile und
det, nicht im mindesten afficirt war. Der r sehr Klar; und. wenn auch nicht im Au i ich doch innerhalb gestutzten Gipfel, na!
ziehung
a Jahre 1831
i. Jahre i heiszt es doch in der Schilden; ': Valparaiso: „in dem Augenblicke, wo der Stosz gefühlt wurde, ihe von Valdivi:
len Himmel und das umgebende Land füi
benso plötzlich in ihren ruhigen Zustand i
den .Mittheilungen zufolge, welche I mann erhielt, welcher viel i
Eruptionen wahrend der vier unn auf da-- ind noch viele andere
le von Erdbel
clien Weise übersprungen haben, in der. wie«; die eruptive Kraft in Bezug auf den Vulcan von Villarica
dt u bemerkt, sie von
einem intermediären Stück Hodens sprechen, welches von d r meinen Bewegung nicht afficirt wurde, in richtiger Einfall
. n habe Journal ' XVII.
" Hill:
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2o Zusammenhang trulcanischer Erschein
eine Brücke bildet- («que hace puente'); er fügt noch hinzu: ,ala beabsichtigten sie durch diesen Ausdruck anzudeuten, i „Wellenbewegungen in einer ungeheuren Tiefe unter einem tragen in fortgepflanzt würden- 12.
Über die Identität der Kraft, welche Continente erhebt, mit der, welche vulcanische Ausbrüche verursacht.
Es hat sich häutig ereignet, das/, während einer und derselbe] n Zuckung grosze Bezirke der Erdoberflache erschüttert wor- den sind und dasz sich fremdartige Geräusche auf, viele hundert Meilei weit von einander getrennte Länder fortgepflanzt habenVJ; aber i diesen Fällen ist es Dicht möglich, sich irgend eine muthmaszlichl Meinung zu bilden, ab
Veränderung in den unterirdischen Hegenden stattgefundei hat. I. Bden, wenn wir von Humboldt hören, das;
in dem Augenblicke, wo der Vulcan von l'asto aufhörte, eine Rauch Säule auszusenden, die Stadt ßioban Stunden sfidlii
von gelegen, von einem Erdbeben erschüttert wurde; denn die hie] erzeugte Wirkung kann sicherlich nicht durch die blosze Fortleitun einer Schwingung erklärt werden,l. Während des Erdbeb
irthquake of Lima, 1746". Dort wird ge llmählich geringi
on th f'oal Mim- of lii'lia. i». t!
während buttert norden.
" AI
unit wähn
:i Fall gibl II umboldt an. dasz n Eruption anf St. Vincent
weihundert and zehn Standen (r Vol. IV. p. 27). Während der Eruption des Cosignina im Jahre 1885 wordei wie man ntfernt.
14 AI- ein weiteres Beispiel der Dämliches Art will ich den Ausbrach der Vn cane in di ildivia erwähnen, welcher in dem nämlii
erfolgte, in 'lern Valparai
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Concepcion war an den, einen Ende des afficirten Bezirk- der Schnee auf dem Yantales geschmolzen und die in der Nähe liegende Auswurfs- öffnungen erneuerten ihre Thätigkeit, während bei Juan Fernandez, in einer Entfernung von nicht weniger als 720 geographischen Meilen vom Yantales, eine Eruption unter dem Meere stati hatte; bald dar- nach brachen die Vulcane in der Cordillera, 400 Meil jener Insel, in Thätigkeit aus, während auch el ehe Lan-
des, mitten inne liegend zwischen i men Punkten, dauernd
emporgehoben wurde, l'm sich eine richtige Idee von dem Maszstabe dieser Erscheinung zu machen, müssen wir uns vorstellen, dasz wäh- ner und der nämlichen Stunde Europa von der Nordsee bis zum mittelländischen Meere erschüttert, eine grosze Strecke an der Ost- Küste von England dauernd erhoben worden, eine Reihe von Vulcanen an der nördlichen Küste von Holland in Thätigkeit ausgebrochen sei, eine Eruption auf dem Grunde des Meeres in der Nähe des nördlichen Endes von Island stattgefunden habe und die alten Auswurfsöffnungen der Auvergne, des Cantal, Mont d'or und andere, die schon seit langer Zeit erloschen sind, eine jede eine dunkle Rauchsäule nach dem Himmel hinauf gesendet haben. Da überdies in Chile ein groszer Theil des- selben Bezirks zwei Jahre später äusserst heftig erschüttert wurde, zu derselben Zeit als Lemus erhoben wurde, so müssen wir uns noch weiter vorstellen, dasz später in Europa, während Frankreich vom Canal an bis zu den centralen Provinzen, wo die Vulcane zu langer und heftiger Thätigkeit angeregt waren, durch ein Erdbeben verwüstet wurde, eine Insel im mittelländischen Meere bleibend emporgehoben wurde: — in diesen Verhältnissen würden wir ein Bild davon
wurde. Ferner, traten an drei Vulcanen
in der Nähe von Pataa and einem bei Lucanas, — beide Orte sind 480 Meilen von einander entfernt. — während '1er nämlichen Nacht Eruptionen ein (Olloa's Ich erwähne diese Fälle noch besonders deshalb, weil der vortreffliche Natnrfoi de laSoe. geolog.. Vol. VI.
|p. 54), >I;i er von der Thatsache, dasz diejenigen Erdbeben, welche am meisten nleben zerstört haben, von keinen vnlcanischen Ausbrüchen
bi verallgemeinert .r zweifelsohne i reignete und allmählieh !. nur wenig Todesfälle verursachte (wahrscheinlich in der ganzen Provinz nicht mehr, als Tui: trotzdem haben wir aber -
: nljlick mit ihm ruptionen an mehreren and sehr
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haben, we
20. Februar 1835 und am 7. Februar 1837 erschütterten, in I
sind. Als ich zum ersten i
itzt, wenn Jemand auf dii
näm Land in Chili schwamm
zu erkennen
ich an einem
aus ein [mpul
Kraft übermil I inn. Wenn
Vulcan-Reihen in den Anden irgend welchen Zusammenhang n ander hal Btrie der Cordillera in hohen
inlich ist (und wähl r der Zusamm
ein inniger, wie sofort erörtert werden wird), dann mu sieht zufolge der gemeinschaftliche Beerd in einer ung seinen Sitz liaben. Sammtliche Berechnungen aber in Bezug Tiefe, in welcher geschmolzene Gesteine notwendigerweise angi werden müssen, gehen, wenn ihnen überhaupt getraut werden : dahin zu beweisen, dasz die Erdrinde nicht viel mehr und vi
anzigMeilen dick ist; und wenn dies der Fall ist. dam kann die Hindi' allerdings wohl mit einer dünnen S gefrorenen Tümpel verglichen wei
n sind vielleicht nur von geringem wir müssen aber im Auge behalten, dasz die Emporhebung von
Hunderten v..... a Landes in der Nah
mg ist, wie das Heraufspritzen vulcai
1881. Sc, matfa., phys. et nat.) i
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dillera im Augenblick
?on Chile and I iUen, innerhalb
1 ändert Fusz gehoben wor in einem frül leol. Society gel
äuchte, and nie ich später noch ausführlicl
ungeheuer gros Wenn wir hiei druck .Canal" nichi kann, welche sich unterhalt
tel und von dein Innern d lächliche
". Die Thal en mir deutlich auf
. aber in ihren Wirkungen grosze Veränderung
'fläche der Flüssigkeit hinzuweisen, auf welcher
i ruht.
Von
riner Valcanau
isz benutzte '. Öffnungen, und eine b Land, — Theil
II Handlung und die '.Vir! durch I ade modificirtei 11. Wenn wii
Inen Vul- ven geschmolzen „innern in unmittelbarem Znsami
lurch die Mündung*
iltnis zn suchen,
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Zusammenhang der ml<
tracht ziehen, dasz die südlichen Vulcane einige Tage vor dem Er< ächon in Eruption begriffen waren, und dasz einer von ihne: Minchinmadom, wahrend der letzten dreiszig Jahre nur selten gerul hat, dasz sie ferner sämmtlich für viele Monate Bpäter noch in ThJ tigkeit blieben, so müssen wir den Schlusz ziehen, dasz der ihnen jenem Augenblicke gegebene Anstosz von der nämlichen Art war w die Kraft, welche sie wahrend der vielen Jahrhunderte thätig erhalte hat, welche nothwendig di . die vulcanischen Massen i
groszen. von Schnee bedeckten Kegeln anzuhäufen; and diese Kra fährt noch immer fort, ihre Höh äzern. Wenn das En
heben oder das Erzittern des Bodens (welches indessen, wie wir ge sehen haben, in der Nähe dieser Vulcane gering an ander
auf keine andere Weise gewirkt hätte, als das/ es einfach d Kruste über der Lava innerhalb der Cratere gebrochen hatte, so hätte wohl einige wenige Rauchstösze ausgegeben werden können, es hätt aber dadurch keine lange anhaltende und energische Periode der Thi tigkeit veranlaszt werden können.
Al.er die Kraft, welche sich in der erneuten Thätigkeil offenbart welcher nämlichen in früheren Perioden thätigen Kraft auch die Bi dung jener verschiedenen Vulcane offenbar vollständig zuzuschreibe ist, war gleichfalls die Ursache der dauernden Erhebung des Lande
— ich will noch bemerken, dasz dies eine Kraft ist, welche in pari
'iweise auftretenden Erhebungen, wie die von Concecpimi. im in groszen vulcanischen Eruptionen in genau der nämlichen Art un \\"eise wirkt; denn diese beiden Erscheinungen treten nur nach lange Zwischenräumen der Ruhe auf, wahrend welcher der Vulcan vielleicl nur ein paar Schauer von Scoriae auswirft und das Land sich m einer so langsamen Bewegung erhebt, dasz man sie unmerklich nenn
— es kann daher keine Theorie über die Ursache der Vulcane a wohlbegründet betrachtet werden, welche nicht auf continentale E hebungen anwendbar ist. Diejenigen, welche glauben, dasz Vnlcai durch das Durchsickern von Wasser bis auf die metallischen Grün) lagen der Erde oder einfach durch intensiv erhitzte Gesteine veru
werden, müssen sich dazu entweder diese Ansic'
aufzugeben, oder sie auf die Erhebung so ungeheurer Continente w -iid-America auszudehnen |8.
ihlenden Plane'
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Über Perioden vermehrter vulcanischer Thätigkeit. welche grosze Bezirke treffen. Bcmboldi scheint, wo er gewisse vulcanische Erscheinungen in jenem Theile von Sfld-America beschreibt, we tindische
imgrenzt, der Meinung zu sein, dasz Perioden vermehrter Thä- grosze Theile der I afficiren. Er hai die zwei
folgenden Tabellen zusammengestellt19, denen ich eine dritte hinzu- weiche die merkwürd der Jahre 1834 und 1835 sich zutrugen.
1. Tabel 1 r Erscheinnn
1797. I. Febrnar . .
— i: auf den westindischen Inseln. Vul- can von Guad
1. December . Zerstörung von Camana.
helle.
1811. Mai.....Anfang der Erdbeben auf der In-
im 12. Mai da
— 16. December . . Anfang in den Thälern
ippi and Ohio, dauerten.
1812. 26. März . . Zerstörung von Brdbeben, welche
L813 fortdauei I
— 30. April . . . Eruption des Vulcans ent, and
an dem nämlichen Tay' anterirdisi
ad vor kurzem nachdrücklich vor jatz im Edinburgh Journal (Vol. XXV] worden. Dasz jener ein. es Eintrag: von g ig äuszert,
in hohem Grade wahrt die primäre ITi
continenl .um ich nicht hü_
Phänomen in eini i
klirung Btimme. Kann
südlichen Theils Erdrinde
«druck, nur modificirt durch die Bildung von Dampf ni I in erhitzten Innern dnrcl inannehmbar. " Pi Vol. IV p. 36 Mi
Texte oder mit der bekannt g> sreinstimmten.
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am }';
12. F<
— 22. Mai .
in dei i 11 E
NB. Dil lang
In Bezug auf diese Tabellen mu.-z bemerk) werden, dasz wir nicht eher darüber sicher sein können, ob wirklich ein Zusammenhang
int lernten Punkten besteht, bis e
rend des nämlichen Momentes an jenen Punkten stattgefundei während das dazwischen liegende Land g nem ge-
Grade mit afficirt war. In den b Fabellen kann
wohl der Zusammenhang zwischen den westindischen Auswurfsöffnun- gen and der Küste von Venezuela als beinahe sicher
die Entfernung nicht sein- tens nur
400 Meilen. Wenn wir aber auf der einen Seite Quito, von dem oben bnten Bezirk mehr als 1200 Meilen entfernt, and auf der andern
II. N
—
Hnnib<<; 16, and Vol. H
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ammentreffen i
hören j Becken d
entfernt. Nur t Fälle von Zu
ir unter-
Wir
im Einzelnen
Am 20. Januar, einen Monat
an seni
ang nahm bald einem pr acht VC Cht zu, inmili-
dunkle Körper in i
neii. Als ich Zeit später in Valparaiso war, theilte mir Mr. B dort niedergelassen hatte, mit, d
lern Hafen hu I lapitän
sehen. Da die gnia ist. notii I
darnach kau, an, die eine Schilden
neueren Zeiten enthielten-1. .Am 19. Januar gieng nach ein, „undzwanzigj ährigen Ruhe ein unl Dröhnen, von Rauch
iguina aus. Am folf „ungefähr um halb sieben Dhr, wurde eine Wolke \ „wöhnlii talt von den Einwohnern bemerkt,
„in der Richti " Bims-
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Zusammenhang der vulcanischeii
tein wurden dann ausgeworfen, die Luft wurde verdunkelt und derBode während der drei darauf folgenden Tage erschüttert. Beinahe noch zw Monate später war der Vnlcan in Thätigkeit. Mr. Caldcledgh mach die Bemerkung, dasz vielleicht der einzige parallele Fall, von dem ma Nachricht hat, die bekannte Eruption von Sumbawa im Jahre ls)"> is Als ich die Daten dieser drei Ereignisse mit einander verglicl war ich sehr erstaunt zu linden, dasz sie bis auf einen unterschied der weniger als sechs Stunden betrug, mit einander übereinstimmten Der Aconcagua liegt nur 480 Meilen nördlich vom Osorno, aber de Cosiguina liegt ungefähr 2700 Meilen nördlich vom Aconcagua. E kann hier gefragt werden: waren diese drei Eruptionen, welche durc die nämliche Gebirgskette durchbrachen, in irgend einer Beziehung im Zusammenhang oder war das Zusammentreffen zufällig? Wir könne gar nicht zu vorsichtig sein, uns gegen die Vermuthung zu wahrei dasz Naturerscheinungen in Zusammenhang stehen, weil sie in Periode nen. welche irgend bestimmte Beziehungen zu einander dar bieten. Wenn wir nachzuweisen wünschten, das/, die unterirdischen ach Perioden von einem Jahrhundert thätig wären, wie zu weilen wohl angenommen worden ist. so könnten wir den Fall anführen dasz Lima am 17. Juni 1578 und genau an demselben Tage wiede im Jahre L678 erschüttert worden ist; "der die Eruptionen des Co- siguina von 1700 und 1809, welche die einzigen vor der »oi sind, welche in Berichten erwähnt werden. Feiner könnten wir au derartige Gründe gestützt hervorheben, dasz die Convulsionen ii Guatemala nach einem Zwischenraum von einem Jahre denjenigen be Pasto folgten; denn ein District in der Umgebung des letzteren Orte wurde durch einen heftigen Erdstosz genau ein Jahr vor der Eruptioi t; beides.war am 20. Januar eingetreten. Cosmi laubte, dasz diese Beziehung factisch zwischen den unterir Bewegungen in Guatemala und Peru bestände, und dieser Fall füg einen weiteren zu der Liste, welche ich unten im Auszüge nach Hoi geben habe22, in Bezug auf die gleichzeitigen Eruptionei
M eiico. Zeil d
n.Br.) (12» 2' nber 1577. 17. Juni 1578. sechs und einen halben Moi
iL'. Pebroi froher.
einen halben Monat früh
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ioden vermehrter i 29
acagua und Osorno bietet die Anna inge Schwierig-
keiten dar. Ja.-/, sie in Zusammenhang gestanden haben können, weil in dieser nämlichen Gegend und nur einen .Monat spater Vulcane, welche noch weiter von einander entfernt liegen, von demselben Im- pulse afficiri wurden. Es bestehl indessen /.wischen den beiden Fällen dieser merkwürdige I . oder die vom
20. Februar, war .ine Periode der E über das ganz-
Chile, während uoncagua und Osorno
nicht von irgend welcher allgemeinen Bewegung in den unter- onen hegleitet gewesen zu sein scheint. Wahrscheinlich war diese Eruption die erste Andeuti leutenden vulcar.
Störungen, welche genau ein«
ii,einem Vorkommen bei Erdbeben i h wache
Zuckungen den schlimmsten Convuli gehen. So wurde am
I. November 1822 Copiapö (in 27° 10' s. Br.) von einem I
Leimgesucht, welcher viele Häuser beschädigte; diesem aber am nach-; Erdbeben, weh
Stadt nahezu zerstörte und selbst Coquimh lr.) be-
trächtlichen Schaden zufügte28. Ai en Monats wurde Val-
paraiso i rt. Es könnten noch andi
führt werden, um zu /eigen, dasz die meisten Erdbeben, obschon sie plötzlich aufzul ch in Wahrheit nur Theili
jowohl aus de
glauben, «rürde.
VoL X\ II.
ind bekannt, in denen Quellen and Brunn*
eirt wurden: vor s.-liliini
ii.l wnr-
„schlammig and stanken unerträglich": (Michell, Philosoph Tra p, Mi. Humboldt and Andere haben bemerk) gebung de limmen Eruptionen affii
bar, dasz ein unbedeutend Bine Bewegung in der Brdrinde statthat, ehe ihre Spannung überwunden, eine bildet, und. als Folge, ein Brdbeben oder eine Eruption verursacht wird, indlnng über Erdbeben (J siqne, Toni. I.X'IV. p. 1"") die Bemerkunf / grossen Erdbel
nahe imm
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Brnp-
der nämlichen K
standen haben und als Theil
auf ihr Zu-;
: wird dadurch
iH'S ZU-
Pusz Böhe, vulcanischen Dr- in den Fall durch ui im wir annehi d Stunde der Nacht in hei
r Bekla nach einer Buhezeit i
Zeit mit furchth Wenn
□ in Europa, einem I
weifelhaft, in
Fall liegt alier für An äämmtlich auf
. und die nng ites auf der I irelcher wunderl irdischen Kr.
i' Erdrinde gewirkl haben. Wenn . u mehr als zweitaasend geograid; inner-
i Jahr- n verglichen, von denen wir in den Werken der Natur eine
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31
sheinlich zu sein, Wirkung
werden können. Wir haben in die . südlichen \ nli
a; und ein inl mir mit ei nördlich da
legene \ gesehen habe:
land bis zum
r Nähe ;um Ausbruch
tig mit Lima heim- in. Die
let) und I lilen; nnd dii
lli „gelegen rdillera,
„weit davon entfernt,
lenWall,
von mehr al nden darbietet. Der
sind auf diese ni „Wölbui ist dann
später aus der bereits erwähnten Ei rachwin-
den der Rauchsäule in dem Augenblicke als Riobamba den Zusammenhang di
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nach. Dieses verbundene System ist etwas weniger als 300 Meilen lang. Ferner haben wir nach Norden zu in Guatemala, .Mexico und
rnien drei Gruppen von Vnlcanen: jedes System ist vom ander einige wenige hundert Meilen entfernt.
Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Auswurfsöffnungen i jedem besonderen 5
worden, und ist bei allen äusserst wahrscheinlich; was für eine B€ Ziehung aber die i u einander habet
ist zweifelhafter. Mir ist kein Bericht \on einer T miil
welche der gleichzeitigen Eruption des Osorno und Aconcagua mit
osignina ähnlich wäre. Es darf indessen nicht dasz derartige Ereignisse sich in jedem Jahre seit der spanischen Ei oberung zugetragen haben können, ohne dasz das Zusao auch nur einmal entdeckt worden wäre. Wenn es nicht Zusammentreffen zweier I wäre, hätte ich diese
fall niemals erfahren. In einer und derselben Nacht könnte Auswurfsöffnung in der Cordillera vorübergehende Zeichen von Thä
u entdecken, dasz siel hat, als. ob der nächst darauffolgende Tai; hell oder bewöll ist. Es gibt einige thätige und einige nahezu ausgestorb in dem Zwischenraum zwischen dem chilenischen und peruvianischei
allen ist, nämlich Meilen lang): sie liegen aber in Ländern, welche sehr dünn beVölker und in einigen Theilen gänzlich wüste sind; und wer findet sich ii derartigen Fällen, über Erscheinungen : iben, welche man
selbst wenn sie gesehen wurden, doch nur für von geringer Bedeu- tung hält?
Kehren wir zur dritten Tabelle zurück, so zweifle ich nicht daran vulcanischen Erscheinungen, welche in Süd-America einige Zeit vor so wie nach den Monaten Januar und Februar i 1835 vorkamen, bei weitem zahlreicher waren, als das Durchschnitts- verhältnis solcher während einer aDdern gleich langen Zeit. Diese Bemerkung gilt auch für die beiden nach Humboldt copirten Tabellen Sieht man sich die Daten dieser Ereignisse an, so musz man sich daran erinnern, dasz ein jedes Datum nur den Augenblick bezeichnet wo die Kruste der Erde der Kraft nachgegeben hat, welche in einigen Fällen ihre Thätigkeit bereits gezeigt und ausnahmslos fortgefahren
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r.'iul einer gewissen Zeit, oft von beträchtlicher Länge, zu thun. Von diesen Gesichtspunkten aus können die Erdbehi Caraccas und Neu-Madrid, des Cosiguina und von Concepcion als fac- tisch gleii
Nach diesen verschiedenen umstanden bin ich stark zu der An- nahme geneigt, dasz die unterirdischen Kräfte ihre Thätigkeit unter einem grossen Theile des südamericanischen Continents in de intermittirenden Art und Weise offenbaren, wie sinstim-
mung mit alle i auch unter isolirt stellenden Vnl-
Zeii lang in schlafäh Kühe und brechen dann über beträchtlich ausgedehnte mit erneuter Kral
Natur der Erdbeben an den Küsten von Süd-America. Ich will nun noch besonders die Arl and Natur di betrachten, welche in regelmäszigen Zeitintervallen an der Küsl Süd-America vorkommen. Es kann gar nicht ander sein, genau ihren Ursprung zu verfolgen; die folgenden Betrachtungen indessen fähren, vorkommt, nur zu einer einzigen Sohlusz-
folgerung -- . dasz sie nämlich durch das Zwischentreten verfll
verursacht h II 2': „Die Erfahrung hat schon, besonders in diesem Land' ca) durch die vielen Vulcan dillera, welche durch
„sie hindurchtreten, zur Genüge gezeigt, da
„brennenden Berges ein heftiges Erdbeben verursacht, so dasz sämmt- „liche Städte, welche innerhalh ihr egen, gänzlich" i
.werden, wie es sich beim Ausbruch des Vulcans in der Wüst „Cargnagoazo ereignete. Dies wir ganz
„eigentlich ein Erdbeben nennen können, tritt nicht so gewöhnlich im „Falle einer zweiten Eruption ein. wenn schon vorher eine Öffnung stellt worden war, odei ügstens die Bewegung in der
nur unbedeutend '.-
i ichell hat in seiner merkwBrdi| Ansieht cititt, „dasz die Erupti
[page break]
34 Znsami
Obgleich das Aufbrechen einer neuen Auswurfeöffnung aus- os von einem Erdbeben begleitet ? ist doch da|
Umgekehrte nicht richtig: denn wenn dies der Fall wäre, so hätte bei Valparaiso, Concepcion, Lima, Caraccas und an andern orten, in der anmittelbaren Nähe des am allerhi hütterten
Theiles, immer eine Eruption stattfinden müssen, was. selb wir annehmen wollten, dasz sie unter der Meeresfläche vorgekommen sei, im allerhöchsten Grade unwahrscheinlich ist. Wir können aber vermuthen, dasz diese Erdbeben Folgen irgend einer, mit einer vul- hen Eruption analogen Erscheinung sind. Diese Meinung wird durch die Thatsache bedeutend bestärkt, dasz grosze Brdbeben, grosze Eruptionen, meistens nur nach langen Zwischenräumen dei Kühe wiederkehren; und dadurch führen sie uns zu der Annahme, das; die unterirdischen Kräfte durch beides in der nämlichen Art entspann1 werden. Dies ist auch allerdings die directe Meinung der Bewohne] der ganzen westliehen Küste von Süd-America, welch inni-
gen Wechselbeziehung zwischen der unterdrückten Thätigkeit der Vul- cane in den Anden und dem Erzittern des Bodens sind. Wir haben auch gesehen, dasz, als die Insel Chilofi stark erj schultert wurde, einige an den Seitenabhiingen der Cordillera mit Arbeit beschäftigte .Männer (zwischen den Vulcanen Osorno und Mm- chinmadom, welche bei Rauchsäulen wie Signale zum An-
zeigen der neuen Periode hi
groszen Convulsionen gar nichts merkten, welche zu jener Ufer des Stillen Oceans über eine Strecke von mehr als tausend Meilen in Schwingungen versi
Es/besteht indessen doch eine, wenngleich mehr scheinb wirkliche Verschiedenheit zwischen Erdbeben wie den i und jenen von Uu.o.v erwähnten. Bei den ersteren hat es -
.nur immer von
n acht, um die (Ji i bnen. Sit James
Hall gib Abhandlnng I
erlich nicht als rnlcaniscli darat'
.dnrchdrii : [cht, welches d
auf ii Erdbeben.
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nahe ausnahmslos, wenigstens bei denen an
ereignet, dasz eine ungeheure Anzahl von Erdstöszen der ersten groszen Convnlsion gefolgt sind29, und diese sind ebenso wie die begleitenden unterird -elben Stelle ausgegangen tt
i also auch zweifelsohne Folge genan di . welche hier nur mit etwas gen, wurden seihst schon in den ersten vierundzwanzig Stunden na< Erdbeben von 1746 in Lima nicht weniger als 200 horrible (ich ge-
die Sprachweise dei auf den andern Fall sagt nun Um
ir eine Eruption gebildel hat, die I mz ruhig wird:
wir, das/, der Vulcan selbst beinahe ausnahmslo später noch in groszer Thätigkeit bleibt. 1 dem Crater selbst nahe gestanden, so würde er auch uuzweifel- i'.terungen gefühlt haben, welche jede frisi -ii beschrieben worden ist, genannten Lage es zu beoh befanden haben. Es
rzitterungen den secnndären n.ilog zu
sein; und wenn sich dies so verhält, dann sind die beiden Fälle in I iziehung einander äuszerst ähnlich. Bei einem primären vul- canischen Ausbruche wissen wir, dasz dessen Ursache die Exj
ir und gasförmiger Substanz, zuerst durch solide Schichten und Bpäter durch einen beinahe offenen Gang isl ; wir werden damit zu hluszfolgerung geführt, dasz die Ursache des einfachen Erd- mit seinen secnndären Stöszen Explosionen einer ähnlichen Natur sind, welche indessen keinen röfihen, sondern nur hinter-
einander einzelne l'artieen der darüberliegenden Massen zerreis
In Concepcion, wo die Straszen in zwei verschiedenen, rechtwinklig auf einander stehenden Richtungen angeordnet sind, wurden die Wände der Häuser, wie bereits bemerkt wurde, je nach ihrer Richtung al'ii- cirt. Hierfür gab die Cathedrale einen sehr augenfälligen Bell die groszen. aus soliden Ziegelsteinen erbauten S
irnal de
M ich eil
t aren.
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heinuigen.
einem Meise] abgeschnitten and auf den wahrend die Mauer, zu deren önterstützun worden waren, wenn gleich bedeutend beschädigt, doch noch a stand: — letztere war nämlich mit dem einen Ende nach dem Punkte hingerichtet, von wo die Schwingung ausgieng, wahrend dii pfeiler in einer der fJndulation parallelen Linie standen. Beina ähnliche Verhältnisse wurden im Jahre 1822 in Valparaiso beob- Bei dem groszen Erdbebi r die Richtung
ringung von Ost-Nordosl nach West-Süd« ;end eine
bestimmte Richtung scheint beinahe in jedem heftigen
\';i!i könnte en: kann
lufwärts durch die Brdrinde von einer un- geheuren Tiefe , ist, an der Oberfläche so empfunden wer- den, als wäre sie von einem bestimmten Punkte des Compasses her- gekommen, und kann sie in gleicher Weise das Einstürzen von Hauen bestimmen je nach der Stellung derselben in Beziehung auf irgem einen derartigen Punkt? Wie es mir erscheint, ist entschieden hier- auf mit Nein zu antworten: dagegen musz eine . am der artige Wirkungen hervorzubringen, von dem Zerreiszen von Schichte! an einem nicht sehr tief unter der Oberfläche der Erde gelegenen Punkte ausgehen.
Die von Brdbeben izirke sind meistens länglicl
dem Erdstosz in Syrien vom Jahre 1887 wurde die Erschütterung ge fühlt „auf einer Strecke von 500 Meilen Länge und 90 .Meilen Breite3"
i macht die Bemerkung89, dasz die Erdbeben der K Neu-Andalusien in derselben Art und Weise folgen, wie sie es an de Küste von Peru und Chile thun. So wurde im Jahre 1822 bei dem
en von Valparaiso die Bewegung 88" Meilen der Küste des stillei
entlang gefühlt, und bei dem von Concepcion im Jahr 1835 an
einer noi Strecke von mehr als tausend .Meilen ; aber bei keine
einzigen Gelegenheit ist der Stosz quer über die Cordillera auch nur bi
in eine annähernd gleiche Entfernung fortgeleitet worden. Im Jahr
war die Erschütterung des Bodens in Mendoza so sanft, das ein alter Mann, einer der dortigen Einwohner (und in diesen Länder
lermann im Besitze eines beinahe instinetiven Vermögens auc
1,1 s, Hier»' Travels in Chile, Vol. I.
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Natur der Erdbeben in Süd
37
das unbedeutendste Erzittern wahrzunehmen), mir erzählte, er habe die Bewegung des Bodens eine Zeit lang für ein Schwindeln
u und habe zu den Seinigen gerufen, dasz er sterben
werde. In Concepcion, Valparaiso, Lima und Aeapulco33 glauben die
Einwohner, das/, die Störung meistens vom Grunde des benachbarten
it; sie erklären hieraus die auszer Frage stehende That-
saehe34, dasz die weiter landeinwärts gelegenen Städte meistens viel
beschädigt werden, als diejenigen in der Nähe der Küste.
cheinlich geht die Störung nicht von irgend einem einzelnen l'unkte aus, sondern von vielen in einem Streifen angeordneten; andern- falls wäre die Thatsacbe der linearen und ungleichen Verbreitung der i) unverständlich. So wurden im Jahre 1835 die Insel Chiloe, die Umgebung ion und Juan Fernande/, sämmtlich zu der
Dämlichen Zeit heftig afficirt, und zwar heftiger als die zwischen inne- liegendeu Bezirke. In gebirgigen Ländern, wie Xeii-Andalusien, Peru und Chile kann man, wenn die Erdbeben den Küstenlinien folgen, von denselben sagen, das/ sie sieh parallel den littoralen Bergstrecken ver- breiten.
Betrachtung, auf welche ich als auf eine die Ursache der Erdbeben andeutende hier noch eingehen will, ist die, dasz die- selbe in Süd-America zuweilen (wenn nicht, wie ich glaube, allge-
i von Emporhebungen des Landes begleitet worden sind; aber nach dem Erdstosz von Lima im Jahre 174i"> zu urtheilen, ist dies allem Anscheine nach keine notliwendig begleitende Erscheinung, min- destens nicht in einem wahrnehmbaren Grade. Man könnte wohl auf den ersten Blick meinen, dasz in Concepcion das Emporheben des Bodens, welches den ersten und bedeutenden Erdstosz begleitete, für sieh selbst schon die ganze Erscheinung des Erdbebens erklärt habe. Dem heftigen Stosze folgten indessen während weniger darauffolgender
jl Humboldt, kämmen die Stösze von drei verschiedenen und Süd. (Polit. Essay on the B Spain; engl. Übers., Vol IV. p,
:: inahe jeder Sei i lc merkung.
s. Molina, C.....p Vol. 1. p. 32.
i innerhalb der nämlichen P< ri Anzahl
bschon nicht bekannt : inem be-
! in Zusammenhang gestanden
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Zusammenhang der vul
Tage einige hundert unbedeutendere (wenn schon von gar nicht un- beträchtlicher Heftigkeit), welche von der nämlichen Stelle auszugehen schienen, von der auch der erste hergekommen war. während anderer- seits das Niveau des Bodens ganz gewisz durch sie nicht erhoben wurde; im Qegentheil stand es vielmehr nach einer Zwischenzeit von einigen Wochen eher niedriger, als unmittelbar nach der Tulsion, — vielleicht in Folge des Sichsetzens des erschütterten Bo- dens. In der nämlichen Weise wurde im Jahre 1822 in Valparaiso die bleibende Veränderung des Niveaus an den Felsen an der Küste am nächsten Morgen nach dem gröszten Erdstosze beobachtet, trotz- i die Erde in Intervallen für viele Tage noch fortfuhr zu er- zittern. In diesen Beispielen von Niveau Veränderungen haben wir daher einen deutlichen Hinweis auf irgend eine Ursache der S: welche zu der. welche die Schwingungen hervorbrachte, hinzutritt und welche, wie es in hohem Grade wahrscheinlich ist. die einfache Er- hebung der Küste in Masse begl
Nach diesen Betrachtungen können wir, wie ich meine, in Bezug auf die Erdbeben an der West-Küste von Süd-America ruhig schlieszen,
1) dasz der hauptsächliche Stosz durch eine heftige Spaltung Schichten verursacht wird. welche allgemein am Grunde des benach- barten Meeres vorzukommen scheint;
_) dasz denselben viele geringere Brüche folgen, web sie .sich aufwärts bis beinahe nach der Überfläche hin erstrecken, die- selbe (ausgenommen den vergleichsweise seltenen Fall einer submari- nen Eruption) nicht wirklich erreichen;
3) dasz das so gespaltene Gebiet sich parallel, oder annähernd so, zu den benachbarten Küsten-Gebirgen hinzieht;
li dasz. wenn das Erdbeben von einer Erhebung des Land Masse begleitet wird, noch irgend eine weitere Ursache der Sl vorhanden ist.
Und endlich, das/, ein Erdbeben oder vielmehr die durch dasselbe angedeutete Thätigkeit die unterirdische Spannung in derselben entlastet, wie ein Ausbruch durch einen gewöhnlichen Vulcan.
Was bildet nun, wo dieselbe sichtbar ist, die Axe der meisten ßebirgsketten? Ist es nichteine keilförmige lineare Ge masse, welche, wie kaum irgend ein Geologe bestreitet, früher einmal flüssig war und seitdem unter hohem Druck abgekühlt ist? ~s\u<i, nicht das Eindringen einer derartigen Masse zwischen Mass
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39
Gesteinslagern den unterirdischen Druck in der nämlichen Art und
(leichtert haben, " rfen von Lava und
durch eine vulcanische Öffnung? Müssen nicht, nachdem die Dis- location in dem Theile der oberen Rinde jetzt ein
Gebirge bildet, bewirkt worden ist, oberflächliche, von einem nicht tief sitzenden Heerde ingnngen sich über da
gebende Land fortgepflanzt haben? Und wird, mögen diese I>i- nen eine Richtung an
selben Richtung länglich ausgezogenes Gebiet nicht von der Schwin- gung afficirt worden
Indem icli diese Parallel' meine Meinung dahin
aus. das/ diejenigen Brdbeben mit ihren seeundän
jen Erscheinungen begleitet sind, wie das Erdbi eepeion im Jahre 1835,
ten und die Erfüllung solcher Spalten mit flüssigem Gestein verur- sacht worden sind; ein Vorgang, welcher in dem Zustandekommen der Erhebung einen Schritt gebildet haben musz.
Die Einwohner von Concepcion waren der Meinung, das/, die Er- zitterungen von Süd-Westen ausgiengen, nach welcher Richtung hin unterird he gleichfalls hautig gehört wurden. Es ist daher
in aus hinter Umstand, dasz die Insel Santa .Maria.
35 Meilen in dieser Richtung entfer wie Captain Frrz Rot
gefunden hat. nahezu bis zu der dreifachen Böhe von der emporgehoben worden i.-t. bis zu welche]- die K Nahe von Com
emporgestiegen war. Bei 1 ata Maria, war
das Land 6 Fusz gehoben worden: an dem südlichen Ende der letztem Insel 8 Fusz, in ihrer Mitte 9 Fusz, und an ihrem nördlichen Ende mehr als 10 Fusz86. tngen, welche von Capt, Frrz Rot
mit der äuszersten Sorgfall ausgeführt worden sind, seheinen auf eine Brhebungsaxe im Meere auf der Höhe des nördlii ler [nsel
Santa Maria hinzuwei
Eine Bemerkung musz ich liier einschalten. Die Bewegung der Erde am 20. Februar ls:'>"> in Valdivia erschien mir wie die einer, ober eine undulirende Flüssigkeit ausgebreiteten Kruste; und in meiner ,Reise' habe ich die Bewegung mit den Biegungen dünnen Eises einem sich bewegenden Gewichte verglichen. Als ich dann später da- wurde, dasz die Erdrinde dort auf einem See geschmol-
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wurde mein erster Eindruck in Bezug auf di Bewegung nur noch mehr befestigt. Michell hat schon vor lange Zeit bemerkt (Philos. Transact., 1760, p. 3), dasz „die Bewegung de »Erde bei Erdbeben zum Theil ein Erzittern ist, zum Theil in Welle ,.sieh fortpflanzt, welche eine der andern folgen, zuweilen in gri „zuweilen in kleineren Abständen; und diese letztere Beweg „wird meistens viel weiter fortgepflanzt als die erstere". Diese Unter Scheidung ist. glaube ich, vollständig richtig. Professor Phillips1 macht die Bemerkung, dasz (lesteine, obsebon in ihren einzelnen Tlieile . .dies doch in ihrer Masse nur sehr unvollkommen sind, uu „zwar in Folge der zahlreichen Scheidewände, welche sie durchsetz« „Aus solchen Materialien zusammengesetzt", sagt er, „vibrirt di ,.Erdrinde nicht, und in der Tbat kann sie es kaum, im gewöhnliche „Sinne dieses Worts; die bei »egung ist der l'ndulatio
.einer biegsamen Lamelle auf einer erschütterten Flüssigkeit ähnlicher' Das Resultat, zu welchem diese Betrachtungen führen, fallt hienac mit dem meinen zusammen, welches ich von dem Eindrucke meine Sinne entnommen hatte: auf den eisten Blick scheint es in einer seh zufriedenstellenden Art und Weise die in weitere Entfernungen fühlend Fortpflanzung der langen und sanften I'ndulationen gegenüber der de Vibrationen, und zwar durch die Fortleitung der ersteren in der unter irdischen Flüssigkeit und der letzteren in der Erdrinde, zu erkläre] Was indessen den vermeintlichen Mangel an Elasticität in der En rinde, als Masse genommen, betrifft, so kann ich hier mit Professo nicht übereinstimmen. Wo Michell (Philosoph. Transact L760, p. 85) die Thatsache der groszen Schwingungen, oder vielmeh Schwankungen während heftiger Stürme von spitzen Kirchthürmen ode selbst groszen Thürnien anführt, von denen man sagen kann, i aus einer sehr groszen Anzahl von Schichten verschiedener Dichtegrad zusammengesetzt sind und welche häufig von queren Spalten oder Ve werfungen durchsetzt sind, läszt kaum irgend einen Zweifel übl eine ähnliche und viel bedeutendere Schwingung von den Tiefen d Erde aus, wo die Tlieile mit unvergleichlich viel stärkerer Gewalt zi sammengedrückt werden müssen als in irgend einem Gebäude, for geleitet weiden können. So plausibel auch die vorstehende Erklärui der beiden Arten von glaube ich doch nicht, da
e wellenförmig < jema
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in der unterirdi; en Masse erzeugt wird, so können wir uns
kaum eine kraftvollere Ursache einer solchen vorstellen, als das Anf- ü Masse geschmolzenen Gesteins und gas- förmiger Substanz aus dem tiefsten Abgrunde eines Vulcans: wir wissen aber, dasz Eruptionen in einem enormen Maszstabe dun Auswurfsöffhungen stattgefunden haben, selbst auf Gebieten, weh ausgedehnten und wellenförmigen Erderschütterun : sind,
ohne dasz derartige Bewegungen hervorgerufen worden sind. !i dieser Betrachtung und wegen der Thatsache, dasz die Gewalt der Erdbeben in einer ganz bestimmten Beziehung zu der Dicke der ge- ht, wie wir aus der groszen Verschiedenheit in den durch eine Eruption verursachten Wirkungen, je nachdem sie durch gebildete Öffnung erfolgt, schlieszen können, so kann ich uns nicht für berechtigt halten, die Hypothese einer un- dulirenden Flüssigkeit anzunehmen. Die beiden Arten von llewegung können vielleicht durch die Betrachtung erklärt werden, dasz, wenn inde der Spannung nachgibt, in Folge ihrer allmählichen Er- dann ein Stosz im Augenblicke 'h'< Brechens eintritt, während iszere Bewegimg durch das Aufrichten der Schichtenränder und durch den Eintritt von (bissiger Gesteinsmi i dieselben her-
vorgebracht werden dürfte. Wenn man eine lange Stange von Stahl zerbricht, wird da nicht eine Erschütterung durch den Bruch ebenso bration der beiden nun getrennten Stücke eintreten? uks bat in .- ohes on Physical Geology88 nach-
i. dasz, wenn ein langgestrecktesGebiel durch eine Kraft empor- gehoben wird, welche gleicbmäszig unter allen Theilen wirkt, dann, wenn die Schichten nachgeben, Spalten entstellen müssen, weh
des Bezirks parallel sind, und andere untergeordnetere quer zu jener. Da wir nun mit Sicherheit wissen, das/ die Küste von Chile in der Nahe von Conc Februar erhüben wurde und
ebenso auch, dasz das vom Erdbeben heimgesuchte Gebiet langgestreckt war; — wenn wir ferner noch im Sinne behalten, dasz mehrere Erhebungen vorgekommen sind, wie sowohl historisch beglaub durch die ausgedehnten Schichten recenter Museheiarten in der Höht von einigen hundert Fusz bestätigt wird, so sind anzunehmen, da I (wenn wir nicht vermuthen wollet
D ihnungsvermög zu jenei
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42 Zusammenhang der ralcanischen Erscheinungen.
Zeit in Richtungen gespalten wurde, von denen die baupteäcl seiner längeren Axe parallel waren. Hat indessen die emporhebend Kraft ungleichmäszig aul verschiedene Theile gewirkt, wie es in Chi] der Fall war, so können wir, nach der wundervollen Verallgemeine rung desselben Schriftstellers, einsehen, dasz sich einzelne Spaltei bilden konnten, welche in demselben Augenblicke an entfernt von ein ander liegenden Orten einzelne Stösze, vielleicht von verschiedener In tensität hervorgerufen haben werden. Wir brauchen daher nicht z vermuthen, dasz die Stösze, welche in -luan Fernatidez, Concepeion an ChiloS starker gefühlt wurden, als an zwischenliegenden Punkten, vo irgend einem gemeinsamen Heerde ausgegangen sind, sondern dasz B] in jedem der einzelnen Districte hervorgerufen worden
cheinlich die Schwingungen in jedem einzelnen Falle verschiedei Richtungen einschlugen39. Diese Erklärung ist, wie ich glaube, b weitem zufriedenstellender als die von Humboldt gebotene, welch. eine Trägheit einer zwischen inne liegenden Gesteinsmasse in Bezu auf die Fortleitung der Schwingungen von einem tief liegende
der Oberfläche annimmt.
Über verschiedene Arten von Erdbeben; und Folgerungen betreffs solcher, welch Hebungsbewegungen begleiten.
Ich habe die vorstehenden Bemerkungen auf die Erdbeben an de Küste von Süd-America oder auf ähnliche beschränkt, welche allge mein von einer Erhebung des Landes begleitet gewesen zu sei nen. Da wir aber wissen, dasz in andern Theilen der Welt Senkunge eingetreten sind, so müssen sich dort Spalten gebildet haben, auch Erdbeben eingetreten sein. Ich glaube, es winde für d
heil sein, wenn ein Schriftsteller, die Wirkungen einer emporhebenden Kraft verfolgt hat, auch diejenige in Betracht ziehen wollte, welche durch ein Fehlen einer unterstützt« der gewölbten Oberfläche der Erde hervorrufen werden. Die Erdbebe
M [n Concepeion scheint di Iwestlich-sBdöstli
gekommen zu raeepeion undValdivia) musz nach der Art, in wel
i ingung quer non ewesen and ent? n oder ron Westen gekommen
der Seh J. II. p, in.
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Irten von Erdb
von Calabrien, und vielleicht auch von Syrien und einiger a Länder, haben einen von dem der Brdbeben an der americai
denen Character. AN Molina, der Geschichtssi ile, in Italien war. wai ser Verschiedenheit sehr über-
rascht; er sagt10: in Chile erstrecken sieh selbst die unbedeuti Stösze Qber dg . und werden horizontal fortgepflanzt, wäh-
;i. welche er in Bologna fühlte, von gerngor :. '.lieh explosiv waren. Ich will noch hinzufügen, dasz in den von I.vm.i. ;i i Schilderungen der Brdbeben von Calabrien, Lissabon und einigen andern Orten. Fälle beschrieben werden, wo Stücke der Oberfläche von Abgrunde absolut verschlungen und nicht mehr gesehen wurd scheint ahn- bei keinem der Erdbeben an der West-Küste vo America vorgekommen zu sein. Wenn die flüssige Masse, auf wie ich vermuthe, die feste Erdrinde ruht, allmählich sinken wül statt sich zu erheben, so würde ein Bestreben eintreten, hohle zu bilden, es würde daher eine saugende Thätigkeit nach abwärts wirken; oder es könnten auch factisch leere Räume erzengt werden, in welche dann die einer Unterstützung entbehrenden .Massen mit der Gewalt einer Explosion hineinstürzen würden. Nach dem. was in dem voranstellenden Tlieile dieser Abhandlung gezeigt worden ist, können wir Beb! . Hieben nur selten von Eruptionen,
ihrscheinlich niemals von Perioden erneuerter vulcai Energie begleitet sein werden. Der Angabe Bot zufolge*2
sind diejenigen Erdbeben in Süd-America, welche für Menschenleben am allerzerstörendsten geworden, d. h. welche äuszerst plötzlich und heftig aufgetreten sind, nicht mit vulcanischen Eruptionen zusammen gefallen. Er führt mehrere Beispiele hierfür an, mit Einschlusz der im .fahre 1812 in Caracas gefühlten' Erdstöszej nach Hi Angaben ,a jedoch kann der Zusammenhang zwischen den unterirdischen Störungen an jenem Orte und den westindisch. Urningen
kaum bezweifelt werden. Es darf in der That BOUSSÜ» kung. obgleich sie vielleicht im Allgemeinen richtig ist, nur mit einigem Vorbehalt angenommen werden; denn wäre das Erdbeben in
B> Com) 1 Trine
de hi Historia de] Reyno de Chile, Vol. I. p. 36. it Vol II. Book 11. Chap. XIV.
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1 | Zusammenhang der rnleanischen Erscheinung
Concepcion des Nachts eingetreten, so hätten Tausende von Menschen ganz unvermeidlich umkommen müssen.
[n der Sichtung einer durch Senkung hervorgebrachten Spaltung wird wahrscheinlich die Verdrehung und um das Umwerfen der Schich- ten selbst noch gröszer sein als an einem durch Erhebung bewirkten Bruche, und zwar wegen des fjmstandes, dasz, sobald das Gewicht der Masse deren Cohäsion Überwunden hatte und dieselbe zu sinken vorhanden ist. welche diesen Wirkungen ent- rebend das Gleichgewicht zu halten Bucht, wie die Schwerkraft I der Erhebung, tun so die Bewegung aufzuhalten, allerdings wohl mit Ausnahme des seitlichen Druckes der Massen aufeinander, und dieser dürfte nur die Störung noch vermehren. In diesem Falle würde keine Axe von eingespritzten plutonisehen Gesteinsmassen vor- handen sein, oder mindestens keine, welche oberhalb der allgemeinen Oberfläche vorragte: und hieraus können wir die auszerordentliche j in der Lage der Schichten in Ländern erklären. welche nur sind, wie Theile von Grosz-Britannien, und das dortige Vor- kommen von Erhebungsaxen, wie sie meistens genannt werden, welche aber wahrscheinlich in den meisten Füllen noch passender Senkungs- axen genannt weiden dürften.
Wenn die Theorie, welche ich in Bezug auf die Ursache der Erd- beben an der West-Küste von Süd-America aufgestellt habe, richtig dürfen wir natürlicherweise nach denselben Grandsätzen auch erwarten, Beweise von successiver Bildung in den vielen parallelen Bücken zu linden, aus denen die Cordillera zusammengesetzt ist. In den Theilen des centralen Chile, welche ich untersucht habe, ist dies richtig, selbst in Bezug auf die zwei Haupt-Rücken; von diesen wird der eine zum Theil aus geneigten Couglomeratschichten gebildet, U8 Kollsteinen bestehen, die aus den Gesteinsmassen des andern herrühren. Ich bin auch im Besitze von Beweisen, allerdings von einer weniger befriedigenden Art, dasz einige von den auszeren Berg- züeen ganz und gar von späterem Datum sind als die centraler ge- ttücken. Überdies finden .-ich in allen Theilen der Cordillera Beweise für eine gleichmäszige Erhebung in Masse bis zu einer sehr bedeutenden Höhe. Ich war von dieser letzteren Tbatsache, im Zu- sammenballt;'' n Ite, während d
;i haben musz, so sehr überrascht, dasz ich zu nahebei derselben Schluszfolgerung kam. w
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Irtan von Erdbeben
durch seine mathematischen Untersuchungen nachgewies Dämlich Gebirgsketten bei continenfalen Erhebungen mir sn und begleitende Erscheinungen sind. Verhall Bich dies so, und nur Wenige werden es. nachdem sie Hopkins' Abhandlung . bestreit!
eontineutale Erhebungen innerhalb der jeteigen Erdperiode in _ ttgefunden bab eher auf den Spaltung?
iporgeboben und eingedrückt wordei iL ]i. mit andern V itte zur Bildi
rette gethan worden. Wen ,er könne in keiner Weise die nach ein-
„ander erfolgende Bili . ohne in
,Bezug auf die Wirkungsart 'im- erhebenden Krall Hypothesen aufzu- ,stellen, welche unendlich viel zu willkürlich sind, um auch nur für Lugenblick angenommen werden zu können*, so mächte ich hier wohl fragen: hat er die Wirkungen langer Zwischenräume der Ruhe in BetracM gezogen, während welcher die injicirtei werden können? Wird die Erdkruste in solchen Fallen nicht auf jeder Seite nachg sie es meinej- Meinung nach in der
Oordillera gethan haben musz. als in der Linie der aus festgewordenen Gesteinsmassen, wie Granit oder Porphyr, zusammengesetzte] Da eine äuszerst langsame Erhebung des Landes mit langen X pausen der Ruhe die einzige Art her wir
irgend eine Kenntnis haben, so kann da
Partie welche in die oberen Theile der
Kruste eingetrieben wurden ist. nicht für eine willkürliche Vermuthung ben werden.
r Abhandlung mitgetheilten Thatsachen dürfen wir ruhij lie vulcanische Thätigkeit, selbst eil
in einem sein gn Maszstabe äuszernde wii
Anden, nur die eine Wirkung jener Kraft ist. welche Continente in der lang erhebl. in welcher gegenwärtig die Ki
Süd-America emporsteigt. Blicken wir zurück auf die vergangene bren wir von I - es vulcanische
w. Bopkin igy. Im 24. Capitel bat Lyell Fülle von rulcanischen
lie nämliche wie
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Znsammenhang der volcaniscl
Eruptionen während jeder Epoche gegeben hat, von der der camhrischei Formationen an bis auf den häutigen Tag. Die Eruptionen alter Zeiten scheinen von den sämmtlichen umständen begleite! worden zi
sein, welche auch die heutigen noch begleiten-, es findet sich, wie der- selbe Autor bemerkt hat. kein Beweis dafür, das/ die Quantität dei ausgeworfenen Massen in der gröszeren Anzahl alter Fälle
ist. Wir müssen daher folgern, dasz continentale Erhebungen eine von den Wirkungen derselben bewegenden Kraft, welche die \ ul- cane in Thätigkeit erhält, seit jenen uralten Zeiten in demselben lang- samen Schritte regelmäszig fortgeg wie heutigen Tages und folglich auch, wie wurde, die stufenförmige Bil- dung von Gebirgsketten. Es kann daher gefragt werden, ob wir zur Annahme der Hypothese von einer paroxysmenartigen Erhebung irgend birgskette berechtigt Bind, ohne für jeden besondern Fall be- stimmte Beweise dafür zu haben, dasz nicht eine Keihe von Impulsen gleich denen, welche jetzt durch ihre häufige Einwirkung auf dieselben
lie Erdrinde zerklüften und Partien derselben unglei< erheben, iten Wirkungen hervorgebracht haben könne. Es
ist indessen eine um ob Beweise für Paroxysmen
m einigen Gebirgsketten vorhanden sind: die bedeu- he mir bewiesen zu sein scheint. genwärtig eine Kraft in Thätigkeit ist. und mit der nämlichen mittleren Intensität (die vulcanischen Eruptionen sind hier der Masz- eit den allerentferntesten Perioden in Thätigkeit gewesen ist, welche nicht blosz hingereicht hat, ungleichmäszige Erhebungen auf Itungslinien hervorzubringen, sondern welche beinahe unver- li solche hervorgebracht haben musz.
Theoretische Betrachtungen über die langsame Erhebung von Gebirgsketten. Die iSchlus/.folgerung. dasz Bergketten durch eine lang aufeinander folgende Reihe kleiner Bewegungen gebildet werden, kann, wie es mir erscheint, auch durch einfaches theoretisches Raisonnement wah] lacht werden. Hophss hat nachgewiesen, dasz die er- kling einer gleiehmaszigen Erhebung einer longitudinalen Partie
n, „darcl „unterirdi
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br Erdrinde die ist, dasz sich der lim.
quer zu denselben stehende können hier vern.i m der Art bilden, wie sie in dem beistellenden Holzschnitt dargestellt sind (Fig. 1), welcher nach dem in den Cambridger Philo- Transactions veröffentlichten oopirt ist. Er / dasz die viereckigen, jetzt unzusammenh auszerst unwahrscheinlich ist, dasz die unterirdisch in, wenn sie getrennt, gleichmäszig aufhebt oder
Winkel über 15° als darunter geneigt; und sehr häutig stehen sie
echt Die Axe der Dislocationslinien wird ans
mit und Porphyr gebildet, welche nach der groszen Zahl der
von ihnen abzweigenden Gange Aussig gewesen sein müssen, als sie
gegen die unteren Schichten angetrieben wurden46. Wenn wir daher
4b Der Angabe Bouasingault's zufolge (Bulletin li Cordilleia dei
ist. Kann aber lieh vulcaniscl
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annehmen, der Holzschnitt Fi änen Durchschnitt <
dillera vor ihrer endlichen Erhebung dar, so möi
es möglich ist, dasz einige von den Schichten-Massen habi
gestellt, andere absolut i werden können, und /war durc
die Wirkung flüssigen Gesteins, ohne dasz geradezu die Eing
der Erde vorgestürzt sind? Würden wir da nie
rlnth von vulcanischer Masse haben, anstatt keilförmig
Massen von solidem krystallinischem Gestein? Wenn wi
annehmen. bste Kette von Gebirgen durch eine anfeinande
folgende Reihe von Stöszen, ähnlich denen des <a Con
eepeion, tärkeren und zahlreichen unbedeutendere]
durch lange Zeitzwischenräume von n, — gebilde
würde, dann können wir wohl glauben, dasz die Bildung einer Spalt
durch die ganze Dicke der Kinde die Wirkung vieler Kraftäuszerunge
in der nämlichen ßichtung sein wird, und dasz während der Zw
zeiten das zuerst injicirte Gestein abgekühlt sein wird.
die Spannung (welche nach luf die untei
wirkt**), den obern Theil zu brechen veranlaszt, Spalten, wenn sie in derselben Linie liegen, die Fi
□Ten, anstatt der darunter befindli In denjenigen Fälle] Spalten zufallig di
ganze Rinde auf einmal quer durchsetzten, wird sich ein Vulcai so wie der in der Nähe von Juan Fernandez während des Er von Concepcion. Nach demselben Grundsatze wird auch, nachdem d .Schichtenmassen sehr allmählich in die, in der Fig. 2 dargestellte Lage emporgehoben worden sind, das Gestein unterhalb der antiklin sehen Axen, weil es bis jenseits seiner früheren unterirdischen iso thermen Linie fortgestoszen worden ist, abgekühlt und, wenn ihm hil reichend Zeit gestattet wird, \n und Weis
wenn jeder neue Bruch durch das Abkühlen der injicirten 11 fesl verkittet wird, können die Schichten in jede nur n
lieh in ein plutoni
ten wird: — n können uns allerdings ganz gut i äei Trachjt die -
platonischer, anter ke abgekühlter nnd in einer soliden F
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rzt werden, und doch wird die Erde, weil sich eine all- mählich verdickende Kruste ober der flüssigen Masse bildet, auf wel- cher der Arnahme nach das Ganze ruht, gegen eine Sintflnth von diese Argumentation richtig, so läszt Bich die merkwürdige Schluszfolgerung ableiten, das/, wir hei einer Gi
mit einer Axe von plntonischein Gestein . welches in einem in Zustande nach aufwärts getrieben worden ist. wo die E Wirkungen der allerheftigsten Tbätigkeil verrathen, wen nach einem riesenhaften Maszstabe doch die besten Belege für eine heinahe endlose Reihe kleiner Bewegungen haben48. Ich will nur noch auf eine einzige weitere, mil in Zusammenhange stehende Betrachtung eingehen. Weil ich in meiner Erinnerung immer die. gewohnlich auf Durchschnitten in ischen Werken gegebene proportionale Dicke der Schichten vor mir hatte, war ich sehr überrascht, als ich die Cordillen schritt und hoch aufgerichtete antiklinische Reihen eine die andere in kurzen Entfernungen sich folgen sah. das/ das die Axe bildem stein nirgends anzutreffen war. ausgenommen in einzelnen Flei den Thälern. Wenn wir annehmen, dasz Theile der Schichten in der Figur 2 senkrecht gestellt werden, so wird notwendigerweise stein der Axe in breiten Strecken exponirt werden: hier liegt aber, wie ich glaube, die Fehlerquelle zu Tage: — die Geologen haben nicht immer hinreichend die Mächtigkeit der aufgeworfenen Masse im Ver- hältnis zu dem Abstände der parallelen antiklinischen Reihen von ein- ander in Betracht gezogen. In der CordiUera finden sich auf einer Breite von ungefähr sechszigMeilen acht oder noch mehr antiklinische Linien: und hiernach stehen also die Mittelpunkte der tfuldi der Höhenrücken ungefähr vier Meilen auseinander. Wenn n annehmen, das-/ die anfgewulstete Rinde nur vier .Meilen dick ist
M Humboldt hat die Thatsache
lebe wie sie gro9ze Partien der inden bilden, dii der einen
Reihe den untere!
ist bei der Vorstellung, gebildet haben, kaum zu verstehen; «renn wir al die Wir-
hnten, während vieler Jahrhundert
daez, 'veun die eine Reihe achwach und e unterirdische Kl Zeit hin-
hrscheinlich die parallele und aal eine um so kürzere Zeil hindnreh afficirt wird.
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50
Zusammenhang i heinungen.
etwas mein- ist als wirklich gesehen werden kann), dann werden die Schichten, wenn sie - »teilt werden, eine
horizontale Ausdehnung einnehmen, als vorher, ehe sie g In dem Holzschnitt Fig. 3, welcher, wie ich zu beachten bitte, mir zur Erläuterung dieses einen Punktes gegeben wird, habe ich Theile von Schichten von genau derselben Länge wie die in Pig [hier des Raumes wegen unbedeutend verkleinert |; ich habe aber ihre Dicke vergrößert, so da?/, dieselbe dem Abstände der antiklinischen Linien voneinander gleichkommt;-— wir werden nun sehen, dasz nicht nur die ganze Ase bedeckt wird, sondern Massen
nicht wieder in ihre froheren horizontalen Grenzen eingezwängt werden können. Ich habe indessen weder der ungeheuren Abre
unter solchen Umstanden die unteren Winkel zu erleiden babi
der Denudation und der Abrundung der obern, Rechnung
Diese hier angenommene Zusammenquetschung solcher riesenhafte]
Bruchstücke wird vielleicht die ungeheure Verwirrung der Schichte!
erklären, mit welcher jeder Geolog vertraut sein musz, welcher um
irgend eine grosze Gebirgskette untersucht bat*9. Ich musz hierhin'
ri In der Cordillera i weniger esponirt. als in dl
len hier trertheidigten Ansichten die BUi
Zahl von Impulsen gefühlt ha 1 daher auch rn,l wrmi ,.-„,
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ie ich glaube s'ndi lJrl iden Argumentation, nämlich
iwierigkeit, während irgend einer in Paroxysmen auftretenden
- innerhalb der Kruste festzuhall rorliert; and doch glaube ich, dasz das Princip hält; denn um Theile einer sehr dicken Kinde zu brechen und aberzustürzen, wie in Fig. 3, mnsz das betreffende Gebii horizonti og haben, und hierdurch werden.
plötzlich war, zusammenhängende Ausbrfl
i Ma>-cn verursacht worden sein, als jetzt Axe aden sind. Wenn wir überdies betrachten, die Bruchstücki trennt von einander gestan-
den haben müssen, und /weiten-, dasz die zum Überstürzen und Zn- -aninieni|uetsclien dieser ungeheueren Massen mit einem Zuge notli-
e Kraft im Verhältnis zu jener, zum bloszen Aufheben de erforderlichen, gewesen sein musz, so kann,
nicht einen Augenblick bezweifelt werden, dasz, wenn die Kral: lieh gewirkt hätte, diese Stücke Erdrinde wie Felsfragmente durch Schieszpulver absolut in die mgt worden wäi
-i'-h alier nicht ereignet, und deshalb hat die Kraft nicht | ;>t50.
Wenn wir zugeben, dasz das Brdbeben von Concepcion am 20. Februar i Uli in der Erhebung einer Gebirgskette
bezeichnete, dann musz auch, da während der zwölf darauf folgenden Tage über dreihundert Erdstösze gezählt wurden, welche von derselben
auf den höchsten, sondern anf den secnnd&ren Backen eine! Qel
immt, igt mir ständlich.
so k
keil hätti in sich ir
Vol. VIII
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52
Seit,, herkamen, von wo auch der heftige Stosz ausgiei |
viele einzelne Pumpenstösze in die Axe hinein
worden sein; auch hörte der Procesz währead vieler darauf
folgender Monate nicht auf81. Auf den centralen Rücken der Cordiller
finden sich Massen compacten nicht geschichteten Gesteins, noch ein ha] mal höher als der Aetna, und nach den oben gegebenen Betrachtunge
eh, dasz dieselben durch nahezu ebenso langsame Sehn1 bildet worden sind, wie die durch die anzahligen Lager vulcanische Substanz angedeuteten, welche sich an den Seitenwinden des siciliani sehen Berges angebäuft haben. An dem Vulcan, d. h. an einem Berge welcher im Zustande seines AVerdens durchbrochen worden ist, wir das an die Oberfläche gebrachte flüssige Gestein rapid abgekühlt an dadurch werden auf einander folgende Lager gebildet; aber in de Axe von platonischer Formation (oder in dem unterirdischen V'ulcai wenn man sie so oennen darf) verschmilzt die, nicht rapid abkühlend injicirte Masse zu einem einzigen ungeheuren kegelförmigen Haufen Diese ganze Ansicht ist nichts weiter als eine Anwendung von II Lehre von der Wiederholung kleiner Ursachen zur Hervorbringung Wirkungen, welche Lyell bereits ausdrücklich in ihrer An Wendung auf diesen besondern Gegenstand verwerthet hat.
Die Thätigkeitaäuszerung der hebenden Kraft, wie sie durc Schichten littoraler Muscheln, durch über einander liegende Linie von Abnutzung durch Wasser an Klippen von festem Gestein un durch, eine über der andern sich erhebende Terrassen bekannt Bind scheint überall von langer Daner, wenn schon intermittirend gewesen zi sein: am Vulcan bezeugt die Structur ' Berges, ebenso gut wie sein ganze Geschichte, dieselbe Thatsache in Bezug auf die eruptive Kraft Wahrend des Erdbebens von Concepcion waren diese Kräfte, analog in ihrer Wirku i. wie wir gesehen haben, absolu
Theile eines und desselben Phänomens. Hält man sich Hopkins' weis gegenwärtig vor der Seele: wenn beträchtliche Erhebung banden ist, musz es auch Spalten geben, und sind Spalten vorhanden dann findet sich beinahe sicher ungleichmäszige Erhebung oder späte erfolgendes Einsinken. anze Argumentation schliesz
» In dem Am ,; Kai-, also sechsund
siebenzig Tag« Dach dem
Pagen ist es rorgekommen, das: eis Tag ob......inen E
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Bergketten Bind die Wirkungen continentaler Er- hebungen und die eruptive Kraft der Yuleane sind Folgen einer groszen bewegenden Kraft, welche jetzt in progressiver Th&tigkeit ist; daher die Bildung von Bergketten gleichfalls im Fortschreiten begriffen, und zwar mit einer Geschwindigkeit, welche nach jeder der beiden Erscheinungen, am nächsten aber nach dem Wachsthum der Vulcane. heilt werden kann.
Schluszbemerkungen. Wenn wir mit diesen Gesichtspunkten eine Karte von betrachten und die Continuitat der groszen Kette der Anden und ihre parallelen kleineren bemerken, auf welchen von 55° I"' -. Br. bis zn
60° d. Hr., auf einer Strecke von unbedeutend weniger als 7.....1 Meilen,
die vulcanischen Kräfte entweder jetzt in Th&tigkeit sind oder es neuerlich gewesen sind, — und gleichfalls auch die Symmetrie des Ganzen, — so werden wir einen tiefen Eindruck von d< keit der einen bewegenden Kraft erhalten, welche, die Erhebung des Continents verursachend, als secundäre Wirkungen Bergketten und Vulcane hervorgebracht hat. Dieselben Gründe, welche mich zn der Überzeugung führten, dasz die Kette von unter einander in Zusammen- hang stehenden Vulcanen in Chile und die neuerlich emporgehobene
zusammen mehr als 800 geographische Meilen in der auf einer Fläche von flüssiger Masse ruhen, sind auch mit beinahe gleicher Kraft auf die Gebiete unter den andern Reihen anwi Wir sehen, dasz diese Gebiete durch eine gleichförmige Kette von Bergen zusammenhängen, von welchen an vielen entfernt von einander liegenden Punkten flüssige Gesteinsmassen jährlich ausgeworfen werden; und da sich Beweise dafür finden, dasz beinahe die ganze West-Küste oi Süd-America innerhalb einer, geologisch genommen, modernen Periode erhoben worden ist und dasz diese Bewegung, wenigstens in einigen Stellen, sich quer über den Continent erstreckt hat, — wenn wir auch die Wahrscheinlichkeit im Auge behalten, dasz wäh- rend der Perioden vermehrter unterirdischer Th&tigkeit, wie solche in den früher mitgetheilten Tabellen angedeutet wurden, der ganze west- liche Theil des Continents beinahe gleichzeitig africirt worden ist, — 90 scheint mir in der Annahme nur wenig Gefahr zu liegen, dasz jrosze Theil der Erdrinde in einer gleichen Weise auf einem See von geschmolzenem Gesteine schwimmt. Wenn wir üherd
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mende Temperatur d denken, je weiter wir ii
. abwärts eindringen, und an di< iberfläche auf Gesteinen ruht, welche frühi mal flüssig wenn wir die grosze Anzahl von Punk-
ten bedenl n flüssiges Gestein jährlich entlassen wird, um
die noch gröszere Zahl von Punkten, aus denen solches wahrend der Letzten wenigen geologischen Perioden zusammengenommen entlasse] worden isl weit das Abkühlen des Gesteins in den aller-
Abgründen ii ine ein-
zige Periode betrachtet werden kann, wegen der auszerordentlichei keit, mit welcher Wärme aus solchen 'liefen entweichen kann wir ans ferner überlegen, wie viele und grosze Bea allen Theilen der Welt sicher bekam
auf den heutig tiegen und an-
unken sind, und nicht den innigen Zusammenhang verg «'elcher, wie gezeigt wurde, zwischen diesen Bewegungen und beins auf die Oberflache im Vulci ir dazu getrieben, die ganze Erde mii aende Hypothese einzuschlieszen. Gegen den Glauben an diese groszen Seen von geschmolzenen : einem vollständigen so constituirten concentri- schen Lager zu sprechen, i-t der Einwand erhoben worden, dasz. wem der Flüssigkeitszustand nur einigermaszen vollkommen
ii Grund zu glauben haben, nach dem, was wir von d bindung der plu den metamoriilii.-chen Formationen
der Fall ist), so müszte die Lava (angenommen, eine vergleichende Untersuchung wäre möglich) innerhalb benachbarter vulcanischer Öff- tehen. Hierauf möchte ich, wem mir anzunehmen ih senkenden Gebiete i
gut wie die sich hebenden auf einer berfläche ruhen, ant-
sie auch immer sein mag. weh einen zu heben, die andern zu sinken veranlaszt, mii angleicl walt an vi in selbst eines sein- beschränkten I
I auch durch angleichen Widerstand modificirt). Die Hauptstärl Februar 1835 übersprang Va
afficirte aber die nördlich und südlich davon gelegenen Dietrich
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nagen,
irgend eine andere; doch stehen die unterird elbar unter ihr (wie durch die Ereignisse von Villarica im Jahre 1822 bewiesen wird) in Zusammenhang mit den Districten im
i, welche so häufig convulsivisch bewegt worden sind; und im ber 1837, zu derselben Zeit, in welcher eine weit südwärts ge- legene Insel um acht Fusz erhoben wurde, wurde es von einem so Erdbeben erschüttert, dasz es einer gänzlichen Zerstörung Hin- dadurch entgangen ist, dasz die Häuser uns Holz gebaut
rgleichsweise Verschontbleiben Yaldivia's von Störungen am iruar kann der Thätigkeil des Vulcans von Villarica nicht zu- ben werden: denn wir haben gesehen, dasz dieser Vulean ruhig auch in der That keinen Grund, warum eine derartige Wirkuno seiner Thätigkeit zugeschrieben werden sollte, da die Erup- irno und Mnnhinmadom die nördlichen Thcile von Chiloe nicht bewahrten, trotzdem sie dieselbe relative Lage zu denselben ein- ". ie Valdivia zum Villarica. Sollen wir nun sagen, das/. Val- divia den unterirdischen Störungen, von welchen einige gleichzeitig nördlich und südlich davon gelegene Gegenden betrafen, nur in Folge einer bedeutenderen Starke der Erdrinde an dieser Stelle entgieng? ment liier hinein zu verlegeu, erscheint mir als angemessen; und es ist besser, direct anzunehmen, dasz, wie innerhalb der nämlichen Periode ein Theil des Continents mehr als ein anderer erhoben worden ist, so auch hier die Lava durch die Wir- kung dieser Kraft mächtiger gegen einige als gegen andere von den vulcanischen ofl'uungen, welche die Kinde durchdringen, angetrieben worden ist.
Das säculare Zusammenschrumpfen der Erdrinde ist von vielen Geologen als eine genügende Ursache betrachtet worden, um die pri- märe bewegende Kraft dieser unterirdischen Störungen zu erklären; wie dieselbe aber die langsame Erhebung nicht blosz linearer Strecken, sondern auch groszer Continente erklären könnte, kann ich nicht vei-telien. Von demselben Gesichtspunkte aus sind in neuester Zeit einige in hohem Grade bedeutungsvolle Speculatiouen vorgebracht worden, — so z. B. über die Veränderungen des Druckes auf die innere Masse in Folge der Ablagerung neuer sedimentärer Schichten, und selbst über die Wirkung der Anziehung der planetaren Gestirne auf eine nicht durchaus solide Kugel: wir können aber wohl einsehen, uele, alle derartigen primären Kräfte modificirenden Einflüsse
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geben niusz. Die weiteste Verallgemeinerung, zu welcher die Be- trachtung der in dieser Abhandlung geschilderten vulcanischen Er- scheinungen zu l'ühren scheint, ist die, dasz die Gestaltungsverhai nisse der flüssigen Oberfläche des Kerns der Erde einigem ' unterworfen sind: die Ursache desselben ist vollständig unbekann seine Wirkung langsam, aussetzend, aber unwiderstehlich.
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Ueber die Verbreitung der erratischen Blöcke und über
die gleichzeitigen nichtgeschichteten Ablagerungen
in Süd-America.
iL VI P,
I. Erratische Formation im Thale von Santa Cruz.
Während der Aufnahme der Küsten von Süd-America, südlich vom Bio Plata, durch Capt. Fitz Roy in J. M. S. ,Beagle', traf ich
keinerlei erratische Blocke auf den ostlichen Ebenen des Continents an, bis wir an den Ufern des Flusses Santa Cruz, in 50° LO' s. Br. ankamen. Auch kamen sie dort nicht in der Nähe der Küc sondern wurden, als wir den Eins/ hinaufgiengen, zuerst in einer Ent- fernung von ungefähr 100 geographischen Meilen vom atlanl Ocean und 67 Meilen vom nächsten Abhänge der Cordillera bemerkt. Zwölf -Meilen weiter westlich, in 7"" 50' W. L., d. h. also t'iintund- fünfzig Meilen von den Bergen waren sie ausserordentlich zahlreich; sie bestanden aus compactem Thonscfaiefer, feldspathigem Gestein, einem <]uarzhaltigen Chloritschiefer und basaltischer Lava: sie war. stens von eckiger Form und viele \on ihnen glichen menten am Fusze eines Abgrundes. Die Grösze einiger war ungeheuer: ich masz einen aus Chloritschiefer, welcher auf jeder Seite fünf Varis lang war und fünf Fusz aus dem Boden vorragte: ein zweiter, mehr abgerundeter, masz sechzig Fusz im Umfang und stand secl über dem Boden heraus: wie viel von jedem unter der Oberfläche eingegraben lag, konnte ich nicht ermitteln. Zahllose ander mente von zwei bis vier Fusz im Geviert landen sich noch. D
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erbreiti
geheuere offene Ebene, über welche sie ausgestreut waren. 1.
Fusz über dem Meeresspiegel; ihre Oberflache ist etwas, aber nid
sein- unregelmäszig, und die Ungleichheiten scheinen hau]'
durch die Denudation loser Substanz von einem unregelmäszigen Lage
und durch Vorsprünge von Lava ve "n '" sein. Die Eben
ehr sanft und mit groszer Kegelmäszigkeit nach de] atlantischen Ocean zu, wo die Küstenklippen ungefähr 800 Fusz hoc sind; nach der Cordillera zu, in der Nähe welcher sie über 3000 Fus
lebt sie sich etwas plötzlicher. Die Cordillera ist in diesei Breite nicht sehr hoch, der höchst' Gipfel ist nur 6400 Fusz übei dem Meeresspiegel hoch.
Der vorstehende Durchschnitt (Fig. 1), welcher sich an den
Dfern des Eiuszes in der oben erwähnten geogr. Länge darbot. wird
ireichend deutliche Idee von der Zusammensetzung der Ebene
die erratischen Blöcke liegen. Das obere Lager
ist 212 Fusz mächtig und bietet Andeutungen einer groben Schich-
tnng dar. Es besteht aus gut gerundeten Fluszsteinen, und auf seiner
Oberfläche sind grosze eckige Blöcke umhergestreut und wahrscheinlich
(denn wegen des Zustandes des natürlichen Durchschnitts war ieh
nicht im Stande, diesen Punkt sicher zu ermitteln) in dem
oberen Theile der Schicht eingebettet. Diese Schicht von Flusz-
ihne Unterbrechung bis zur Küste fort und ist
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ubmärinen Ursprungs, lichkeit aber n Raum habe ich keinen örund daran zu
das Ganze unter ahnlichen Umstanden angehäuft Die unterste in dem Durchschnit teht aus
sehr kleinen Rollsteinen von denselben Gesteinsvarietäten
Blöcke an der Oberfläche, mii Ausnahme der- jenigen ttz in den Transport- mitteln, von denselben Drsprungsstätten aus, welcher sich zwischen
neu sehr kleinen Rollsteinen der Di Schicht nud den um ten der obersten, von
roh einen gros z mäch-
getrennten darbietet, erschein! wohl htung werth.
Thal, in welchem der Flusz Santa Cruz flieszt, erweitert
.in die Cordillera zu einer, in ihrer Form
einem Astuarium ähnlichen Ebene, deren Mündung (vergl. die Kartei
ae Liegt nur l<"> Pusz
»el and war aller Wahrscheinlichkeit nach inner-
inahe innerhal iocenen Periode unter
getaucht. Auf diese Schluszfolgerung werde ich durch das Vorhan-
jetzt lebender See-Muscheln in dem Thale und durch die sich
weit in dasselbe hinauf erstreckenden stufenförmigen Terrassen geführt,
jküste sicher neueren submarinen Ursprung Rund um die ästuariumartige Ebene und zwischen ihr und der groszen Hochebene liegt eine zweite Ebene l Fusz über dem .Mee-
resspiegel, und deren Oberfläche besteht aus einer Schicht von Plusz- steinen mit groszen erratischen Blöcken. In diesem Theile des Thaies, nämlich zwischen dreiszig und vierzig Meilen von der Cordillera. fan- , im PluszbeW erratische Blöcke1 von Granit, Syenit und Conglomerat . Varietäten von Gestein, welche ich auf der Hochebene nicht beobachtet habe: und ich bemerkte besonders, dasz keine von larunter waren. Nach dieser letzteren Thatsache eh mehreren andern Umständen, gl »ach der un-
[cl will bi
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geheuren .Meng..' fester Substanz, welche bei der Aushöhlung des und breiten Thaies entfernt worden sein milSZ, dürfen wir sich dasz die erratischen Blöcke auf der /wis< benliegenden mittleren Ebene und im Bette des Flusses nicht die Trümmer der ursprünglich au der hohen Ebene abgelagerten sind. Diese Findlingsblöcke daher später von der Cordillera berabgesclmfft wurden sein und nacl einem Zeitraum, während welches das Land in die oben beschrieben Form ausgearbeitet worden war. Diejenigen auf der untersten Eben müssen innerhalb oder nicht lange vor der Periode der jetzt existiren den .Muscheln dahin geschafft worden sein.
Ich habe oben gesagt, dasz der erste erratische Block, wi ich antraf, siebenundsechzig Meilen vom nächsten Abhang der Cor dillera entfernt lag; ich musz indessen doch noch anführen, das/. Lei ein einzelnes abgerundetes Fragment eines feldspathigen Gesteins in Pluszbett liegend in der Entfernung von 110 Meilen von den Berge gefunden habe. Dieses Bruchstück masz sieben Fusz im Iniiany und sprang achtzehn Zoll über die Oberfläche vor, während augei scheinlich ein groszer Theil unter ihr eingegraben lag. Da -ein Dimensionen nicht sehr grosz sind, so dürfen wir wohl daran denket das/ hier eine andere Methode des Transports tliätig gewesen i schieden von der. durch welche die Ebene in der Nähe der Berge mi so unzähligen Findlingsblöcken überstreut wurde. /.. B. das/ es i einer Scholle von Pluszeia eingeschlossen war. Seine solitäre Lage is indessen eine eigentümliche Thatsache.
Ich habe sonst nirgendwo anders in Patagonien erratische Block angetroffen: indessen gibt Capt. King in seinen .Sailing Direction .in. das/, die Oberfläche von Cap Gregory, ein Vorland von ungefäl 800 Fusz Höhe, am nördlichen Ufer der Magellan-Strasze, mit Bruchstücken primitiver Gesteine überstreut
2. Das Feuerland und die Magellan-Strasze.
Der östliche Theil des Feuerlandes wird von groszen Ausl. der patagonischen Formation gebildet, welche von Ablagerungen vie neueren Ursprungs, deren Höhe ungefähr zwischen 100 und 250 Fus schwankt, umsäumt werden. Diese niedrigeren, unregelmäszigen Ebene sind innerhalb der postpliocenen Periode emporgehoben worden. S einkörnigem, erdigem oder thonigem Sandstein in seh
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dünnen, horizontalen, zuweilen indessen geneigten Blättern, häufig in Verbindung mit gekrümmten Schichten von Kies. Indessen geht an den Bänden n Theile der Magellan-Strasze diese feinli
Formation häufig in grosze nicht geschichtete Lager entweder von einer erd tenz und weiszlicher Färbung oder von dunkler
Farbe und einer Cbnsistenz wie erhärteter grobkörniger Schlamm,
l?heilchen sich nicht ihrer Grösze entsprechend getrennt haben, «hsel1 mit solchen ab. Diese Lager enthalten eckige und abgerundete Fragmente verschiedener Gesteinsarten, zusammen mit groszen erratischen Blöcken. Auf der Elisabeth-Insel innerhalb der Strasze finden sich gute Durchschnitte dieser Ablagerung in der Form 150 Fusz hoher Klippen, hauptsächlich aus weiszlicher Erde zu- sammengesetzt niii Bruchstücken von Syenit, Grünstein, feldspathigen
n. Thon- und Hornblende-Schiefern und Quarz, Gesteinsarten,
ii in der Umgebung nicht in situ vorkommen.
Diese Fragmente sind meistens ohne die geringste Spur von Ordnung
abgelagert. — grosze und kleine, eckige und abgerundete liegen dicW
bei einander: aber an einigen Stellen der Klippe wird die Masse durch
Lagen geschichteter Fluszsteine getheilt. und diese sind am häufigsten
im oberen Theile, — eine Thatsache, welche ich auch an andern
obachtet habe.
Wenige von diesen Fragmenten übertreffen um ein Bedem
die Grösze eines Manneskopfes; aber zahlreiche grosze erratische Blöcke
linden sieh auf dem Strande. An der Klippe am Cap Hegro, welches
dicht bei der Elisabeth-Insel liegt und von derselben Höhe und nahezu
selben Beschaffenheit ist, sah ich einen groszen erratischen Block eingeschlossen. Diese Ablagerung ist bei Nuestra Seiiora de Gracia eher feinkörniger und enthält weniger Bruchstücke; ein: diesen sind vollkommen gerundet, einige ganz eckig: und ein einzelnes i<t häufig für sich allein in feinkörniger und feinblättriger Substanz eingeschlossen. Ich beobachtete hier auch einen erratischen Block von mindestens vier Fnsz Durchmesser, welcher von der Fläi Klippe vorsprang. Bei einer in der Nähe liegenden Klippe füllte eine weiszlicl dien in einer darunter liegenden feiner gekörnten
Schicht aus. Nördlich vom Cap Virgins, 'licht ausserhalb diu- Mün- dung der Strasze sind die Klippen zwischen _'i»i und 300 Fusz hoch; sie bestehen aus einem thonigen Sandstein in horizontalen Blättern, so fein wie Dachschiefer, welrher an mehreren stellen mit zwei oder
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drei Schichten von der oben bescn bereu Beschaffenheit
und in jeder Schicht von fünf bis zwanzig Fusz mächtig, abwechselt Diese Schichten keilen sich häufig an beiden Enden ans und werden krummlinig. Die eingeschlos ente sind von dersell
schaffenheit und Form wie vorhin erwähnt wurde: und ihr Gi gestein kann nicht weniger, und wird wahrscheinlich beträchtlic mehr, als 120 geographische .Meilen, entfernt sein. In dei oben beschriebenen Fällen musz die Entfernung mindes Meilen betragen. Die Berge, von welchen sie wahrscheinlich sammt lieh herkommen, liegen westlich und südwestlich.
Die zahlreichen vorhin erwähnten erratischen Strände
am l-'us/.e der Klippen auf Elisabeth-Insel, bestehen aus schiedenen Gesteinsarten nie die kleineren eingeschlossenen IV und sind von einem bis vier Fusz im Dan -/.: ihr [Jmris
ist unregelmäszig eckig, nur die Kanten sind abgestumpft. An dei andern oben erwähnten Stellen, und gleichfalls am Fusze dt ,in der sich südlich von Port Kamine hinziehenden Küste sind erratische Blöcke am Meeresstrande zahlreich. Obgleich ich uu
Iche Blöcke in den Dferfelsen gesehen habe, so war ich doch da die erratischen Blöcke, so weit ich zu beobachten im Stande wai
irstreut über die Oberflache des Hodens vorkommen, und da offenbar ein groszes Gebiet der Denudation ante zu dem Schlüsse gekommen, dasz die meisten dieser Blocke Ursprung lieh in der Ablagerung iren und dasz
ausgewaschen worden waren, von den Brandungswi Stürmen fortgetrieben und am Fusze diu- -ich zurückziehenden Klippel angesammelt wurden. Es ist indi Sebastian's Bay an >
Ost-Küste des Feuerlandes diese Erklärung kaum anwendbar; dem hier liegen viele gigantische Findlingsblöcke in einer geschützt am \'u*y.e einer nackten, ungefähr 200 Fusz hohen und ganz und ga aus dünnen Schuhten lein körnigen Sandsteins, mit einigen Lagen kleiner, gut abgerundeter Rollsteine, zusammengesetzten Klippe cheinlich ist. dasz die Findlingsblöcke jemals ii einer Ablagerung von dieser Beschaffenheit eingeschloss
wir annehmen, dasz sie ursprünglich auf die Oberfläche direc oder in eine dünne oberflächlich liegende Schicht binabgeworl den. welche letztere später entfernt worden ist. Ich will nocl anführen, das/, einer dieser erratischen B
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bestand and ziemlich wie eine Seh iebenundvierzig
I'usx im Umfang masz und ungefähr fünf Fusz aber den Strand vorsprang. Es fanden sich Doch viele andere vi
gämmtlich mindestens neunzig Meilen von ihrer ' -ein. Die Lage der Findlingsblöcke in der - noch
ziehung interessant; denn d Landes
zeigt deutlich, das/, lange bevor der Gesammtbetrag der durcl gehoben n Bebang erreicht n
(factisch auf allen < lichten Kartei i den mittleren Theil der Magellan-Strasze
mit dem offenen Meere verbunden hat. In derselben Periode musz
in der N'iihe VOn Cap Negl mit Findlingsblöcken überstreut und von Klippen aus oichtg renzt ist,einen geraden ('anal zwischen der von Land rings einge Water genannten Bucht und
dem östlichen Ann der Magellan-Strasze gebildet haben. Shoal Har- bour (Haveni. welcher in dieser Linie liegt, ist mit enormen Felsbruchstücken überstreut, welch.' von fünf bis acht
vorragen und ihm ein eigentümliches Aussehen geben. Die nicht geschichteten Lag Schlamms und weiszlicher
Erde, welche einige wenige Findlingsblöcke und zahlreiche kleinere, sowohl als auch abgerundete Fragmente enthalten, kommen nur in der näheren Umgebung der Magellan-Strasze «Ol und wahrscheinlich in Bezug auf ihren Ursprung mit der Existenz eines alten Canals in Verbindung, welcher nahezu dieselbe Richtung hatte wie der gegenwärtig existirende: es ist auch offenbar, breitung der zahlreichen groszen, jetzt an der Oberflache lieg Findlingsblöcki nun aammtlich ursprünglich in der nicht
geschichteten Ablagerung eingeschlossen gewesen sein oder Dicht) gleicherweise mit dem Laufe früher existirender Meeres-Canäle in Zu- sammenhang steht. Die Strömungen auf der Höhe des Cap Rom setzen beinahe beständig von Westen her ein, wie es auf Kosten aller derer bekannt worden ist. welche es zu umschiffen hatten; wann lieh setzten sie daher auch in einer gleichen Richtung durch i erwähnten früheren Canäle ein, als dieselben noch offener und 'gekrümmt waren als die Magellan-Strasze jetzt ist. Es ist mil lasz in den oben beschriebene'
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Verbreitung erratischer ;
stricten und in denen, von welchen sofort die Bede sein wird, die erratischen Blöcke und kleineren Fragmente sämmtlicb von Dach Westen hin gelegenen Bergen herabgewandert sind.
Auf einem ungefähr vierzig Meilen breiten Bezirke am äuszersten südöstlichen Theile des Fenerlandes, mit Einsohlnsz von Navarin und mehreren kleineren Inseln, sind die Ufer in einer ungefähr gleichen on einer Ablagerung eingefa den nichtgeschichteten
Lagern in der Magellan-Strasze sehr ähnlich ist. Auf der Süd-Seite der Insel Navarin bildet sie eine kleine Ebene (das einzige Sache Terrain in jenem Theile des Landes), welche von einer mehrere Bleuen langen und ungefähr sechzig Pnsz hohen Klippenreihe eingefaszt wird. An diesen Klippen findet sich nicht eine Spur von Schichtung; und ge, eher thonige Masse enthält einige ec meistens
abgerundete Fragmente von allen Gröszen, von bloszen Stückchen bis
zen Findlingsblöcken von nahe/u derselben Zusammensetzung »ie die Fragmente in der Magellan-Strasze. Ähnliche Gesteine kom- men in situ nicht innerhalb sechzig Meilen vor, und wahrscheinlich sind einige von ihnen nur in einer beträchtlich gröszeren Entfernung zu finden. Innerhalb der östlichen Mündung des Beagle-Canals. welcher einen Theil des oben erwähnten Gebietes bildet, sind die Klippen hoher und in den Lagen finden sich zuweilen regelmäszig liollstein- Schichten zwischeneingeschaltet. Ich kann die -eheinung
der Klippen rund um Xavarin-lnsel nicht genauer beschreiben, als mit der Bemerkung, welche ich. als ich sie sah. in mein Notizbuch einschrieb, „das/ eine ungeheure Fluth plötzlich in ihrem Laufe auf- gehalten worden zu sein scheint.- Wegen der Weite und dem Offen- sein der Canäle sowohl nach Osten als nach Westen und wegen der
für die sehr allmähliche Erhebung des Landes in den benach- barten Gegenden Bchien mir aber diese Erklärung mit der gröszten Schwierigkeit zu kämpfen zu haben. Es ist daher der Ursprung dieser
benso wie der in der Magellan-Strasze, welche, obschon nicht
m submariner Bildung sind, mir gänzlich unerklärlich
geblieben. Diese Ablagerung ist dem steinigen Thon (Lösz, tili) in
Schottland, der Trift-Formation im nördlichen Europa und der Ost-Küste
von England, in den folgenden Beziehungen ähnlich, welche, wie Lyell*
'he Boullder Formation of Esst Norfolk, in: Philosophical Mi
:J48.
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bat, deutlich auf einen besonderen Ursprung bind
erstens in dem vollständigen Fehlen einer Schichtung in einem Theil eines Lagers, welches an einein andern entweder durch seini Dicke oder in abwechselnden Schichten Zeichen einer regelmäszigi lagerung darbietet; zweitens in der dichten Nebeneinander} von Fragmenten weit hertransportirter Gesteinsarten, welche in ihrer von minutiösen Eollsteinen bis zu Findlingsblöcken schwanken und von denen einige abgerundet, andere kantig Bind; and endlich, wie ich glaube, in dem häufigen Vorkommen einer Bedeckung von Kies. Nachdem Lyell diese Art von Ablagerung (welche ich der Kürze wegen mit dem Namen „Lösz' [dem bc ill'J be-
zeichnen will) in mehreren der oben erwähnten Lander untersucht hatte, schrieb er ihren Ursprung der Ablagerung von Schlamn und Gesteinsblöcken von schmelzendem Treibeis in einem ruhigen Meere zu; aber in dem Gebiete in der Nähe der östlichen .Mündung der Magellan-Strasze, wo sich das feinste Sediment in horizontalen Blättern und das grobe Fluszgeschiebe in Lagern angeordnet hat, er- scheint es fremdartig, dasz die Schichtung so gänzlich, und häufig so plötzlich, allein im Lösz fehlt. Das blosze Herabfallen von Bruch- stücken scheint kaum hinzureichen dies zu erklären; denn wir haben gesehen, dasz sowohl kantige als abgerundete Fragmente zuweilen in der feinsten blättrigen Substanz eingebettet vorkommen. Vielleicht dürfte die durch das Stranden der Eisberge verursachte störende Wir- kung, wie Lyell vermuthet hat, dieses merkwürdige Fehlen einer .Schichtung im Lösz erklären.
Ich will nur noch weiter hinzufügen, dasz ich in diesen Ablagerungen vergebens nach irgend welchen Besten von Meeresthieren gesucht habe, und ein ähnliches Fehlen ist auch in denen in Europa beobachtet worden. Wir dürfen nicht etwa annehmen, dasz ihre Ab- wesenheit dadurch erklärt werden könnte, dasz ein derartiger Boden der Existenz von Seethieren ungünstig wäre: denn es wächst Dich sowohl in den rings umschlossenen als in den nur theihveise geschütz- ten Buchten des Feuerlandes der Kelp (Fu in einer Tiefe von zwei bis zwanzig Faden an den losen runden Steinen und beher- bergt zwischen seinen Wurzeln zahllose lebende Wesen: sondern auch im offenen Meere, wo kein Kelp vorhanden war. fand ich zahlreiche itulae und andere Muscheln an im Schlamme liegenden Steinen. Wenn wir aber bedenken, eine wie grosze Zahl von Eisbergen, manche
5
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6lj Verbreitung der erratischen Bl
mit fremden Substanzen beladen, aber noch viel mehr ohne irgen Bolche, nach der obigen Theorie nach der Stelle hin getriftet sei wo sich der Lösz anhäufte, und dasz diese Eisberge, von de Gezeiten auf und niedergeworfen, ebensowie in Stücke zerbrochen an vielmals gestrandet, grosze Strecken des Meeresgrundes aufgepflüg haben werden, so wird ein Theil der Schwierigkeit, das Fehlen mari ner Thierreste in diesem Lösz zu erklären, beseitigt: denn wir könne uns die Existenz irgend eines Thieres auf einer weichen Schicht vo Schlamm und Steinen nicht vorstellen, welche in Zwischenräumen mi groszer Heftigkeit aufgewühlt wird.
Eine interessante Schilderung der Eis-Fragmente an der Kn-t von Sibirien hat Wbangell3 gegeben; sie werden häufig senkrech aufgerichtet und werden, um seine eigenen Worte zu gebrauchen, „mi „fürchterlichem Krachen gegen einander getrieben, werden niederge „drückt und erscheinen dann wieder an der Oberfläche, mit dem aut „gewühlten grünen Schlamm hedeckt. den wir oft auf den höchste „Klötzen gesehen hatten.- Der besondere, hier beschriebene Fall er eignete sich 100 Meilen vom Festlande entfernt, wo indessen da nur ungefähr fünfzehn Faden tief war: viele von den Eisklötze waren ungefähr 100 Fosz hoch. Wbakgbli gibt an, dasz innerhal der Linie groszer Eisklötze das Meer meistens ruhig und nur mi kleinen Eisfragmenten überstreut war; es können sich daher in diesen Falle ungestörte Schichten von Kies oder anderer Substanz leid (während der allmählichen, der Annahme nach dort im Fortschreite begriffenen Hebung des Landes) über dem aufgewühlten Grunde an häufen, und in diesen letzteren Ablagerungen ist es uicht wahrschein lieh, dasz irgend welche organische Keste eingeschlossen werden.
Bei der Gregory Bay, im östlichen Theile der Magellan-Strasz« finden sich zwei Durchschnitte, welche einer Beschreibung werte sini Die Klippen bestehen aus dem gewöhnlichen schwärzlichen erhärtete Lösz, in welchen an einigen Stellen Schichten eines gelblichen, thonigei einige wenige grosze Rollsteine einschlieszenden Sandes eingeschalte sind. An einer ungefähr fünfundzwanzig Pnsz hohen Klippe (Fig. 2 welche nach einem an Ort und Stelle entworfenen I'mrisz ansgeführ
rteht der hauptsächlichste Theil aus feinblättrigem Schlamm (B). welcher ein wenig weiter nach rechts viele Gi
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Feuerlaii
fragmente einschlieszt und seinen blättrigen Character verliert. Nach link- wechselt er mit Lagen von schwärzlichem Schlamm ah (D).
aaridiger Schlu». Schlamm o*
sandiger Thon.
Gregory Bay ii
ImEhllch In der
r gel<en<ien Masse verjchwand; die .1
geschlossenen Lagen waren stark ge« S-rasze.
welche in einem Winkel von 135° geneigt sind und am Fusze der einen regelmäßigen Sattel bilden. Viele von diesen Schichten
n sich in dem gelben sandigen Schlamm in den all« thümlichsten Windungen. An einer andern Klippe, Fig. 3, fällt eine
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i achtzehn Zoll dicke und dreiszig Fusz lange Schicht vo feinem sandigen Thon, welche in einer Masse gröberer Art li dem ''inen Ende sanft ab und ist am andern rückwärts unter sie selbst eingebogen. Die untergeordneten Lagen innerhalb diese] sind in beckeu- oder besser urnenförmige Palten von ungefähr einen (reite gekrümmt und sind in beinahe gleichen Zwischenräume angeordnet, so dasz das Ganze einer architektonischen Verzierung gleicht Sie können nicht immer von einem Becken oder einer Urne zur ander verfolgt werden. Der ausserordentlich starke Grad ihrer Krümmun beweist, das/ sie nicht in ebenso vielen Furchen am Meeresgrunde al gelagert wurden; es darf vielleicht vermuthet werden, das/, währen des groszen und ungleichen Druckes, dem die ganze Masse unterworfe worden ist, die feiner-körnige blättrige Mass.'. ans welcher diese ur nenförmigen Becken bestehen, leichter nachgab und /wischen die eine geringeren Gewalt ausgesetzten Theile hineinglitt. In Bezug auf di Kraft, durch welche beide Durchschnitte gewunden wurden, konnte ic mich, wegen des allgemein nicht gestörten Zustandes des ganzen Lau des und der unmittelbar anstoszenden Schichten und gleicherweis wegen der Eigentümlichkeit der Biegungen in Fig. 2, damals niel überreden, dasz dies eine Folge der gewöhnlichen Kraft von nute sei. und eine ander.' Lösung fiel mir nicht ein. Lyell* hat da-/ in den Districten in Europa, wo der Lösz (tili) und erratiscl Blöcke vorkommen, äusserst merkwürdige gewundene Schichten dich auf nicht gestörten Lagern aufgelagert sind, und als einen Erklärung! grund erinnert er an den Seitendruck, welche gestrandete Eisberg ausüben. Da wir hier gleichfalls Los/ und erratische Blöcke haben >\a> Hinaufzwängen und Vermischen dieser sedimentären AI lagerungen vielleicht durch dieselbe Kraft bewirkt worden"', eine Kral
4 Philosophie»] Magazine, 1840, p 879; Lyell, od theBouldi in: Proceed. Geol. Soc. Vol. Hl
5 Cap1 te vnn Grönlai
azlioh ii i wird". Die I Capt, Graab führ! wrmutbungsweise unter andern Ursachen an, n bis zum Grund.
: wieder frei wurden, bis ihr ganzer oberer Theil w. and ihre
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m. welche in den meisten Fällen blosz die Scheidung des an-
Ifteten Materials in einzelne Schichten verhindert zu haben scheint. 3. Die Insel Chiloe. Aul' linsen» Wege von en südlichen Theil des
tinents der West-Küste entlang gieng ich nicht südlich vom 47. Grade an's Land. Zwischen dem l!>. und 50. Grade war es indessen, das/ das in meiner .Heise- beschriebene Fragment von Granit aut einem Eis- berge, zwanzig .Meilen von dessen Prsprungsgletscher entfernt, schwim- mend gesehen wurde: wir dürfen daher sicher sein, das/ auf Strecke erratische Blocke vorkommen. Zwischen dem 47. Breitengrade und dem südlichen Ende von Chiloe gieng ich an mehreren Stellen der I s gelegenen Küste an's Land, bemerkte aber nicht einen ein- zigen Findlingsblock: da sie indessen von der Cordillera durch da- zwischen gelegenes hohes Land getrennt i ich das Fehlen von erratischen Blöcken wohl erwarten las
Auf Chiloe' fand ich wieder dahin transportirte erratische Blöcke in ungeheurer Anzahl. Diese Insel ist hundert Meilen lang, erstreckt sieh von 41° 46' bis 43° 20' s. Br.. und liegt mit der Cordillera in einer Entfernung von ungefähr dreiazig Meilen von ihrem Fusze pa- rallel. Sie besteht aus Glimmer-Schiefer, mit zwei vulcanischen Forma- tionen, und ist hauptsächlich an der östlichen und nördlichen Seite von horizontal geschichteten Lagern tertiären Sandsteins und vulcani- -andes breit eingefaszt: der Sandstein geht an einigen Stellen in ein lose zusammengefügtes Conglomerat über. An der östlichen Küste ist das Land undeutlich in hintereinander aufsteigende Ebenen modellirt. von denen die oberflächlichen Theile, und die ganze Mächtig- keit einiger der unteren, aus geschichteten Fluszsteinen bestehen. Diese Anhäufungen sind da. wo sie die tertiären Sedimentbildungen über- lagern, offenbar von späterer Bildung: ich wage aber nicht, in allen Fällen die Fluszstein-Schichten neueren Ursprungs von dem oben er- wähnten tertiären Conglomerate zo unterscheiden. Die Findlingsblöcke kommen in ausserordentlicher Anzahl auf der ganzen Strecke des öst- lichen und nördlichen Strandes vor und gleicherweise bis zm \on mindestens 200 Fusz am Lande. Ich habe einige wenige in den Kies-Klippen gesehen: und da vieh* ausgedehnte Riffe beweisen, dasz eine starke Denudation hier stattgefunden hat. so wnnutlie ich, dasz
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viele dieser -Massen ursprünglich im Kiese eingeschlossen waren. Er- ratische Blöcke sind gleichfalls sehr zahlreich auf den kleinen Inseln welche dicht an der Ost-Küste von Chiloe liegen und von ihr durcl Canäle getrennt sind, welche, obschon sehr eng, in der Ti 50 bis 300 Fusz schwanken. An den zwei Stellen, wo ich die äuszeri oder westliche Küste von Chilo§ besuchte, habe ich keine dorthin ge- schafften Blöcke gesehen, ebenso wenig während eines Rittes von un- gefähr dreiszig Meilen quer durch das centrale Hochland.
Die erratischen Blöcke bestehen aus mehreren Varietatei Granit und Syenit; solche von der letzteren Gesteinsart sind auf den nördlichen Strande häutig: aber alle die Massen, welche ich dreiszig Meilen weiter nach Süden beobachtete, waren von Granit. Ihr Cr sprungsgestein existirt wahrscheinlich in der Cordillera: ein iutelli genter Einwohner machte mich auf mehrere Varietäten von Syenit um Granit am nördlichen Ende der Insel aufmerksam, welche, wie er mi gesellen zu haben versicherte, ganze Berge in der Nähe des Relonca\ Sound bildeten, welcher in demselben"Breitengrade liegt: verhält siel dies wirklich so, so müssen diese Blöcke mehr als vierzig Meilen ge wandert sein. Auf Chiloe habe ich keinen Granit oder Syenit gesehen sicher findet sich keiner an der nördlichen oder der östlichen welche ich ganz untersucht habe, und' ich glaube ziemlich sicher zi sein, dasz keiner im nördlichen Theil der Insel vorkommt: es ist in dessen nicht unwahrscheinlich, dasz einige von den westlichen Hohen zügen, welche zu 3000 Fusz gesehätzt wurden, aus Granit bestehen könnten. Wenn irgend welche von den erratischen Blöcken von de Höhen von Chiloe' gekommen sind, so müssen sie einen breiten und horizontalen Saum von tertiären Ablagerungen überschritten haben es ist aber viel wahrscheinlicher, dasz sie sämmtlich von der Cordiller gekommen sind, Die gröszeren Findringsblöcke waren alle eckig im glichen den Fragmenten am Fusze eines Berges. Eine Granitmass bei Chacao war ein rechtwinkliges < Iblong, welches fünfzehn Fusz be elf Fusz masz und neun Fusz hoch war: eine andere am nördliche) Ufer der Insel Lemuy war fünfeckig, völlig winklig und masz an jede Seite elf Fusz; es sprang ungefähr zwölf Fusz über den Sand voi ein Punkt war sogar sechszehn Fusz hoch: dieses Felsenbruchstück kommt beinahe den gröszeren Blöcken auf dem Jura gleich. Es fandei sich noch sehr viele andere von zwei Dritteln bis zu einem Vierte onen. Die erratischen Blöcke anf den kleinen Insel
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waren der Zahl nach weniger und mehr abgerundet als diejenigen auf den offenen Theilen der östlichen Küste; ich glaube aber diese Be- merkung gilt nur für die kleineren Massen, welche später nach ihrer ersten Entfernung abgerundet worden sein können.
Die Lage der Findlingsblöcke an dem äuszersten nördlichen Punkt von Chiloe, wo ein ungefähr 250 Fusz hohes Vorland mit der Halb- insel Lecuy durch eine ganz niedrige Landenge verbunden ist, verdient noch eine weitere Erwähnung. Dieses Vorgebirge musz nach der Ähn- lichkeit seiner Zusammensetzung, Höhe und Stratifieation frühi mal mit der Küste von ChiloS in Zusammenhang gestanden haben. Die Seeströmungen in alter Zeit, welche das Vorgebirge beinahe insel-
11 in kreisten, lagerten auf seiner nach dem Lande zngeki Seite und an der gegenüberliegenden Küste Massen von regelmässig bteten Geröllsteinen ab. Ei che Blöcke waren in
diese Schichten eingeschlossen, und viele sehr grosze eckige Findlinge von Syenit lagen sowohl auf der niedrigen sandigen Landenge als auch auf ihren Seiten in einer Höhe von 150 Fusz; transportirte Blöcke waren sicher hier viel zahlreicher als an irgend einem andern Theile des umgehenden Landes. Vor der Hebung, welche innerhalb di pliocenen Periode stattgefunden hat, musz das Vorgebirge eine Insel gewesen sein, und die jetzige niedrige Landenge der Grund eil nals, welcher dem Laufe der Fluthmassen zwischen Chiloe' und dem Pestlande von America offen lag. Wir sehen daher hier selb! deutlicher als am Feuerlande, dasz ein offenbares Verhältnis zwischen der Verbreitung der erratischen Blöcke und der Richtung entweder . >r Alters bestandener oder jetzt noch existirender Straszen besteht. Nach dieser Betrachtung war ich zuerst über das Vorkommen zahl- reicher Findlingsblöcke in den gewundenen Canälen zwischen den kleinen Inseln und der Ost-Küste von ChiloS überrascht; ich hatte aber die l'hatsaehe übersehen, dasz vor der neuerlichen, eben erwähnten Er- hebung der mittlere Theil von GhiloS in der Richtung di wegen seiner tiefen Lage von einem queren ('anal durchsetzt gewesen sein musz. Ware die Strecke zwischen Chiloe und der Cordillera in Land umgewandelt worden, so würden die erratischen Blöcke in ihrer Lage mit Bezug auf ihr wahrscheinliches Ursprungsgestein, in ihrer Grösze und eckigen Gestalt deuen auf dem -Iura ähnlich g sein; die jetzt /.wischen den kleinen Inseln liegenden Granitblöcke varen dann die Repräsentanten derjenigen, welche, wie
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72 Blöcke.
vor kurzem gezeigt hat, in den inneren Thalern jenes Gqbirg vorkommen.
Von den wei Findlingsblöcken, welche icl
sehen habe, lagen die meisten in dem geschichteten Kies: ich finde aher in meinem Notizbuche zwei in der südlichen Hälfte der Insel erhaltene Durchschnitte, die ich als aus erhärtetem Schlamm bestehend und winklige ebensowohl wie abgerundete Bruchstücke weit her trans- portirter Gesteinsarten und in einem Falle auch einen Findlingsblock einschlieszend beschrieben habe. l>iese Ablagerungen sind offenbar nlich, welche steiniger Thon "der Lösz (tili) genannt werden. und ich bin beinahe gewisz, dasz sie nicht geschichtet waren; da mir aber das I knüpfen würde, nicht bekannt war.
verglich ich sie einfach mit den Ablagerungen im östlichen Feuer- lande, und ich berichte hier nur. was ich damals oiedergeschrieben habe. Auf der inneren Seite einer der Chonos-Inseln, ein wenig süd- lich von Chiloe", in 48° 50' s. Hr.. finden sich ungefähr SOOFnszhoh« Klippen, welche ich gleichfalls nur theilweise beschrieben habe als
irarzlichem erhärtetem Schlamme mit zerstreuten Kollsteinen verschiedener Gröszen bestehend, einigen gut abgerundeten, andern nm unbedeutend geruudeten: da ich noch besonders bemerkt habe, das/ der Kies im obern Tbeile der Klippe geschichtet war, so vermuth. ich, dasz in den unteren nur wenig bestimmte Anordnung vorhanden war. In einer Schicht von losem Sande am Fusze dieser Klippe, wi der erhärtete Schlamm in blättrigen sandigen Thon übergieng, fand icl eine Menge zerbröckelter See-Muscheln von frischem Aussehen, abei zu sehr zerbrochen, um bestimmt werden zu können. Auch auf Chiloi fand ich an einer Stelle, wo eine Masse von Lösz (tili) in feinkörnig«
Schichten übergieng, ein oder zwei Fragmente einer Gy Ich musz indessen bemerken, dasz das Fehlen von See-Muscheln in
Schichten von Lösz viel weniger merkwürdig ist, als in denen von Orosz-Britannien, weil die umgebenden geschichteten Formationen hier nur sehr wenig Muscheln enthalten. In Chiloe fand ich geradzi gar keine, ausgenommen da, wo der Sandstein kalkige Concretionen enthielt.
Was das Alter der erratischen Formation von Chiloe1, und. wi< ich hinzufügen will, des Feuerlandes betrifft, so habe ich darübei keinen genauen Aufscblusz. Die ganze östliche Küste der [nsel tsl innerhalb der postpliocenen Periode sicher von zwanzig bis vierzig
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Fusz und wahrscheinlich noch viel mehr erhoben worden, denn auf der Halbinsel Lecny (nahe der Stelle, ron wo ich die erratischen I üui der niedrigen Landenge beschrieben habe) fand ich in einer Höhe Fusz eine grosze Schicht jetzt lebender Muscheln, aus wel- cher heraus Waldbaume wuchsen. Ich habe beri im östlichen Feuerlande die erratische Formation innerhalb der näm- lichen Periode worden ist. Wenn wir nicht annehmen wollen, dasz die Findlingsblöcke in einem tiefen Meei wurden. : Beschaffenheit und der Schichtur tenden Ablagerungen nicht sehr wahrscheinlich erscheint, oder wenn wir nicht annehmen wollen, dasz das Land groszen Niveau-Schwan- knngen ich die erratische Formation seit dein Beginn der postpliocenen Formation oder nur kurze /
iiaul't haben. Auch in Bezug auf die Findlingsblöcke au) den tieferen Ebenen am Santa Cruz kam ich nach indirecten, und daher nur mit beschranktem Vertrauen aufzunehmenden Beweisen zu diesem nämlichen Schlusz. Es ist der Erwähnung werth. da
i die Zerstreuung der in den temperirten Theilen der nörd- lichen Hemisphäre liegenden Findlingsblöcken in diese Periode verlegt halien.
Ich habe in mein Bgeben, dasz ich nordwärt!
chiloe iil" 17' s. Br.) keine Bruchstücke weit her transportirte Bteinsarten, welche mit den oben beschriebenen erratischen Blöcken in eine (.'lasse gebracht werden könnten, angetroffen habe: nehme dabei ihre bedeutende Grösze, häufig eckige Gestalt und ihre vollständige Trennung von ihrer Ursprungsquelle durch weite Thäler oder Meeresarme als ihre unterscheidenden Charactere: ich habe Ge- legenheit gehabt, de in der Gegend um Valdivia, Concepcion und in vielen Theilen des centralen und nördlichen Chile zn beobachten. In Districten traf ich auf keine Schicht von LöSZ. Nördlich Magellan-Strasze, an den Meeres-1 fern von Patagonien
istlichen Falklandi
: iinl. und nur "
2......Fnai Höh* hat, h
ie kommen dürfte, dasz die tne i als in der Periode der Verbreitung ! hätte, will ioh bemerken, das: die TL h : denn ich konnte ke
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Verbreitung der err il
La l'lata, kommen weder Schichten von Lös/. Doch erratische Blöcke unter denselben Breiten vor, unter denen beide an den Kfisl Stillen Oceans zu finden sind. In Bezug auf die erratischen Massen können wir nach dem, was bei der Schilderung der Auffahrt im Santa Cruz gezeigt worden ist, schlieszen, dasz ihr Fehlen daher rührt, da-/ ein zu weiter Raum die Ufer des atlantischen Oceans von der Cor- dillera trennt. In meiner ,Koise- habe ich im Einzelnen zu zeigen ver- sucht, das/ in den nördlichen Theilen sowohl der Neuen als der Alten Welt und in den südlichen Theilen von America die Verbreitung der erratischen Blöcke beim Annähern an die Tropen auf beinahe dieselben Breiten beschränkt worden ist. und das/ keine echten Blöcki
Senheit in den zwischen den Tropen gelegenen Ländern beob- achtet worden sind7: wir dürfen nun wohl auch vermuthen, das/ Schichten von Lösz (tili) sich auf dieselben Parallelen geographischer Breite beschränkt ergeben werden wie die erratischen Blöcke.
: Baden, während ich oi< Punkte der
_ Mii.ii .i.ler iles östlichen Feuerlandes
' In i I ang .IL' sc hu
und dabei zufällig eil weggelassen. In der Nähe von Bio de Janeiro traf ich einige errat Grfinstein Wkies enthielten
ii abgerundet.
bt immer vorbanden, doch, wo es sich ßndet, als eminent :. der unmittelb
Vegetative leugh (Travels, Vol. II. p. 195
beobachtete Grün
|.. 272) beule
Cruz. Mr. Fox, thoilte mir mit
auf den Inseln s. Sebastian und Sta. Catarina und be
Porto Alegre an n gefunden habe. Trotzdem is
es nicht unwahrscheinlich, das/ in all diesen Fallen da ml war. Ich hahe in der Näl
gefunden: von Eschwege erwähnt andere, und Fox beobachtete
.hl Auszer vielen augenfälligen Mitb isteinsfragmente :
Entfernungen zu transportiren, b. wo die Geologen ;il 1 -_r.-i11- ii
annehmen, dasz die .....isten Länder lange wankungen erlitten haben
dürfen wir nicht übersehen, was an einer eiponirten und sanft geneigten Fläche
während heftiger Stün.....lie Brandung ffii eine Kraft haben 1
...ii der Höhe einer Strandlinie nach der andern zu treib
mählich in das Land eindringt.
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4. Bemerkungen über die Gletscher des Feuerlandes und über den Transport von Findlingsblöcken.
In dem noch übrigen Theile dieses Aufsatzes will ich einige Bemerkungen über die Gletscher des Feuerlandes und über die zum Transport der erratischen Blöcke machen. Ich habe kei legenheit gehabt, auf irgend einem Gletscher zu landen, wir aber in dem Bcagle- und Magdalenen-Canal innerhalb zwei von mehreren vorbei. Die Berge waren mit Schnee bedeckt, und die Gletscher bildeten viele kurz.' Anne, welche bis zum Strand' reichten und in niedrigen senkrechten Eisklippen endigten. I' Bache dieser Gletscher, selbst bis zu einer beträchtlichen Höhe Bergen hinauf, war von einer hell himmelblauen Farbe undvollki rein, wie es auch die schwimmenden Bruchstücke waren. Dil sich erwarten lassen wegen der Kürze dei nicht von steilen Bergen begrenzt waren und weil sie sich nii einer Vereinigung zwi ihrerer kleinerer Eisstiöme gebildet
hatten. Obgleich der hauptsächlichste charakteristische Zug des Climas der südlichen Theile von Süd-America Beine Gleichmäszigkeit zu sein scheint, so können doch d
denn grosze Massen brechen bestandig von den Eisklippen ab. Wir waren Zeugen von einem solchen Fall im Beagle-Canal; und das Wasser war mit kleineren Bruchstücken überstreut: Capt. K wähnt mehrere Buchten und Canäle im Feuerlande, die fast von verstopft waren: Mr. BYNOE9 (heilte mir mit, dasz in : Sound bis zu fünfzig Eisbergen zusammen gesehen wurden: hinl Halbinsel Tres Montes, in einer der von Genf entsprechenden \
schreiben einige -panische Missionäre10, in einei Schilderung ihrer Reise, emen Meeres-Arm von Eisbei
dicht erfüllt. Einige von den in stücken sind von ungeheurer Grösze: Kikkk " begegnete einem in das Land hineinziehenden Bucht, in der entsprechenden Bn Paris gelegen, welcher zu zweiundvierzig Fusz Böhe geschätzt wurde und auf dem Grunde fest stand an einer Stelle, wo mit einer 126 Fusz
8 Voyages ol' the Adventure and the Beagle, Vol. I. p. 56, >'. I i 1 Heini I
oture and the Beagle, \
HP
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76
Verbreitung der
Lein€ kein Grund erlothet werden konnte. Diese Masse war daher mindestens 168 Fusz hoch, einer hohen Kirche gleich: wie heftig musz das Wasser der eingeschlossenen Bucht aufgeregt
lerabstürzte! Capt. King vergleicht, da wo er einen andern Fall beschreibt", den Krach dem Breitseitenfeuer eines Krii durch diese einsamen Gegenden wiederhallend. Im Beagle-Canal ver- der nicht bedeutende Stur/, von dem wir Zeuge waren, eine Welle, welche beinahe unsere Boote zerstört hätte, trotzdem sie an da» Ufer heraufgezogen und von der Eisklippe eine halbe Meile ent- fernt waren. Derartige Wellen scheinen die auf dem Strande liegen- i-Bruchstücke von ihrer Stelle zu bewegen und vor sieh her "hen. Obgleich die Gletscher, welche ich gesehen habe, voll- rein waren, werden doch viele von den in Eyre's Sound ge- sehenen von Kirkf. als dunkel gefärbt beschrieben und auf der Ober- les einen wurden mehrere Blöcke von Granit und Syenit ge- funden.
Die Gletscher im Beagle-Canal waren meist von einer, aus un- geheuer groszen Fels-Bruchstücken gebildeten Landzunge eingefaszt, und viele Findlingsblöcke waren über die benachbarten Ufer gestreut. /ige Gletscher, an welchen ich sehr nahe herankam, stieg in Ende einer Bucht hinab, welche auf der einen Seite aus Glimmer-Schiefer, auf der andern Seite von einem breiten, ungefähr fünfzig oder sechzig Fusz hohen und allem Anscheine nach ganz und gar aus enormen Bruchstücken, hauptsächlich von Granit, zosammen- V"i-gebirge eingeschlossen wind''. Eines dieser Bruchstücke masz neunzig Fusz im Umfang und sprang sechs Fusz über den Sand vor. Diese- Vorgebirge, welches ohne /.weite] ursprünglich eine Seiten- war, springt beinahe eine halbe Meile über das Ende des Gletschers vor und ist stellenweise mit alten Bäumen bedeckt; wir daraus folgern, das/, sich der Gletscher früher betrachtlich kte, als er es jetzt thut. Es würde unnütz sein, die Schwierigkeit auch nur zu erwähnen. welche jede Theorie über das Transportiren erratischer Blöcke, ausge- nommen die. welche die Thätigkeit des Eises dabei berücksichtigt, : aber nach den merkwürdigen Entdeckungen von VENETZ, Lgassiz und Anderen über die weite Verbreitung in
fle, Vol. I. p. 110.
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Europa von Moränen, die vron alten Gletschern gebildet
lothwendig zu bemerken, dasz weder die „Lösz"- (tili) Schichten des östlichen Feuerlandes, welche in eine grosze Formation horizontal- blättrigen, marine Fossilreste enthaltenden Sandsteins öbergehi äzig schichtenweise mit dieser abwechseln, noch der ge tete Kies und Lösz, welcher an den 1'lein von CMloS niedrige bildet und in regelmäszigen Schichten die tertil sich wie gewöhnliche ebildet haben können; es
daher auch die eingeschlossenen erratischen Blöcke nicht dui Gletscher fortgeschafft wurden sein. Ich werde zu der» t'olgerung auch in Bezug aut den Lösz des südlichen Feuerland führt, welcher eine horizontale Ebene und einen Saum um ; Inseln bildet und welcher an einer Stelle in eine tete Ablagerung abergeht. Die erratischen Blöcke auf den unteren Ebenen am obern Kiele des Flusses Santa Cruz sind über ein Land verstreut, welcl ne Modellirung der Thätigki
verdankt. Diejenigen aul der 1400 Fusz hohen Ebene sind sieben- undsechzig Meilen von der Cordillera entfernt, deren höchster Gipfel hier nur 6400 Fusz loch ist, während der ganze Gebirgszug be lieh niedriger i-t. Di Neigung dei Oberfläche, in Verbin-
dung mit dem Fehlen von Wällen oder Bücken auf ihr. und die eckige Form der Fragmente stehen der Ansicht dasz die
Blöcke durch Gletscher bis in eine so weite Entfernt worden sind. Ich komme daher zu dem Schlüsse, dasz es in di zuerst genannten Districten ganz sicher, und in den drei letzteren im hohen Grade wahrscheinlich ist. dasz die erratischen Blocke durch schwimmendes Eis transportirt. wurden sind.
Die Thatsache, dasz viele von den Blöcken am nördlichei von Chiloe' von denei lilen weiter nach Süden gelegenen,
wo vor Alters ein Canal quer durch die Insel bestanden haben musz, verschieden sind, steht der vorstehend erwähnten Schluszfol nicht en Strömungen der Ebbe und Fluth
entsprechend der Zahl und Lage der sich nach dem Meere hin öffnen- den Canäle bestimmte Bäume des Bezirkes zwischen Chiloe und der Cordillera ausgespült haben; und je nach der Lage der Stelle, wo der mit seiner Gesteinsladung zuerst in'a Meer entlassen wurde, wird er nach dem einen oder andern Canal hin geschwemmt sein. Die wechselnden Wind'' werden ohne Zweifel tl
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Verbreitung Blöcke.
Gang der Eisberge beeinfluszt haben; da sie aber sehr tief schwimmen
werden die Strömungen viel mächtiger auf sie eingewirkt haben. Aucl
bietet der Umstand, dasz die erratischen Blöcke auf der hohen um
auf der untern Ebene des Santa Cruz von verschiedenen Gesteinsartei
sind, keinerlei Schwierigkeit dar; denn nach der zur Erklärung dei
Existenz der unteren Ebenen notwendigen Niveau-Veränderung des
hätten wir vorhersehen können, dasz einige von den Gletschern
früher an der Küste mündeten, aufgehört haben werden dies
zu thun. und dasz bis jetzt unter der Meeresoberfläche untergetaucht
ine Felsen exponirt worden sind; und deren auf die Gletscher
herabfallenden Bruchstücke werden mit den Eisbergen fortgeschafft
! sein.
Augenscheinlich werden Massen von schwimmendem Eise, durch Eelsenbruchstücke fortgeschafft werden, auf zweierlei Weist und unter beträchtlich verschiedenen, wennschon häufig zusammen- wirkenden Einständen hervorgebracht, nämlich durch das Abbrechen von Eisbergen von Gletschern, welche factisch bis in das Meer hinab-
imd das thatsächliche Gefrieren der Oberfläche de-
oder der sieh in dasselbe ergieszenden Ströme. Grosze erratisch!
Blöcke können in dieser letzteren Weise (tnii seltenen Ausnahmen)
im Eise eingeschlossen werden, wo der Winter aus/erst kalt
im Bothnischen Meerbusen und an den ufern von Nord-America
Ein Verhältnis] t Theil der in dieser Art eingeschlossenen
nie wird meistens dem abreibenden Einflüsse des Meeres-Strandes
lollen bildet, wer- ie gern wiederholt an seichten stellen gestrandei und dadurcl shr abgerieben sein. Die andere.Methode des Transports, näm- lich durch das Herabsteigen der Gletscher bis zum Meeresspiegel um mit verbundene Entstehung von Eisbergen, erfordert durchaus nicht nothwendig einen äuszersl kalten Winter; denn das tiefe Herab- il (unter übrig i mständen) ü
einem viel bedeutenderen Grade davon abzuhängen, das/ der Sommei arm genug ist, das Eis und den Schnee zu schmelzen, alo davon, das/ der Winter sehr kalt ist. Es steigen daher, wii meiner Heise (i i zu /.eigen versucht habe, Gletscher ii
Brica Dach dem .Meere herab von nicht sehr hohen Bergen um n. welche mit denen, unter welchen in Europa die gleiche inung stattfindet, verglichen auszerordentlich niedrig sind:
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(loch haben die pflanzlichen und thierischen Erzengnisse eines I
äer Art in einem gewissen Grade einen tropischen Chai Agassiz hat Dachgewiesen, dasz Gesteinsblöcke im Eise der schweizer Gletscher nicht eingeschlossen werden, ausgenomnn-i oben in der Nähe ihrer Quellen, und dasz jene zahlreichen welche an der Oberfläche liegen, weil sie keiner starken Abreibung ausgesetzt sind, eckig bleiben; es können daher nur lose eckige Ge- steinslihicke (wie es bei denen auf dem schwimmenden Bise in Eyre'e Sound der Fall war) von Eisbergen, welche von Gletschern in tempe- rirten Gegenden sich gelöst haben, transportirt werden. Und um dies zu bewirken, müssen die Eisberge senkrecht und in groszen Massen fortschwimmen, denn andernfalls würden die losen Fragment. in- -Meer geschleudert werden. Diese Bemerkungen gelten nicht noth- wendigerweise auch für Eisberge, welche sich in einem polaren Clima gebildet haben; denn wenn ein Gletscher bei seinem Niedersteigen das Meer eher erreicht, als die Gesteinsfragmente, welche auf den weichen Schnee gefallen sind, an die Oberfläche kommen, werden Eis- berge mit eingeschlossenen Felsbruchstücken gebildet werden. Ich habe im Geographica! Journal13 den Fall von einem ungeheuren Frag- mente in solcher Lage beschrieben, welches weit vom Lande im ant- ii Ocean gesehen wurde14. Da eine der beiden oben erwähnten Methoden, erratisch weiter zu schaffen, nämlich die durch sich von Gletschern
je, jetzt in Süd-America in Thätigkeit ist, werden wir natur- zu der Folgerung geführt, das/, dies die hauptsächliche Kiall ist bei der angeheuren Verbreitung, welche früher übe
iisgedehnteren Bezirk bewirkt wurden ist. Es würde allerdings der stärksten Belege bedürfen, um uns glauben zu machen, dasz die Oberfläche des Meeres, oder selbst der Flüsse, zwischen dem 41. und iL'. Grad s. Br. jemals dick genug gefroren wäre, um die ungeheuren Massen von Gestein en, welche wir jetzt an dei
Chiloe gestrandet finden. Die Eckigkeit ihrer Gestalt an diesen
Irt und am Santa Cruz stimm! zu ihrem Transport durch Eis-
grapbical Journal
M beobachtete i
ilche in den dorn Edinb. New Philosoph. Journal. 1841, [>. 173 and 176.
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reitung der erratischen Blöcke
ber nicht unwahrscheinlich, dasz das andere Momen nämlich das Gefrieren des Meeres, früher im Feuerlande, und beson- ders in den Büdlichen Theilen dieses Landes, wo die erratischen Blöcke häufig Zeichen eines Abgeriebenseins darbieten, als waren sin an eine Meeresstrande umhergeschoben worden, wirksam gewesen ist. We wir daher in irgend einem Lande, wo erratische Blöcke vorkomme die Beschaffenheit des Climas während ihrer Verbreitung zu bestr men versuchen wollen, so müssen wir nicht tjlosz auf den Charact der gleichzeitigen organischen Erzeugnisse achten, sondern auch a die Form und die Lage der Gesteinsbruchstücke; denn diese V'erhäl
werden uns hei dem Nachweise unterstützen, ob dieselben Eisschollen eingebettet gewesen oder an der Oberfläche tief schwi mender Eisberge fortgeschafft worden sind.
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Ueber die von den alten Gletschern in Caernarvonshire
hervorgebrachten Wirkungen und die von schwimmendem
Eise transportirten erratischen Blöcke.
Au-: 1'li.j London, Edinburgh and Dublin Philosophien! .; Journal of
Vol. xxi. 1842, p, l*o—i88.
Durch den Auszug von Dr. Bi ckland's Abhandlung «Über di glaciale Erscheinungen in Snowdonia und den benachbarten Theilen von Nord-Wales"1 geleitet und belehrt besuchte ich mehrere der dort erwähnten < »rtlichkeiten und bin, nachdem ich mich mit einigen der beschriebenen Erscheinungen vertraut gemacht habe, in den Stand ge- setzt, einige weitere Bemerkungen hinzuzufügen.
Dr. Bcckland hat angegeben, dasz eine Meile östlich vom See Ogwin eine Reihe von, mit Hunderten groszer Steinblöcke bedeckter Hügel vorkommt, welche dem Zustande einer nicht zerstörten Moräne näher kommen als irgend welche andere von ihm in Nord-Wales be- merkten Hügel von Detritus. Besteigt man diese Hügel, so ist es allerdings wohl leicht, sich vorzustellen, dasz sie die nordwestliche Seiten-Moräne (Gangecke) eines, in einer nordöstlichen Richtung von dem Berge Great Glyder herabsteigenden Gletschers gebildet haben. Am <üdlichen Ende des See's Idwell bieten sich aber die Erschei- nungen von Moränen, obschon in einem viel kleineren Maszstabe, mit vollkommnerer Deutlichkeit dar. Betritt man das wilde Amphitheater, in welchem der See Idwell liegt, so sieht man an dem andern Ende einige kleine eonische, unregelmäszige niedrige Hügel, welche sii Aufmerksamkeit leicht entziehen können. Die besterhaltenen Wälle liegen auf der westlichen Seite der groszen schwarzen senk- Nr., der G am 15. Decbr. 1841 schien im i
DiBWIJ
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g2 hi i- in Caernarvonshire.
rechten Felsenwand, welche die südliche Grenze des Sees bildel sind an vielen Stellen von Bächen durchschnitten und ergeben sich als aus Erde und Detritus bestehend, auf ihren Gipfeln gros/. blocke tragend. Sie scheinen auf den ersten Blick völlig unregel- mäszig gruppirt zu sein; aber Jemand, welcher irgend einen der am weitesten vom Absturz entfernt liegenden Hügel besteigt, sieht sofort, drei schmale, gerade, lineare Kücken (mit Spuren eines vierten) bilden. Der dem Abstürze am nächsten gelegene Kücken lauft eine Strecke weit am Berge hinauf, .Irr äuszere über ist länger und voll- kommener und bildet mit der Seiteuwand des Berges eine von l11 bis K. Fusz tiefe .Mulde. Auf der östlichen, gegenüberliegenden Seite des oberu Kmles des See- sieht man entsprechende, aber weniger ent- wickelte Hügel von Detritus eine kurze Strecke weit am Berge liin- i. Ich glaube, es ist für Jeden, welcher die Beschreibungen der die jetzt existirenden Gletscher in den Alpen begrenzenden Seiten- Moränen gelesen hat. unmöglich, aal diesen wallförmigen Hügeln zu stehen und auch mir einen Augenblick daran ym , sie alte
. sieh irgend eine andere i vorzustelli ne.se langen schmalen steilen Zügi
gegen die Seiten der Berge aufgeworfen haben könnte, oder vier linearen Kücken bezeichnen offenbar die Haupt- stadien im Rückgange des Gletschers; der äuszere ist der längste und sich am meisten von der groszen Felsenwand am Süi Die innern Reihen bestimmen deutlich die Gletschers während des letzten Stadiums seiner Existenz, li Zeit stieg ein kleiner, besonderer Gletscher aus einer engen aber hohen chlucht am nordwestlichen Ende des Sees herab; und hier kann man I berreste einer End-Moräne in den kleinen Hügeln erken- Iche einen durchbrochenen Halbkreis um eine kaum mehr als hundert Yards im Dun ,;/.e, binsenbedeckte Ebene bilden.
11 sind geglättet, warzig und gefurcht, und zwar um den See herum und auch noch in einiger Tiefe unter der Ober- Wassers, wie ich sowohl sehen als fühlen konnte. Älm- ßhen kommen auf allen Seiten in groszer Höhe vor. weit
oberhalb der Grenzen der oben beschriebenen Morä.........id
/1 der Zeit hervorgebracht, als das Bis in einem groszen Stroi das nördliche mphitheatere des [dwell-Sei
u Felsenwall ergosz.
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Ich will hier erwähnen, dasz Bich ungefähr achtzig lards lieh von der Stelle, wo der Flusz durch einen niedrigen Detritus-Wall, wahrscheinlich früher eine End-Moräne, aus dein See austritt, spiel eines Blockes findet, welcher, wie e beschrieben haben, durch eine Spalte im Eise hinabgestürzt in brechen ist. Der Felsblock besteht jetzi aus vier groszen tafelt? . von denen zwei auf ihren : a und zwei fch
auf einen daneben -teilenden Block übergefallen sind. Nach der. wenn auch an und für sieh geringen Entfernung, durch welche dii
von einander getrennt sind, müssen sie mit groszer Gewalt in ihre jetzige Lage gestürzt -
. quer auf die welcher dasz sie
von den Bergen hinter ihnen herabgerollt sein konnten; mal daher zu dem Schlüsse geführt, dasz sie nahezu m einer
li'die herab in ihre gegenwärtige S;>
Her felsige und steile Wall, über welchen Ampbith ie Idwell in das Thal von Nant-Francon
flosz, bii
lim mei auffallendste]
a dar. und zwar in
der Tafeln in A.gassiz'8 Werk über
oahe aneinand nur durch eine kleine Schlucht getrennt sind, so sind ihre steilen ab- gerundeten Seit deutlich mit Linien gefurcl bedeuten gt sind. Dei dieser Kuppeln ist vergleiche selben dicht bei der Brücke über den Flus
ammen. An Spaltungsrichtung des Schiefers stark geneigt, und. alli oach in Platten, Bind
und sanfte Furchen, quer zu den Schrammen und zu dem wahrs liehen Laufe di Reiben des
gebracht worden. Hier, ebenso wie an einigen wenigen andern.: bemerkte ich ang, welche es mit groszer Lebeni
klar machte, dasz sii akuppeln durch irgend einen, von
Dsion durch Wasser oder die Atmosphäre
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Oberfläche einer solchen Kuppel steile Vorragen eines Felsstück welches einige wenige Yards im Geviert und einen oder zwei Fus hoch ist und dessen Oberfläche so wie der Höcker, auf welchem e- steht, geglättet und geschrammt ist, dessen Seiten aber zackig sind wenn ein Bildhauer eine kleine Figur aus einer gröszeren heraus zumeiseln hätte, so würden die steil vorspringenden Theile, ehe e seine Arbeit ganz vollendete, diesen Gesteinsmassen zu vergleiche sein: woher es kommt, dasz ein Gletscher, wenn er einen solche kuppeiförmigen Felsen zu einer geringeren Grösze abschleift, jema eine kleine Partie angenscheinlich unberührt lassen kann, ist mir in verständlich.
Auf dem Gipfel einiger dieser kuppeiförmigen Hügel an i Felsenwall finden sich aufliegende erratische Blöcke; diese Erscheinun ist aber bei weitem aullallender dicht bei Capel Curig zu sehen, \\ beinahe jeder solcher kuppelartige Felsen südlich vom Gasthofe eine oder mehrere eckige Massen einer fremden Felsenart trägt. Der Coi trast /.wischen der rohen Gestalt dieser Blöcke und den glatten war zigen Felshöckern, auf denen sie ruhen, fiel mir als eine der merk würdigsten, durch die Bewegung der Gletscher hervorgebrachten Wii kungen auf. An den Abhängen der Berge oberhalb Capel Curig be obachtete ich einige erratische Blöcke, welche an sehr schmalen Fels vorsprängen liegen geblieben waren, und andere von ungeheurer Grösze welche in Gruppen zerstreut umher lagen. Der gröszte der von m beobachteten erratischen Blöcke war ungefähr 26 Fusz lang und 1 Fusz breit und bis zu einer nicht zu bestimmenden Dicke ein gegraben.
Gelit man das grösze gerade Thal von Nant-Francon hinab, früher die vereinigten Gletscher aus den Seen Idwell und Ogwyn gl führt haben musz, so begegnen wir beständig kuppelartig gebildete Felsen bis unterhalb des Dorfes Bethesda. Von diesem Punkte a nach Bangor zu werden diese kuppeiförmigen Felsen selten; wenig stens ist sicher, dasz eine grösze Zahl von Felsblöcken mit rauhe Oberflächen vorspringen, während höher hinauf in diesem Thale un in allen den groszen centralen Thälern von Snowdonia derartige nich abgeschliffene Felsmassen nicht anzutreffen sind. Bei Bethesda trifft man zuerst auf nicht geschichtete Massen weiszlicher Erde, von zehn bis vierzig Fusz Dicke, welche voll sind von meist abgerundeten, aber auch theilweise eckigen Gesteinsbruchstücken von einem bis zu vier
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deshalb interessant, weil die Steine tief geschrammt sind, wie die Felsen in situ, über welche ein Gletscher gegangen ist. Die Schrammen sind zuweilen unregelmäßig und gekrümmt, meistens aber völlig parallel, wie ich über die eine ganze Seite eines groszen Felsblocks weg sah. Einige dieser Blöcke «raren nur an einer Seite geschrammt, andere auf zwei Seiten, aber wegen der Schwierigkeit die gröszeren Blocke umzudrehen wi nicht, welches der häutigere Fall ist. Ich sah einen groszen Block, an welchem die Schrammen auf den entgegengesetzten Seiten saiunit- lich parallel waren, ferner einen andern unregelmäszig conischen, vier Pnsz langen, an welchem drei Viertel des Umfangs mit parallelen, nach der Spitze zu convergirenden Streifen gezeichnet waren. An den kleinen, länglichen, sechs bis zwölf Zoll im Durchmesser haltenden Blocken beobachtete ich, dasz die Streifen meistens, wenn nicht immer, ihrer längeren A\e parallel waren, was beweist, dasz sie sich, als sie der reibenden Kraft ausgesetzt waren, in der Richtung Widerstandes angeordnet hatten. Von drei groszen Blöcken, welche in eine senkrechte Kluft eingeklemmt geblieben waren, waren die senk- rechten Seiten von zweien in horizontalen Linien und vom dritten in
hrägen Richtung geschrammt, Diese verschiedenen Tha besonders die parallelen Streifen au der oberen und unteren Fliehe, zeigen, dasz die Blöcke nicht an der Stelle gefurcht wurden, jetzt eingebettet liegen, wie es bei den erratischen Blöcken der Fall gewesen zu sein scheint, welche Mr. Maclaren8 in steinigem Thon (Lösz) in der Nähe von Edinburg beschrieben hat. Sehr auffallend ist der Contrast im Zustande der Oberfläche dieser Gesteinsstücke und derjenigen, welche an den Gehängen der anstoszenden Berge und der groszen centralen Thaler hinauf zerstreut liegen oder auf den nieder- gewaschenen Massen nackten Felsens aufsitzen; derartige Steinblöcke bieten, wie ich besonders bemerkte, keine Anzeichen von Schrammen oder Streifen dar, wie man hätte im Voraus erwarten können, wenn sie, wie angenommen wird, auf der Oberfläche der Gletscher fortgeführt wurden. In den Steinbrüchen, welche ich untersucht habe, nämlich unterhalb Bethesda und in einer geringen Höhe auf der östlichen Seite des Dorfes, ruhte der steinige Thon auf nicht in kuppeiförmige Hügel abgewaschenem Schiefergestein. Ich fand indessen ein ziemlich glattes
r Fifa and the Lothians, p. 212.
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instein mit einigen wenigen tiefen Schrammen gezeichnet. Der Thon bildet in der Höhe, wahrscheinlich von 600 Fusz über dem Meeresspiegel, eine kleine, nach dem Meere hin sich abdachende Fliehe; hen Bethesda und Bangor finden sich noch andere geneigte, aus Thon und Kies bestehende Flächengebiete. Betrachtet man diese Thatsacben in Verbindung mit den später noch zu erwähnenden Be- weisen für die neuerliche Erhebung dieser Küste, so kann ich nicht daran zweitein. dasz sieh der Thon in einer geneigten Schicht unter- halb des Wasserspiegels des Meere, bildete. In seiner Zusammen- : Schichten im Feuerlande ähnlich, weicht Ursprung hatten. Ich verrauthe, die geschrammten abgerundeten und gestreiften Steinbruchstücke sind in der Form einei End-Moräne von dem groszen aus dem Tbale von Nant-Francon berab- iden Gletscher in's Meer geschoben worden. Mr. Trimmer3 berichtet, nach dem Zeugnis einiger Arbeits- bein auf Moel Faban, zwei Meilen nordöstlicl von Bethesda, gefunden worden sind. Ich bestieg diesen und einige chbarten Berge, konnte aber keine Spur einer Ablagerung rinden, von der es wahrscheinlich gewesen wäre, dasz sie Muscheli Füg -teilt dieser Berg isolirt, aus dem Wege der Gletschei Bntralen Thälern herausgerückt; er ist höher als Inno Fusz seine Oberfläche ist zackig und bietet nicht die geringste Erscheinung vom Fortrücken von Gletschern dar: aber hoch an seinen Seiten hin auf (und vielleicht seihst auf seinem Gipfel) linden sich grosze, eckig und abgerundete Blöcke von fremdem Gestein.
Her Meeresküste zwischen Bangor und Caernarvon entlang und
rnarvonshire bemerkte ich keine kuppelförmigei
Hügel von Gestein. Das ganze Land ist an den meisten Stellen mi
>ii Thon und geschichtetem Kiese bedeckt, an deren Oberfläch
erratische Blöcke zerstreut umher liegen; einige dieser Block'
geschrammt, in Folge der von Tbimmeb* gegebenen Schilderung
l. I. p. 332, l. X. i'. 143. Trimmer war einer der ersten, welcher di
n Kies nuf ihn tiefe Ritzen haben." Tri di m im Diluvium bei nden.
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merkwürdigen Entdeckung von zerbrochenen Stücken von /'
Naüca und Turbo unter einer zwanzig Fusz dicken Lage von Sand und Kies auf Moel Tryfan (südöstlich von Caernarvon) bestieg ich diesen Berg. Seine Höhe beträgt 11!'_ Fusz aber den: er ist mit en-atischen Blöcken fremden Gesteins überstreut, von die meisten dem Anscheine nach von den benachbarten Bergen her- rühren; alier in der Nähe des Gipfels fand ich die abgerundeten Kreide-Feuersteine6 und kleine Stücke eines weiszen Granits, welche Dr. Bccki uro erwähnt hat. Seine Form ist ionisch und er steht isolirt; wo.nur immer das nackte Gestein durchbricht, ist seine Ober-
lackig rauh und bietet kein Zeichen dar, dasz sie an irgend
Theile in Kuppeln ausgewaschen worden wäre. Der C zwischen dem oberflächlichen Theile des nackten Gesteins am Berge und auf Moel Faban und dem der Gesteine innerhalb der _ centralen Thäler von Caernarvonsliire ist sehr merkwürdig; es ist ein
' von genau derselben Art. wie man ihn beobachten kann, wenn man in diesen selben Thälern an beiden Seilen hinaufsteigt bis über den Bereich der alten Gletscher hinaus. Eine kleine Strei
man eine zwei oder drei Fusz mächtige Schicht neu Schielerfragmenten, mit einigen wenigen unvollkom-
jerundeten Kollsteinen und Findlingssteinen verschiedener Ge- steinsarten untermischt, an mehreren Stellen auf dem Schiefer ruhen, dessen Oberfläche bis zur Tiefe von mehreren Fuszen zerfallen. zer- brochen und in einer sehr merkwürdigen Art und Weise verdreht ist. Die blättrigen Bruchstücke haben indessen zuweilen theilweil ursprüngliche Lage beibehalten.
Es gelang mir nicht, irgend welche Muschelfragmente zu linden: aber in der Nähe des Gipfels des Berges auf der östlichen oder nach dem [nlande zugekehrten Seite fand ich mindestens zwanzig Fusz
je Lager von unregelmaszig geschichtetem Kies und Gesteins- Btücken mit deutlichen und völlig bestimmten Lagen eines gelben Sandes und andern von fein thoniger Beschaffenheit und röth- ficher Farbe Diese Lager sind denen von Shropshire und Staffordshire
ähnlich, in welchem (wie ich es seihst an sehr vielen Stellen
[urchison, Silnrian System, p. 528. 6 Ich will erwähnen, dasz ich bei Little ,: Ereide-
i-'In gefanden habe.
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Gletscher in Caernaryonsbire.
beobachtet habe) Fragmente von Seemuscheln gefunden werden, un von denen seit dem Erscheinen von Mriu'wsox's Capiteln über di Triftbildung dieser Grafschaften, wie ich glaube, Jedermann zugib dasz sie submarinen Ursprungs sind. Man darf daher schlieszen. das die Lager von grobem und thonigem Sand und von Kies, mit weit ho rtirten Roll- und Findlingssteinen, ihren Ursprung nicht eine Überschwemmung verdanken, sondern abgelagert wurden, als de Gipfel von Moel Tryfan unter die Oberfläche des Meeres untergetauch stand. Da keine Zeichen von einem Übergange von Gletschern übe diesen Berg vorhanden sind (was allerdings seiner Lage n kaum ereignen konnte), so müssen wir annehmen, dasz die Wandel steine von schwimmendem Eise transportirt wurden: und dies stimm auch mit der weit entfernten Ursprungsstätte einiger dieser Rollstein und mit dem Vorhandensein von Seemuscheln überein. Innerhalb de centralen Thäler von Snowdonia scheinen die erratischen Steine gan und gar den Gesteinen der Gegend selbst anzugehören. Dürfen wi nicht vermuthen, dasz die Eisberge, als sie über die Oberfläche we rieben und von den Gezeiten aufgehoben und niedergelassen wurden die weichen Schieferfelsen in derselben Weise zerbrachen und zei stieszen, wie sie die sedimentären Schichten der Ostküste von Eng land (wie Lyell 7 gezeigt hat) und des Feuerlandes verstört zu habe scheinen? Obgleich ich nicht im Stande war, auf Moel Faban irgen welche Schichten zu finden, von denen es wahrscheinlich gewese wäre, dasz sie Seemuscheln bewahren sollten, so kann ich doch, Anbetracht des Fehlens von Anzeichen eines Übergangs von Gletscher über diesen Bergv nicht daran zweifeln, dasz die erratischen Stein an seiner Oberfläche auf schwimmendem Eise transportirt wurden.
Das Hin- und Her-Getriftet-werden und das, lange Perioden bin durch stattfindende Reiben zahlreicher Eisberge an hintereinander sie erhebenden Küstenstrecken, wodurch der Grund häufig aufgerühr wurde und Gesteinsfragmente auf ihn niederfielen, erklärt die sie abdachende Fläche nichtgeschichteten steinigen Thons, glegentlich i: Verbindung mit Lagern von Sand und Kies, welche den Westen nni Xorden der groszen Berge von Caernarvonshire umsäumen.
' On the Boulder Formation of Eastern Norfolk: Philosoph. Magas Vol. XVI. May. 1840, p. S51.
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fo ei rical Society gelesenen Abhandlung8 liabe
erkt, dasz Gesteinsbl vimmendem Eise unter ver-
schiedenen Bedingungen transportirt werden: li durch das Frieren
ires, in Landern, wo das Clima das tiefe Hinabsteigi Gletscher nicht begünstigt; 2) durch die Bildung von Eisbergen in Folge des Herabsteigens von Gletschern von nicht sehr hohen Bergen
Meer, in solchen Breiten (so z. B. in der Breite von Gen von der Loire-Mündung in der südlichen Hemisphäre), wo die Bres niemals gefriert-, und 3) durch beideWirkunf Verbindung. Ieh habe ferner bemerkt, das/ der Zustand und die Art der transportirten Steine meistens durch die Art, wie -ich das schwim- mende Bis gebildet hat, beeinfluszt worden -ein wird. In i Stimmung mit diesen Ansichten will ich noch bemerken, das/ dem niedrigen Niveau der Kreideformation in England nicht wahr- scheinlich zu sein scheiut, dasz abgerundete Kreide-Feuersteine in den kältesten Zeiten häufig auf die Oberflar.hi fallen sein können. Ich komme daher zu dem Schlüsse, das/ di
ine wahrscheinlich durch das Gefrieren des Wa alten Meeresküsten eingeschlossen wurden sind. Wir sind indessen im Besitze der deutlichsten Beweise für die Existenz von Gletschern in dieser Gegend; und offenbar erreichten, als das Land ein nied Niveau hatte, einige von den Gletschern, wie bei Nant-Franeoi Meer, wo sich dann gelegentlich mit Fragmenten beladene Eisberge gebildet haben werden. Wir dürfen annehmen, dasz auf diese Weise die groszen eckigen Blocke walliser Gesteine transportirt worden sind, welche über die mittleren Grafschaften von England /erstreut liegen'. Ich babe in den Thälern in der Nahe von Capel Curig und
9 5. May, 1841: ,On the distribution ol Em temporanenus nnstratifled 3outh America"; in: Transacttan
Geologie;.! VI. 1841. p. HS 131. Deutgeh,
Band, 2. Abth. p. 57.
» Auf äero Gipfel von Ashley Heatb in Staffordshire findet sich ein Block von syenitischem (jrOnstein. rier und einen halben in riet I und jwei Fusi dick. Die 303 Fusz oberhalb de
Aus dieser Tbatsache, in Verbindung mi( den sieb auf Uoel Tryfan m
öden, müssen wir, wie ich glaube, BChb'esze gante Theil von
England in der Periode des schwimmenden Eises tief untergetaucht war. Nach den früher von mir entwickelten Gründen (Philosoph. Transact, I Dicht daran, 'las/ in dieser Beiben Zeit die centralen Theile »on Schottland min-
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rnarvonshire.
in Nant-Francon sorgfältig nach Schichten von Rollsteinen oder ander
Zeichen von mariner Erosion gesucht, habe aber keine entdecken können
als indessen Moel Tryfen und Faban unterhalb de- Meeresspiegel
standen, müssen sich Buchten von Seewasser hoch hinauf oder gan
und gar durch diese Thäler erstreckt haben, und wo dieselben tie
waren, werden die Gletscher (wie gegenwärtig in Spitzbergen10) sie
Oberfläche des Wassers schwimmend herausgezogen und leich
haben. Nach dem Vorhandensein knppel
ten weit unten im Thale von Nant-Francon und an de
m von Llanberis (310 Fus2 über d ii es offen
bar, dasz Gletscher die Thäler erfüllten, nachdem das Land bis nah
zu .-einer gegenwärtigen Höhe emporgehoben worden war; und dies
ler müssen aus den Ihälern all den Schutl rein ausgekehr
haben, welchen das Meer zurückgelassen hatte. Soweil meine seh
inkten Beobachtungen reichen, vermuthe ich, dasz kuppel- ode
in Kennzeichen diene . um zwischen den von Gletschern und den von Eisberge sbrachten Wirkungen zu unterscheiden H.
iii'i.iin . Heath is inlich dem Zerfall durch atme
an- dem darunb [ch könnt in der Erhaltung der scharfen '
Hock von dunkelgi raben, der in eine]
i 1 war vo ihm dup
eschramm
n: New Edinl
I
I iletscher cheinungen aller Wahrscheinlichkeit nac
polirl sind, an
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i wi> hat im Detail die Zeichen vom Durchgang ron ehern beinahe dem ganzen Verlauf der groszen centralen Walliser Thäler entlang beschrieben; ich beobachtete, dasz diese Zeichen in der Höhe von einigen Hundert Fusz an den Bergabhängen, oberhalb der ü. augenfällig «raren, da wo sieb die bei Conway, Ban- on und Tremadoc in das Meer ergieszenden Flüsse theilen: hieraus hervor, dasz Jemand, der von einem der genannten Orte Coder eine Strecke weit oberhalb, wo die Gletscher in den Thä- lem endeten) ausgieng, früher, ohn Herunter zu kommen,
an einem der andern drei Orte oder weit unten in den Thalern, in ie liegen, herausgekommen wäre. Die Berge müssen in dieser Zeit Inseln gebildet haben, «reiche von einander durch Eisströme ge- trennt und vom Meere umgeben waren, hie Mächtigkeit de in mehreren dieser Thäler ist grosz gewesen. Im Thale von Llan- beris bestieg ich einen sehr steilen Berg, in Ost-Nord Ende de «reicher unbedeutend vorspringt, da wo sich das
Thal ein wenig biegt. Auf den unteren 1000 Fusz (ich glaube, rieb- ichätzt zu haben) sind die von den Gletschern zurückgelassenen Zeichen sehr deutlich, besonders in der Nähe der oberen Grenze, wo sieh auf Gesteinskuppeln aufsitzende Findlingsblöcke linden und wo die Schrammen an den beinahe Benkrechten Felswänden, wie ich meine, deutlicher sind ah irgendwelche andere, weicht en habe.
Schrammen sind meistens unbedeutend nach dem neigt, aber in verschiedenen Winkeln, wie es die Oberfläche de
früher gewesen sein musz. Aber an einer besonderen, ungefähr zu 50 Graden geneigten Felsenwand stiegen continuirliche, scharf aus- ihene und beinahe parallele Linien unter einem Winkel ron 18° mfwärts, d. h. in einem der Oberfläche des scher- entgegengesetzten Sinne. Diese Felsenwand lag nicht parallel mit den Seiten des Hauptthaies, sondern bildete die eine Seite des abfallenden Bergendes, über und um welches herum das Eis mit un- geheurer Gewalt herumgeschwenkt sein und sich seitlich ausgebreitet haben musz. nachdem es bei dem oben erwähnten Vorsprung dicht
..; werden war. An diesem Funkte, wo Bich der Gl
nach Westen herumgewendet und ausgebreitet hat, scheint sich -eine
Che auf einer kurzen Strecke bedeutend geneigt zu haben; denn
an einem Berge, welcher ungefähr eine Viertel-Meile nordwestlich von
dem Vorsprung liegt und einen untern Theil desselben Bergzugs bildet
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92 " t in Caernarvonsl
(er liegt südöstlich von der Victoria Inn und hat einen röthlichen Gipfel), linden sich die Zeichen für den Durchgang des Gletschers auf eirtei beträchtlich niedrigeren Niveau. Indessen sind auf dem Gipfel selbs dieses Berges mehrere grosze Gesteinsblöcke von ihren Stellen bewe| worden, als wäre gelegentlich das Eis über den Gipfel weggegangen, alier nicht hinreichende Zeit lang, um ihn glatt zu reiben.
Ich kann mir keine instructivere und interessantere Belehrung denken für irgend Jemand, welcher (wie ich es that) die von dem Fortschreiten der Gletscher hervorgebrachten Wirkungen kennen zu lernen wünsch als einen Berg zu besteigen wie einen von den, südlich vom obern S« von Llanberis gelegenen, welcher vom Fus/. bis zum Gipfel au- dei selben, ähnlich geschichteten Felsart besteht. Die untern Partien b< stehen gänzlich aus com exen Kuppeln oder Höckern nackten I meistens geglättet, aber mit oft tief in nahezu horizontalen Linien gi schrammten S'eitpn und mit, gelegentlich aufsitzende Findlinge fremde Gesteins tragenden Gipfeln. Andererseits sind die obern Partien wenige entblöszt und die zackigen Enden der schiefrigen Felsen springen i onregelmaazigen Vorsprängen durch den Rasen durch; es sind kein glatten Gesteinkuppen, keine geschrammten Flächen, keine Findliir zu sehen; und dieser Weihs..] wird durch ein Emporsteigen von DU einigen wenigen Yards hervorgebracht! Der Contrast ist so grosz dasz ein Jeder, welcher diese Berge aus der Entfernung besieht, ir vielen Fällen ganz natürlich zu dem Schlüsse kommen würde, das ihre Basen und ihre Gipfel aus ganz verschiedenen Formationen be standen.
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Ueber die Bildung der Ackererde.
Society of London, 2, 8er., V.,1. V. —509.
Die Bildungsweise der oberflächlichen Erdschicht, welche gen lieh vegetabilische Ackererde (vegetable mould) genannt wird, bietet ihrem vollständigen Verständnis einige Schwierigkeiten dar. allem Anscheine nach übersehen worden sind. Auf alten Weide- ländereien zeigt die Ackererde bis zur Tiefe einiger wenigen Zolle nur unbedeutende Verschiedenheiten, wenn sie auch auf verschiedenen Arten von Untergrund aufliegt. Die gleichförmige Feinheit ihrer Theilchen ist einer der hauptsächlichst unterscheidenden Charactere; derselbe ist lers gut in einer kiesigen Gegend zu beobachten, wo ein neuer- dings umgepflügtes Fel'd unmittelbar an ein anderes Stück Lande- an- welches lange Zeit zum Grasen benutzt und ungestört geblieben ist. In dem letzteren wird weder auf der Oberflache noch unmittel- bar darunter ein Stein zu sehn sein, trotzdem dasz auf dem gepflügten Felde ein verhältnismäszig groszer Theil des Bodens aus kleinen : zusammengesetzt sein mag. Nach dem vorherrschenden Gebrauche des Ausdrucks «vegetabilische Ackererde" möchte es den Anschein ge- winnen, als würde ihr Ursprung allgemein einer Wirkung der Vege- tation zugeschrieben; indessen ist es doch kaum zu begreifen, dasz der Basen in einem Falle wie dem der zwei aneinander stoszeuden Felder, eine so merkwürdige Verschiedenheit, wie die so eben erwähnte, hat hervorbringen können.
.Meine Aufmerksamkeit wurde durch Mr. Wedgwood aal Gegenstand gelenkt, welcher mir. während ich mich in Maer Hall, in Staffordshire, aufhielt, mehrere Felder zeigte, von welchen ein paar Jahre früher mit Kalk und andere mit gebranntem Mergel "und Kohlenstückchen bedeckt worden waren. In allen Fällen lagen diese Substanzen einige Zoll unter den Rasen vergraben. An mehreren
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Stellen von drei zur Weide benutzten Feldern grub ich vi« Löcher und'erhielt die folgenden Resultate: — 1) Aul' einem Stück guten Weidelandes, welches, ohne umgepflügt worden zu sein, vo /.ehn Jahren gekalkt worden war, war der Käsen oder di Schicht, in welcher die Wurzeln der Graspflanzen dicht unter einande verwoben sind, ungefähr einen halben Zoll dick. Zwei und einen halbe Zoll unter diesem, oder ungefähr drei Zoll von der Oberfläche bildet eine Schicht Kalk oder eine Reihe kleiner zusammengeballter Kalk klümpchen eine scharf abgezei am die Lüche
t Schieb; Kalk war Ideselig oder \ sandigen Beschaffenheit und war von dei
Oberfläche beträchtlich verschieden, ungefähr vor drei Jahren wäre auch ausgeglühte Kohlen aul diesem Felde ausgebreitet worden; a ber untersuch! einem Zoll ein
nicht hinreichend zahlreich, um eine Schicht z bilden, obsohon eine Reihe ächwarzer Flecke deutlich verfolgt werde konnte, welche mit dem weiszen Stielen von Kalk parallel war im und über demselben lag. Ei Kohlenstücke,
dieses nämlichen Feh Jahre ausgestreut worden waren. ! oder waren von den Wurzeln der Graspflanzen Feld erwähne ich n m ausgebrannter Kohlen in solchen Mengen ungefähr raben waren, das/ sie eine nahezu einen Zoll dicke bildeten. hl war an einigen Stellen so continuirlii
re Bodentheil mit dem untern nur durch die länge] wurzeln verbunden wurde. Der Untergrund war ein röthlicher Tho er trai ein wenig unterhalb der Kohlenstückchen auf.
Der dritte Fall, den ich beschreiben werde, betriff! ein Tel
in mittheilte, vor fünfzehn Jahren wüst Land war. Es wurde /.u jener Zeit drainiit. gepflügt, gee§
ordentlich mit gebranntem .Mergel und Kohlenstückchen beleckt. I ist seitdem nicht wieder aufgestört werden und trägt nun eini *r eher grobe Weide. Ein Durchschnitt durc Kehl, wie er im Holzschnitt dargestellt WO! halben /. leererde zwei und einen ball
eine, einen und einen halben Zoll dicke Schicht von liruchstm
gebranntem .Mergel (wegen ihrer hellrothen Farbe auffallend
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Kohlenstückchen und einigen wenigen Quarzsteinen, mit Erde vermischt.
kjgen Brachstücke von gebranntem Mergel, wae Nähe de- Bodi hiebt lag, niasz einen /.oll in der
einen halben Zoll in der Breite und einen Viertel-Zoll in der Dicke. Endlich lag ungefähr vier und einen halben Zoll unter der Oberfläche der Ursprung]
jenigen Substanzen, welche vor fünfzehn Jahren gestretrl worden waren, unterhalb einer nahezu vier Zoll dick« feinen mit zerfallener vegetabilischer Substanz vermischten Erdtl bestehenden Schicht li
Aussehen in allen den Ihrten Fallen war
so, als >>}, im der Redeweise der Landwirthe, welche mit diesen That-
gearbeitel bat! i doch kaum möglich, das/ K
Stückchen und Steine, und noch weniger gepulverter Kalk bis zu einer Tiefe von einigen Zollen durch compacte Erde und eine Schi verfilztan Pflanzenwurzeln hindurchsinken können; auch ist es durch- aus nicht wahrscheinlich, das/ der Zerfall von Gräsern, trotzd der Oberfläche einige der constituirenden ckererde hinzu-
fügt, in so kurzer Zeil die feine \ ; Erde trennen
erstere über denjenigen Gegenständen anhäufen b noch an der Oberfläch* nd. Ich will noch hinzufügen, dasz
ich wiederholt Scherben von Töpferwaaren und Enochi in der Nähe von Städten (anf welche derartige Substanzen häufig mit dem Du !; werden) unterhalb des Ra ien fand;
und da diese Felder ch nicht Dinge] a waren,
überraschte mich off dieser umstand. In kürzlich
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Gürten habe ich im Gegentheil bemerkt, dasz der Regen durch Weg- <ler feineren Erdtheilchen Steine und andere harte Gegen- stände an der Oberfläche angehäuft liegen läszt.
Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dasz die Erklärung dieser Thatsachen, welche Mr. Wedgwood einfiel, obschon sie auf den ersten Blick trivial erscheinen mag, doch die richtige ist, nämlich, dasz die ganze Operation eine Folge des Verdauungsprocesses des gemeinen Regenwurms ist. Bei sorgfältigem Untersuchen zwischen den Gras- halmen auf den oben beschriebenen Feldern fand ich kaum einen Raum von zwei Quadrat-Zöllen ohne einen kleinen Haufen der cylindrischen Ex- cremente von Würmern. Es ist ganz gut bekannt, dasz die Würmei in ihren Höhlen erdige Substanz verschlingen und dasz sie dann, nach- dem sie die ihnen zur Nahrung dienende Partie daraus entfernt haben das f'brigbleibende in kleinen, darmförmigen Häufchen an der Mün- dung ihrer Gänge auswerfen. Diese behalten theilweise ihre Form bis der Regen oder im Winter das Thauen, wie ich beobachtet habe die Substanz gleichförmig über der Oberfläche verbreitet. Her Wunr ist nicht im Stande, grobe Stückchen zu verschlingen, und da er aucl natürlich reinen oder Ätz-Kalk vermeiden wird, so wird die unter den Koblenstückchen, gebranntem Mergel oder Kalk liegende feinere Erde durch einen langsamen Procesz nach der i iberfläche geschallt werden. Diese Verrauthung ist nicht rein imaginär; denn ich habe auf dem Felde, auf welchem erst vor einem halben Jahre Kohlenstückchen aus- gestreut worden waren, factisch die wurmförmigen Excremente auf den kleineren Fragmenten angehäuft gesehen. Ich wiederhole auch, das/ diese Thätigkeit nicht so trivial ist. als wofür sie auf den ersten Blick gehalten werden möchte: wie ein Jeder, der nur jemals auf einem Gras- feld gegraben hat. wissen inusz, gleicht die grosze Anzahl der Regen- würmer die unbedeutende .Menge des von jedem Einzelnen Geleisteten aus. Durch die Vorstellung, das/, öle oberflächliche Ackererde auf diese Weise präparirt wird, erklärt sieh derVortheil alten Weidelandes gegen dessen Umpflügung, wie wohl bekannt ist, die Landwirthe in England so besonders abgeneigt sind; denn die Länge der zur Bildung einer dicken Schicht nothwendigen Zeit ist ganz beträchtlich. Auf dem torfigen Felde waren im Verlaufe von fünfzehn Jahren ungefähi drei und ein halber Zoll ordentlich präparirt worden; es ist aber wahr- scheinlich, dasz der Procesz, wenn auch in einer sehr langsamen Weise bis auf eine bedeutend gröszere Tiefe fortgesetzt wird. Jedesmal, wenn
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ein Wurm in Folge trocknen Wettere oder aus irgend einer andern Ursache dazu getrieben wird, tief hinabzusteigen, musz er, wenn er den Inhalt seines Kfi ...,. Partikel Frischer
Erde auf die Oberfläche bringen '. Hierdurch werden die vom Menschen achten Düngemittel, ebenso wie die ursprünglichen Bestandteile des Bodens, durch und durch unter einander gemischt, und das Ganze erhält einen nahezu homogenen rinn.
Obgleich der Sohlnsz auf den ersten Blick überraschend erscheinen mag, so dürfte es doch schwer sein, die Wahrscheinlichkeit zu leugnen. dasz jedes Körnchen Erde, welches die Erdschicht bildet, von der sich auf alten Weidestrecken der Rasen erhebt, durch den Darmcanal der Regenwürmer hindurch gegangen ist; daher würde auch der Ausdruck „thierische Ackererde" iu einigen Beziehungen noch zutreffender sein als der „vegetabilische Acker
Ich will mit der Bemerkung sehlieszen, das/, der Landwirth beim Pflügen de3 Hodens einer im strengen Sinne natürlichen Methode folgt; er ahmt nur in einer rohen Art und Weise, ohne im Stande i weder die Steine tiefer einzugraben noch die leine von der groben Erde zu sieben, die Arbeit nach, welche die Natur täglich durch die Thätig- keit der Regenwürmer ausführt.
Anmerkung. — Seit Abfassung meiner, am 1. Nove lesenen Abhandlung über „die Bildung der Ackererde" habe ich von Staffordshire einen Bericht erhalten, welcher die dort geraachten An-
' Mr. I, i i] d sa;. Schottland an Lyell üb andrang, wie in den Pro-
llsrliaft mitgetheilt wird, an, dasz er beim ibkl thonigen Bodens oberhalb eine« - in Kammern ab-
getheilten Gängen zwischen Hieben und acht Fusz nie babe. Die schwi i if dem Thon war dori zwei Fusz dick. U
nagie bemerkt auch in seinem Bi
Glaubens, dasz der Kali an und für siel - habe einzusinki
furchten, ihn ani gepflügte« Land h< i al unmittelbar roi dem
Weidegr.....1 zu bringen. Kr fügt dann hinzu : aea, im
ppeln .....1 pflügte ihn ein; icl
..ihn dadurch i" unmittelbare Berührung Pflanzensubstanz
..und stellte seil......dentliche Mischung mittelst aller
„Brache sicher; in Folge des oben erwähnten Vorurtheil ...inen groszen Fehler begangen, das Eesultat war aber ausserordentlich erl „und die Method Durch Mr. Di
.Beobachtungen wird . wie ich glaube, 'las Vorurtheil gänzlich beseitigt." Juni 1838.
DARW», Qooloj - '
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Bildung der Ad
gaben aber d: linliche Einsinken von, auf die Oberfläch
toii Rasenland gelegten Gegenständen bestätigt. Den ersten Fall er- wähne ich nur, weil die betreffende Substanz von den früher beschrieb benen verschieden ist. Im Frühjahr 1835 wurde ein morastiges Feld, welches lange als Grasland liegen gelassen worden war, so dick mi Sand bestreut, dasz die ganze Oberfläche röthlich gefärbt erschien Gegenwärtig, nämlich zwei und ein halb Jahr später, bildet der Sand eine Schicht drei Viertel Zoll unter der Oberfläche; diese drei Viert* Zoll bestehen aus torfigem Boden.
Der zweite Fall ist interessanter. Es ist ermittelt worden, dai ein Feld, »"lein'- seitdem gepflügt worden ist. ungefähr vor achtzi Jahren mit Mergel bedeckt worden war: eine unvollkommene Schieb von Mergel, aber immerhin deutlich genug, um verfolgt werden z können, wird jetzt in einer, sehr sorgfältig von der Oberfläche g< messenen Tiefe an einigen Stelleu von zwölf Zoll und an andern vo vierzehn Zoll gefunden: die Verschiedenheit entspricht dem Rücke und der Höhlung der durch das Pflügen hervorgebrachten Furchi Sicher ist, dasz der Mergel gesunken sein oder eingegraben wordei sein musz, ehe das Feld gepflügt-wurde, denn im andern Falle würder die Fragmente im Roden zerstreut worden sein: überdies erklärt aucl diese Schluszfolgerung den Umstand, dasz die Mergelschicht horizonta war, während die Oberfläche wellig war. Gegenwärtig kann unmög Lieh ein Pflug den Mergel berühren, da die Erde in dieser Gegen niemals in gröszerer Tiefe als bis zu acht Zoll umgestürzt wird, der vorstehenden Mittheilung habe ich gezeigt, dasz auf einem kürz- lich aus wüstem Zustande unter den Pflug genommenem Felde vor den Würmern im Laufe von fünfzehn Jahren drei Zoll Ackererde prä parirt worden waren. Wir sehen nun, dasz innerhalb einer Period von weniger als achtzig Jahren (um wie viel weniger, kann aber nich angegeben werden, wenn nicht das Datum bekannt wird, wann da Feld zum ersten male gepflügt wurde) die Regenwürmer den Mergel welcher ursprünglich auf die Oberfläche gestreut wurde, mit eine Brdschicht von einer mittleren Dicke von nicht weniger als zwöl oder dreizehn Zoll bedeckt haben.
14. November, 1837.
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Beschreibung des feinen Staubes. welcher oft auf Schiffe im atlantischen Ocean fällt.
dj Journal of the Geological Soci
Es sind viele an verschiedenen Orten zerstreute Schilderungen er- schienen in Bezug auf den Staub, welcher in beträchtlichen Mengen auf Schifte an der africanischeu Seite des Atlantischen Oceans nieder- gefallen ist. Es schien mir wünschenswerth zu sein, diese Schilde- rungen zusammenzustellen, ganz besonders nach Prot merkwürdiger Entdeckung, dasz der Staub zu einem beträchtlichen Theile aus Infusorien und Phytolitharien besteht. Ich habe fünfzehn verschiedene Angaben darüber gefunden, dasz Staub niedergefallen ist: und mehrere derselben betreffen eine Periode von mehr als einen einige sogar von einer beträchtlich längeren Zeit. Es sind auch ander« weniger bestimmte Berichte erschienen. Am Ende dieses Aufsatzes will ich die besonderen Fälle anführen und will mich hier nur auf die auffallenderen beziehen und einige wenige allgemeine Bemerkungen machen.
Die Erscheinung ist am häufigsten in der Nähe des Cap-Verdischen Archipels beobachtet worden. Der südlichste Punkt, von «reichem berichtet wird, dasz Staub dort gefallen sei. wird von Capt. Harvard1 angegeben, auf dessen Schiff er fiel, als er von 1"° bis 2° 56' N. segelte; die Entfernung von der nächsten Insel des Archipels des Grünen Vorgebirges betrug zwischen 450 und 850 Meilen. Was die nörd- liehe (irenze betrifft, so war das Wasser eine bedeutende Strecb auf beiden Seiten des Cap Noon (28° 45' Breite) misfarbig, nach der Angabe des Lieut. Aki.iti-' zum Theil in Folge der Mengen herab- fallenden Staubes. Es ist daher die Erscheinung über einen Raum
von mindestens 1600 Miles Breite l.....bachtel worden. Dieser Staub
ist mehrere Male auf Schiffe gefallen, als sie sich zwischen :>""
7*
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100 U.....sphärisch« Staub,
600 Miles von der Küste von Africa entfernt befanden; er fiel im Ma L840 auf die „Prince (in 14° 21' n. Br. und 3
w. l..|, als sie sich L030 Miles vom Grünen Vorgebirge, dem nächste] Punkte des Festlandes entfernt fand, und daher halbwegs zwischei in Süd-America und dem trockenen Lande nördlich von Senegal in Africa.
Als sich am L6. Januar (1833) der „Beagle" zehn Miles dem nordwestlichen Ende von 8. Jago gegenüber befand, zeigte es sich das/, etwas sehr feiner Staub der untern Seite der horizontalen Wind- fahne an der Mastspitze anhieng; er schien mir von der Gaze aus der Luft lillrirt zu sein, da das Schill' nach dem Winde hingeneigt lag. Der Wind hatte vorher einundzwanzig Stunden lang aus Ost- Nord-Ost geweht; der Staub war daher nach der Stellung des Schiffs wahrscheinlich von der Küste von Africa gekommen. Die Atmosphäre war so neblig, das/, der sichtbare Horizont nur vier Meilen entfernt lag. Wahrend unseres Aufenthalts von drei Wochen auf S. Jago (bis zum 8. Februar) war der Wind Nord-Ost, wie es während dieses Theiles des Jahres immer der Fall ist: die Atmosphäre war häufig neblig, und sehr feiner Staub fiel beinahe beständig, so dasz die astronomischen Instrumente rauh und etwas beschädigt wurden. Der an Bord des „Beagle" gesammelte Staub war äuszerst feinkörnig und von einer röthlich braunen Färbung; er braust mit Säuren nicht auf; er schmilzt vor dem Löthrohr leicht zu einer schwarzen oder grauen Perle.
Als im -Jahr 1888, vom 7. bis zum 10. März, Lieut. James in J. M. S. „Spey" in der Entfernung von zwischen 330 und 380 Miles vom Continente segelte, fielen zwischen 21° 10' n. Br., 22° 14' w. I.. und 17°43' n. Br., 25°54' w. L. beträchtliche Mengen von Strato auf Bein Schiff; vier Päckchen hiervon mit einer schriftlichen Mitthei- lung verdanke ich der Freundlichkeit Mr. Lvki.i 's. Dem Staube, welcher am ersten Tage (oder dem 7.) fiel, gieng ein dichter Nebel voraus; er ist grüber als der, welcher an den folgenden Tagen fiel; er enthält zahlreiche, unregelmä9zige, durchscheinende, verschieden ge- färbte Stückchen Stein von adratzoll, mit einigen etwas gröszeren und viel feiner Substanz. Die Thatsache, das/. Stückchen dieser Grösse mindestens 330 Miles weil vom Lande acht worden sind, ist interessant, da sie aul die Verbreitung der Sporen kryptogamer Pflanzen und der Eier von Infusorien Licht wirft.
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IM!
Der Staub, welcher an den drei folgenden Tagen fiel, ist im Ansehen und in seinem Verhalten vor dem Löthrohr dem von mir auf gesammelten ahnlieh und ist so excessiv fein, dasz Li i Döthigt war, ihn mit einem in Süszwasser angefeuchteten Schwämme zu sammeln. Da der Wind wahrend der vier oben erwähnten Tage beständig nahezu in derselben Richtung wehte, und da die Entfer- nung vom Lande nur wenig nach dem ersten Tage vergröszert war, so möchte es wahrscheinlich erscheinen, dasz der gröbere Staub von einem Windstosz in die Höhe gehoben wurde, mii welchem die Brisen an dieser Küste so häufig zu wehen anfan
Was die Richtung des Windes wahrend der Niederfalle von Staub betrifft, bo war er in jedem Falle, wo die Richtui worden
ist. zwischen Nord-Ost und Süd-Ost, meistens zwischen Nord-Osl und Ost. In dem von Mr. W. o.akki: ' mitgetheilten Falle indessen gieng ein nebliger Wind, welcher einige Zeil lang aus Ost und Süd-i weht hatte, in eine Stille über; ihm folgte dann einige wenige Stunden hindurch ein Südwest-Wind, welcher dann stark nach Osten um- kehrte; während dieser ganzen Zeit fiel Staub. Was die Zeit des Jahres betrifft, so sind die Staubfälle immer in den Monaten Januar, Februar, März und April vorgekommen, in dem Falle Louise" aber noch so spät wie der !». Mai. In dem einen Jahi ist der Zufall eingetreten, dasz Fall von Staub am 14. und 15. Januar und dann wieder am 4., 9., 10., 11., 1-. und 13. Februar I wurde. Ich will noch hinzufügen, das/ Baron Boüssin5 wahrend seiner Vermessung der nordwestlichen Küste von /Urica gefunden hat, so lange sieh der Wind mit dem Ufer parallel hält, der Nebel und Staub sich nur eine geringe Entfernung weit seewärts erstreckt: wenn alier während der oben angeführt.'n vier Monate der Barmatl Nord-Ost und Ost-Nordost weht und von Wirheistürmen beglei dann wird der Staub weit hinaus geweht und wird so hoch in die Höhe gehoben, dasz Sterne und alle andern Gegenstände innerhalb 30° vom Horizont verborgen werden.
Aus den verschiedenen veröffentlichten Schilderun gen6 gehl hervor, dasz die Menge von Staub, welche auf Fahrzeugen im tischen Ocean fällt, beträchtlich ist und das/ die Atmosphäre häufig ganz dunstig gemacht wird; aber naher an der africanischen Küste ist die Menge noch beträchtlicher. Mehrere Male sind Schiffe auf den Strand gelaufen in Folge der Dunstigkeit der Luft: und
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lu_> Atmosphärischer Staub
empfiehlt uns diesem Grande allen Fahrzeugen, die Durchfahrt zwischen dem Cap-Verdischen Archipel und dem Festland zu vermeiden. Auch
wurde nährend seiner Vermessung hierdurch sehr gehindert. Lieut. Ablett8 fand das Wasser so misfarbig, dasz der von seinem Schiff zurückgelassene Streifen eine lange Zeit hindurch sichtbar war: er schreibt dies zum Theil dem feinen, von den Wüsten hergewehten Staub zu, „von dem Alles an Bord bald vollkommen eingebacken wird."
Prof. Ehkenbebg hat den von Lieut. James und mir gesammel- ten Staub untersucht: er findet, dasz er zu einem beträchtlichen Theile aus Infusorien besteht, welche nicht weniger als siebenundsechzig ver- schiedene Formen umfassen. Diese bestehen aus 32 Species kiesel- schaliger Polygastrica, aus 34 Formen von Pbytolitharia oder den kieseligen Geweben von Pflanzen, und aus einer Polythalamie. Das kleine Päckchen von mir gesammelten Staubes würde nicht einen Viertel Theelöffel gefüllt haben, und doch enthält es siebenzehn Formen. Prof. Ehbenberg bemerkt, dasz, da 37 Species mehreren der Päckche: tm zukommen, der von mir und an vier auf einander folgen-
n von Lieut. James gesammelte Staub bestimmt von dem- selben Orte hergekommen sein musz; doch war der meinige von einem Ost-Nordost-Winde, der Lieut. James' von einem Südost- und Ost- winde hergetriebon worden. Die Infusorien sind sämmtlicl alte bekannte Species. mit Ausnahme einer, welche einem ungarischer Fossil verwandt ist; sie sind ferner dem Ursprung nach Sflf formen mit Ausnahme zweier (Grammatophora oeeamea und Textüarii icher Meeresformen sind. Prof. Ehbenberg konnti Nichts von den weichen Theilen der Infusorien entdecken, als wem inell aufgetrocknet wären; es dürfte daher hieraus hervorgehen
vom Winde in die Höhe geführt wurden, nachdem sie schoi eine Zeit lang abgestorben waren. Die gröszere Anzahl der Specie: ist von weiter oder mondäner Verbreitung; vier Species kommen ge meinsam Senegambien und Süd-America zu und zwei sind dem letz tern Lande eigentümlich; überdies ist es eine merkwürdige Thal sache, dasz von den vielen Formen, welche Prof. Ehrenbebu als fü
isrii.'ii organisirten Körper sind in den Monatsberichten di
:. 1845 beschrieben worden. Im letztei
Namenlist« mitgetheilt; die mit »8. Jago" bezeicl
thält die iron mir gesammelten P
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Afriea characteristiscb kennt, und besonders für die Sahara und gambien, keine in dem Staube gefunden wurde. Nach diesen That- sachen möchte man auf den ersten Blick daran zweifeln, ob der Staub ans Afriea gekommen ist: bedenkt man aber, dasz er ausnahmsl einem Winde zwischen Nordost und Südost, das heiszl also direct von der Küste von Afriea her gefallen ist, dasz der erste Beginn des dunstigen Nebels mit diesen Winden herankommend beobachtet dasz zuerst gröbere Stückchen gefallen sind, dasz der Staub und die dunstige Atmosphäre häufiger in der Nähe der africanischen als weiter hinaus im Atlantischen Ocean vorkommt, und endlich, dasz die Monate, während welcher er fällt, mit denen zusammenfallen, in denen der llarmattan vom Festlande weht, wobei auch bekannt ist, dasz Staub- und Sandwolken von ihm emporgehoben wei ich, läszt sieb daran nicht zweifeln, dasz der Staub, welcher im atlanti- schen Ocean fällt, von Afriea kommt. Wie das Räthsel zu lö dasz in Ihm characteristische africanische formen fehlen und zwei Species von Süd-America vorkommen, will ich nicht /.u vermuthen wagen. Endlich will ich bemerken, wie der Umstand, dasz solche Mengen von Staub periodisch Jahr auf Jahr über ein so ungi Gebiet des Atlantischen Oceans geweht werden, deshalb interessant ist, weil er zeigt, auf welche scheinbar unwirksame Ursache eine gedehnte Ablagerung im Procesz der Bildung zurückzuführen sein dürfte; und aus den Untersuchungen Prof. Ehrenbbkg's geht hervoi diese Ablagerung zum hauptsächlichsten Theil aus Polyga-
stem und aus Pbvtolitharien besteht.
Liste dor Verweisungen.
1 Nantical Magazine, 1889, p. 361. Der 81
59' w. I-.) nacl n. Br., 26° 80' w. Li. Her Wind war am 9. Ost-Nordost, an 10. Nord- : ! an den drei folgenden Tagen Nordost, raphical Journal, Vol. vT, p. 296. Canary Islands and pari et' the coast of Afriea, b; I . B. N.«
:l Edinburgh New Philos. 3.....nal. Vol. XXXII, p. L84.
ümanach ist die Schilderung
Bei am 14. und 15. Jan. 1 - n. Br., 26° 12' w. I..) und UM" 05' n. Br., 28° 18' w. L.): m
Mai. als sieb das Schiff /wischen ( I
n. Br., 32" L9' w. L.) und (16° 44' n. Br., 36° 37' w. L.) befand. Am
27. October 1880, während der Beise
«reichem Dr. Heye» einer der Passagiere war (Beise um die Erde, l.Tb..
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Atmosphärischer Staub.
Segel durch ein Pulver gefärbt wurde welches Dr. Meykn für eine minutiöse kryptogame Pflanze hielt; das Datu bringt mich zu der Annahme, dasz die Erscheinung in diesem Falle vu
:i Aufsatze beschriebenen Fällen von Staub verschieden war.
p tlie Geolog. Soc, Vol. IV, p. I 15. Der von M
beschriebeui> Staub fiel vom J. bis l. Februar L839 zwische (21° l r u. Br., 25° 6' w. I..) und nahe bei (12° 36' n. Br., 24° U w. L.). Die B Windes isl bereits im Aufsätze mitgetheil
worden, ebenso wie da, als der Staub vom dient. Jähes und mir pesan melt wurde. Mr. Cu m eine Mittheilung für das Tasmania
Journal gesclirieben (Vol. I, p. 321), welchem ich für zwei Verweisunge verbunden bin.
6 Nautica! Magazine, 188« " Nautica! 17, p. 291. Mr. Bi bnett fan
15. Februar, a 20' n. Br., 23° 20' w. L.) nach (8° n. Hr..
27° 20' i auf einer Strecke von 300 Miles, mit Nordost-Wind
. die sich nach Ost-Südost und dann nach Nordost drehte, dasz i i läge und Masten mit rothen
Staub bedeck! waren. Der Staub fieng zu fallen an, sobald der Wind wurde: die Atmosphäre war sehr dunstig. Das nächste Land wai 600 Miles entfernt. Dieselbe Erscheinung April I
Mr. i World, p. L49) einen
Bericht Icher auf ein Schiff Bei, als es 600 .Miles von dei
Küste, zwischen Cap Verde und dem Flusz Gambia entfernt war; der Wind war die ganze vorausgehende Nacht Nordost ir-wesen.
In Edinburgl Journal (Vol. \ II. p. 102) findet sich
ilderung von Staub, welcher am 29. März 1821, in n"-7
n. Hr.. Fahrzeug 300 Miles vom nächsten Punkte von Africi
entfernt fand, in beträchtlicher Menge niederfiel,
In Howard Malcoui's Travels (Vol. II. p.200) findet sich ein ähn- I nh, welcher während mehr a Februar
auf ein .Schill' nördlich vom Aequator fiel, als es über 1000 Miles von der Küste von Africa entfernt war; der Wind war Nordost.
7 Hoksbueqh'b East fndia Directory, p. 11.
~ In Ti i o Expedition (p. 10) *
misfarbiges Meer und eine dunstige Atmosphäre am 9. April in 22° n. Br. uiiil 19" 9' w. L. beschrieben, bei einer Entfernung von '- l.. Festland.
.ähnung werth - Travels
er Khoten, einen Theil von Hoch-Asien, beschreibt, hinzufügt die Productivität von Wolken rothen Staubes
»abhängt, weiche in diesem Theile von Asien immer niederfallenweht werden.« Br i Angabe Bestätigung bedürfe.
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Citation: John van Wyhe, ed. 2002-. The Complete Work of Charles Darwin Online. (http://darwin-online.org.uk/)
File last updated 25 September, 2022